Grunge und Rockmusik in den 90ern - Erbe einer musikalischen Revolution

@wrm Wie sieht das eigentlich im DF-Redaktionsteam aus? Ist Grunge überhaupt ein Thema innerhalb der DF-Redaktion oder wird Grunge ausgeklammert?

Ich denke, ich kann die Meinung von Götz zum Thema Grunge ziemlich gut einordnen. Das dürfte sich mit der Meinung von @TheSchubert666 und @Michael a.T. ziemlich gut zusammenfassen lassen. :)
 
@wrm Wie sieht das eigentlich im DF-Redaktionsteam aus? Ist Grunge überhaupt ein Thema innerhalb der DF-Redaktion oder wird Grunge ausgeklammert?

Ich denke, ich kann die Meinung von Götz zum Thema Grunge ziemlich gut einordnen. Das dürfte sich mit der Meinung von @TheSchubert666 und @Michael a.T. ziemlich gut zusammenfassen lassen. :)
Grunge: ich glaube, nur Toby Schaper und ich... Ein paar andere einzelne Bands und Alben, aber generell bis auf Ausnahmen eher nicht DF-kompatibel. es gab mal nen Earmageddon über PJ.
AIC, STP und Soundgarden haben dafür zu wenig Alben gemacht. Melvins und Mudhoney bin ich vermutlich der einzige, der diverse Alben besitzt. Also, es ist alles in allem maximal Randthema im DF.
 
Für mich als jemand, der "Grunge" in seinen Anfängen mitbekommen hat (bevor es der nächste Jugendtrend wurde) wirkt das immer noch ziemlich absurd, denn es gab keine weinerlichen "Grungebands" vor 1990. Und selbst danach war dem nicht so. Bestes Beispiel: WILLARD aus Seattle, deren Debüt 'Steel Mill' 1991 erschien. Tonnenschwerer Hardrock, der oft recht sludgig daherkommt und seine Einflüsse aus den frühen Black Sabbath zieht, als auch vom Noise Rock der Marke Amp Rep. Der Schlagzeuger war zuvor bei TAD und so gehörten WILLARD zusammen mit SOUNDGARDEN und TAD zu den hart rockenden Sabbath-Jüngern aus Seattle. Logisch, dass Endino 'Steel Mill' produziert hat.

Geiles Album. Danke für den Tipp!

 
Grunge: ich glaube, nur Toby Schaper und ich... Ein paar andere einzelne Bands und Alben, aber generell bis auf Ausnahmen eher nicht DF-kompatibel. es gab mal nen Earmageddon über PJ.
AIC, STP und Soundgarden haben dafür zu wenig Alben gemacht. Melvins und Mudhoney bin ich vermutlich der einzige, der diverse Alben besitzt. Also, es ist alles in allem maximal Randthema im DF.
Hattest du nicht zumindest Götz im Bezug auf PJ nicht belehren können, sagte er zumindest etwas in die Richtung bei der Heftvorschau bei dem mit dem PJ Earmageddon?
 
@TheSchubert666 und @Michael a.T. : Saugut, dass ihr euch auch hier beteiligt, obwohl ihr mit Grunge nichts anfangen könnt. Danke für eure Beiträge.
Danke für die Blumen, aber nur weil ich hier mal drei Beiträge reintippe, heißt das noch lange nicht, dass ich mich an der Diskussion beteilige, also so richtig engagiert.
Den Beitrag von meinem Namensvetter @Michael a.T. hätte ich nicht besser schreiben können hahahahaha. Abgesehen davon, dass ich bis heute keine Grunge-Platte besitze.

Das war damals eine sehr harte Zeit für mich als Teenager in den 90er, d.h. ich gehörte nicht zu den Grunge-Fans, setzte mich auch optisch von denen ab. Meine Shirts hatten immer noch Running Wild, Blind Guardian, Tankard, Slayer, Overkill etc draufstehen. Wenn Hemden, dann einfarbige schwarze. Das hatte Stil. Fand ich zumindest.
Das formte den Charakter und das Selbstbewusstsein, stand ich doch meistens alleine gegen diese Trauerweidenmannschaft. Da musste ich einiges aushalten. Hahaha. War aber trotzdem spaßig. Hier und da Spießrutenlauf, aber wie erwähnt, das formte. Und es bestehen heute noch Freundschaften mit diesen damaligen Fans, die diese "moderne Grungemusik" heute nicht mehr hören. Das sagt ja auch was aus.

Trotzdem lief in den 90er gute Musik. Man musste nur genauer schauen und hinhören….
Aber das was ich hörte, war halt für viele altbacken, nicht hip genug, zu hart oder völlig aus dem Kontext…

Und vielleicht entdecke ich trotzdem den Grunge (ich wollte schon Krampf schreiben :) ….) noch, also zeitlich versetzt so in einer oder zwei Dekaden.
Ging mir mit dem Death Metal auch nicht anders. Hierfür bekam ich erst Mitte der 2000 ein Gespür und war dann leicht der Verzweiflung nahe, was alles in den 90er in Nürnberg und Umgebung aufgespielt hatte.
Tja, those were the times…
 
Woher kommt eigentlich dieses Grunge hat den Metal kaputt gemacht? Als ich das RH angefangen habe zu lesen, also als ich so dreizehn und um 2010 rum kam das in ein paar Interviews mal auf und Husky vertritt die Meinung ja immer noch konsequent.
 
@TheSchubert666 Ich bin durch und durch Hardrock-Fan. Das ist so und wird immer so bleiben. Dann kam Metal in all seinen Facetten dazu. Grunge hat mich damals begeistert, weil ich auch nur die Grunge-Bands gehört habe, die dem Hard Rock nahestanden. Aber wie das immer so ist, wenn man tiefer in etwas eintaucht, entdeckt man plötzlich Dinge, die einen plötzlich packen und ansprechen. Als Musikliebhaber ist man immer auf einer Reise, die nie aufhört. Das ist ja gerade das Tolle und Einzigartige an der Musik. Wenn man dann reflektiert oder zurückblickt, finde ich das immer spannend. Die Auseinandersetzung mit Grunge hier ist bereichernd und auch die Stimmen, die Grunge aus Gründen ablehnen, finde ich sehr interessant.
 
@Rozzy : Bitte höre dir doch mal die Debütalben von folgenden Bands an: ONLY LIVING WITNESS ('Prone Mortal Form') und SUGARTOOTH ('s/t'). Beides sehr geiler Hardrock mit Alternative Rock-Einflüssen. Bei OLW kommt noch etwas Hardcore Punk hinzu, aber eher auf sehr subtile Art und Weise. Und die Geister der frühen Black Sabbath sind bei beiden Bands auch spürbar. Beide Alben wurden damals auch mit dem hässlichen Etikett "Grunge" versehen, denn schließlich musste die Kuh ja bis zur Ohnmacht gemolken werden.
 
Woher kommt eigentlich dieses Grunge hat den Metal kaputt gemacht? Als ich das RH angefangen habe zu lesen, also als ich so dreizehn und um 2010 rum kam das in ein paar Interviews mal auf und Husky vertritt die Meinung ja immer noch konsequent.

Es war halt die „harte Musik“, die Mainstream Metal auf MTV weitgehend abgelöst hat. Die waren ja damals der selbsternannte Gradmesser für das, was „die Kids wollen“. Ich glaube mehr ist da nicht dran.
 
Ein Bekannter von mir, der damals in der Punkszene von Seattle aktiv war, hat mir gerade ein paar sehr interessante Bands zugesendet, die aus dem Hardcore-Punk/80er Hardcore der Underground-Szene von Seattle kommen, aber wohl auch indirekt einen gewissen Einfluss auf den Seattle-Grunge hatten bzw. zumindest parallel existierten und es sicher auch Überschneidungen und Austausch gab.

Bevor die Empfehlungen aus erster Hand verschütt gehen, starte ich mal mit der ersten Band, die er mir empfohlen hat:

Christ On A Crutch

 
Grunge: ich glaube, nur Toby Schaper und ich... Ein paar andere einzelne Bands und Alben, aber generell bis auf Ausnahmen eher nicht DF-kompatibel. es gab mal nen Earmageddon über PJ.
AIC, STP und Soundgarden haben dafür zu wenig Alben gemacht. Melvins und Mudhoney bin ich vermutlich der einzige, der diverse Alben besitzt. Also, es ist alles in allem maximal Randthema im DF.

Nee nee, da kannste mich auch noch dazuzählen. Wie schon oft an anderer Stelle in diesem Forum geschrieben, hat mich der Grunge seinerzeit voll abgeholt, verband er doch meine Vorlieben für dreckigen, ursprünglichen, doomigen Metal und Punk. So stellten die Originatoren und Protagonisten des Grunge für mich auch immer schon die logische Fusion aus Punk und Black Sabbath dar. Oder, im Fall von Soundgarden, Punk und Led Zeppelin. Die Melvins verfolge ich seit Beginn ihrer Karriere und habe erst letzten Monat gleich zwei Interviews mit King Buzzo geführt (eines im Rahmen eines Ipecac-Specials, das andere anlässlich des neuen Melvins-Albums). Grunge oder Metal, das war für mich noch nie die Frage.
 
Und gleich die nächste Band:

The Gits - Enter: The Conquering Chicken (C/Z Records) (1994)

The_Gits_%281992%29.jpg


Nachdem Mia Zapata (Sängerin) in der aufkommenden Grunge-Szene Anerkennung gefunden hatte, wurde sie am 7. Juli 1993 auf dem Heimweg vor einem Musiklokal vergewaltigt und erwürgt. Das Verbrechen wurde erst 2003 aufgeklärt, als ihr Mörder Jesus Mezquia († 2021) aufgrund eines DNA-Tests gefasst und anschließend zu 37 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Durch ihren Tod im Alter von 27 Jahren wird Mia Zapata gelegentlich zum Klub 27 gezählt. Sie war das erste von drei Todesopfern dieses Alters aus der Musikszene in Seattle innerhalb von weniger als einem Jahr – gefolgt von Kurt Cobain und Kristen Pfaff (Bassistin der Grungeband Hole).
 
Oder, im Fall von Soundgarden, Punk und Led Zeppelin.

Bis zum heutigen Tage ist es mir ein Rätsel, wieso Soundgarden immer mit Led Zeppelin verglichen worden sind, wo doch der Einfluß von frühen Black Sabbath mehr als offensichtlich ist. Cornell hat es mal mit den folgenden Worten ausgedrückt:

“All the Led Zep comparisons have become a thorn in the band’s side. I mean, Led Zeppelin was never a favourite band of anyone in the group and, to tell the truth, I don’t really hear much Led Zeppelin in us, except that I sometimes sing in a loud falsetto. We don’t write songs about wizards, swords or any of that dungeons and dragons crap”.
 
Zurück
Oben Unten