Wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich ja dem
@zopilote eigentlich auf dem Chaos Descends versprochen noch meine Meinung zum Album kund zu tun. Nun ja, jetzt wo das Ding seit gut einer Woche auf dem Plattenteller rotiert, wär's ja dann mal soweit.
Die Ankündigung der Band, dass auf "II: Sojourn" eher nach Hard Rock als nach Folk Rock klingen würde, hat mir ja ein klein wenig Angst gemacht und der Opener hat mit seiner trocken nach Vorne preschenden Art diese Befürchtungen erstmal noch weiter befeuert. Allgemein, man merkt, dass die Band auf der A-Seite düsterer klingen wollte, inklusive ein paar Überraschungen wie der (für Wytch-Hazel-Verhältnisse) relativ aggressiv klingende Refrain von "Still We Fight" und das introvertierte, ja fast schon leicht verzweifelte "Wait on the Wind". Colin Hendras Vocals wirken auch ernster und passen somit zu den Texten auf der A-Seite im allgemeinen. Die B-Seite klingt dann allerdings auch wirklich positiver, aber wie ich finde nicht mehr auf eine naiv-verträumte Art sondern eher selbstbewusst mit einer feierliche Grundstimmung - "Victory" eben.
Ein, zwei Durchläufe habe ich gebraucht, dann hat sich große Liebe zu dem Album entwickelt und es läuft gerade im Prinzip nur noch. Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass sich das Gefühl auf "Prelude" nicht nocheinmal reproduzieren würde, insofern war der Schritt zu mehr Variation weniger naiver Verträumtheit im Allgemeinen genau der richtige. "Erwachsen werden" ist ja oft eine dumme Phrase die Bands benutzen um sich zu entschuldigen wenn ihnen das Feuer abhanden gekommen ist, aber hier passt es halt wirklich im aller positivsten Sinne.