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Breakout Magazin
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ANGEL WITCH, NIGHT, LORD VIGO @ 7er Club, Mannheim
Tja, der Öffentliche Nahverkehr hat halt manchmal seine Tücken. so muss ich zähneknirschend ganze 40 Minuten auf die Bahn Richtung 7er warten, so dass ich die Kultgruppe Lord Vigo leider verpasse. Deswegen reiche ich das Zepter an meinen lieben Kollegen Marco weiter, der gerne übernimmt:
Lord Vigo aus deutschen Landen sind nicht nur in der Kurpfalz gern gesehene Gäste, vermag die Combo mit ihrem Mix aus klassischem Metal mit vielen Doom- und Epic-Elementen zu überzeugen. Ein neuer Titel „verirrt“ sich in dem leider zu kurzen Set, der die Neugier auf den Longplayer hochhält, der bei @High Roller Records erscheinen wird.
Die mir vorher unbekannten Night aus Schweden spielen astreinen und feinen Heavy Rock, der auch gut in die Zeit der NWoBHM gepasst hätte, somit ein perfekter Support, der für Begeisterung bei den über 200 Fans sorgt. Die Musiker haben richtig Spaß, das Publikum ebenfalls. Somit punktet man auf ganzer Linie.
Sieht man von raren Festival-Auftritten mal ab, dürfte das - wenn ich mich nicht täusche - die erste kleinere Tour von
Angel Witchh in Deutschland überhaupt sein ... und das 39 Jahre nach dem famosen Debüt, das mich schon 1980 umgehauen hat. Aber lieber spät, als nie! Einen weiteren Grund zum Feiern gibt es mit dem brandneuen Release von „Angel Of Light“ genau an diesem Tag, wo natürlich einige Nummern („Death From Andromeda“, „We Are Damned“, „Don’t Turn Your Back“ und „Angel Of Light“) im Programm landen. Nachteil: Da die Songs keiner kennt, halten sich die Reaktionen in Grenzen, was verständlich ist.
Aber Oberhaupt Kevin Heybourne, der mit Sicherheit ein paar Jährchen mehr auf den Buckel als ich hat, gleicht eher einem Jungspund anstatt einem Oldie. Und seine Mitstreiter sind ebenfalls top, allein schon vor der Leistung von Bassist Will Palmer kann man den Hut ziehen. „Atlantis“, „Sorceress“ und „White Witch“ ... bin in Feierlaune, doch viel zu früh erfolgt der Endspurt mit dem Instrumental „Dr.Phibes“ und den Klassikern „Angel Of Death“ sowie „Baphomet“. Was bei der ultimativen Hymne „Engel Hex“ los ist, kann sich jeder wohl vorstellen! Aber: Nur 75 Minuten Spielzeit ohne Zugabe!!! Das geht gar nicht! Besonders wenn legendäres Material wie etwa „Gorgon“, „Confused“, „Free Man“, „Sweet Danger“ oder „Devil’s Tower“ ignoriert wird. Kann gern in Brexitland gemacht werden, aber in unseren Breiten bezeichne ich das als Frevel! Somit bin ich trotz der sehr guten Leistung der Jungs etwas enttäuscht. Da wartet man fast vier Dekaden auf diese Headliner-Show ... da wäre mehr drin gewesen! Aber wie gewohnt stehen sämtliche Musiker für Plaudereien, Photos und Autogramme nach der Show zur Verfügung ... sehr lobenswert!
Text: Chris Glaub (Angel Witch, Night)
Text:
Marco Magin (Lord Vigo)
Pics:
ANIMA NIGRA Photography"