Witherfall

Ergo: Sie bräuchten Damian Wilson;)
This! Insofern denke ich, dass MOP auf ewig unerreicht bleiben wird; wie soll sich Makellosigkeit auch toppen lassen? Dennoch habe ich das Gefühl, dass man auf der Insel den Lockdown in kreativer Hinsicht gut zu nutzen wusste bzw. weiß und ein sehr starkes Album vorlegen wird, doch wir schweifen ab, und ich hab's verschuldet. BTT: :jubel:
 
Pfffft.... weder ist "Curse Of Autumn" das bislang beste Album des Jahres noch muss Damian Wilson zu THRESHOLD zurückkehren für ein Meisterwerk aus dem Hause Groom/West. Was habt ihr denn heute geraucht? Herbstlaub?
 
Mal eben zur Begriffsklärung: "Legends of the Shires" ist (mit minimalen Abstrichen) ein Meisterwerk (darunter machen's THRESHOLD bekanntlich auch nicht), "March of Progress" hingegen ist (übrigens gemeinsam mit Arch/Matheos' "Winter Ethereal") DAS Album des 21. Jahrhunderts, ein vor Vollkommenheit nur so strotzendes Gottwerk, wie es nur alle Jubeljahrzehnte mal veröffentlicht wird. "Curse of Autumn" ist letzteres höchstwahrscheinlich nicht, aber, genau, ein Meisterwerk und quasi gleichauf mit SOENs "Imperial" das mit weitem Abstand beste Album des noch jungen Jahres. Mal schauen, WHEEL es weitergeht...
 
Mal eben zur Begriffsklärung: "Legends of the Shires" ist (mit minimalen Abstrichen) ein Meisterwerk (darunter machen's THRESHOLD bekanntlich auch nicht), "March of Progress" hingegen ist (übrigens gemeinsam mit Arch/Matheos' "Winter Ethereal") DAS Album des 21. Jahrhunderts, ein vor Vollkommenheit nur so strotzendes Gottwerk, wie es nur alle Jubeljahrzehnte mal veröffentlicht wird. "Curse of Autumn" ist letzteres höchstwahrscheinlich nicht, aber, genau, ein Meisterwerk und quasi gleichauf mit SOENs "Imperial" das mit weitem Abstand beste Album des noch jungen Jahres. Mal schauen, WHEEL es weitergeht...
Gut, der Meinung zu "March Of Progress" und "Winter Ethereal" mag ich nun wirklich nicht widersprechen, auch wenn beide bei mir wohl "nur" in der Top10 des 21. Jahrhunderts wären. Allerdings gemeinsam mit "Legends Of The Shires". Dummerweise finde ich im Gegensatz dazu die "Curse Of Autumn" bislang nur gut. Ich habe sie zwar erst drei oder vier Mal gehört, aber bislang ist es bei mir nur die #3 in der Banddiskographie. Ich mache morgen aber noch mal einen Intensivtest.
 
Fand die letzte Threshold auch den Hammer, die haben mit ihren Sängern immer Glück gehabt.

Aber Witherfall und Threshold kann man wahrlich schwer vergleichen, beides ist gleich bei mir, liegt aber auch an der Tageslaune.
Witherfall ist definitiv kauziger als Threshold, die wiederum gediegener und zivilisierter klingen....
 
Wo ich jetzt noch mal die "Curse Of Autumn" höre, muss ich schon mehr als einmal an die ziemlich großartige OUTWORLD-Scheibe aus dem Jahr 2006 denken. Gerade auch bei 'Tempest' und 'The Other Side of Fear'. Bei 'The Last Scar' denke ich vor allem an Capitol-Jon & seine vereiste Erde. Und Nevermore schimmert natürlich wie immer auch durch. Aber '...And They All Blew Away' ist schon ziemlich großartig. Insgesamt für mich ein sehr gutes Album, aber das reicht wohl eher knapp für die Top20 als für Top 10/5/3.
 
Fand die letzte Threshold auch den Hammer, die haben mit ihren Sängern immer Glück gehabt.

Aber Witherfall und Threshold kann man wahrlich schwer vergleichen, beides ist gleich bei mir, liegt aber auch an der Tageslaune.
Witherfall ist definitiv kauziger als Threshold, die wiederum gediegener und zivilisierter klingen....

Kauzig wäre jetzt mit das letzte Adjektiv, welches mir zu Witherfall einfiele...
 
Kauzig wäre jetzt mit das letzte Adjektiv, welches mir zu Witherfall einfiele...
Damit ist das Verspielte und die teilweise recht aggressiven Vocals im Gegensatz zu Threshold gemeint.
Klingt halt alles wilder als bei Threshold, welche ja wirklich recht kontrolliert klingen.
Wie gesagt, finde es wirklich schwer beide Bands zu vergleichen, ja sogar unmöglich.
Die haben absolut nichts miteinander zutun
 
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Dabei ist der Begriff Prog schon nicht eindeutig.
Für mich persönlich ist Prog, wenn verschiedene Stil Elemente zusammengebracht werden und das alles dann wie aus einem Guss klingt und wenn das Spieltechnische Vermögen weit über den Durchschnitt ist und es gezeigt wird.
Daher sind für mich Bands wie Vector auch Prog, die letzten Death Alben sowieso und auch Nevermore seit der Politics of Ecstasy sind auch Prog.

Das kann jeder natürlich anders sehen.
 
Witherfall ist zumindest kein Prog. Oder zumindest nur in Spurenelementen. Ein >10-Min-Song pro Album macht eine Band ja nicht Prog.
 
Doch, für mich ist Witherfall Prog, die komplexe Rythmik, das virtuose Bass Spiel und diese Art der Gitarren Soli machen es zu Prog, halt mit einer stärkeren Schlagseite zu klassischen Us Metal Elementen und Thrash bei einigen Songs

dem stimme ich zu, für mich geht das auch eher in die Prog Richtung. sicherlich mit massiver Metal Schlagseite wie bei frühen Queensryche und anderen. hab das Album jetzt mehrmals gehört, finde es auch sehr gut. allerdings stören mit die progressiven Parts dann doch ein wenig, kling mir in manchen Passagen einfach zu verkopft. gebe aber zu das mir allzu technische Musik nicht so gut reinläuft bzw. den Langzeitfaktor nach unten zieht (was das mehrmalige Hören angeht).
 
Zum Vergleich mit den ersten beiden Alben ist Curse of Autumn ein großer Schritt nach Vorne. Ich muss wirklich sagen das mir die ersten beiden Alben nicht gefallen. Aber das ist normal dass eine Band Entwicklungszeit braucht.
 
Zum Vergleich mit den ersten beiden Alben ist Curse of Autumn ein großer Schritt nach Vorne. Ich muss wirklich sagen das mir die ersten beiden Alben nicht gefallen. Aber das ist normal dass eine Band Entwicklungszeit braucht.

Wobei schon so manche Band bessere Debüts hervorgebracht als andere Bands Gesamtkataloge.

Ich persönlich sehe die neue Scheibe schon an #1, das Album klingt am Stück einfach am schlüssigsten.
 
dem stimme ich zu, für mich geht das auch eher in die Prog Richtung. sicherlich mit massiver Metal Schlagseite wie bei frühen Queensryche und anderen. hab das Album jetzt mehrmals gehört, finde es auch sehr gut. allerdings stören mit die progressiven Parts dann doch ein wenig, kling mir in manchen Passagen einfach zu verkopft. gebe aber zu das mir allzu technische Musik nicht so gut reinläuft bzw. den Langzeitfaktor nach unten zieht (was das mehrmalige Hören angeht).
Muss ich der Band wohl doch noch mal ne Chance geben....
 
Eine besondere Erwähnung muss Marco Minnemann gelten.
Er ist für mich der heimliche Star von "Curse of autumn".
Es war ein großartiger Schachzug, Marco das Album eintrommeln zu lassen.
Manchmal hat man das Gefühl, der Kerl hat 4 Arme und 4 Beine.
Unfassbar seine Leistung, besonders im Verbund mit dem ebenfalls großartigen Anthony Crawford.
 
Mal meine 5 Cent:

Nach dem Intro (was denn nun einfach ein Solches ist und eine gute Überleitung zum Opener bietet) haben wir es mit recht hartem Metal zu tun, der ein wenig an frühe IE gemahnt, wenn auch härter. Durchaus progressive Songstrukturen drin, dieser neoklassische Part baut plötzlich eine völlig neue Nuance ein, ein wenig Symphony-X-Feeling. Besser geht das doch kaum, mal ehrlich....

"As I lie awake" ist mein persönliches Highlight, der "Hit" der Platte. Ein wundervolles Beispiel dafür, wie man einen "Konzertfaustrecker" in ein anspruchsvolles Gewand packen kann. Nur Sabaton- und Trallala-Hardliner können diesem Ding widerstehen, weil es "zu proggy" ist. Einfach sowas von kurzweilig und ein ganz, ganz großartiger Refrain, der mich an den Eiern packt.

"Another Face" erinnert mich an 90er US-Progmetal (den es ja offiziell nicht mehr zu geben scheint), Digital Ruin, Mystic Force, Twilight Kingdom, Shadow Gallery, Psycho Drama - all diese Bands, die ich in den 90er abgöttisch geliebt habe. Ein wenig Nevermore findet sich da auch. Zum Ende hin ("Waiting on the Edge of the Storm"....) haben wir dann auch noch ein wenig Savatage/Queen - mal echt: kaum besser möglich.

Mit dem vom Kollegen @Prog on! so gelobten "Tempest" habe ich mich eingangs recht schwer getan. Mittlerweile mag ich das Teil. Hat - ähnlich wie "Another Face" diese Attitüde zwischen dem bereits erwähnten 90er-US-Progmetal und Effekten, die mich zwischendurch ein wenig an "Knödel of Filz"-Light erinnern. Das hat was immens Theatralisches und wirbelte mir den Song zunächst ein wenig durcheinander - und nun denn, ein wenig "Metal-Meat-Loaf" sei hier benannt. Dieser Frickelpart, der dann in dieses schwere Metal-Riff mündet, so ab Minute 4:40....da bleibt die Kinnlade schlicht offen. Demzufolge: musste ich mir erarbeiten, aber es hat sich gelohnt - obwohl es den "Melo-Death-Metal-Gedächtnispart" nicht so unbedingt gebraucht hätte. Dafür ist es nach hintenraus gerade in Sachen Gitarrenarbeit Gänsehaut pur.

Das titelgebende Zwischeninstrumental holt mich irgendwie in den "Lord of the Rings"-Kosmos von Blind Guardian, mir viel eben jenes Stück sofort ein. Fein und auflockernd, genauer an der richtigen Stelle und eine ideale Überleitung in "The unyielding Grip of each passing Day" - Guten Tag, Symphony X. Ganz großes Kino, als Mensch mit einem "Ich mag Gefrickel und finde Prog geil" komme ich an sowas nicht vorbei, schon gar nicht, wenn es so gut gemacht ist.

Die andere Seite der Furcht brettert dann ja arg thrashig rein - und betont durchaus ganz mächtig eine Nevermore-Schlagseite. Mist. Noch immer nix zu meckern, passgenaues Puzzleteil zwischen harten Eldritch und eben Nevermore.

Nochmal BG-ähnlich-balladeskes: zwar ist mein Lieblingsfluss noch immer der von Opeth, aber das hat durchaus was für sich und ist gut platziert im Albumkontext. Dazu kommt der schlicht tolle Gesang, auch, wenn man so ein klein wenig ins Knödelige verfällt, so in Richtung Refrain. Mag manch einer gar kitschig finden - und ja, ich finde, der hat ein wenig was von "Baukasten", wäre da nicht diese großartige Instrumentalisierung und das Finale, das mich einmal mehr an selige Sava-Tage denken lässt.

ACHTUNG! Jetzt kommt das Gemecker ausgerechnet an DEM Stück, das die Meisten wohl als Sahnehaube des Albums ansehen: mich bläst da nix weg. Im Gegenteil, für mich klingt es überkonstruiert....alles, was bis hierher auf dem Album funktioniert hat haut dieses Ding jetzt nicht direkt in die Tonne, aber es ist mir einfach too much. Mag sein, dass ich als "Viel-Prog-Hörer" da irgendwie abgestumpft bin, aber trotz durchaus toller Momente (Chorus, einige Bridges, auch die Frickeleien) ist man hier meilenweit vom eigenen Meilenstein (der für mich auf den Namen "Vintage" hört) entfernt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier noch Wachstumspotential verborgen ist und mir die Lobeshymnen sowohl in der DF als auch hier im Forum wohl noch Größeres vorgegaukelt haben - so ist es ein guter Longtrack unter Vielen, wenn auch teils etwas überladen und in Sachen Emotion...ach ja, ich erwähnte ja "Vintage" bereits.

Gut, "Long Time" als Rauswerfer ist dann ein nettes Runterkommen - und vielleicht eine Ballade zuviel, aber das tut jetzt dem Gesamtbild keinen Abbruch.

OK - Fazit: Ein wunderbares, homogenes Album, trotz - und für mich als Prog-Fan natürlich - gerade wegen aller Finessen, die perfekt mit songdienlichen Aufbauten verwoben sind. So schön, dass diese Art Musik (ich erwähnte so einige Paten bereits oben, seltsam, dass eben jene irgendwie nie Erwähnung finden, auch, wenn Twilight Kingdoms "Adze" unlängst in der Forgotten Jewels des DF aufgetaucht ist) wieder gibt. Witherfall rühren eine derart perfekte Mischung aus allen Zutaten des Prog- und Power-Metal amerikanischer Prägung an, dass es eine wahre Freude ist. Schön, dass dieses Album erschienen ist, ja, auf eine Art hat es das Zeug zum Klassiker - und vor allem freut es mich einfach, dass es durch die Pole-Position im DF-Soundcheck vielleicht auch die gesamte Musikrichtung des US-Prog/Power-Metals mal wieder in den Focus rückt....im Grunde hat man ja von Dead Lord und sonstiger B-Ware, die plötzlich Soundchecksieger waren, schon ein wenig die Schnauze voll, oder ;-)?

Die Nummer 1 2021? Hm....nein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich aus meiner jetzigen Sicht SOEN diese Krone aufsetzen dürften....
 
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