"Weiterentwicklung" (im Metal). Oder: die Illusion vom besseren Leben

Zumal das auch die sind, die bei den Konzerten für Action sorgen, während man sich als alter Sack konzentriert, nicht umzufallen. Ohne die geht halt gar nix.
Schön gesagt :D aber genau deshalb mach ich mir ja auch immer Sorgen, dass die anfangen schlechte Musik zu hören und bei den guten Konzerten nicht mehr auftauchen
 
Och ich glaube, dass ganze wird viel zu heiß gekocht. Ich mag die ganzen Eskimo Callboys und die neuen Slipknot Sachen auch nicht. Ist irgendwie nicht wirklich mein Musikgeschmack. Vielleicht liegt es daran, dass ich zu alt für den Kram bin, vielleicht mag ich es auch nur einfach nicht, oder deren Zeit ist für mich einfach noch nicht gekommen. Das schöne ist: Es muss gar nicht mein Musikgeschmack sein. Sollen die Leute doch machen. Mit 18 haben wohl die meisten noch anderes Zeug gehört, als mit 28, oder 38, oder 48, oder 58...

Die nachfolgende Generation war dabei sowieso schon immer viel schlechter als die eigene. Aber das ist doch der Job der Jugend: Durch das, was alle anderen Scheiße finden, neues zu erschaffen. Daher kommt auch die Energie mit der das ganze dann immer betrieben wird. Es ist diese "Fickt euch doch!" Einstellung die jede gute, große Musikrichtung irgendwie, irgendwann mal hatte.

Darüber kann man sich jetzt aufregen (Was übrigens der Job, vieler Angehöriger von älteren Generationen zu sein scheint ;) ), muss man aber nicht. Warum auch? Dann mag man die neuen Black Metal Sachen halt nicht, weil die einem zu hip sind. Es gibt momentan eine dermaßen große Fülle an guter energiegeladener Musik aus dem Untergrund, dass sich niemand beklagen braucht. Da ist von traditionellem, über anspruchsvolle Weiterentwicklung, bis zu komplett neuem Mischkram alles dabei. Dann machen sich halt ein paar Leute einen Dutt und essen Vegan. Das ist gut! Und viel besser, als den 1 Euro Billigfleisch Drek zu kaufen. Und Dutts sind super. Man hat absolut keine Haare im Nacken, dass kann manchmal wundervoll sein. Diese Lebensbejahende Attitüde mag dann für einige nicht zum Black Metal passen? Ist auch okay. Finde ich trotzdem um längen besser, als irgendwelche Schwachsinnigen, die einem jetzt erzählen, man müsse die Rassen sauber halten, oder Faschismus als die wahre Essenz des puren Bösen sehen.

Viel Schlimmer finde ich es, wenn man dann irgendwann tatsächlich so klingt, wie die Leute, wegen denen der ganze Kram angefangen hat. Die Eltern, Staaten, Kirchen, Schulen und alle anderen, die einem sagen wollten, wie man sich zu kleiden, benehmen und wie man zu denken und zu sein hat. Wir hatten auf dem diesjährigen Wacken eine große Gruppe von relativ jungen Leuten. Alle Anfang 20 oder jünger. Unsere Camps waren nach dem ersten Tag quasi fusioniert und wir hatten ein super Festival. Die haben dabei zu einem Großteil komplett andere Musik gehört als wir. Besagte Eskimo Callboy, Parkway Drive, Powerwolf, Dragonforce und der ganze Kram. Die waren trotzdem in Ordnung. Die Gespräche trotzdem interessant. Von uns haben einige Musiktipps von denen mitgenommen und die haben auch einige Tipps von uns mitgenommen. Dabei weiß ich eines mit Sicherheit! In 10 Jahren wird die Gruppe ganz anders aussehen. Sie wird sich andere Bands angucken wollen und Dinge anders sehen. Manchen wird geblieben sein, manches nicht. Genauso wird es mit unserer Gruppe sein. Und ich bin froh, dass das so ist! :)

Abgesehen davon, dass der Älteste in eurem Wacken-Camp auch Rhapsody gehört hat, stimme ich Dir in allen Punkten zu! ;)
 
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