Vorverkauf Tickets or die

Support ist keine Einbahnstraße. Ich unterstütze gerne Veranstalter, denen ihr Publikum auch was wert ist, und die das zum Beispiel zeigen, indem sie sich beim Vorverkauf um Alternativen zum teuren, kundenunfreundlichen, für Veranstalter aber offenbar sehr bequemen Eventim kümmern. Is' ja nicht so, dass es die nicht gäbe: ticket.io, ticketscript, tixforgigs, loveyourartist - aber man muss sich halt drum kümmern. Interessanterweise machen das genau die Locations/Veranstalter, bei denen ich mich auch sonst gut aufgehoben fühle (und bei denen ich mir dann auch nicht zu schade war, in der konzertlosen Zeit mal Soli-Sampler, Soli-T-Shirts, Soli-Takeaway-Bier o.ä. zu kaufen). Oder man macht es gleich so wie Shogun und verkauft das gute alte Hardticket und beschränkt die Gebühr fairerweise auf die tatsächlich anfallenden Portokosten. Da hab' ich dann auch gleich noch schönes Erinnerungsstück - geile Sache!
(Ärgerlich ist in dem Zusammenhang, dass ausgerechnet bei Mantar - jedenfalls in Essen - kein Weg an Eventim vorbei führte und ich diesmal drauf eingegangen bin, weil ich die unbedingt sehen will. Las aber neulich, dass das turock auch eigenen VVK vor Ort macht. Wenn das stimmt: sehr gut, wird in Zukunft genutzt.)
 
Leider lässt sich das mit dem Vorverkauf nicht so einfach darstellen.
Grundsätzlich ja und bei schnell ausverkauften Gigs sind es ja eher die Großen. Und die brauchen diesen Support ja nicht wirklich.
Ich für mich gehe generell eher zu den kleinen Veranstaltungen, die aktuell diesen VVK benötigen. Dein Wunschkalender ist immer gut gefüllt, aber alles gleich im VVK zu ordern ist einfach nicht möglich, da ich arbeitsbedingt das meistens erst 14 Tage vorher einschätzen kann ob es klappt. Dann wird sofort geordert. Aber grundsätzlich glaube ich, dass das ja nicht reichen wird.
 
https://www.zeit.de/kultur/musik/2022-10/konzertbranche-krise-musik-corona

Nichts wirklich Neues, aber nochmal ein interessanter Artikel zu dem Thema.
Im Prinzip wirklich nichts neues, aber am Ende wohl wieder treffend zusammengefasst.
Ich bleibe auch weiterhin bei meiner Meinung, der Großteil der Menschen hat schlichtweg einfach kein Geld mehr über, Zukunftssorgen etc...Guckt euch draußen um was in der Welt los ist. An Corona als Grund glaube ich nicht mehr wirklich, da brauche ich mich nur in meinem Umfeld, Freundes- und Bekanntenkreis, Arbeit umsehen, da hat doch langsam so eine Art "Abstumpfungsprozess" eingesetzt bzw. längst begonnen. Merkt man ja auch hier im entsprechenden Pandemiethread, mehr wie "Jetzt hat es mich auch erwischt" und anschließende "Gute Besserung" Kommentare ist da halt auch nicht mehr los, wenn man bedenkt, was da noch vor einiger Zeit los war. Und damit will ich das gar nicht verharmlosen, ist lediglich mein Eindruck. Hängt sicher auch davon ab, wie es mit der Pandemie weitergeht, allerdings kenne ich fast niemanden mehr, der es noch nicht hatte.
 
Mal ein Beispiel außerhalb des Metals: War ja auch bei Kasalla so, dass die eine große Tournee deutschlandweit geplant hatten. Außerhalb Kölns sagt den meisten meiner Bekannten die Band nichts.
Ich glaube, teilweise hatten auch die Bands nach zwei Jahren Corona eine etwas verzerrte Erwartungshaltung an das Publikum.
 
Wer zum Wild Boars will und noch keine Karte hat. Bitte JETZT kaufen, die Veranstaltung steht auf der Kippe. Schaut dass das in die richtige Richtung kippt:)


ULTHA:

We just got word that the pre-sales for this, like with pretty much all fall shows, is critically low. The promoters will decide mid November if they will proceed with the event, depending on the tickets sold. So if you intend to come but want to wait out to buy a ticket the show might end up not happening.
So if you can afford it please buy tickets for shows you want to see in advance. If Corona stuff happens there will be ways to get your money back.
EVENT+TICKETLINK
https://facebook.com/events/s/wild-boar-wars-iv/202959005357337/
 
Neben dem Überangebot von Veranstaltungen und den zeitgleich schrumpfenden Ressourcen bei den Konsumenten spielt für mich auch noch die teilweise sehr fragliche Qualität bei der Performance von Künstlern und Clubs eine Rolle.
Wenn ich aufgerufen bin, ein Produkt via VVK weit im Voraus zu kaufen, dann sollte auch die Gegenleistung entsprechend sein.
Wenn ich bei überschaubar besuchten Clubkonzerten 20 Minuten für ein Getränk anstehen muss, welches dann sehr lieblos von einer Flasche oder dem Hahn in einen Plastikbecher überführt wird (von gezapft möchte ich erst gar nicht sprechen), dann nochmal die gleiche Zeit für die Pfandrückgabe aufbringen muss, wenn mir am Merch bei Kartenzahlung eine andere Währung als Euro berechnet werden soll und die Security nach Konzertende den Club in Lichtgeschwindigkeit räumt, dann frage ich mich schon, wie willkommen ich hier eigentlich bin?
Auch in Sachen Soundqualität, Sichtverhältnisse etc. hat sich wenig entwickelt. Ebenfalls nimmt sich jede Band nach wie vor das (ihr zustehende) Recht heraus, schwankend in der künstlerischen Darbietung zu sein.
Alles in allem bin ich nach wie vor gerne bereit, Dinge zu kaufen. Allerdings sollte man mir die Dinge auch entsprechend gut verkaufen.
 
und die Security nach Konzertende den Club in Lichtgeschwindigkeit räumt, dann frage ich mich schon, wie willkommen ich hier eigentlich bin?
Zumindest dafür habe ich aktuell absolutes Verständnis, denn bezahlen tut man ja primär für das Konzert, und es gibt halt keinen Anspruch darauf, nach Konzertende auch noch weiter in der Location zu verweilen.

Momentan ist doch wohl jede Location darauf bedacht, die Personal- und Energiekosten zu minimieren, und je länger noch Publikum vor Ort ist, desto schwieriger wird das.

Natürlich zählt das Drumherum zum Konzerterlebnis auch irgendwie dazu, aber derzeit ist es doch wohl wichtiger, dass die Konzerte an sich überhaupt stattfinden.

Da sind gewisse Abstriche dann wohl leider unvermeidbar.
 
Neben dem Überangebot von Veranstaltungen und den zeitgleich schrumpfenden Ressourcen bei den Konsumenten spielt für mich auch noch die teilweise sehr fragliche Qualität bei der Performance von Künstlern und Clubs eine Rolle.
Wenn ich aufgerufen bin, ein Produkt via VVK weit im Voraus zu kaufen, dann sollte auch die Gegenleistung entsprechend sein.
Wenn ich bei überschaubar besuchten Clubkonzerten 20 Minuten für ein Getränk anstehen muss, welches dann sehr lieblos von einer Flasche oder dem Hahn in einen Plastikbecher überführt wird (von gezapft möchte ich erst gar nicht sprechen), dann nochmal die gleiche Zeit für die Pfandrückgabe aufbringen muss, wenn mir am Merch bei Kartenzahlung eine andere Währung als Euro berechnet werden soll und die Security nach Konzertende den Club in Lichtgeschwindigkeit räumt, dann frage ich mich schon, wie willkommen ich hier eigentlich bin?
Auch in Sachen Soundqualität, Sichtverhältnisse etc. hat sich wenig entwickelt. Ebenfalls nimmt sich jede Band nach wie vor das (ihr zustehende) Recht heraus, schwankend in der künstlerischen Darbietung zu sein.
Alles in allem bin ich nach wie vor gerne bereit, Dinge zu kaufen. Allerdings sollte man mir die Dinge auch entsprechend gut verkaufen.
Das ist genau die Konsumentenhaltung, die ich so dermassen falsch finde. Kann man bei Amazon machen, aber doch nicht in der eigenen Szene. Was glaubst du denn, wie gebeutelt die Clubs sind, wie viel Personal da abgewandert ist, wie hoch der Kostendruck ist, wie sehr die Inflation alles verschlimmert - und dann kommt hier einer und moniert, dass das Bier nicht richtig eingeschenkt wird. Angesichts der aktuellen Lage mutet dieser Beitrag wie Satire an, ich fürchte nur, das ist auch noch ernstgemeint ....
 
Kannst Du Beispiele nennen bei denen sowas ablief?

Gerne. Saxon, Anfang Oktober in der Muffathalle, München. Am Merchstand von Diamond Head ist der Preis für ein Shirt bei Barzahlung mit 30, bei Kartenzahlung mit 26 angegeben. Bei Nachfrage stellt sich allerdings heraus, dass es hier keinen Discount gibt, sondern das bei Kartenzahlung in Englischen Pfund abgerechnet wird. Das sei aufgrund der Einstellung am Kartenlesegerät nicht anders möglich. Nun, ich bin jetzt kein Finanzexperte wie Rishi Sunak aber bislang war ich es immer gewohnt, in der jeweiligen Landeswährung zu bezahlen.
Mein Interesse fiel dann auf einen schönen Anstecker aus Metall. Hierfür sollte der Preis bei 10€ liegen. Auf meine Frage, was denn der Pin kostet, wenn ich mit Karte zahlen will, erhielt ich die Antwort: 10 Pfund! Sich an dem täglichen Wechselkurs zu orientieren, sei hier doch viel zu aufwendig. Den Hinweis der freundlichen Merchverkäuferin, dass man in England schließlich auch mit Pfund bezahle, hab ich nur noch im Gehen vernommen.

Die Halle wurde an dem Abend auch in rekordverdächtiger Geschwindigkeit geräumt. Das ist üblich und grundsätzlich auch verständlich. Die Band muss abbauen, die Halle muss gefegt werden, da stört der gemeine Gast in den allermeisten Fälle. Wenn ich mir aber die aktuelle Gesamtsituation ansehe, in der es ja angeblich so wichtig sei, sich endlich wieder live zu treffen und zu feiern etc., dann kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass die veranstaltende Halle kein Interesse daran hat, das anwesende Publikum nicht noch eine gewisse Weile gastronomisch zu versorgen und damit auch einen gewissen Umsatz zu generieren. Zumal die Muffathalle über eine Bar verfügt, die getrennt von der Konzerthalle liegt. Mit meinem Unverständnis war ich hier nicht alleine, wie Gespräche mit anderen Konzertgästen auf dem Weg zum Ausgang zeigten.

Die Theke im Backstage Werk hat scheinbar auch den Auftrag zu verfolgen, die durstigen Kehlen auf ihre Leidensfähigkeit hin zu prüfen. Beim, bei weitem nicht ausverkauften Konzert der Baboon Show bildeten sich artig lange Schlangen vor dem Tresen. Der Vorteil, die Leute trinken weniger und das mühevoll erworbene Getränk landet nicht so schnell auf dem Boden.
In der Freiheizhalle am letzten Freitag waren ähnliche Szenen zu beobachten. Obwohl die Halle nur zu knapp einem Drittel gefüllt war, mussten am Bierstand 0,33l Flaschen umständlich in 0,4l Becher umgefüllt werden. Ein schlecht gefüllter Becher sieht schonmal schlecht aus und come on, wir sind keine kleinen Kinder! Drück mir die Flasche in die Hand, nimm 2€ Pfand und spar dir das Spülen der Becher.

Bitte mich hier nicht falsch verstehen. Mir geht es nicht um 20 Minuten lang anstehen oder um einen Pfandmarke, die ich wieder mit nach Hause nehmen muss. Wenn ich die Musik hören will, dann brauch ich mir in der Halle weder Getränke noch Merch zu kaufen. Aber - und das ist mein Punkt - ein Konzert ist doch mehr als nur die 90 Minuten Musik. Damit das Gesamtpaket passt, sollte auch der Rahmen stimmen. Und hier sehe ich im Moment ein paar Dinge, die, zumindest mir, die Laune nicht verbessern. Was sich dann wieder darauf auswirkt, ob ich mir ein Ticket kaufe, oder eben auch nicht.
 
Naja, ein Konzert ist immer noch ein Konzert. 7 Minuten Pils bekommt man woanders, das dürfte ja wohl klar sein.
Wenn es nicht gerade ein kleiner Club wie das Logo in Hamburg ist, dann wird auch recht schnell abgeschlossen.
Was will ich auch noch z.B. im Docks oder der Großen Freiheit nach dem Konzert mit 10 Leuten in einer 1000er Halle abhängen?
Ist doch klar das dort schnell dicht gemacht wird. So lange ich denken kann, gab es in den besagten größeren Clubs immer
eine Schlange an der Garderobe, liegt irgendwie in der Natur der Sache...

Also ja, wenn irgendwas scheiße ist, soll man meckern. Aber man geht zu einem Konzert um eine Band zu sehen, Bier trinken muss
man halt (zumindest bei größeren Clubs) hinterher woanders.

Edit: Hab gerade den Beitrag von Iron Eisman gelesen. Das mit dem Merch ist natürlich doof, würde ich auch scheiße finden. Zu den Wartezeiten für Getränke: Vielleicht fehlt auch einfach Personal? Oder wenn der VVK nicht so gut läuft (ein drittel voll), dann wird halt weniger Personal hingestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist genau die Konsumentenhaltung, die ich so dermassen falsch finde. Kann man bei Amazon machen, aber doch nicht in der eigenen Szene. Was glaubst du denn, wie gebeutelt die Clubs sind, wie viel Personal da abgewandert ist, wie hoch der Kostendruck ist, wie sehr die Inflation alles verschlimmert - und dann kommt hier einer und moniert, dass das Bier nicht richtig eingeschenkt wird. Angesichts der aktuellen Lage mutet dieser Beitrag wie Satire an, ich fürchte nur, das ist auch noch ernstgemeint ....

Ich meine das sogar richtig ernst. Denn genauso ernst meinen es die anderen ja auch mit ihren Statements. Die hohen Kosten, das verschwundene Personal, die Inflation kann doch keine Entschuldigung dafür sein, wenn das Verhältnis von Aufwand und Leistung zunehmend schief wird. Ich will nichts geschenkt, ich will keinen vorgewärmten Sitzplatz und ich gebe gerne und viel Geld in der Szene aus. Aber wenn alle Beteiligten auf das aktuelle Problem nur mit einem lapidaren Schulterzucken oder einem erregten Facebookpost reagieren und das Problem auf uns Fans und auf unsere Nachsicht weiterreichen, dann hab ich irgendwann keinen Bock mehr.
 
Das ist genau die Konsumentenhaltung, die ich so dermassen falsch finde. Kann man bei Amazon machen, aber doch nicht in der eigenen Szene. Was glaubst du denn, wie gebeutelt die Clubs sind, wie viel Personal da abgewandert ist, wie hoch der Kostendruck ist, wie sehr die Inflation alles verschlimmert - und dann kommt hier einer und moniert, dass das Bier nicht richtig eingeschenkt wird. Angesichts der aktuellen Lage mutet dieser Beitrag wie Satire an, ich fürchte nur, das ist auch noch ernstgemeint ....
Nochmal: Was kommt denn aktuell wohl sympathischer rüber: Veranstalter (und Bands), die ihre Touren und Konzerte erfolgreich durchziehen ohne rumzujammern oder Veranstalter (und Bands), die potentielle Besucher moralisch unter Druck setzen und hauptsächlich durch Mimimi-Postings auffallen?
 
Also bei Vektor hab ich letztens tatsächlich nur vorab Tickets erworben, weil der VVK 5 Euro günstiger sls AK sein sollte und ich Bedenken hatte, dass so ein großartiges Package ausverkauft sein könnte.
Letztendlich habe ich nach Gebühren nur einen Euro gespart, immerhin ein Wasser im Kesselhaus, und Sold out war auch nichts, wobei es für Sonntag Abend gut gefüllt war.

Für mich ist VVK mittlerweile ein zweischneidiges Schwert, weiß ich doch nie, ob nicht doch 3 Leute auf der Arbeit ausfallen und ich entgegen der Planung einspringen muss.
Dann ist nicht nur für mich ein Konzert ausgefallen , sondern ich habe auch noch Geld verloren.

Die Position von Bands, Veranstaltern und Locations verstehe ich auch.
Man muss ja nur mal selbst eine Party geplant haben, um zu wissen wie kacke es für die Planung ist, wenn niemand verbindlich zusagen will.
 
Gerne. Saxon, Anfang Oktober in der Muffathalle, München. Am Merchstand von Diamond Head ist der Preis für ein Shirt bei Barzahlung mit 30, bei Kartenzahlung mit 26 angegeben. Bei Nachfrage stellt sich allerdings heraus, dass es hier keinen Discount gibt, sondern das bei Kartenzahlung in Englischen Pfund abgerechnet wird. Das sei aufgrund der Einstellung am Kartenlesegerät nicht anders möglich. Nun, ich bin jetzt kein Finanzexperte wie Rishi Sunak aber bislang war ich es immer gewohnt, in der jeweiligen Landeswährung zu bezahlen.
Mein Interesse fiel dann auf einen schönen Anstecker aus Metall. Hierfür sollte der Preis bei 10€ liegen. Auf meine Frage, was denn der Pin kostet, wenn ich mit Karte zahlen will, erhielt ich die Antwort: 10 Pfund! Sich an dem täglichen Wechselkurs zu orientieren, sei hier doch viel zu aufwendig. Den Hinweis der freundlichen Merchverkäuferin, dass man in England schließlich auch mit Pfund bezahle, hab ich nur noch im Gehen vernommen.

Die Halle wurde an dem Abend auch in rekordverdächtiger Geschwindigkeit geräumt. Das ist üblich und grundsätzlich auch verständlich. Die Band muss abbauen, die Halle muss gefegt werden, da stört der gemeine Gast in den allermeisten Fälle. Wenn ich mir aber die aktuelle Gesamtsituation ansehe, in der es ja angeblich so wichtig sei, sich endlich wieder live zu treffen und zu feiern etc., dann kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass die veranstaltende Halle kein Interesse daran hat, das anwesende Publikum nicht noch eine gewisse Weile gastronomisch zu versorgen und damit auch einen gewissen Umsatz zu generieren. Zumal die Muffathalle über eine Bar verfügt, die getrennt von der Konzerthalle liegt. Mit meinem Unverständnis war ich hier nicht alleine, wie Gespräche mit anderen Konzertgästen auf dem Weg zum Ausgang zeigten.

Die Theke im Backstage Werk hat scheinbar auch den Auftrag zu verfolgen, die durstigen Kehlen auf ihre Leidensfähigkeit hin zu prüfen. Beim, bei weitem nicht ausverkauften Konzert der Baboon Show bildeten sich artig lange Schlangen vor dem Tresen. Der Vorteil, die Leute trinken weniger und das mühevoll erworbene Getränk landet nicht so schnell auf dem Boden.
In der Freiheizhalle am letzten Freitag waren ähnliche Szenen zu beobachten. Obwohl die Halle nur zu knapp einem Drittel gefüllt war, mussten am Bierstand 0,33l Flaschen umständlich in 0,4l Becher umgefüllt werden. Ein schlecht gefüllter Becher sieht schonmal schlecht aus und come on, wir sind keine kleinen Kinder! Drück mir die Flasche in die Hand, nimm 2€ Pfand und spar dir das Spülen der Becher.

Bitte mich hier nicht falsch verstehen. Mir geht es nicht um 20 Minuten lang anstehen oder um einen Pfandmarke, die ich wieder mit nach Hause nehmen muss. Wenn ich die Musik hören will, dann brauch ich mir in der Halle weder Getränke noch Merch zu kaufen. Aber - und das ist mein Punkt - ein Konzert ist doch mehr als nur die 90 Minuten Musik. Damit das Gesamtpaket passt, sollte auch der Rahmen stimmen. Und hier sehe ich im Moment ein paar Dinge, die, zumindest mir, die Laune nicht verbessern. Was sich dann wieder darauf auswirkt, ob ich mir ein Ticket kaufe, oder eben auch nicht.

Klar, muß jeder selber entscheiden, könnte aber dazu führen, dass noch weniger Konzerte überhaupt stattfinden.

Ich nehme lieber manch kleine Unannehmlichkeiten in Kauf, wissend, dass es für Clubbetreiber personell gerade ganz schwer ist und freue mich über jedes Konzert, das stattfinden kann.

Natürlich unterstütze ich Bands, die trotz unüberschaubarer Kostensteigerungen auf Tour gehen durch Merchkauf und wenn jemand schon den Service einer Kartenzahlung anbietet (bei lokalen Geschäften erwarte ich das, beim Merch von kleineren und mittleren Bands sehe ich das als Bonus-Service an), lächle ich darüber hinweg, wenn das Gerät eben in der Heimatwährung läuft (den Kurs kann man ja per Handy leicht überprüfen).
 
Naja, ein Konzert ist immer noch ein Konzert. 7 Minuten Pils bekommt man woanders, das dürfte ja wohl klar sein.
Wenn es nicht gerade ein kleiner Club wie das Logo in Hamburg ist, dann wird auch recht schnell abgeschlossen.
Was will ich auch noch z.B. im Docks oder der Großen Freiheit nach dem Konzert mit 10 Leuten in einer 1000er Halle abhängen?
Ist doch klar das dort schnell dicht gemacht wird.
So lange ich denken kann, gab es in den besagten größeren Clubs immer
eine Schlange an der Garderobe, liegt irgendwie in der Natur der Sache...

Also ja, wenn irgendwas scheiße ist, soll man meckern. Aber man geht zu einem Konzert um eine Band zu sehen, Bier trinken muss
man halt (zumindest bei größeren Clubs) hinterher woanders.

Edit: Hab gerade den Beitrag von Iron Eisman gelesen. Das mit dem Merch ist natürlich doof, würde ich auch scheiße finden. Zu den Wartezeiten für Getränke: Vielleicht fehlt auch einfach Personal? Oder wenn der VVK nicht so gut läuft (ein drittel voll), dann wird halt weniger Personal hingestellt.

Ich schnappe mir mal diesen Beitrag zum Zitieren, weil da beide Punkte drin sind, auch die ich eingehen will...
Warum eigentlich nicht? Ich war mal mit dem @von Helweterich im Doornrosje in Niimegen in Holland und da gab es dem normalen schnellen Bier noch diverse Craftbiere und sonstige flüssige Leckereien an zwei Extraständen. Hat dann auch mehr gekostet, aber wer Musikgenuss sucht, mag vielleicht auch anderen Genuss und ist bereit, dafür etwas mehr zu zahlen. So hat man die Auswahl, wie man es lieber mag. Generell war es toll dort. In Holland werden solche Einrichtungen wohl ordentlich gefördert und das spürte man auch als Gast. Das Ding war so gebaut, dass man von überall tolle Sicht und besten Sound hatte und die generelle Atmosphäre dort war: Du bist uns willkommen, wir freuen und, dass Du da bist.Beim Euroblast gab es auch ein Festivalbier einer Kölner Craftbierbrauerei. Ich habe mich ein wenig mit den beiden unterhalten und gesagt, dass ich das total gut finde. Die meinten, dass gerade die ausländischen Gäste da viel mehr Interesse dran hätten und das auch eher so kennen. Vielleicht hängen wir in Deutschland in dem Punkt auch ein wenig hinterher.
Das führt mich zu Punkt zwei: Ist schon okay, dass dann auch schnell zugemacht wird. Aber es kommt ein wenig auf die Art und Weise an. Ich versuche zum Beispiel die Live Music Hall in Köln zu meiden, weil dort sofort nach dem letzten Ton zwei Securitys so rot-weißes Absperrband bekommen und von vorne nach hinten durch die Halle gehen und die Leute regelrecht raustreiben. Das hat mich schon mit 19 oder 20 auf meinen ersten Konzerten dort unglaublich genervt, weil man sich dort wirklich wie Zahlvieh fühlt, das gerne Geld lassen darf und dann wirklich wie eine Kuhherde rausgetrieben werden darf. Für mich eine Unverschämtheit, so würde ich nie mit Gästen umgehen.
Insgesamt kommt es bei einer solchen Betrachtung auch auf die Größe des Konzerts an. Bei der Live Music Hall sind es halt größere Veranstalter und Bands. Das kann man definitiv kundenfreundlicher machen und da gehe ich halt nur hin, wenn ich unbedingt "muss". Ich treibe mich aber eh lieber auf kleineren Konzerten rum, zum Beispiel von Shogun-Konzerten aus dem Ruhrgebiet. Die machen das mit Herzblut, häufig im Junkyard in Dortmund. Da fühle ich mich auch immer als gerne gesehener Gast (Freund?) und wenn man da halt mal auf ein Bier warten muss oder irgendwas muss, dann macht man das gerne. Da kaufe ich auch immer gerne im Vorverkauf, um dem Veranstalter einfach Planungssicherheit zu geben. Gerade solche Leute müssen überleben, finde ich. Herzblut über Kommerz!
Grundsätzlich reicht es mir als Kunde (egal in welchem Kontext), wenn ich merke, dass man mich grundsätzlich gerne bedient und sich Mühe gibt. Da verzeihe ich eigentlich alles.
 
Nochmal: Was kommt denn aktuell wohl sympathischer rüber: Veranstalter (und Bands), die ihre Touren und Konzerte erfolgreich durchziehen ohne rumzujammern oder Veranstalter (und Bands), die potentielle Besucher moralisch unter Druck setzen und hauptsächlich durch Mimimi-Postings auffallen?
Nochmal: Was kommt denn aktuell wohl sympathischer rüber: Veranstalter (und Bands), die ihre Touren und Konzerte erfolgreich durchziehen ohne rumzujammern oder Veranstalter (und Bands), die potentielle Besucher moralisch unter Druck setzen und hauptsächlich durch Mimimi-Postings auffallen?
Ok, dann verstehen wir unter rumjammern und Mimimi etwas völlig anderes. Wäre mir ja egal, aber ich denke, dass sich die für uns so wichtigen Locations, Veranstalter etc. nicht werden halten können, weil sich manche hier über Kleinigkeiten echauffieren. Ein Beispiel vom "The blackest path" in Mainz. Da haben für 30 Euro 6 starke Bands gespielt und es gab jede Menge Kritik am hohen Preis. Anstatt danke zu sagen, dass in dieser Zeit überhaupt jemand aus der Deckung geht und ein Konzert veranstaltet, von dem er im voraus weiß, dass er bestenfalls auf null rauskommt. Aber egal, Hauptsache das Pils ist perfekt. Empathy for the devil gibt's wahrscheinlich ne Tür weiter:)
 
Ich schnappe mir mal diesen Beitrag zum Zitieren, weil da beide Punkte drin sind, auch die ich eingehen will...
Warum eigentlich nicht? Ich war mal mit dem @von Helweterich im Doornrosje in Niimegen in Holland und da gab es dem normalen schnellen Bier noch diverse Craftbiere und sonstige flüssige Leckereien an zwei Extraständen. Hat dann auch mehr gekostet, aber wer Musikgenuss sucht, mag vielleicht auch anderen Genuss und ist bereit, dafür etwas mehr zu zahlen. So hat man die Auswahl, wie man es lieber mag. Generell war es toll dort. In Holland werden solche Einrichtungen wohl ordentlich gefördert und das spürte man auch als Gast. Das Ding war so gebaut, dass man von überall tolle Sicht und besten Sound hatte und die generelle Atmosphäre dort war: Du bist uns willkommen, wir freuen und, dass Du da bist.Beim Euroblast gab es auch ein Festivalbier einer Kölner Craftbierbrauerei. Ich habe mich ein wenig mit den beiden unterhalten und gesagt, dass ich das total gut finde. Die meinten, dass gerade die ausländischen Gäste da viel mehr Interesse dran hätten und das auch eher so kennen. Vielleicht hängen wir in Deutschland in dem Punkt auch ein wenig hinterher.
Das führt mich zu Punkt zwei: Ist schon okay, dass dann auch schnell zugemacht wird. Aber es kommt ein wenig auf die Art und Weise an. Ich versuche zum Beispiel die Live Music Hall in Köln zu meiden, weil dort sofort nach dem letzten Ton zwei Securitys so rot-weißes Absperrband bekommen und von vorne nach hinten durch die Halle gehen und die Leute regelrecht raustreiben. Das hat mich schon mit 19 oder 20 auf meinen ersten Konzerten dort unglaublich genervt, weil man sich dort wirklich wie Zahlvieh fühlt, das gerne Geld lassen darf und dann wirklich wie eine Kuhherde rausgetrieben werden darf. Für mich eine Unverschämtheit, so würde ich nie mit Gästen umgehen.
Insgesamt kommt es bei einer solchen Betrachtung auch auf die Größe des Konzerts an. Bei der Live Music Hall sind es halt größere Veranstalter und Bands. Das kann man definitiv kundenfreundlicher machen und da gehe ich halt nur hin, wenn ich unbedingt "muss". Ich treibe mich aber eh lieber auf kleineren Konzerten rum, zum Beispiel von Shogun-Konzerten aus dem Ruhrgebiet. Die machen das mit Herzblut, häufig im Junkyard in Dortmund. Da fühle ich mich auch immer als gerne gesehener Gast (Freund?) und wenn man da halt mal auf ein Bier warten muss oder irgendwas muss, dann macht man das gerne. Da kaufe ich auch immer gerne im Vorverkauf, um dem Veranstalter einfach Planungssicherheit zu geben. Gerade solche Leute müssen überleben, finde ich. Herzblut über Kommerz!
Grundsätzlich reicht es mir als Kunde (egal in welchem Kontext), wenn ich merke, dass man mich grundsätzlich gerne bedient und sich Mühe gibt. Da verzeihe ich eigentlich alles.
Und mir reicht es, eine Band, die ich sehen will auch wirklich in einem - idealerweise nicht bankrottgegangenen - Laden zu sehen. Nix für ungut, aber darum geht es uns allen doch, alles weitere ist nice-to-have. Ich will hier wirklich keinem ans Bein pinkeln, aber ich denke, dass es wirklich nur zusammen geht. Kunde kauft, Laden veranstaltet, Band liefert. Alle glücklich:feierei:
 
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