WOLF CITY FESTIVAL - WINTER EDITION // 27.01.2018 // Cassiopeia Berlin

Das war ein schöner Abend gestern. Die erste Band hab ich verpasst, da das Konzert viel zu früh anfing. Aber Reptilian waren ja erst im Herbst in Berlin.

Immerhin sah ich dann erstmals Heat, die mir seit Jahren empfohlen wurden. Gute-Laune-Musik aus einer anderen Epoche mit Schellenkranz zum Tanzen.

Danach ging es weiter mit Nebel und Schlechter-Laune-Musik. Ich finde so viel Abwechslung viel besser als z.B. vier Black-Metal-Bands hintereinander. Essenz spielten fiesen Sludge-Death mit kleineren elektronischen Einsprengseln. Das gefiel mir richtig gut.

Die nächste Gruppe Vulture sorgte mit altmodischen Thrash für einen Moshpit, ich nahm lieber Abstand.

Dann kamen Death Alley, schon wieder gute Stimmung, tanzende Mädchen und ein knuffiger Sänger mit niedlichen Tanzeinlagen. Nur die lange Masturbationseinlage beim letzten Stück nervte.

Zum Abschluss gab es endlich wieder böse Musik, anspruchsvollen Death Metal aus Norwegen von der Gruppe Execration, die mich etwas an Venenum erinnerten.

Ein paar jüngere Leute sind danach noch weiter zum Grind-Fest, aber ich war geplättet und bin mit Umweg über den Dönerladen ins Bettchen. Man sieht sich beim großen Bruder des Festivals im Mai.
 
Ja, es war ein sehr schöner Abend. Da diesmal alles auf einer Bühne stattfand, könnte ich auch alles hören. Ich mag auch die Abwechselung, muss allerdings sagen, zum Ohrendurchlüften hätte ich gern noch in der Mitte des Abends ein Helmut Lachenmann Streichquartett oder sowas in der Art gebrauchen können. Naja, vielleicht beim nächsten Mal.

Mein Highlight war möglicherweise gleich Reptilian. Die Band hat ordentlich Feuer unter'm Arsch und ihr Death Metal ist extrem abwechselungsreich ohne dabei Stringenz vermissen zu lassen. Bei Licht betrachtet ware Execration möglicherweise noch besser, aber am Ende konnte ich nichts mehr hören. Essenz haben auch mächtig Freude gemacht, obwohl ich die Sampler als unnötig und eher störendes Lametta empfinde. Sie hatten sicherlich die simplesten Riffs des Abends zu bieten und fahren damit aber sehr effektiv. Heat haben Spaß gemacht und funktionieren live hervorgabend (auch wenn ich dem Retro-Sound im Moment etwas überdrüßig bin). Etwas enttäuscht haben mich Death Alley., trotz ihres großartigen Schlagzeugers. Hab sie schon besser gehört, aber vielleicht lag's auch am Sound. Sie hatten nämlich den schlechtesten Sound des Abends. Sonst muss man den Sound aber explizit loben. Wahnsinn was Pierre und Lisa da in kürzesten Umbauzeit gezaubert haben.

Ich war ja wieder als (off) Stage Hand helfend dabei. Unglaublich wie reibungslos diesmal alles geklappt hat. Irgendwie gab es keine Zwischenfälle, keine abhandengekommenen Gitarristen, kein Schweineblut, keine Nazis denen man ein Eintritt verwähren mußte, keine Drogenexsesse. Ich bin enttäuscht! Wo bleibt der Rock'n'Roll?
 
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