Also ich hab mir dass so gedacht (und ich bin auch ganz unbeschlagen in Musiktheorie, wie sich nicht verheimlichen lassen wird): ein musikalisches Paradigma könnte ein bestimmtes Schema sein (Strophe-Refrain-Strophe, oder eine gängige Rhythmenabfolge, oder dass in der Rockmusik Bands 'Songs' schreiben zwischen 3 und 7 Minuten Länge, oder progressives - im Sinne von A->B - Songwriting, oder einfach bestimtme Tonleitern oder was weiß ich ...), oder es ist halt, auf der Ebene eines Genres oder einer einzelnen Band ein Set an Bewertungen.
Also, ich wette es ließe sich herausarbeiten (bzw. hineininterpretieren), dass - um beim Beispiel zu bleiben - Opeth sagen wir auf der My Arms ... andere Schwerpunkte (in einem ästhetischen Sinn wertende Entscheidungen) hatten als auf der Watershed. Auf einer abstrakten Ebene ist beides "nur" Songwriting, wertfrei und dasselbe. Aber wenn man diese Schwerpunkte - also bestimmte Formen des musikalischen Ausdrucks - systematisiert, wird vielleicht sichtbar was sich verändert, und wann es zu einem Bruch kommt und eine neue Idee, seinen musikalischen Ausdruck zu ordnen oder zu verwirklichen, übernimmt.
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