Wacken 2018

Ich freu mich jedes Jahr auf den livestream aus Wacken, ist für mich die beste Einstimmung auf's Summer Breeze!:feierei:
 
Nun mein kleiner Bericht. Vielleicht hätte ich ihn doch gestern Nacht noch schreiben sollen, weil es mir da interessanterweise gar nicht so schlecht ging (und ich heute komplett fertig rumlungere), aber manchmal trifft man eben die falsche Entscheidung. Sei's drum. Zunächst mal muss man die Organisation loben: Kein Stau (wir sind allerdings abends/nachts so gegen 22 Uhr angekommen), sehr schnell auf dem Campground eingewiesen worden, Bändchenvergabe war komplett reibungslos. Die Security war stets freundlich, die Toiletten und Duschen immer so bestmöglich sauber, wie es auf einem solchen Festival geht. Ich hätte mir auf dem Infield noch ein paar Wasserstellen mehr gewünscht, aber das hat z.T. auch an dem fehlerhaften Geländeplan gelegen, den man aber korrigiert und genau darauf auch hingewiesen hat. Ein bisschen unglücklich fand' ich den Umgang mit der Verspätung von Heilung, die dann darin endete, dass sie nur 30 anstatt 60 Minuten hatten. Das kann man einerseits ahnen, aber andererseits hätte man das auch kommunizieren können, zumal es für 5-10 Minuten noch so wirkte, als liesse sich da doch noch etwas richten. Eine spätere Erklärung auf Facebook, als ein Zuschauer danach gefragt hatte, meinte, dass man die Zeit nicht dranhängen konnte, weil man Mittwochs und Donnerstags nur bis 0 Uhr spielen dürfe, da das Behördenauflagen seien. Komischerweise hörte man auf der Wastelandstage aber auch nach 0 Uhr noch Musik. Egal, davon lasse ich mir es nicht vermiesen. Zumal Heilung auf diesem Gebiet sicherlich auch noch etwas professioneller werden können.

Im Vergleich zu 2015, als ich das letzte Mal in Wacken war, hatte ich insgesamt auch den (subjektiven) Eindruck, dass es weniger Brimborium gab und der Sound auf allen Bühnen besser geworden ist. Nicht bei allen Bands, aber dazu komme ich später noch, weil mich das speziell bei Dimmu Borgir extrem gestört hat. Auch die Auswahl der Fressbuden fand' ich gut. Besonders der Streetfood-Stand, das Handbrot und die ein oder andere vegetarische (oder gar vegane?) Mahlzeit haben gemundet. Zu 3,50€ für 0,4l Wasser muss man nicht viele Worte verlieren, das ist einfach nur dreist, aber man konnte ja glücklicherweise kostenlos nachfüllen. Trotzdem würde ich mir hier ein Umdenken wünschen. Ansonsten empfand ich das Publikum überwiegend als sehr angenehm. Wir hatten superfreundliche Nachbarn, mit denen wir uns frühs immer musikalisch ausgetauscht haben, bis es dann bei den Bühnen losging. Bei Arkona, Solstafir und Heilung beispielsweise hat man auch gesehen, dass viele ein richtiges Gespür dafür hatten, wie man sich bei solchen Bands verhalten sollte.

Bandhighlights waren: Ghost, Gojira (!!!), Watain, Solstafir, Arkona, In Flames, Helloween (die detailverliebte Inszenierung muss man auch als Semi-Fan honorieren können), Belphegor, Enslaved, Ensiferum, Cannibal Corpse, Dark Tranquillity, Alestorm, Children Of Bodom, Gruesome, Judas Priest, Korpiklaani, Nightwish (weitaus besser als 2015 auf dem Summer Breeze), Schandmaul, Toxic Holocaust, Wintersun.

Ganz okay waren Behemoth, aber bei praller Sonne wirkt die manchmal auch etwas zu perfekt durchchoreografierte Bühnenshow einfach nicht. Eine herbe Enttäuschung hingegen waren Dimmu Borgir. Wir haben, weil wir diese Band einfach abgöttisch lieben fünf Mal (!) den Standort gewechselt, weil der Sound einfach unerträglich schlecht war. Zunächst erste Reihe: Man hörte lediglich die Doublebass. Vom Rest des Schlagzeugs geschweige denn von Vocals, Gitarren, Bass, Keyboards gab es keine Spur. Zudem war es am Anfang so leise, dass ich mich sogar ohne Ohrenstöpsel direkt vor die Anlage hätte stellen können, ohne Schäden davontragen zu müssen. Furchtbar. Jede Band, besonders von diesem Kaliber, hat doch ihre eigenen Tontechniker dabei? Hat es bei Dimmu Borgir nach der aufwändigen Garderobe nicht mehr für einen Experten gereicht oder sind sie schlichtweg noch auf der Suche, weil sie ja längere Jahre live quasi überhaupt nicht stattgefunden haben? Wer weiß. Man hat auf jeden Fall gemerkt, dass da permanent am Sound gedreht wurde, weil es später definitiv lauter wurde. Mal konnte man die Gitarren dann hören, mal waren sie dann verschwunden und dafür dann das Keyboard viel zu dominant. Die Setlist bzw. das Fehlen vermeintlicher Klassiker - "Mourning Palace" natürlich ausgeschlossen - ist mir egal, ich fand' sie sehr gut. Darüber können sich diejenigen aufregen, die sowieso seit Jahr und Tag nur an der Band zu nörgeln haben. Schlimm war, dass man auf den Alben so einen hohen Anspruch an Produktion, Mix, Mastering usw. vorlebt und dann live solch ein ungenießbarer Matsch rauskommt. Da hätte man sich besser mal etwas bei In Flames, Ghost oder Gojira abschauen oder abhören sollen.

Trotzdem war es insgesamt ein tolles Festival, das ich persönlich auch nicht als zu teuer einstufen würde. Eine Stange Geld ist das sicherlich, aber gerade weil die Organisation einen fantastischen Job gemacht hat, sehe ich das nicht so kritisch. Ob ich 2019 wieder dort aufschlagen werde, weiß ich noch nicht. Ich hätte mir gewünscht, dass man sich wieder so viel Zeit mit der Entscheidung lassen kann, aber momentan sieht das, wohl auch weil es ein Jubiläum gibt, leider anders aus. Die Bands sind, wie schon 2018 bzw. 2017 bei der Ankündigung für 2018, noch kein Anreiz, aber das wird sicher noch kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das bezog sich darauf, dass es mir fast egal ist, welchen Song sie spielen, weil ich jedes ihrer Alben liebe, sie im Rahmen dessen eine gute Mischung gefunden haben und mir diese Diskussionen um "zu wenig alte Songs" einfach nur nerven. In Flames haben auch nicht besonders viele ältere Songs gespielt und dennoch abgerissen.
 
Habe am Samstag ein bisschen 3Sat geschaut. Ich war ja früher mal richtiger In Flames Fan Boy. Habe aber Samstag mal wieder gemerkt, es ist nicht mehr meine Band. War überrascht, wie wenig Songs ich noch kannte. Ich meine es waren 2 Stück. Die Band scheint ja Ihre Vergangenheit mehr oder weniger zu ignorieren. Das selbe gilt irgendwie für Nightwish. Kannte ich irgendwie auch nur 1 bis 2 Songs. Bei Doro war Tommy Bolan das Highlight. Der ist ja total abgegangen. Sogar bei Für Immer. Bei Running Wild bin ich dann vor langeweile eingeschlafen, so das ich Helloween verpasst habe. Die werde ich mir aber im Dezember Live anschauen.

Der Vorverkauf für 2019 scheint ja ganz gut zu laufen. Trotz der echt schwachen Bestätigungen. Erwarten wohl alle ein Mega Jubiläums Line Up. Mit Demons & Wizards hat man zwar schon was exclusives am Start, wirklich neidisch bin ich aber nicht. Demons & Wizards waren für mich immer, Iced Earth B-Ware mit Hansi Kürsch am Gesang.
 
....Der Vorverkauf für 2019 scheint ja ganz gut zu laufen. Trotz der echt schwachen Bestätigungen. Erwarten wohl alle ein Mega Jubiläums Line Up. ...


Das Highlight des 25-Jährigen Wacken-Jubiläums war das Wacken Open Air und dass es keinen Schlamm, sondern Staub gab. Das Highlight des 30-Jährigen Wacken wird wohl ein neuer Jägermeisterstand und dass es im Dorf mittlerweile genauso teuer wird wie im Infield ;-)
 
So, gestern früh zurückgekommen und wirklich viel Spaß gehabt. Allerdings etzt sich bei mir mein Trend der vergangenen Jahre fort und ich habe wirklich fast nur Bands im Zelt gesehen. Auf den großen Bühnen war für mich dieses Jahr mal wieder nicht so viel dabei. Das Zelt selbst war aber top - auch von der "Logistik" her. Man hatte immer ausreichend Platz und konnte meist auch ganz problemlos nach vorne gehen. Und die Wartezeit an den Bierständen war angenehm kurz. ;-)

Meine Top_liste der gesehenen Bands (in no particular order):

1. Ghost
2. Dool
3. Watain
4. Judas Priest
5. Gruesome
6. Vallenfyre
7. Helmet
8. Madball
9. Cannibal Corpse
10. Gaahl's Wyrd
11. Converge
12. Mantar

Ein Totalausfall war leider Danzig. Vor ein paar Jahren hat er in Wacken echt noch eine gute Figur gemacht. Dieses Jahr war es aber echt ein unerträgliches Gekrächze und ich bin schnell zu Watain geflüchtet, als er "Twist of Cain" völlig verhunzt hat. Mit Running Wild's Live-Leistung wurde ich auch dieses Jahr wieder nicht warm. Auch wenn Rolfs Stimme ganz gut war, die Show kommt einfach nicht in Fahrt. Zwischen den Songs ewige Pausen und völlig unmotivierte Ansagen. Das (gefühlt) halbstündige Drumsolo war auch überflüssig. Zu Helloween kann ich nicht viel sagen, weil nicht meine Baustelle.
Sehr geil, die Liste deckt sich zu zwei Dritteln mit meiner eigenen. Auf der großen Bühnen hab ich mir nur Priest, In Flames, Arch Enemy und Ghost angeschaut, ansonsten war ich praktisch durchgängig um Zelt. Dort hat bis auf ganz wenige Ausfälke wirklich eine coole Band nach der anderen gespielt. Neben den von dir genannten noch genial: Destruction, Blues Pills, Solstafir, Zeal&Ardor.

Was auch noch cool war, war der Mittwoch Abend auf der Wasteland Stage. Dust Bolt, Evil Invaders, Toxic Holocaust - das war auch richtig geil!
 
Sehr geil, die Liste deckt sich zu zwei Dritteln mit meiner eigenen. Auf der großen Bühnen hab ich mir nur Priest, In Flames, Arch Enemy und Ghost angeschaut, ansonsten war ich praktisch durchgängig um Zelt. Dort hat bis auf ganz wenige Ausfälke wirklich eine coole Band nach der anderen gespielt. Neben den von dir genannten noch genial: Destruction, Blues Pills, Solstafir, Zeal&Ardor.

Was auch noch cool war, war der Mittwoch Abend auf der Wasteland Stage. Dust Bolt, Evil Invaders, Toxic Holocaust - das war auch richtig geil!
Mittwoch war ich leider noch nicht da. Das Triple Dust Bolt, Evil Invaders und Toxic Holocaust hätte ich mir aber auch gerne gegeben.
 
War auch wirklich top. Mein persönliches Thrash-Highlight war aber Destruction. Dort waren gefühlt 80% Südamerikaner im Pit und haben gefeiert als wärs das geilste Konzert ihres Lebens. Geniale Stimmung...
 
Je mehr ich hier lese wer tatsächlich alles auf dem Wacken gespielt hat, wir für mich immer unverständlicher welche Bands dann im Stream gezeigt wurden. Klar nicht alle Bands geben ihre Zustimmung dafür aber ich kann mir fast nicht vorstellen, dass sich Evil Invaders oder Toxic dagegen gesperrt hätten. Dafür fast nur so komische Piraten, Mittelalter Kaper. Wer hat das denn bitte zusammengestellt.
 
Nicht von jeder Bühne kann (soll) übertragen werden. Das hängt von Vielem ab. Die Invaders waren doch im Wasteland (?) - das ist normalerweise eine Mini-Bühne auf einem Container
 
Die Wasteland-Stage war natürlich im Vergleich zu den riesigen Infield-Bühnen klein, es werden aber trotzdem 1000-2000 Leute davor Platz gehabt haben. Und sehr cool dekoriert, ein bisschen Mad-Max-mäßig.
 
Wieviel Bühnen gibt es den in Wacken und wie waren die Preise für essen und trinken?
Es gibt diese Bühnen:
- Faster (1. große Hauptbühne auf dem Infield; wird abwechselnd mit der Harder bespielt)
- Harder (2. große Hauptbühne auf dem Infield)
- Louder (3.Hauptbühne auf dem Infield, etwas kleiner)
- WET-Stage (1. Zeltbühne, wird abwechelnd mit der Headbanger's Stage bespielt)
- Headbanger's-Stage (2. Zeltbühne)
- Beergarden Stage
- Wackinger Stage
- Wasteland Stage

Bier kostete 4€, an alles andere erinnere ich mich nicht mehr. ;)
 
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