Welche Scheibe läuft jetzt? Teil VII

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MACABRE OMEN "Gods of War - At War"

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IRONSWORD "Servants of Steel"

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HYBORIAN STEEL "Blood, Steel and Glory"
 
Bei mir war's auch Death to the Clown, ein Freund hat's mir - glaub ich - im 98er-Jahr vom RH-Sampler auf ein Mixtape gespielt. Die Circus hab ich mir dann ein paar Jahre später geholt; ich erinnere mich witzigerweise genau, wann und wo: In Wiener Neustadt (of all places) auf einem... erdigen Open Air ("Hell on Earth") im Jahr 2001 - ein paar Tage, nachdem ich von der Maturareise (Ibiza - es war völlig überraschend großartig) zurückgekommen bin. Mich schupfen also beide Alben auf die Nostalgierutsche, wenn auch das Rutscherlebnis divergiert. Fishers haut bei mir emotional viel mehr rein (A Dry White Season, Dreams Die Fast! - mir zieht's das Herz zam.), darum läuft sie hier selten. Circus auf der anderen Seite geht fast immer. Abstract Reaction, Dead Flowers und Dixie - hatte ich alle schon auf Auto-Mixtapes und damit (ohne Abnutzungserscheinungen) in Dauerrotation. Ist aber auch schon mehr als zehn Jahre her, dass ich mein letztes Auto weggegeben habe... Äh, wo war ich?

Ich bin jedenfalls ganz bei Dir - einzigartige Band! In dieser Ecke des Internets glücklicherweise nicht ganz so unterschätzt wie auf der restlichen Welt. Nur, dass Du in einer unspektakulären Lebensphase so gut an die Fishers andocken konntest, das unterscheidet uns wild. Ich verbinde mit dem Album den völligen emotionalen Teenage-Overkill.
Man on Fire!
Supergeil :') Und: huiuiui... also in dem Post bin ich emotional total drin, extrahiere aber als Essenz eher nebensächlich Erwähntes: das Hell on Earth in Wiener Neustadt! Da war ich damals auch :) Ich hatte da gerade die ersten paar Monate in Wien gewohnt und mich dort mit Freunden aus der stahlstädtischen Heimat getroffen - und im Nachgang einen von denen einfach spontan für eine Woche zu mir eingeladen und von Dosenbier und Fischstäbchen gelebt. Sachen, die man nie wieder machen wird, die 314. Das war ein gutes, gutes Ding! An ein paar Bands kann ich mich auch noch erinnern. Disbelief waren sehr stabil, die hab' ich aber auch zutiefst geliebt damals. Während des Gigs der Apokalyptischen Reiter hat mich (fragwürdigen Typen) eine fragwürdige junge Dame abgeschleppt - und da waren wir dann zugange, irgendwo in irgendeinem Zelt; ich natürlich im Glauben, es wäre ihr Zelt. War aber das Zelt von irgendjemandem, der dann auch mal um die Ecke kam. Daraufhin: hektisches Ankleiden - ich schlussendlich: ohne Socken, aber (unbeabsichtigterweise) mit ihrem Shirt, ein damals schon uraltes, ausgewaschenes, ärmelloses "Scream Bloody Gore"-Shirt. Das war mal was! - "Das Leben belohnt mich nun dafür schwerst betrunken Blödsinn zu veranstalten!"-, das hat echt super ausgesehen. Leider hab' ich's ein paar Wochen später selbst verloren (bei einer ungleich unspannenderen Tätigkeit), wie's halt so war zu einer Zeit, in der man wirklich noch Kleidungsstücke verloren hat, die man am Leib getragen hat.
Naja, den Bogen zurück zu Civil Defiance krieg' ich nun ja doch nicht. Daher sei nur soviel gesagt: zu dieser Zeit kannte ich die noch gar nicht. Also: abgesehen von eben "Death to the Clown". Bei mir kommt das mit der unspektakulären Zeit daher, dass ich schon in meinem späten 20ern war, als die "Fishers" schließlich doch noch ihren Weg zu mir fand. Alles lief gut und ruhig in meinem Leben, mir ging's ganz gut und ich war erstmals irgendwie recht zufrieden mit diesem meinen Lebenskonstrukt, hab' jede Woche ca. zwei bis drei Nachtdienste gemacht, war ansonsten in einem großen Freundes- und Bekanntenkreis viel unterwegs und hab' somit so oder so nie viel vom Tag gesehen. Da fiel mir dann irgendwann erst die Band überhaupt wieder ein - vermutlich hab' ich meine CDs sortiert und auch die alten Sampler durchgesehen, irgendwie sowas -, daraufhin hab' ich mir das Album dann geholt. Für mich klingt das tatsächlich auch sehr, sehr entspannt, sehr ausgeglichen... naja, einfach das, was man landläufig so unter 'schöne Musik' versteht. Daher ist "Man on Fire" für mich auch immer ein bissl stressig, während die sonstigen härteren Momente recht organisch klingen für mich. Aber nicht so, dass es mich rauskicken würde aus dem Flow. (Und ganz bestimmt haben die sich ja etwas dabei gedacht, sonst gäbe es ja überhaupt keine Alben, sondern bloss eine Compilation nach der anderen, wenn man endlich wieder acht oder neun neue Lieder beisammen hat.) In den hmmm... 13?, 14? Jahren seitdem hab' ich's sehr oft gehört, für mich durchaus auch ein Album, das ich mir mal beim Laufen reinziehe, oder wie neulich eben nach der Arbeit mit Kaffee und Kippe am Küchenfenster. Das allerbeste an Musik ist halt immer, wie sie auf jeden Menschen einen anderen Impact hat, in jedem etwas anderes heraufbeschwört; und letztlich bei allen irgendwie in den Lebenssoundtrack eingeht und Bestandteil der Biografie wird. Also nicht im Sinne von "Die Top 10 Bands aller Zeiten", sondern halt alles, mit dem man sich zumindest mal irgendwie auseinandergesetzt hat, alles, das man irgendwann mal gut genug gekannt hat um sich daran zu erinnen.
 
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Soror Dolorosa - No More Heroes

Long time no listen! Klar, man könnte es machen wie die Reviews zur damaligen Zeit und mehrere offensichtliche Einflüsse aufzählen, damit jeder lesen kann, dass man sich a) überall supergut auskennt oder b) Google richtig benutzen kann. Ich tendiere zu einem Ein-Satz-Review: totaler Uber-Craze an Sisters-Worship mit Brat(Brat, Fett Fett!)- und manchmal auch dezenten Gniedel-Gitarren. Und vor allem mit einem unwiderstehlichen Bass-Drive, meine Fresse, Lucretia all over Europe! Man kann gut dazu tanzen, aber gern auch angedeutet headbangen oder wenigstens anerkennend mit dem Kopf nicke ; was trinken, bumsen und Party machen, aber auch heulen, verzweifeln oder soviel Opium nehmen, dass man den Verstand verliert, wenn man nämlich unglücklicherweise zuviel Verstand hat. (Keine Ahnung, woher dieses Zitat kommt, aber die Grabnebelfürsten haben's damals gesampelt. Btw.: Gehirn-Alexa, schreibe die Grabnebelfürsten auf meine "Bald endlich mal wieder hören!"-Liste.) Eigentlich für mich eher Musik, die in die Hitze eines Hochsommertages gehört, an dem der Asphalt dampft, während man übermüdet und maximal halblustig durch die Straßen latscht. Allerdings auch gern genommen an einem verregneten Sonntagnachmittag an meinem gern und oft erwähnten Küchenfenster.
Guter Scheiß! Auch der Nachfolger ist sehr fein btw.
 
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