Es lohnt sich, das Album auf sich wirken zu lassen und, dem Titel entsprechend, dabei zu "verweilen". Kleine Zweifel bezüglich der Qualität von "Save My Life" (Bombastisch!) und "Victory" (So episch-hart klangen sie bisher noch nicht!) sind längst verflogen. Mit "See My Demons" und "Barrow Hill" bleiben zwar leider zwei schwächere Nummern, die die Scheibe etwas aus dem Gleichgewicht bringen, der Rest ist aber wieder einmal Gold wert.
"Wait On the Wind" beispielsweise ist mit einem Gitarrensolo ausgestattet, welches Scott Gorham 1976 nicht besser hingekriegt hätte. Das ist nicht "retro", das ist kompositorisch auf einer Stufe mit den großen Vorbildern. Auch die Abschlussballade "Angel Take Me" schlittert mit unter die Haut gehenden "Argus"-Vibes an der Grenze zum Kitsch vorbei. ("We are broken people now...")
Bleibt die Frage, ob man sich in Zukunft mehr rhythmische Ausbrüche und Abwechslung bei den Songstrukturen wünscht, oder ob nicht diese - positiv gemeinte - Gleichförmigkeit die Band ausmacht. Der große Übertrack fehlt, aber die Details und das Spielgefühl machen letztlich die Größe der Scheibe aus. Allein die ersten Takte von "Still We Fight"... locker, nicht heavy, und doch flippt man fast aus. Jetzt gallopiert "The Devil Is Here" wieder los und ich kriege keinen ordentlichen Schlusssatz mehr getippt... Pflichtkauf!