Filme mit transformativer Kraft

Soweit wie der Threadtitel würde ich bei mir nicht gehen, ich für mich sehe dass eher als beeindrucken. In der Riege sehr weit vorne

Pans Labyrinth

Hat mich irgendwie nie angesprochen. Dann mal beim rumzappen hängen geblieben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Teilweise lässt der einen echt schlucken.
 
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Ein überwältigender Film, der mich schwer beeindruckt und beschäftigt hat. Zuerst ist die Umsetzung und die Atmosphäre herausragend. Auf der einen Seite das dreckige Dorfleben, die stinkenden, niederträchtigen Bewohner, u.a. der prügelnde und saufende Lehrer. Dazwischen ein hochsensibler Außenseiter, der von seine hohe Auffassungsgabe und seiner "göttlicher" Musikalität zwar profitiert aber auch ganz besonders stark leidet, was später zu einem tragischen Ende führt.

Auf der anderen Seite die glitzernde Großstadt, der Adel, die feinen Herren und die dominante, herrschende Kirche. Irgendwann im Film treffen beide Welten aufeinander, als der Protagonist Elias an einem Musikwettbewerb an der Orgel teilnimmt. Allein diese Szene, wie ihn alle auslachen, als er sich barfuß und mit zerfetzten Hosen an die große Kirchenorgel setzt...

Zwischen all dieser verstörenden Derbheit und der scheinheiligen Religion, erhebt sich die Musik in erhabener Schönheit und - ganz speziell als Botschaft zu verstehen - als etwas wahrhaft Heiliges. Der Prozess dieser Erkenntnis für den Protagonisten Elias und das daraus folgende Schicksal, dass ihn mit aller Wucht trifft, nimmt mich immer und immer wieder völlig gefangen. Dazu kommen die herausragend guten Schauspieler, die Atmosphäre - man kann den Gestank im Dorf wahrlich riechen - und der unfassbar gute Soundtrack von Hubert von Goisern.

Ich hab gerade mal geschaut... Das ist die Szene mit der Orgel und ich krieg jetzt schon wieder Gänsehaut:
 
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Ein überwältigender Film, der mich schwer beeindruckt und beschäftigt hat. Zuerst ist die Umsetzung und die Atmosphäre herausragend. Auf der einen Seite das dreckige Dorfleben, die stinkenden, niederträchtigen Bewohner, u.a. der prügelnde und saufende Lehrer. Dazwischen ein hochsensibler Außenseiter, der von seine hohe Auffassungsgabe und seiner "göttlicher" Musikalität zwar profitiert aber auch ganz besonders stark leidet, was später zu einem tragischen Ende führt.

Auf der anderen Seite die glitzernde Großstadt, der Adel, die feinen Herren und die dominante, herrschende Kirche. Irgendwann im Film treffen beide Welten aufeinander, als der Protagonist Elias an einem Musikwettbewerb an der Orgel teilnimmt. Allein diese Szene, wie ihn alle auslachen, als er sich barfuß und mit zerfetzten Hosen an die große Kirchenorgel setzt...

Zwischen all dieser verstörenden Derbheit und der scheinheiligen Religion, erhebt sich die Musik in erhabener Schönheit und - ganz speziell als Botschaft zu verstehen - als etwas wahrhaft Heiliges. Der Prozess dieser Erkenntnis für den Protagonisten Elias und das daraus folgende Schicksal, dass ihn mit aller Wucht trifft, nimmt mich immer und immer wieder völlig gefangen. Dazu kommen die herausragend guten Schauspieler, die Atmosphäre - man kann den Gestank im Dorf wahrlich riechen - und der unfassbar gute Soundtrack von Hubert von Goisern.

Ich hab gerade mal geschaut... Das ist die Szene mit der Orgel und ich krieg jetzt schon wieder Gänsehaut:


Hammer! Als jemand, der Orgelmusik abgöttisch liebt, ist mir diese Szene auch bis ins Knochenmark gegangen. Kenne kein anderes Instrument, das in mir so viele verschiedene Regungen wecken kann. Im einen Moment fühlt man sich noch unsterblich und wägt sich auf dem Gipfel der Erde, im nächsten ist man ein unbedeutender elender Wurm.
 
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Ein überwältigender Film, der mich schwer beeindruckt und beschäftigt hat. Zuerst ist die Umsetzung und die Atmosphäre herausragend. Auf der einen Seite das dreckige Dorfleben, die stinkenden, niederträchtigen Bewohner, u.a. der prügelnde und saufende Lehrer. Dazwischen ein hochsensibler Außenseiter, der von seine hohe Auffassungsgabe und seiner "göttlicher" Musikalität zwar profitiert aber auch ganz besonders stark leidet, was später zu einem tragischen Ende führt.

Auf der anderen Seite die glitzernde Großstadt, der Adel, die feinen Herren und die dominante, herrschende Kirche. Irgendwann im Film treffen beide Welten aufeinander, als der Protagonist Elias an einem Musikwettbewerb an der Orgel teilnimmt. Allein diese Szene, wie ihn alle auslachen, als er sich barfuß und mit zerfetzten Hosen an die große Kirchenorgel setzt...

Zwischen all dieser verstörenden Derbheit und der scheinheiligen Religion, erhebt sich die Musik in erhabener Schönheit und - ganz speziell als Botschaft zu verstehen - als etwas wahrhaft Heiliges. Der Prozess dieser Erkenntnis für den Protagonisten Elias und das daraus folgende Schicksal, dass ihn mit aller Wucht trifft, nimmt mich immer und immer wieder völlig gefangen. Dazu kommen die herausragend guten Schauspieler, die Atmosphäre - man kann den Gestank im Dorf wahrlich riechen - und der unfassbar gute Soundtrack von Hubert von Goisern.

Ich hab gerade mal geschaut... Das ist die Szene mit der Orgel und ich krieg jetzt schon wieder Gänsehaut:
großartige Szene! Vor allem die Einstellung mit dem riesigen Kreuz aus Kerzenlichtern, als die Kamera es umgedreht zeigt
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Gatsby-Wochen im Hause Spaten

Die Verfilmung mit DiCaprio & Co. habe ich vor ein paar Jahren gesehen. Als gut befunden aber, ehrlich gesagt, auch schnell vergessen.

Vor wenigen Wochen habe ich mir das Buch gegönnt. Aus totaler Unkenntnis heraus habe ich einen 1200 Seiten-Schinken erwartet, bekommen habe ich angenehm schlanke 160 Seiten, mittlerweile fast 100 Jahre alt. Ein beeindruckendes Werk, erstaunlich klar und modern im Ausdruck, zu Recht ein Klassiker nicht nur der amerikanischen Literatur.

Mit diesem Buch im Hinterkopf habe ich mir nochmals den Film angesehen und war um ein vielfaches mehr geplättet als beim ersten Schauen. Die Verfilmung folgt, abgesehen von einer kurzen, aber passenden Rahmenhandlung, ziemlich genau der Vorlage und fängt Aussage und Stimmung nahezu perfekt ein. Kritik gab es seinerzeit am künstlichen Look und der zeitgemäß getrimmten Musik. Aber diese beiden Aspekte fügen sich für mich gerade deswegen nahtlos in die Kernelemente der Story ein: Die Kritik an der Oberflächlichkeit des Menschen, an der generellen Belanglosigkeit gewisser Charakterzüge, am Kommerzgedanken und der Konsumgeilheit der (westlichen) Gesellschaft. Damals in dem Setting brandaktuell, heutzutage noch mehr denn je.

Buch und Film passen zu meiner momentan ausgeprägten misanthropischen Haltung und bestätigen meine Einstellung. Neben der tollen oben erwähnten visuellen und akustischen Gestaltung des Films sind es die enormen mächtigen schauspielerischen Leistungen nahezu aller beteiligten Protagonisten. Federführend mal wieder der Leo Di Caprio, der alle Facetten des Gatsby preisgibt und beweist, warum er (zumindest in meiner Welt) einer der besten Schauspieler überhaupt ist.

In diesem Sinne: Gönnt Euch, falls noch nicht bekannt, Buch und/oder Film.

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»Er lächelte verständnisvoll – weit mehr als verständnisvoll. Es war ein Lächeln jener seltenen Art, die einem für alle Zeiten Beruhigung verspricht, ein Lächeln, wie es einem vielleicht vier- oder fünfmal im Leben begegnet. Es blickte – so schien es zumindest – der gesamten äußeren Welt einen Moment lang entgegen, und dann konzentrierte es sich auf dich mit unwiderstehlicher, wohlwollender Voreingenommenheit. Es verstand dich gerade soweit, wie du verstanden werden wolltest, glaubte an dich, wie du selbst gern an dich glauben würdest, und versicherte dir, es habe von dir genau den Eindruck, den du dir im besten Fall zu vermitteln hofftest.«
 
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Saving Private Ryan

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Das erste Mal, dass ich den Wahnsinn des Krieges zumindest ansatzweise begriffen habe. Ich war mit einem Kumpel im Kino verabredet, in Erwartung eines klassischen Hollywood-Schinkens. Bisschen Geballer, bisschen Hurra-Patriotismus, Explosionen, Drama - den Quatsch eben. Aber doch nix Ernstes. Ich meine, was denkt man denn, wenn Tom Hanks und Matt Damon mitspielen. Anschließend wollten wir noch auf eine Studentenparty.
Na ja, nach den ersten zehn Minuten hatte sich der Plan erledigt. Ich hatte das Gefühl, mit jeder neuen Einstellung in den Sessel getreten zu werden. Alles nach der Landungsszene habe ich nur noch vage in Erinnerung. Anschließend sind wir hängenden Kopfes getrennt nach Hause geschlichen, ich habe mir in meiner Bude ein Bier aufgemacht, auf dem Sofa gesessen und geheult. Das ist jetzt über 25 Jahre her und ich habe den Film bisher nur ein weiteres Mal angeschaut. Mittlerweile gibt es da massenhaft ähnlich gelagerte Werke, aber damals war das in der Intensität und Realität für mich neu.
 
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Saving Private Ryan

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Das erste Mal, dass ich den Wahnsinn des Krieges zumindest ansatzweise begriffen habe. Ich war mit einem Kumpel im Kino verabredet, in Erwartung eines klassischen Hollywood-Schinkens. Bisschen Geballer, bisschen Hurra-Patriotismus, Explosionen, Drama - den Quatsch eben. Aber doch nix Ernstes. Ich meine, was denkt man denn, wenn Tom Hanks und Matt Damon mitspielen. Anschließend wollten wir noch auf eine Studentenparty.
Na ja, nach den ersten zehn Minuten hatte sich der Plan erledigt. Ich hatte das Gefühl, mit jeder neuen Einstellung in den Sessel getreten zu werden. Alles nach der Landungsszene habe ich nur noch vage in Erinnerung. Anschließend sind wir hängenden Kopfes getrennt nach Hause geschlichen, ich habe mir in meiner Bude ein Bier aufgemacht, auf dem Sofa gesessen und geheult. Das ist jetzt über 25 Jahre her und ich habe den Film bisher nur ein weiteres Mal angeschaut. Mittlerweile gibt es da massenhaft ähnlich gelagerte Werke, aber damals war das in der Intensität und Realität für mich neu.
Ja, das kann ich nachvollziehen. Das war mein erster Kriegsfilm und ich war damals 12 oder 14 Jahre alt (kann mich nicht mehr genau erinnern). Auf jeden Fall war ich danach komplett geplättet. Ich habe den Film vor ca. einem Jahr noch mal gesehen und musste leider feststellen, dass der nicht so gut gealtert ist. Da war zum Beispiel Band of Brothers deutlich besser...
 
Ja, das kann ich nachvollziehen. Das war mein erster Kriegsfilm und ich war damals 12 oder 14 Jahre alt (kann mich nicht mehr genau erinnern). Auf jeden Fall war ich danach komplett geplättet. Ich habe den Film vor ca. einem Jahr noch mal gesehen und musste leider feststellen, dass der nicht so gut gealtert ist. Da war zum Beispiel Band of Brothers deutlich besser...
Der "Saving Private Ryan" ist ohne Zweifel ein vor allem im ersten Viertel bahnbrechend inszenierter, geradezu paralytisch ins Mark treffender Film. Auch wenn das leicht zu übersehen ist, weht die US-Flagge aber im sonnendurchfluteten Prolog. Und im Epilog. Und das bestimmt nicht aus Zufall, sondern als Teil eines Vorhabens - während nicht übergewichtige Amerikanerinnen, sondern Cheerleader-Mädchen mit ihrer Familie durchs Bild wandern, das Grab des Kriegsbekannten ihres Großvaters in Nordfrankreich zu besuchen. Eines von Dutzenden Mosaiksteinchen, die man hier nennen könnte, das Gesamtbild eines zutiefst perfiden Films zu besprechen, der sich als Antikriegsfilm gibt, den Männern damals aber ein martialisches Monument errichtet, das moralisch zweifelsohne verdient (!), inhaltlich aber eher an Rambo erinnert als an den Zweiten Weltkrieg. Spielbergs US-typisches Alamo-Szenario spiegelt ganz bewusst so gut wie null die tatsächlichen Kräfteverhältnisse und Begebenheiten in der Normandie wider, sondern erfindet nicht nur eine Heldengeschichte, sondern auch deren Kontext, um die Vorlieben US-amerikanischen Kinopublikums zu bedienen. Und zwar allein deshalb. Historische Aufklärung findet hier, trotz des vermeintlichen Anspruchs, nicht statt. Auch wenn sie erzählerisch behäbiger sind, kommen Malicks "Der schmale Grat" oder Eastwoods "Letters" moralisch dem Thema viel näher als Spielberg. Allerdings wird der Film hier verdient genannt, wie ich finde. Denn seine Inszenierung ist, wenigstens was die ersten Minuten angeht, im Genre beispiellos.
 
 
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Hier wurden schon viele Film geteilt, die mich auch sehr berührt haben. Der Film über Fritz Honka war hart, hatte zuvor auch den Roman gelesen, aber der Film geht an die Nerven!

Mich hat auch One Hour Photo irgendwie sehr aufgewühlt. Robin Williams spielt einen Stalker und entfacht ein beklemmendes Gefühl. Und obwohl die Story völlig vorhersehbar ist, schwankt man zwischen Mitleid und Entsetzen.

Was der Film anhand von oldschooliger Fotoentwicklung zeigt, nämlich das quasi ‚Erleben’ eines fremden Lebens bis hin zu Obsession und krankhafter Liebe, kommt in der Social-Media-Welt vermutlich sehr oft vor …
 
The Butterfly Effect
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Und als ob der Film nicht schon deprimierend genug wäre, hatte er eigentlich ein anderes Ende, dass den Produzenten dann aber doch allzu bitter erschien...
 
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