Viel zu wenig Maiden hier... der IRON MAIDEN-Thread

Ich glaube man muss damals dabei gewesen sein, um die Faszination von Maiden's Debüt zu 100% nachvollziehen zu können.
weiß nicht. Ich habe zwar Herbst/winter '81 damals die Platten aufgrund der Bravo und meiner frühen Faszination für's Morbide (Eddie) gekauft/mir schenken lassen. Aber wir hatten da noch keinen Plattenspieler zuhause. '82 dann "Number" auf Tape von meiner Oma gekauft gekriegt, und war sofort komplett magisch gefangen genommen. Im Laufe des Jahres haben wir dann ne Kompaktanlage mit Plattenspieler uns zugelegt und ich konnte endlich die Paul-Platten hören und war dann anfangs etwas verwirrt, aber dennoch recht bald gleich Fan der Ära, die ich bis heute total vergöttere, weil sie etwas ganz besonderes hat. Somit muss man nicht das Debut gleich gehört haben, um es im (zugegen kurzen) Nachgang völlig zu lieben. Für mich schlagen auch beide Platten mit Paul alles von Maiden nach '88, auch BNW und AMOLAD!
 
Bei Metalgods muss ich jedesmal daran denken, wie der Sound der marschierenden Roboter weiland aufgenommen wurde. Seitdem sehe ich vor meinem geistigen Auge immer Rob Halford mit einem Tablett voller Essbesteck, welches er im entsprechenden Takt scheppern lässt. :D
 
Für mich sind "Phantom" und "Remember" die beiden 10/10 Nummern auf dem Debüt, für welches ich knapp zu spät in die Musik eingestiegn bin. Das gab es also schon - ich hatte zuerst eine Tapekopie, auf deren B-Side paradoxerweise Auszügen von Ramones "It's Alive" waren. Wenn 'Arry das gewusst hätte ...
Insgesamt ist das aber ein 10/10 Album für mich, da ich keinen Ausfall auf der Scheibe ausmachen kann. Klar, 'Running Free' ist eine simple Hit-Nummer, aber mit so viel Schmackes vorgetragen, dass ich das bis heute nicht schnarchig finde. Im Gegensatz zu späteren Jodel-Along-Songs. Allerdings darf Bruce das nicht singen in meiner Welt. Dann verlieren alle Paule-Nummern ihren Charme für mich, auch wenn das natürlich technisch Lichtjahre besser gesungen ist. Will ich aber so nicht hören. Hoppla, doch wieder gemopert. Sorry. Back to positive things: Natürlich schlägt das Maiden-Debüt die für Priest mittelprächtige Eindimensionalität namens "British Steel". Und zwar um Längen. Das schreibe ich, auch wenn ich heute eher bei Priest bin, aber die beiden Di'Anno-Scheiben killen hier fast alle Priester-Platten.
Ich bin gespannt, wie die "Killers" hier abschneidet. *Herztropfenbereitstell*
Danke für Deine Worte, ich hätte mich sehr viel unflätiger ausgedrückt, für die Frechheit der 8/10 Bewertung vom Idol ;) Das Debüt hatte ich auch gleich, genau wie Du auf Tape und auf der anderen Seite ne Priest. Letztere waren dann erst mal unbedeutend für mich ;)
 
Meine Bewertung der einzelnen Songs könnte etwa so aussehen:

Prowler: 8,5/10 (recht punkig, aber dennoch mit coolen Details versehen und schön wild - kein Vergleich zur recht zahmen Soundhouse-Tapes-Version)
Remember Tomorrow: 10/10 (absoluter Hammer, diese Atmosphäre, diese extremen Kontraste, Taktartenwechsel etc.)
Running Free: 8/10 (eigentlich die Art Metal, die ich heute nicht mehr höre, aber hier werten die Details und die Wildheit den Song halt sehr auf)
Phantom Of The Opera: 10/10 (auf wie vielen Alben ist der längste Song eigentlich auch einer der härtesten? Hier paaren sich interessanter Aufbau und extreme Wildheit - gab es damals etwas schnelleres?)
Transylvania: 9,5/10 (ähnlich rasante Gitarren wie in "Phantom...", dafür nicht so abwechslungsreich, trotzdem grandioses Intrumental)
Strange World: 9/10 (wunderschöne Nummer, die mich manchmal zu tränen rührt)
Sanctuary: 7,5/10 (gehört für mich nicht zum Album, da früher nur auf der US- und Kanada-Version, finde ich auch nur okay)
Charlotte The Harlot: 9,5/10 (ich liebe ja Songs mit Kontrasten, bzw. mit ruhigen und harten Passagen und Steigerungen - und hier macht die Band das in 4 Minuten besser als zuletzt in manchem 7+minüter)
Iron Maiden: 8/10 (mir heute eigentlich zu simpel, aber die Wildheit, die Gitarrenharmonien und der für die Band seltene Thrash-Rhythmus packen halt immer noch irgendwie)

Insgesamt würde ich 9 Punkte geben. Für ein Debüt fast schon beängstigend gut...
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich lässt du "Metal Gods" ...außen vor,.... zerschreddern das Maiden-Debüt für mich.
Der Witz des Jahrhunderts...:D:D:D
Selbst die schwächste Nummer des erweiterten Debüts von Maiden ist viel besser als dieses schnarchige Nichts...
"You Don't Have To Be Old To Be Wise" finde ich allerdings auch ganz cool (aber auch schwächer als die meisten Stücke von "Iron Maiden").
 
Das Album war nach einigen dicht aufeinanderfolgenden positiven und entscheidenden musikalischen Erfahrungen noch einmal ein unentbehrlicher Ohrenöffner und eine echte Offenbarung. Ich hatte während der beiden vorangegangen Jahre eine Vorliebe für verzerrte E-Gitarren entwickelt. Somit mochte ich natürlich auch recht straighten Kram wie AC/DC und so, viel mehr stand ich vor der Entdeckung Maidens aber schon auf melodischere, abwechlungsreichere und ausschweifendere Sachen. Zu meinen Lieblingsscheiben gehörten 'Rainbow - Rising', 'Black Sabbath - Heaven and Hell', 'Deep Purple - In Rock' und auch 'Judas Priest - Unleashed in the East'. Dann hörte ich von dieser Band, die als Vorband Kiss "an die Wand gespielt" haben soll und etwas später holte ich mir dann deren Platte mit dem etwas merkwürdigen Cover. Das anschließende Hörerlebnis war aufregender und intensiver als alles, was vorher war. Und dabei war es bei den oben genannten und noch ein paar anderen Alben auch schon fantastisch. Gleich bei den ersten Tönen von 'Prowler' fiel mir auf, dass es sich hier um eine von mir noch nicht gehörte Mischung aus Rotzigkeit, Melodie und Spielkunst handelte. Ich war schon damals jemand, der Musik zu Hause in Ruhe im Sitzen oder Liegen mit dem Cover in den Händen genießt, aber beim Uptempo-Solo ging das nicht mehr und ich lief aufgeregt in meinem Zimmer auf und ab. Der ruhige Beginn von 'Remember Tomorrow' überraschte mich etwas, begeisterte mich mit den leisen Gitarrenfills vor Beginn der Strophe aber umso mehr. Das und Pauls gefühlvoller Gesang gaben dem Song etwas Mystisches. Gänsehaut machte sich breit. Der schnellere Mittelteil mit Soli gab mir dann wieder den Rest. 'Running Free' war dann eine Verschnaufpause - aber eine gute - bevor nun der Song kam, der mir die Freudentränen in die Augen trieb und das Zentrum meines Geschmacks im Heavy Metal werden sollte. Es enthielt alles, was ich damals in der Musik suchte und auch heute noch liebe. Das nach vorn treibende Riff, die originellen Gesangslinien, das schrittweise Abtauchen in ruhigere Gefilde mit der hymnischen Bridge und Daves gefühlvollem Gitarrensolo (Entenpelle), bevor nach einem kurzen Stop Steves Bass-Triolen einsetzen und von Dave und Dennis in entgegengesetzter Richtung zweistimmig aufgenommen und wiederholt werden (dicke Entenpelle und feuchte Augen), während der Hintergrund sich hochschaukelt. Dann nahtlos ein weiterer Instrumentalpart mit noch mehr Soli, eingerahmt von wundervollen zweistimmigen Melodien (Entenpelle drohte zu bersten, Tränen bahnten sich den Weg). Dann nochmal Strophe und als der Tonarm sich schon fast gehoben hatte, als Überraschung noch ein letztes verzerrtes "You torture me back at your lair!". Das hatte ich mit letzter Kraft überlebt. Auch wenn diese Genialität auf der B-Seite für mich nicht mehr ganz erreicht wurde (wie sollte dies auch möglich sein?), folgten für mich noch einige allgemeingültige Höhepunkte. Als Liebhaber von ausgiebigen Instrumentalparts (die ja auf diesem Album auch absolut grandios waren) kam mir 'Transylvania' als reines Instrumental natürlich entgegen.Und wie. Spätestens die schnellere Abfahrt im zweiten Teil mit dem sich wiederholenden zweistimmigen Gitarrenlauf und den Soli ließ mich wieder aufspringen. Während 'Strange World konnte ich dann sitzen beleiben. Aber nicht, weil es mir nicht gefiel. Ich wartete zwar auch hier auf eine Steigerung wie in 'Remember Tomorrow', aber die schönen Gesangsmelodien sowie Bass- und Gitarrenarbeit. Herrlich entspannend und es wuchs mit der Zeit. 'Charlotte the Harlot' gefiel mir dann mal einfach nur gut. Jedenfalls Strophe und Refrain. Der geile ruhige Mittelteil und der gleich anschließende Solopart im Uptempo schoben es dann aber doch wieder in die Jubelzone. Blieb der Titelsong, der das Album sehr gut, aber zum Glück nicht wiedrr tränentreibend beendete. Ich bitte für den langen und enthusiastischen Text um Entschuldigung und es wird in dieser Form hier nicht mehr vorkommen. Ich werde aber bei jedem Hören wieder mit diesen Erinnerungen und Gefühlen konfrontiert. Ich fühle so etwas auch bei anderen Platten aus alter Zeit, aber bei keiner ist die Intensität so gewaltig, wie beim Maiden-Debüt. Ich kann Nostalgie normalerweise zumindest ansatzweise ausblenden, aber hier ist eine Bewertung mit Abstand besonders schwierig. Das Album bekommt bei mir immer noch eine 10 mit Sternchen und ist das von mir meistgenannte, wenn nach dem besten Maiden-Album gefragt wird.
 
Die erste Maiden war das letzte Album der Band, dass ich mir gekauft habe. Ich mag diesen räudigen Charme und man erkennt, wo es mit der Band hingehen sollte. Alle Trademarks sind bereits vorhanden.
Großartig fand ich: "Prowler", "Remember Tomorrow", "Transylvania". "Phantom Of The Opera" ist ganz, ganz großes Kino und zeigt eindeutig zu was die Band in der Lage ist, bzw. damals schon war. Ich habe auch an dem Sound der Platte nichts auszusetzen.
Ein Track mit dem ich niemals warm wurde, ist die Band-Hymne. "Iron Maiden" ist in meinen Augen ziemlich schwach. Was mich aber auf Konzerten nicht davon abhält, ihn lauthals mitzugröhlen. (Ich hab zudem den Eindruck, dass sich Iced Earth für ihre Band-Hymne ziemlich an "Iron Maiden" orientiert haben. Festmachen kann ichs nicht, aber das war und ist mein Eindruck.)
Auch mit Running Free wurde ich niemals warm, was jedoch auch daran liegen kann, dass ich nicht mit der Platte aufgewachsen bin.

Das Album habe ich sogar meinem Vater, der ein alter Queen-Fan ist gezeigt und es hat ihn auf Anhieb überzeugt. Tolles Debüt einer großartigen Band!

Up the irons!
 
neuzugang im bootleg schrank:

cover.php


ordentliche soundqualität, mit einem blaze bei guter stimme.
Vinyl oder cd?
 
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