Ich brauche aktive Unterstützung. Kurz die Fakten:
Meine Schwiegermutter hat eine Restsumme von 81000€, welche momentan im ProDeutschland Fond der DB liegt. Jetzt will man sie in einen JPM Global Income A drängen, da der alte Fond eine negative Performence im Jahr 2016 hingelegt hat. Der jetzige läuft seit 2009 und lag mit 20,56% über die Laufzeit gesehen verdammt gut.
Oje ... Fragen wie die Deinen sind immer sehr schwierig zu beantworten, weil eben vieles von den persönlichen Lebensumständen und Zielen abhängt. Daher würde ich hier auch keine Anlageberatung durchführen wollen. - Gegenenenfalls sollte man so etwas mit einem unabhängigen Honorarberater versuchen.
Einige Gedanken aus meiner subjektiven (!) Sicht gebe ich Dir für eine solche Beratung trotzdem mit auf den Weg:
Frage: Behalten oder wechseln?
Performancezahlen über einen Zeitraum von weniger als fünf Jahren sind allgemein wenig aussagekräftig.
Eine Benchmark für das Ding gibt es nicht, wenn die Angaben bei Onvista aber stimmen, ist der Fonds fast vollständig in Anleihen investiert. Dafür finde ich die Kosten (TER 1,75%) zu hoch.
Trotzdem würde ich selbst nicht ausgerechnet zu einem (relativen) Tiefstand verkaufen, wenn es nicht zwingend erforderlich ist. - Genau das ruiniert bei den meisten Privatanlegern die Rendite.
Zweite Frage: Hat einer von euch einen besseren Fond in der Hinterhand?
Ich bin, wie weiter oben beschrieben, ein Gegner von aktiv gemanagten Fonds. Mittelfristig, nicht unbedingt sofort, könnte man darüber nachdenken,
ob sich ein Wechsel in ETFs / Indexfonds lohnt.
Vorteile wären mögliche breitere Diversifizierung (weniger Risiko), niedrigere Kosten (viele Depotbanken bieten ab gewissen Beträgen kostenfreies Kaufen an, ETFs haben typischerweise viel niedrigere laufende Kosten (0,3% - 0,5%) und auf Wunsch höhere risikoadjustierte Renditechancen - es müssen ja nicht zwingend Aktien sein. Man müsste aber natürlich auch noch Verkaufsgebühren für den alten Fonds und Steuern auf die Verkaufsgewinne berücksichtigen). -
Unbedingt vergleichen und sorgfältig nachrechnen, ob es sich lohnt.
Hintergrund:
Sie ist Witwe, 84 Jahre alt, top fit und hat eine reguläre Rente von 500€. Um ihren Lebensunterhalt zu behalten entzieht sie 800€ pro Monat aus dem bestehenden Fond.
Wenn sie das Geld jetzt abheben, bzw. aus dem Fond holen würde und auf ein normales Konto packt, bleiben ihr 8,4 Jahre, bis nichts mehr da ist. Sie müsste dann von 500€ leben, was mit Reihenhaus usw. natürlich nicht funktionieren kann.
Insgesamt bedeutet dies, das die Ersparnisse durch die Lebenserhaltungskosten aufgebraucht werden. - Selbst wenn man von einer mittelfristigen realen Aktienrendite von 5-6% ausgeht, läßt sich das kaum ändern, allenfalls verzögern. Bei Geldmarktinstrumenten sieht es entsprechend schwieriger aus.
Ich weiss, dass Dir dies nicht gefallen wird, aber vielleicht solltet Ihr parallel zu der Anlagefrage darüber nachdenken, ob sich unter Umständen Kosten einsparen lassen. - Überflüssige Versicherungsverträge (Rechtsschutz oder dergleichen)? private Rentenversicherungen? Auto? Gegebenenfalls sogar die Wohnsituation.
Ich entschuldige mich bereits jetzt, wenn ich etwas unpassendes geschrieben haben sollte, da ich die Lebensumstände nicht kenne, ist es schwierig, etwas qualifiziertes zu sagen. Die aufgeführten Fragen würde ich selbst mir aber auch stellen.
Vielleicht können andere hier noch mehr beitragen ...