Also...dann mach ich mal den Anfang.
Nachdem wir im Badischen Hof eingecheckt haben und uns mit Käsespätzle und Pils gestärkt haben, waren wir auf die letzten Töne von Turbokill in der Halle beim ersten Kellerbier (Was ganz gut trinkbar und preislich mehr als in Ordnung war, wenn man sich sonst Schweizer Preise gewohnt ist). Die letzten Töne ihres Painkiller Covers, welche ich noch mitbekommen habe, waren ganz okay.
Da wir zum ersten Mal dort waren, überraschte uns die sehr überschaubare Grösse und das allgemeine Feeling. Das hatte alles einen echten DIY Charme und war leicht trashig, was ich aber im positiven Sinne meine! Man merkt, dass das von Fans für Fans auf die Beine gestellt wird.
Midnight Force waren im Anschluss irgendwie cool, irgendwie aber auch hilflos überfordert. Der Auftritt hat auf mich gewirkt, als spiele eine Schülerband am lokalen Talentwettbewerb...Die brauchen einfach noch ein paar Jahre, um zu reifen. Das Songmaterial ist auf jeden Fall sehr hörenswert. Insgesamt also solide mit wahnsinnig viel Luft nacht oben. Der Sound war zudem grottig, wurde dann aber (zwar sehr langsam) besser über den ganzen Abend.
Weiter ging's mit Chevalier, die einen kurzweiligen Auftritt hingelegt haben. Der total over the top-Speed Metal hat mich live ziemlich gut unterhalten und die Schlagzeug- und Gitarrenarbeit war extrem gut. Gelungener Auftritt, auch wenn der Sound nach wie vor unterirdisch war (man merkte aber, dass er langsam an die Oberfläche kroch)
Danach Cauldron: Neben Ashbury mein Hauptgrund, in die Metropole Dittigheim zu pilgern. Und ja...es war so wie erhofft. Geile Setlist, grossartig gespielt und ein (zumindest in den ersten paar Reihen) energetisches Publikum (inklusive mehreren ''Cauldron, Cauldron...''-Chören). Zudem war der Sound erstmals ziemlich gut. Die neuen Songs zünden live noch mehr als auf Platte und integrieren sich zusammen mit den älteren Sachen perfekt in die Setlist.
Es war grossartig. Dokken-worshipping at its best.
Nach Cauldron gingen wir dann erst mal was essen, was sich als ziemlich schwierig herausgestellt hat, wenn man Vegetarier ist...Da müsste man das nächste Mal nachbessern und mehr bieten, bzw. beschildern. Nach einem hin und her (ihr müsst draussen bestellen, nein drinnen, nein.....) bekamen wir dann aber einen ziemlich schmackhaften Teller mit Linsencurry und Reis. Somit haben wir ca. die Hälfte des OD Saxon Konzert verpasst, die zweite Hälfte war dann aber (wahrscheinlich auch dem mittlerweile ordentlichen Pegel geschuldet), ziemlich geil! Der Sänger ist verblüffend nah an Biff und man merkte, dass die Mannen Spass haten....War cool, die ganzen Hits mal wieder live zu hören. Solide.
Danach ging's leider steil bergab: Ich habe mich mega auf Omen gefreut und liebe die alten Sachen. Der Auftritt war dann aber einfach nur oberpeinlich und entäuschend. Der Sänger wirkte sowas von unmotiviert und hat gefühlt die Hälfte der Zeit an seinem In-Ear Sender rumgefummelt (liebe Sänger; wenn man schon auf Teufel komm raus mit In-Ear arbeiten muss, muss man auch Geld in vernünftiges Equipment und einen eigenen Tönler investieren...sonst gibt das nix...). Kenny Powell hatte mit seinem Rumgehample zudem eine Riff-Trefferquote von aufgerundeten 40%. Spielfreude hin oder her, das geht gar nicht. Sind dann nach ca. einem Drittel raus.
Was danach kam, ist kaum in Worte zu fassen. Für mich ging ein Traum in Erfüllung, Ashbury endlich mal live zu sehen und sie haben meine gigantischen Erwartungen sogar übertroffen....Eine Setlist für die Götter und eine Band, die vor Spielfreude nur so trotzte. Das Publikum ging im vorderen Teil auch gut mit und der Sound war nun erstklassig. Die zwei Stunden waren im Nu vorbei....Allein dieser Auftritt war die Reise wert. Einfach nur schön war das....
Mal schauen, wie das Line-Up nächstes Jahr aussieht. Wir sind aber ziemlich sicher wieder mit dabei.