URIAH HEEP

Diese Crowdsourcing-Kampagne hält ja einige tolle Schnäppchen bereit. Vor allem für Autogramme extra bezahlen finde ich immer ganz besonders fanfreundlich.

Den Blödsinn mache ja nicht einmal ich mit.
Wobei ich die beiden Punkte Abendessen mit der Band oder Jammen mir der Band gar nicht so blöd finde, da könnte ich mir gut vorstellen, dass sich Fans der Band über sowas als Geschenk freuen könnten.
 
Den Blödsinn mache ja nicht einmal ich mit.
Wobei ich die beiden Punkte Abendessen mit der Band oder Jammen mir der Band gar nicht so blöd finde, da könnte ich mir gut vorstellen, dass sich Fans der Band über sowas als Geschenk freuen könnten.
Ja, vielleicht. Aber sich bezahlen lassen für ein gemeinsames Dinner nennt man bei Frauen Escort-Service. Als Musiker würde ich mich da wie ne Hure fühlen.
 
So hat nun leider wieder etwas länger gedauert als erwartet aber nun geht's hier endlich weiter.
Und es geht gleich mit einem nicht unwichtigen Album innerhalb der Bandhistory weiter: Abominog

Tja nach dem sowohl kommerziell als auch von den Fans so gesehenen "Conquest" Flop zog Gründungsmitglied/Hauptsongwriter und ich denke seit Byron's Ausstieg auch Chef der Band, Ken Hensley seinen Hut und verabschiedete sich von der Band. "Conquest" Sänger John Sloman & Drummer Chris Slade waren ebenfalls weg vom Fenster, damit war die Band quasi schon Geschichte. Nur einer wollte das nicht ganz so sehen: Mick Box, letztes verbleibendes Gründungsmitglied entschloss die Band nicht aufzugeben. Er holte Urdrummer Lee Kerslake zurück in die Band, dieser brachte gleich aus der Ozzy Osbourne Band Bob Daisley mit. Komplettiert wurde das neue Line Up mit Keyboarder John Sinclair und Sänger Pete Goalby (welcher ironischerweise Ken Hensley schon bei "Conquest" haben wollte aber die Band dagegen war.)

Und man verabschiedete sich auch erstmals von dem Stil des klassischen (zuletzt etwas poppigerem) Hardrocks und begab sich in Richtung Melodic Metal Schiene. Komischerweise klang die Band dadurch zwar härter als je zuvor aber auch amerikanischer was wohl auch daran liegt das man sich etwas am AOR orientierte.
Das ergab eine interessante Mischung auch wenn ein paar Fans (der alten Tage) das womöglich anders gesehen haben.

Los geht's deshalb auch ziemlich hart mit "Too Scared To Run". Hart, knackig, eingängig, Einstieg passt.
"Chasing Shadows" dagegen beginnt anfangs noch etwas verträumt nimmt aber dann wieder Fahrt auf, glänzt dann aber mit einem schönen Zwischensolo ehe er wieder Fahrt aufnimmt.

"On The Rebound" ist ein Song bei dem die Meinungen anscheinend ziemlich auseinander gehen, den der Song ist eingängig und mit eingängig meine ich Mega-eingängig, was aber absolut nicht negativ gemeint ist. Beim Blick auf die Credits auch nicht verwunderlich, stammt das Stück doch aus der Feder von Ohrwurmlieferant Russ Ballard. Und wer seine Songs kennt (hat doch schon für ein paar bekannte Rockkünstler Stücke geschrieben) wird auch diese Nummer lieben oder hassen, je nachdem.
Für mich jedenfalls ein Highlight (der nicht gerade daran armer Scheibe). Übrigens auch die Originalversion von Russ Ballard ist nicht schlecht.

"Hot Night In A Cold Town" ist dagegen ne typische AOR fast Ballade. In den Strophen etwas ruhiger während der Refrain etwas kraftvoller daher kommt. Aber irgendwie sagt mir die Nummer nicht so ganz zu. Kommt mir irgendwie so vor das man sich bei dieser Nummer nicht sicher ist was man denn eigentlich wollte.
Und mit "Running All Night (With The Lion)" folgt die nächste AOR Nummer. Versprüht aber von Anfang an die solch eine Gute Laune und kommt in die Strophen und im Refrain so locker daher, das man über den Vorsongs wegsieht.
Bei "That's The Way That Is It" folgt dann meine Lieblingsnummer der Scheibe. Meiner Meinung nach lebt der Song hauptsächlich durch Pete Goalby's Gesang und seines eingängigen Refrains. Zudem Song gibt's auch ein, meiner Meinung nach, ziemlich komisches Video.
Bei "Prisoner" hab ich auch ein Problem. Den Song find ich an sich ja gar nicht schlecht aber der Refrain hat was von "schon x-mal gehört".
Bei "Hot Persuasion" kommen aber dann zu Beginn endlich wieder die geliebten Orgel zum Einsatz (oder ist das auch das Keyboard?), wenn auch nur kurz. Danach geht der Song im Gute Laune Sound weiter aber lebt auch vom Bass und knackigen Solos. Der Refrain ist wie auf dem ganzen Album üblich ziemlich eingängig gehalten. Klingt meiner Meinung ziemlich nach alten Heep Sound im neuem Gewand.
Ähnlich wie "Sell Your Soul" wobei dieser Song um einiges härter um die Ecke kommt als der Vorsong. Um zum Refrain hin zu einem amtlichen Stampfer zu werden.
Beim Abschlusstrack kommt mit "Think It Over" eine alte Nummer zum Vorschein. Die Nummer erschien während der "Conquest" Zeit, war aber nicht auf dem Album mit drauf (erst bei den Re-Releases). Und hier kann der Song endlich auch dank eines tollen Sängers punkten. Toller Abschluss.

Kurz vor (und nach?) dem Album erschien noch die Abominog EP, davon gibt's auf aktuellen Re-Release die beiden B-Side Songs "Son Of A Bitch" & "Tin Soldier". 3. Song war "On The Reboud" welcher aber ja auf dem Originalalbum eh drauf ist.
"Son Of A Bitch" klingt nicht schlecht aber aufgrund des Songtitels hätte ich mir doch etwas mehr "Dreck" gewünscht. "Tin Soldier" ist da so Nummer die mich leider nicht so richtig packen will.

Fazit: Ja das erste Album mit Mick Box als Chef der Band kann eigentlich voll und ganz überzeugen. Und auch wenn die Mischung aus Melodic Metal & AOR anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war, ist es inzwischen doch das was den Reiz der Scheibe ausmacht. Denke das Album dürfte trotzdem knapp den Titel härtestes der Bandgeschichte an sich nehmen.
 
Als die damals raus kam und mein Kumpel sie anschleppte, war ich erst einmal nicht so begeistert, weil ich das bis auf "too scared" etwas zu lahm fand. "On the rebound" kannte man ja schon als kleinen Hit von Russ Ballard. Auch das Cover war nicht das, was ich damals sehen wollte. Texte gab es, glaube ich, auch nicht.

Erst als der Trend beibehalten wurde und ich sie auf der Head First-Tour wieder live sah, wusste ich auch die "Rote" zu schätzen. Der Sound dieser Zeit war mit, nachträglich der betrachtet der Liebste - auch wenn nicht so zeitlos, wie die ganz alten Dinger. Heute ist in der Regel im Love-Set auch nichts mehr davon zu hören. Schade eigentlich.
 
Würden sie von jeder Platte nur einen Song spielen, brauchen die Herren alleine schon von der Spielzeit ein Sauerstoffzelt ;) Man stelle sich "July Morning" in einer 10 minütigen Fassung vor und "Look at yourself" mit vielleicht 8 Minuten...wie lange sollten die denn spielen, vier Stunden?
Das sie Songs aus der Periode nicht mehr spielen ist natürlich bedauerlich, da bin ich bei Dir.
 
Das ist ja klar. Aber der Schwerpunkt liegt heute leider wieder bei Anfang 70 und aktuell. Und die lange Phase, Ende 70 - Mitte 80, bleibt heute eher komplett außen vor (es sei denn, Alt-Sänger sind mal wieder zu Gast).
Aber von jeder Scheibe einen Song - und nicht die Monstertracks - das hätte doch was. 27 ist machbar - erst Recht in abgekürzten Formen oder als Medley.
 
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