Villagers Of Ioannina City

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Ich geh kaputt, das ist soooo verdammt intensiv. Da stecken so viele Geschichten, Melodien, Erinnerungen, Momente meiner Kindheit drin, ich komme gar nicht mehr aus dem überwältigenden Gänsehaut-Modus raus. Allein schon die zweite Hälfte von Paidia Tis Samarinas/Exe Geia ist dermaßen ergreifend, ich sitze vor den PC Boxen, habe das Zimmer verdunkelt und starre an die Wand. In dem Song geht es um den Massensuizid griech. Frauen samt Kindern in den Bergen von Souli, als osmanische Truppen 1803 in die Region kamen, plünderten, vergewaltigten und töteten. Um sich nicht den Invasoren unterwefen zu müssen, wählten die Frauen (deren Männer sich alle an der Front befanden) eben den Freitod, tanzten mit ihren Kindern, sangen Klagelieder und sprangen samt Nachwuchs die Klippen runter in den sicheren Tod. Lieber stolz sterben als sich gedemütigt unterwerfen - das hat mich schon als kleiner Bub beeindruckt. Da sich der Ort in der Nähe meiner Heimatstadt befindet, waren wir schon sehr oft oben in diesen Bergen. Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man dort steht (siehe Foto mit dem Denkmal), über die Berge Epiros' blickt und über das Geschehene reflektiert. Im zweiten Part des Songs zitiert die Band ein Lied, welches die Frauen damals gesungen haben sollen bzw. ein Traditional, das danach erschaffen wurde. In meinem Kopf läuft ein Film ab....all die Momente, als ich dort oben stand, oder als wir in der Familie darüber geredet haben (entfernte Verwandte/Vorfahren waren direkt in die Geschehnisse involviert), all die Feiern der hiesigen griech. Gemeinde, die sich immer noch über die Frauen von Souli (Zalongo Tanz) bzw. ihre Werte und Taten erzählt und sie in Ehren hält. In einem wirtschalftlich schwachen Land wie Griecheland zählen diese Werte extrem viel, immer noch.
Oder die Gitarren im zweiten Teil von Ikariotikos Palaios, das hat mein Großvater immer gesummt wenn ich ihn als kleiner Junge beim Schafe hüten begleiten durfte. Wie er da stand, alt und gezeichnet (er hat im 2. Weltkrieg gekämpft, ganz in der Nähe von Souli gegen Deutsche und Italiener) und alte Lieder vor sich hingesungen hat, ich sehe ihn immer noch ganz klar vor mir stehen.
Bei Zeus, für heute bin ich bedient....das ruft extrem viele Erinnerungen auf/ab, die nach ganz, ganz hinten im Kopf verrutscht waren. Schöne, schmerzhafte, intensive - alles drin. Uff....
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Erste erinnert mich gerade beim Erstdurchlauf an Sabbat, alte Cradle of Filth und Goat Of Mendes.
Dies sind spontane Vergleiche, die der Musik nicht wirklich gerecht werden, dafür ist sie zu Eigenständig. Da man aber Vergleiche sucht (geht es eigentlich Euch auch so wie mir?) denke ich, Leute die genannte Band neben den VIC mögen, sollten ein Ohr riskieren.
Ich find die Musik toll, CDs sind bestellt.
 
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Ich geh kaputt, das ist soooo intensiv. Da stecken so viele Geschichten, Melodien, Momente meiner Kindheit drin, ich komme gar nicht mehr aus dem Gänsehaut-Modus raus. Allein schon die zweite Hälfte von Exe Geia ist dermaßen ergreifend, ich sitze vor den PC Boxen, habe das Zimmer verdunkelt und starre an die Wand. In dem Song geht es um den Massensuizid griech. Frauen samt Kindern in den Bergen von Souli, als osmanische Truppen 1803 in die Region kamen, plünderten, vergewaltigten und töteten. Um sich nicht den Invasoren unterwefen zu müssen, wählten die Frauen (deren Männer sich alle an der Front befanden) eben den Freitod, tanzten mit ihren Kindern, sangen stolze Lieder und sprangen die Klippen runter. Da sich der Ort in der Nähe meiner Heimatstadt befindet, waren wir schon oft oben in den Bergen. Ein intensives Gefühl, wenn man dort oben steht (siehe Foto mit dem Denkmal oben) und über das Geschehene reflektiert. Im zweoten Part des Songs zitiert die Band einen Song, den die Frauen damals gesungen haben sollen bzw. ein Traditional, das danach erschaffen wurde. In meinem Kopf läuft ein Film ab....all die Momente, als ich dort oben stand, oder als wir in der Familie darüber geredet haben (entfernte Verwandte bzw. deren Vorfahren waren in die Geschehnisse involviert), all die Feiern der hiesigen greich. Gemeinde, die sich immer noch über die Frauen von Souli (Zalongo Tanz) erzählt bzw. sie in Ehren hält. Das ist deep. Oder die Gitarren im zweiten Teil von Ikariotikos Palaios, das hat mein Großvater immer gesummt als ich ihn als keliner Junge beim Schafe hüten begleiten durfte. Bei Zeus, für heute bin ich bedient....das ruft extrem viele Erinnerungen auf/ab, die nach ganz, ganz hinten im Kopf verrutscht waren. Schöne, schmerzhafte, intensive - alles drin. Uff....
Nach diesem Text ist für mich klar, dass ich das Album antesten muss!
 
Ja, das ist schon geil, was die da machen....hier mal das zweite von mir erwähnte Lied. Der erste Teil mit dem klagenden Gesang, dann der Break bzw. Wechsel zum intensiven Gitarren-Part....keine Ahnung, ob das rüberkommt und ob bzw. wie das auf Nichtgriechen (bzw. Menschen ohne dieses Backgroundwissen) wirkt, aber ich bin hin und weg und hin und weg und hin und weg....


:verehr:
 
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Ich geh kaputt, das ist soooo intensiv. Da stecken so viele Geschichten, Melodien, Momente meiner Kindheit drin, ich komme gar nicht mehr aus dem Gänsehaut-Modus raus. Allein schon die zweite Hälfte von Exe Geia ist dermaßen ergreifend, ich sitze vor den PC Boxen, habe das Zimmer verdunkelt und starre an die Wand. In dem Song geht es um den Massensuizid griech. Frauen samt Kindern in den Bergen von Souli, als osmanische Truppen 1803 in die Region kamen, plünderten, vergewaltigten und töteten. Um sich nicht den Invasoren unterwefen zu müssen, wählten die Frauen (deren Männer sich alle an der Front befanden) eben den Freitod, tanzten mit ihren Kindern, sangen stolze Lieder und sprangen die Klippen runter. Da sich der Ort in der Nähe meiner Heimatstadt befindet, waren wir schon oft oben in den Bergen. Ein intensives Gefühl, wenn man dort oben steht (siehe Foto mit dem Denkmal oben) und über das Geschehene reflektiert. Im zweoten Part des Songs zitiert die Band einen Song, den die Frauen damals gesungen haben sollen bzw. ein Traditional, das danach erschaffen wurde. In meinem Kopf läuft ein Film ab....all die Momente, als ich dort oben stand, oder als wir in der Familie darüber geredet haben (entfernte Verwandte bzw. deren Vorfahren waren in die Geschehnisse involviert), all die Feiern der hiesigen greich. Gemeinde, die sich immer noch über die Frauen von Souli (Zalongo Tanz) erzählt bzw. sie in Ehren hält. Das ist deep. Oder die Gitarren im zweiten Teil von Ikariotikos Palaios, das hat mein Großvater immer gesummt als ich ihn als keliner Junge beim Schafe hüten begleiten durfte. Bei Zeus, für heute bin ich bedient....das ruft extrem viele Erinnerungen auf/ab, die nach ganz, ganz hinten im Kopf verrutscht waren. Schöne, schmerzhafte, intensive - alles drin. Uff....


Das kann ich alles nicht wie Du nachvollziehen, ich stehe geschichtlich und darum emotional im Dunkel und danke daher für Deine Einblicke - ich höre noch die "And The Tides Shall Reveal The Traces" ohne auf Texte zu hören - ich könnte noch nicht mal sagen, welche Sprache gesungen wird. Aber die Musik packt mich. (Gerade ein längerer gesprochener Part in griechisch)

Ich habe die VIC das erste mal in Düsseldorf gesehen.
Kleines Theater, ausverkauft. Ich sehr früh da - Karte? Nein, ist ausverkauft! Ich :- Kann ich wenigstens ein Shirt vom Merchstand haben?- hier Geld, bring mir bitte ein Shirt. Antwort: (in etwa) Warte Mal ... Gewartet, gewartet - dann kam jemand und meinte zu mir und zwei Frauen, die genauso lange vor dem Theater rumlungerten - kommt mal mit, ihr steht schon so lange hier rum ihr passt noch rein.
Wahnsinnig intensives Konzert und ein für mich ungewohntes Publikum, sehr viele Griechen ohne offensichtlichen Metal-Bezug. Das war aber soo gut!!!
 
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Ich geh kaputt, das ist soooo verdammt intensiv. Da stecken so viele Geschichten, Melodien, Erinnerungen, Momente meiner Kindheit drin, ich komme gar nicht mehr aus dem überwältigenden Gänsehaut-Modus raus. Allein schon die zweite Hälfte von Paidia Tis Samarinas/Exe Geia ist dermaßen ergreifend, ich sitze vor den PC Boxen, habe das Zimmer verdunkelt und starre an die Wand. In dem Song geht es um den Massensuizid griech. Frauen samt Kindern in den Bergen von Souli, als osmanische Truppen 1803 in die Region kamen, plünderten, vergewaltigten und töteten. Um sich nicht den Invasoren unterwefen zu müssen, wählten die Frauen (deren Männer sich alle an der Front befanden) eben den Freitod, tanzten mit ihren Kindern, sangen Klagelieder und sprangen samt Nachwuchs die Klippen runter in den sicheren Tod. Lieber stolz sterben als sich gedemütigt unterwerfen - das hat mich schon als kleiner Bub beeindruckt. Da sich der Ort in der Nähe meiner Heimatstadt befindet, waren wir schon sehr oft oben in diesen Bergen. Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man dort steht (siehe Foto mit dem Denkmal), über die Berge Epiros' blickt und über das Geschehene reflektiert. Im zweiten Part des Songs zitiert die Band ein Lied, welches die Frauen damals gesungen haben sollen bzw. ein Traditional, das danach erschaffen wurde. In meinem Kopf läuft ein Film ab....all die Momente, als ich dort oben stand, oder als wir in der Familie darüber geredet haben (entfernte Verwandte/Vorfahren waren direkt in die Geschehnisse involviert), all die Feiern der hiesigen griech. Gemeinde, die sich immer noch über die Frauen von Souli (Zalongo Tanz) bzw. ihre Werte und Taten erzählt und sie in Ehren hält. In einem wirtschalftlich schwachen Land wie Griecheland zählen diese Werte extrem viel, immer noch.
Oder die Gitarren im zweiten Teil von Ikariotikos Palaios, das hat mein Großvater immer gesummt wenn ich ihn als kleiner Junge beim Schafe hüten begleiten durfte. Wie er da stand, alt und gezeichnet (er hat im 2. Weltkrieg gekämpft, ganz in der Nähe von Souli gegen Deutsche und Italiener) und alte Lieder vor sich hingesungen hat, ich sehe ihn immer noch ganz klar vor mir stehen.
Bei Zeus, für heute bin ich bedient....das ruft extrem viele Erinnerungen auf/ab, die nach ganz, ganz hinten im Kopf verrutscht waren. Schöne, schmerzhafte, intensive - alles drin. Uff....


Danke dir für das Teilen deiner Erinnerungen und Emotionen. Das hat mich grad sehr berührt. Ich hör mir die Band heute nach der Arbeit definitiv an.
 
Ja, das ist schon geil, was die da machen....hier mal das zweite von mir erwähnte Lied. Der erste Teil mit dem klagenden Gesang, dann der Break bzw. Wechsel zum intensiven Gitarren-Part....keine Ahnung, ob das rüberkommt und ob bzw. wie das auf Nichtgriechen (bzw. Menschen ohne dieses Backgroundwissen) wirkt, aber ich bin hin und weg und hin und weg und hin und weg....


:verehr:

Drei Alben lagen am Montag hier im Briefkasten. Fantastisches Material!
 
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