DEAF FOREVER - Die dreizehnte Ausgabe

Das Vorwort von Götz fand ich diesmal echt gut:
Rechts?;Links?Scheißdreck!!!
Bitte mehr davon!
Mich interessiert euer musikalischer Sachverstand, und nicht eure politische Meinung!!!

Du hast anscheinend ein anderes Vorwort gelesen als ich, und ich glaube im Leben nicht daran, dass das DF nun ein duckmäuserisches "Hauptsache die Mucke knallt"-Magazin wird. Die werden auch weiterhin ihre Meinung schreiben, auch was das politische betrifft.

Und das ist auch gut so! Wenn mir auch nicht alles schmeckt und ich schon gar nicht immer der gleichen Meinung bin, gibt es von dieser neutralen blassen Scheiße nämlich schon genug da draußen.
 
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Darum unterscheidet Götz im Vorwort auch klar zwischen 'rechts' und 'rechtsextrem'.
Ja, unterscheidet er. Später. Zu der Geschichte mit den beiden "Rechten" zitiere ich hier mal wörtlich (inkl. Anführungszeichen):
Erst kürzlich sprachen mich zwei "rechte" Metal-Fans bei einem Konzert auf dieses Thema an. Wir sollten gefälligst die Politik aus dem Heft heraushalten - oder zumindest keine"linksradikalen" Bands supporten, wenn wir die rechten ablehnen.

Auf Götz' Nachfrage, was die beiden unter "linksradikal" verstehen, kommt als Antwort Kreator.

Ich mag ja falsch liegen, aber wie ich es bislang verstanden habe, kommen im DF keine Nazibands oder in diese Richtung offene Bands vor. Gegen "rechte" Bands im bisherigen bundesrepublikanischen Rechts-Links-Verständnis sehe ich das DF nicht. Wenn die beiden Nasen also auch "rechte" Bands im Heft sehen wollen, dann wollen sie nicht den CDU-Metal-Band, die Angela Merkel huldigt, dort sehen, sondern mindestens mal die Besorgten Bürger. Meine Interpretation geht dann soweit, dass die beiden "rechten" Metal Fans dann doch eher rechtsradikal sind.

Das zentrale Motiv im Vorwort ist die Freiheit und der Respekt und die Toleranz gegenüber (unterprivilegierten) Minderheiten aus der Geschichte unserer Musik heraus.
Deshalb habe ich in meinem Kommentar auch hauptsächlich darauf Bezug genommen.
Wie man aus dem außergewöhnlich reflektierten Text als einzige Botschaft mitnehmen kann, dass man "mit Rechten Bier trinken soll", ist mir völlig unbegreiflich.
Siehe über diesem Zitat. Das war eher meine zynische Schlussbetrachtung.

Edit: In dem Zusammenhang ist auch das "in die Fresse schlagen" zu verstehen. Ich bin eigentlich ein eher friedliebender Mensch und habe meiner Erinnerung nach lediglich meinen Bruder im Kindesalter mal geschlagen.
 
Klasse Interview mit Mille. Find das echt immer super wenn da so alte Anekdoten hervorgekrammt werden. Besonders schön find ich die Stelle wenn Mille Dio erwähnt. Irgendwie bekommt man in diesem kurzen Zitat mit welchen Respekt und welche Wirkung Dio eigentlich auf Menschen hatte, dass mal unabhängig vom restlichen Interview, in dem Mille echt sehr sympatisch rüber kommt:top:
 
aber aktuelle Strömungen komplett zu ignorieren, nur weil sie nicht in den gesteckten Rahmen passen geht halt irgendwie auch nicht.

Das klingt zwar irgendwie vernünftig, aber ich muss hier widersprechen. ;)

Ich hab den Ansatz des DF immer so verstanden, dass es weniger um einen "gesteckten Rahmen" geht (vielleicht mal abgesehen vom sehr weiten "Metal und Hardrock"-Rahmen, den das Cover nennt - wobei ja selbst der durch Artikel über z. B. Wovenhand schon gesprengt wurde), sondern darum, dass die Macher nur über Themen schreiben, die ihnen am Herzen liegen. Punkt.

Bezogen auf Sabaton: Die sind halt im Heft, weil Frank Albrecht die Band richtig gut findet. Das reicht mir dann auch als Begründung (und die ganze "die haben sich ihren Erfolg hart erarbeitet"-Argumentation finde ich daher auch komplett überflüssig).

Allgemeiner: Wenn aktuelle Strömungen nicht auf Dauer ignoriert werden dürften, müssten die jetzigen Macher halt über Themen schreiben, die sie gar nicht interessieren (wobei so'n großes Djent-Special von Götz schon irgendwie lustig wäre), und ich glaube, das würde sich spürbar negativ auf die Qualität des Heftes auswirken. Oder man muss halt Freelancer bitten, über jene aktuellen Strömungen zu schreiben. Dann muss ich mich aber dauernd an neue Leute gewöhnen, und das mag ich eigentlich nicht so. ;)

Also von meiner Seite ist der jetzige Ansatz absolut okay. Eine Seite Sabaton werde ich genauso aushalten wie die Tatsache, dass einige meiner Lieblings-Bands nicht im DF stattfinden, weil halt keiner vom Team viel mit denen anfangen kann. Aus meiner Sicht muss das DF definitiv nicht alles abdecken, was im Hardrock und Metal passiert. Da dürfen ruhig weiterhin Lücken klaffen, wenn die Themen, die dann wirklich im Heft landen, mit Herzblut geschrieben sind.
 
Wunderbares Teitanblood-Interview! Ernüchternd bodenständige Antworten. Großartig! Passend dazu: Schönster Satz der Ausgabe - ja die Weisheit schlechthin! - stammt vom Trummer, auch wenn mich High Spirits trotz Genre-Sympathie wenig berühren. :top:

Edit zum Vorwort: Da gab es schon Schlimmeres zu lesen. Subtrahiert man den stellenweise etwas überschäumenden Pathos (vor allem, weil ich mit einem so unbestimmten Freiheitsbegriff so meine Probleme habe, aber das hat hier nichts verloren), der meiner Meinung nach dann auch deutlich zu Lasten der eigentlichen Aussage geht (aber ok, ist halt auch nur ein Vorwort in nem Popkultur-Magazin), bleibt im Kern (und bei tatsächlicher Ernstnahme der Differenzierung) etwas, dass ich durchaus, zumindest aber in einem gewissen Rahmen befürworten kann. Als Appell zum gegenseitigen, friedlichen Aushalten unter politisch nicht Extremen schon ok.
 
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Das Dool-Interview fand ich auch recht erfrischend. Erinnert mich an die Zeiten, als noch mehr echte Typen in der Szene unterwegs waren und man nicht bei jedem 2. Interview (härter! besser! Weiterentwicklung!) eingepennt ist.
 
Weil Weakling nun schon zwei Mal angesprochen wurden:
Soll keine Ausrede sein, nur eine Erklärung. Man hat natürlich ein bestimmtes Zeichenlimit, darum hab ich zwei wichtige Bands rausgeschmissen. Die eine Band war Agalloch, die andere war Weakling. Weakling waren für die US-Szene sicher zentral, was den Sound betrifft, auch irgendwo für die spätere Cascadian-Szene. Aber ideologisch und ästhetisch ist mir die Entfernung zu groß. Weakling waren so eine Ausnahmeband, die irgendwo "dazwischen" stand, aber kein direkter Akteur in der ganzen Bewegung war. Egal, mit wem man aus der Szene spricht, es läuft auf Echtra, Fauna und WITTR hinaus. Weakling werden respektiert, aber nicht als unmittelbares Vorbild genannt.

Das hat du schon recht, WITTR haben auch in nem Interview mal gesagt, sie fänden, dass Weakling im Gegensatz ihnen einen sehr urbanen Sound haben...
Ich finde sie aber halt musikalisch schon so nah dran an z.B. WITTR, dass ich mich einfach gewundert habe, warum sie nicht mal in einem Nebensatz erwähnt werden. ;)
 
Ich wollte übrigens mal nebenbei anmerken, dass es einen Unterschied zwischen rechts/links-extrem und rechts/links-radikal gibt. Radikale haben zwar radikale Ansichten, bewegen sich aber im Rahmen der Verfassung und stehen dieser in der Regel nicht ablehnend gegenüber. Extremisten hingegen wollen das komplette herrschende politische System umstürzen. Wird aber vor allem in den Medien sehr oft synonym verwendet und die Grenzen sind natürlich fließend...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt zwar irgendwie vernünftig, aber ich muss hier widersprechen. ;)

Ich hab den Ansatz des DF immer so verstanden, dass es weniger um einen "gesteckten Rahmen" geht (vielleicht mal abgesehen vom sehr weiten "Metal und Hardrock"-Rahmen, den das Cover nennt - wobei ja selbst der durch Artikel über z. B. Wovenhand schon gesprengt wurde), sondern darum, dass die Macher nur über Themen schreiben, die ihnen am Herzen liegen. Punkt.

Bezogen auf Sabaton: Die sind halt im Heft, weil Frank Albrecht die Band richtig gut findet. Das reicht mir dann auch als Begründung (und die ganze "die haben sich ihren Erfolg hart erarbeitet"-Argumentation finde ich daher auch komplett überflüssig).

Allgemeiner: Wenn aktuelle Strömungen nicht auf Dauer ignoriert werden dürften, müssten die jetzigen Macher halt über Themen schreiben, die sie gar nicht interessieren (wobei so'n großes Djent-Special von Götz schon irgendwie lustig wäre), und ich glaube, das würde sich spürbar negativ auf die Qualität des Heftes auswirken. Oder man muss halt Freelancer bitten, über jene aktuellen Strömungen zu schreiben. Dann muss ich mich aber dauernd an neue Leute gewöhnen, und das mag ich eigentlich nicht so. ;)

Also von meiner Seite ist der jetzige Ansatz absolut okay. Eine Seite Sabaton werde ich genauso aushalten wie die Tatsache, dass einige meiner Lieblings-Bands nicht im DF stattfinden, weil halt keiner vom Team viel mit denen anfangen kann. Aus meiner Sicht muss das DF definitiv nicht alles abdecken, was im Hardrock und Metal passiert. Da dürfen ruhig weiterhin Lücken klaffen, wenn die Themen, die dann wirklich im Heft landen, mit Herzblut geschrieben sind.

Ich finde das auch absolut in Ordnung. Ich brauche kein Djent (isn das überhaupt o_O ) Special oder sonstigen modernen Nervkram. Es ging mir eher um die Behauptung des Heftes am Markt und ob diese Linie
dauerhaft funktioniert. Bisher scheint das ja so zu sein und darum bin ich froh.

Fast 60 Jahre Rock`n`Roll dürften auch noch genügend Themen hergeben für die nächsten Hefte aber irgendwann halt nicht mehr. Bin gespannt in welche Richtung sich das Heft dann entwickelt.

Aber wie gesagt, bisher alles perfekt!:)
 
Es ging mir eher um die Behauptung des Heftes am Markt und ob diese Linie dauerhaft funktioniert. Bisher scheint das ja so zu sein und darum bin ich froh.

Ah, okay. An die Frage, ob das Heft eventuell diese sehr erfolgreichen Bands wie Sabaton braucht, um finanziell bestehen zu können, hatte ich jetzt tatsächlich gar nicht gedacht. Da fehlt mir auch komplett der Einblick, aber da Sabaton trotz des Artikels nicht mal auf dem Cover erwähnt werden, gehe ich einfach mal davon aus, dass die bisherige Schiene einigermaßen funktioniert - auch wirtschaftlich. :)
 
Darum unterscheidet Götz im Vorwort auch klar zwischen 'rechts' und 'rechtsextrem'. Das zentrale Motiv im Vorwort ist die Freiheit und der Respekt und die Toleranz gegenüber Andersdenkenden und (unterprivilegierten) Minderheiten aus der Geschichte unserer Musik heraus. Wie man aus dem außergewöhnlich reflektierten Text als einzige Botschaft mitnehmen kann, dass man "mit Rechten Bier trinken soll", ist mir völlig unbegreiflich.

Ich wollte übrigens mal nebenbei anmerken, dass es einen Unterschied zwischen rechts/links-extrem und rechts/links-radikal gibt. Radikale haben zwar radikale Ansichten, bewegen sich aber im Rahmen der Verfassung und stehen dieser in der Regel nicht ablehnend gegenüber. Extremisten hingegen wollen das komplette herrschende politische System umstürtzen. Wird aber vor allem in den Medien sehr oft synonym verwendet und die Grenzen sind natürlich fließend...

Wie gesagt, ich habe das Heft - eigenes Verschulden! - noch nicht, ergo kann ich das Editorial noch nicht gelesen haben.

Nun, ich kenne sicherlich den feinen oder auch gröberen Unterschied zwischen "-radikal" und "-extrem" beziehungsweise auch "-populistisch". Und ich kann mich erinnern schon mal mit dem Einen oder Anderen "-radikalen" oder "-populistischen" zwar kein Bierchen getrunken zu haben, aber mich über die von mir so grundlegend verschiedenen politischen Ansichten auch mal ausgetauscht zu haben - auch ziemlich heißlaufend.

Ich finde es aber bei allen drei Strömungen ziemlich schwierig bis hin zu unmöglich, diese auf "meine" Seite zu ziehen (was offenbar auch nicht den Impetus des Editorials darstellt); aber wenigstens habe ich schon mal erreicht, das der Eine oder Andere "meinen" Standpunkt zumindest akzeptiert. Insofern war mein Post von gestern auch zu verstehen. Trotzdem mag ich diese Situationen nicht besonders - ich fühle mich unwohl dabei, und deshalb halte ich mich von solchen Diskussionen so gut es geht fern.
 
Ein Interview mit Teitanblood? Ich hüpf im Dreieck!

Der Typ kommt ja in Anbetracht des musikalischen Chaos von Teitanblood erfrischend unaufgeregt rüber - herrlich! So büßt die Musik zum Glück rein gar nichts von ihrer Faszination ein. Und genau das scheint ja auch die Intention von NSK zu sein. Wobei ich die Ausführungen zu dem Einfluss von Umberto Eco wiederum interessant und bereichernd fand.
 
Das Dool-Interview ist ja mal geil. Herrlich, wie unbequem die Frau sich gibt - das finde ich x-mal interessanter zu lesen, als irgendein routiniertes Vollprofi-Geplauder...!
Nachdem das Interview so gelobt wurde, stand das als nächstes auf der Leseliste. Die Frau kommt tatsächlich sehr cool, abgeklärt und vor allem selbstbewusst rüber, ohne überheblich zu wirken. Wirkt auf mich authentisch. Auch schön, dass @JPK the mighty @kylie zitierte. :)
 
Nachdem das Interview so gelobt wurde, stand das als nächstes auf der Leseliste. Die Frau kommt tatsächlich sehr cool, abgeklärt und vor allem selbstbewusst rüber, ohne überheblich zu wirken. Wirkt auf mich authentisch. Auch schön, dass @JPK the mighty @kylie zitierte. :)
Da hab ich auch gerade gelesen, weil's mir @Womentor, äh @Tomentor gerade gesteckt hat. Es ist mir Ehre und Vergnügen einen Gedanken von mir im Heft wiederzufinden. @JPK :feierei:
 
Ich finde es gut, dass Sabaton im Heft sind auch wenn ich die Band selber furchtbar finde. Die "Stur gegen die Wand-Richtung" führt früher oder später auch in eine Sackgasse.

Steht doch auch in der Minus-Kritik von Götz, warum das Interview im Heft ist: Weil Frank Spaß dran hat und als Redakteur das Heft mit Inhalt füllt. Als Leser denke ich mir so what? Und wenn Himmelstein die Blues Pills gut findet, landen die halt auch im Heft. Ich finde das schon eine gute Richtschnur, sich auf die eigenen Redakteure zu verlassen. Dann kann man sich nämlich später überlegen, ob das dem Markt und der Nachfrage oder dem Geschmack der meisten Leser gerecht wird.
 
Von welchem Mopped habt ihr eigentlich die Schrift auf dem Cover "Grosses Kreator-Special" geklaut? Sieht toll aus. Auch die Kreator-Schrift als Titel zu nehmen. :)
 
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