Interessante Thread-Idee! Mir fällt hierzu als Allererstes jedoch ein Nicht-Metal-Song ein:
DIE TOTEN HOSEN - Nur zu Besuch
Ich weiß noch ganz genau, wie es war, als ich den Song das erste Mal gehört habe. Da der Text sich erst zum Schluss hin auflöst, kam er mir zuerst so vor, als ob hier nur der Besuch bei einem Verwandten beschrieben wird. Ein paar Textzeilen klangen dann etwas irritierend, aber ich konnte mir keinen wirklichen Reim drauf machen, worum es grad geht, zumal die Zeile "obwohl doch jeder weiß, dass Du weggezogen bist" den Hörer bewusst zunächst auf eine falsche Fährte geführt wird. Dann die letzte Zeile:
"...Du kannst Dich ja kümmern, wenn Du willst, dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint."
...BAMM! Das hat gesessen, und ich war platt. Das war wie ein derber Tritt in die Magengrube, da es für mich doch recht unerwartet kam.
Im metallischen Bereich kommen mir grad in den Sinn:
RIOT - Outlaw
Mit "Fire Down Under" habe ich eine ähnliche Geschichte wie der Herr infrablack, nur dass es für mich nicht das ultimative Metal-Erweckungserlebnis war, allerdings schon unter den Top-5.
Ich hörte zu der Zeit sicher schon 1-2 Jahre Heavy Metal, als ich in der Rock Hard Enzy-Klo-Pädie (durch die ich viele Bands entdeckte) etwas über eine Band namens RIOT gelesen habe, was mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Kurz darauf fand ich auf einer Börse oder in einem Plattenladen die "Thundersteel", die mir sehr gut gefiel, danach müsste die "Narita" gekommen sein, doch das sagenumwobene "FDU"-Album fand ich erst nach etwas intensiverer Suche. Zwar war das Cover der LP nicht gerade im besten Zustand, aber das konnte mir egaler nicht sein. 15 Euro oder so dem Mann hinter dem Stand in die Pfoten gedrückt, die Platte eingesackt und ab nach Hause. Ich konnte es kaum erwarten, dieses Album, das in der Enzyklopädie so glorreich abgefeiert wurde, endlich zu hören. Also Kopfhörer auf und die Reise konnte beginnen... Der lockere Opener "Swords and Tequila" läutete das Album auch schwungvoll ein, gefolgt von der ersten Speedgranate "Fire Down Under". Dann kam "Outlaw"... allein schon das so eigenwillige wie wunderschöne Intro-Lick war pure Magie, und die Melodien und das allgemeine Feeling des Songs trafen mich mitten ins Herz. Hier war ich endgültig dahin und ich wusste, dass es irgendwann mal die richtige Entscheidung war, Metal zu hören, und dass ich diese Musik bis an mein Lebensende hören werde.
https://www.youtube.com/watch?v=ykENo_sbcjQ
(existiert komischerweise nur als Live-Version auf der Tube, geht ab ca. 3:45 los, davor Sologeplänkel)
Ähnlich erging es mir dann einige Zeit später mit "Warrior". Solch ein Song soll tatsächlich schon im Jahre 1977 veröffentlicht worden sein. Irgendwie kam mir das völlig surreal vor und ein wenig geht es mir auch heute noch so...
SIGH - Pale Monument
Ein Sonntag Morgen nach einem wunderbaren Festival. Bestes Wetter, allgemeine Aufbruchs- und Katerstimmung. Als die Rückreise angetreten wurde, kramte ich im CD-Album des Fahrers herum und zog die "Gallows Gallery" heraus und führte sie dem Abspielgerät zu. Schon nach 30 Sekunden wusste ich, dass ich das unbedingt brauchen würde. So eine Musik und so einen Sound habe ich noch nie zuvor (und auch danach nie wieder) gehört und sie passte einfach perfekt zu diesem Moment. Völlig ungewöhnlich, kauzig, melodisch, hymnisch, schrullig, majestätisch... Ich war aus dem Häuschen. Da juckte es mich dann auch nicht, dass ein Mitfahrer auf den billigen Plätzen auf der Rückbank ständig gemoppert hat, was das denn für ein Scheiss ist und wer die Frau (sic!) denn ans Mikro gelassen hat...
https://www.youtube.com/watch?v=awIp1fN5hT0