♠ Every Month is MOTÖRMONTH! ♠

Heyho, danke für diese coole Rückschau @Atgerdian Kodex!! Auch ich liebe On Parole sehr! Ich interessiere mich meist für die frühen Gehversuche der Bands, die ich liebe. Und dass ich Motörhead mehr als liebe sollte außer Frage stehen. Meine Faves sind neben dem Titeltrack und logo Motörhead, The Watcher, City Kids und klar Iron Horse. Diese smoothen Versionen hier lassen noch nicht wirklich ahnen, was bald kommen sollte, zu Ace Of Spades war der Weg noch recht weit von hier. Aber ich betrachte es auch eher als frühe Demos denn als Debut, hier wollte man quasi rasch ein Label gewinnen. Lem klingt hier noch stark wie zu Hawkwind-Zeiten, aber die liebe ich eben auch. Was ich schade fonde, ist, dass es keine Aufnahmen von den gesamten Lucas Fox-Drumspuren zu geben scheint, die hätte ich gerne gehört, so bleibt eben nur Lost Johnny. Cool sind auch diese Variants:
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Hier ist noch eine Version:
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Nachdem ich vorhin die On Parole gehört hatte muß ich sagen das ich die nicht sogut in Erinnerung
hatte.Grade läuft die Snake Bite Love und die gefällt mir.Also gibt es kein schlechtes Album.
Die Bomber ist für mich das schwächste Album.
 
On Parole

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Einleitende Anekdote


Malle 1982: Ich liege im Urlaub mit meinen Eltern und beiden älteren Schwestern am Strand. Ich habe meinen noch recht neuen Walkman in Betrieb, in welchem eins meiner Mixtapes steckt und Motörhead ertönt. Ich bin gerade richtig schön im Song, als mir unsanft der Kopfhörer von der Rübe gerissen wird. Ich riss empört die Augen auf und neben mir hockt meine älteste und metalfreieste Schwester, die sich gerade meine Kopfhörer überstülpt. Ich erwarte vorab genervt ihr übliches: „Uff, das ist ja grausam!“, stattdessen schockt sie mich mit einem erschreckend wohlwollenden: „Mann, das ist ja richtig gut! Gefällt mir! Wer ist das?“ Ich triumphierend: „Motörhead!“ Ich genieße ihren verblüfften Gesichtsausdruck als sie beinahe stammelt: „Nee… ich hab schon was von Motörhead gehört… das sind die doch nicht… oder?“ „Doch, doch!“, grinse ich. Sie wird nachdenklich. „Die Stimme… hört sich irgendwie an…“ Ich ahne Schlimmes. „Mach es jetzt nicht kaputt!“, sage ich nicht, denke es nur. „…als wenn Udo Lindenberg auf Englisch singt!“, platzt es aus ihr heraus. Sie hatte den Moment doch kaputt gemacht. „Du Wahnsinnige!!!“, trompete ich, „Du kannst doch nicht Lemmy mit diesem Nölheinz vergleichen.“ Dabei fand ich den Udo damals durchaus noch ganz gut, die alten Sachen zum Teil sogar toll, aber der Vergleich mit Lemmy schockte mich doch sehr.

Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich den Gedanken beim Hören des betreffenden Songs selbst schon hatte. Man darf dabei natürlich nicht an den späteren, sich selbst parodierenden Udo denken, sondern an den, der in den frühen 70ern gerade in seinen ruhigeren Songs zwar auch oft ein wenig neben der Spur war und näselte, aber auch sehr viel Gefühl und Sehnsucht ausdrückte. Ach so, es handelte sich bei dem Song übrigens um die ‚On Parole‘-Version von ‚Iron Horse – Born to Lose‘. Mit meiner Meinung, dass es sich bei dieser Version um die beste des Songs handelt, dürfte ich mich zu einer Minderheit gesellen, aber ich liebe die instrumentale Zurückgenommenheit, Wallis‘ gefühlvolles Gitarrenspiel und natürlich Lemmys hier noch recht glatte, melodische und sehnsüchtige Stimme. Gerade der Refrain mit dem gedoppelten, besonders melodischen Gesang wirkt noch getragener und epischer als später.

Mein Weg zu Motörhead und On Parole

Ich stand zu Beginn meiner Entdeckung der härteren Musik nicht vorrangig auf straighte, kompakte Songs. Auch AC/DC lief eher so nebenbei und am Punk interessierten mich eher Texte als Musik. Von Motörhead sah ich zunächst nur Tourplakate und Bandfotos und konnte mir nicht vorstellen, dass sie etwas für mich wären. Es lag bei mir kurioserweise auch am besonder rabaukenhaften Aussehen. Das hatte seinen Hintergrund eventuell in der Gegend, in der ich wohnte. Dort gab es halt ab und an unheimliche Begegnungen mit Leuten eben solcher Optik, z.B. wollte mir mal ein älterer, besoffener Typ mit einer Knarre einen Badge, den sein Kumpel begehrte, von der Jeansjacke ballern. Der Kumpel hielt ihn aber davon ab und zahlte mir für den Badge, den ich eigentlich gar nicht verkaufen wollte, immerhin 50 Pfennig.

Die Wende kam ausgerechnet im schulischen Musikunterricht, wo eines Tages Platten mitgebracht werden durften und jemand Overkill mitbrachte. Der Titelsong reichte, um mich zu bekehren. Philthys Doublebass, Lemmys Stimme, Eddies Gitarrensoli und das vorgetäuschte Ende mit dem zweimalige Wiederanfang… da war es um mich geschehen. Zu Weihnachten 1980 stand 'Ace of Spades' auf meinem Wunschzettel, dessen Cover auch der Anlass war, mir später ebenfalls Lederkluft und Patronengurt zuzulegen. Darauf folgten Overkill und Bomber und nachdem 'No Sleep…' und 'Iron Fist' rausgekommen waren, holte ich mir On Parole, damals in dem Glauben, dass diese auch als erste erschienen war. Auf meiner Version steht auch auf dem Labelaufdruck die Jahreszahl 1976. Bezüglich der Frage, warum ich bis dahin weder diese noch das offizielle Debüt besaß, herrscht bei mir ein Blackout.

Eigentlich hätte ich mich aufgrund meiner Verehrung für Fast Eddie erstmal auf das 77er Werk stürzen müssen, aber vielleicht wollte ich die vermeintliche Reihenfolge einhalten. Vielleicht hatte sie aber auch Vorrang, weil sie "Nice Price" war. Mit dem selbstbetitelten Album dauerte es noch etwas länger, da es ja überwiegend die gleichen Songs waren, das Geld nicht in Strömen floss und ich von dem was da war, Platten von vielen verschiedenen Bands haben wollte. Ich konnte mir damals auch nicht erklären, warum sie die Scheibe ein Jahr später quasi noch einmal aufgenommen hatten. Da ich erst sehr spät anfing, mich mit Hintergrundinfos zu beschäftigen, erfuhr ich die wahre Geschichte erst vor ein paar Jahren.

Die Entstehung des Albums

Es wäre durchaus möglich gewesen, dass wir hier jetzt über eine Band namens "Bastard" sprechen, aber Lemmys erste Intention wurde schnell verworfen. Lemmy, Gitarrist Larry Wallis von den Pink Fairies (Band lag auf Eis) und der junge Schlagzeuger Lucas Fox waren die erste Motörhead-Inkarnation und nach einigen Live-Shows sollte auch ein Album aufgenommen werden. Sie gingen ins Studio und Dave Edmunds sollte produzieren. Mit ihm entstanden auch Demos, aber bevor es richtig los ging, sprang er ab und Fritz Fryer ein. Auch Lucas Fox hielt nicht lange durch. Da die Bandkollegen mit seinem Spiel eh kaum mal zufrieden waren, stieg er noch während der Aufnahmen aus und Glücksgriff Philthy spielte Fox' Tracks - abgesehen von 'Lost Johnny' - neu ein. "United Artists" nahm die Band unter Vertrag, legte die Aufnahmen aber schließlich aufgrund zu geringer Erfolgsaussichten auf Eis. Erst nachdem 'Overkill' und 'Bomber' sie eines besseren belehrt hatten und sie ein Stück vom Motörkuchen abhaben wollten, brachten sie das Material doch noch raus. Zwischenzeitlich hatte sich die Band aus Frust beinahe aufgelöst. Plattenfirmen sind häufig echt scheiße.

Die Songs und ihre Hintergründe

Obwohl ich schon damals bei Platten eigentlich immer darauf geachtet hatte, wer für das Songwriting verantwortlich war, fiel mir hier erst vor Kurzem auf, dass Lemmy hier lediglich 3 Songs eingebracht hatte, die er allesamt noch für Hawkwind geschrieben hatte, nämlich Motörhead, The Watcher und Lost Johnny, von denen die letzteren beiden bereits mit Hawkwind veröffentlicht wurden.

Der Titelsong (erschien später auch von Hawkwind) ist für mich schon in dieser Version ein beeindruckendes Statement puren, schmutzigen Rock 'n' Rolls. 'The Watcher' ist ebenfalls einer meiner Lieblingssongs des Albums. Abgefahrene Soli von Wallis und die dezenten Space-Effekte gegen Ende wirken wie ein letzter Abschied von Lemmys Hawkwind-Vergangenheit. 'Lost Johnny' (zusammen mit Mick Farren von den Pink Fairies geschrieben) fand ich anfangs mit seinem gemächlichen und leicht Country/Western-mäßigen Gallopp eher witzig als geil, mochte es aber schnell auch sehr gern.

4 Songs stammen von Wallis (außer dem Titelsong mit Co-Writern). 'On Parole' ist ein saftiger Rock 'n' Roll mit geilen Gitarrensoli und einem motörheadwürdigen Text ("Stop me now before I kill myself, stop me before I kill somebody else!") Der von Wallis als Ich-Erzähler gesungene Text des guten 'Vibrator' erklärt sich von alleine. 'City Kids' (auch gut) war bereits von den Pink Fairies veröffentlicht worden und das zweite von Wallis selbst gesungene 'Fools' fällt stilistisch zwar etwas aus dem Rahmen, gefällt mir aber sehr gut. 'Leaving Here' ist eine gutlaunige Coverversion' von Eddie Holland, Lemmy hat sich allerdings an der Band 'The Birds' (nicht Byrds) orientiert. Bleibt das oben erwähnte 'Iron Horse - Born to Loose'. Das hatte ich immer unzertrennlich mit der Person Lemmy verbunden, war umso überraschter als ich feststellte, das es in einer einmaligen Zusammenarbeit von Philthy, dem Roady Mick Brown und Lemmys Kumpel, dem damaligen Präsidenten der Londoner Hell's Angels Guy "Tramp" Lawrence geschrieben wurde. Für mich wird es immer Lemmys Song bleiben.

Einordnung in den Motörhead-Kosmos

Während ich über das Album nachgelesen habe, bin ich u.a. auch auf die Fragen gestoßen, ob es das wahre Debüt ist und sogar, ob es ein richtiges Motörhead-Album ist. Die erste Frage ist schwierig. Blöd gesagt: Geht man nach dem Entstehen der Aufnahme, heißt die Antwort natürlich "ja", nimmt man das Datum der Veröffentlichung, heißt sie natürlich "nein". War jemand von Anfang an dabei, wird für ihn immer das 77er Album das Debüt sein, für mich, der erst später eingestiegen ist, ist es vom Gefühl her eher 'On Parole'. Dass Lemmy selbst es nicht als Debüt sehen kann, ist unter den gegebenen Umständen mehr als verständlich.

Die zweite Frage ist für mich sehr leicht zu beantworten: Natürlich ist es ein richtiges Motörhead-Album. Es sind zwar insgesamt 4 Verwertungen schon veröffentlichter Songs der ehemaligen Bands von Lemmy und Wallis sowie sowie eine Coverversion enthalten, so dass nur 4 "frische" Songs verbleiben, das Album klingt aber dennoch homogen und vor allem hat es bereits alles, was Motörhead ausmacht. Es klingt noch ein wenig softer, auch Lemmys Stimme, es ist aber eindeutig Motörhead. Es dokumentiert halt den Anfang ihrer musikalischen Entwicklung. Was später kam, ist auch von aufkommenden musikalischen Strömungen beinflusst, z.B. vom Punk und der NWOBHM, denn Lemmy hatte offene Ohren.

Das Ganze mal außen vor gelassen, liebe ich das Album. Ich finde keinen Song weniger als gut, einige richtig geil. Wo ich es in einem Listenwahn einorden würde, kann ich nicht sagen. Es ist kein Kandidat für die Top 10, aber auch nicht im hinteren Bereich. Schlechter als mindestens gut ist eh kein Motörhead-Album. Und bei aller Scheiße, die "United Artists" gebaut haben, ich bin froh, dass das Album doch noch raus kam.

Moin @Atgerdian Kodex ,
saucooles Review:top: Der Vergleich Deiner Schwester ist tatsächlich nicht so weit hergeholt. Ich habe mir die Ur-Version von "Iron Horse/Born To Lose" eben nochmal angehört. Wenn man Udo Lindenberg bewusst im Hinterkopf hat, könnte man doch Parallelen ziehen. Macht aber nix, auch für mich bleibt es die beste Version des Songs, gerade weil sie so relaxt ist:)

Der Einordnung in den MotörKosmos stimme ich voll zu. Diese Ambivalenz (für mich als spät dazu gekommener ist es schlicht "das Debüt") wird das Album nie mehr los, was an seiner Qualität trotzdem nix ändert. Schlechter als "gut" haben Motörhead nie geliefert.:feierei:
 
Wieder ein schönes Review.

Tja, wegen 'On Parole' bin ich nie Motörhead Fan geworden.

Ich weiß noch, wie ich mir damals in der Bücherhalle die Kassette von 'No Sleep 'till Hammersmith ausgeliehen habe. Das Ding hat mich umgehauen. War ja viel härter als Kiss, sogar als AC/DC. Nach Rückgabe der Kassette bin ich dann zu Theke Sonnenberg, einer von 2 Harburger Plattenläden, da ich jetzt natürlich eine Motörhead Platte haben wollte. Ursprünglich wollte ich mir 'Ace of Spades' aufgrund des coolen Covers kaufen. Leider wurden meine Plattenkäufe zu dieser Zeit (noch ein kleiner Knirps) zu 100 % von meinem Taschengeld gedeckelt. Wie @Atgerdian Kodex bereits erwähnte, fand ich dann im Fach die 'On Parole' (schwarz/weiß Cover) als Nice Price. Also war AOS raus und OP drin. Zu Hause angekommen, dass gute Stück sofort aufgelegt und Enttäuschung machte sich breit. Ganz schön soft das alles, gar kein Vergleich zur 'No Sleep...'. Habe es noch ein paar mal versucht aber nee, das war nichts. Die logische Konsequenz meiner jugendlich/kindlichen Naivität war natürlich das Motörhead ne coole Live Band sind, aber im Studio nichts taugen. Damit war das Thema abgehackt. Mangels Geld wollte ich einen 2. Fehlversuch vermeiden.

Seltsam? Aber so steht es geschrieben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Super, @Atgerdian Kodex ! Für mich ist ON PAROLE tatsächlich in meinen Motörhead Top 10. Das liegt einerseits an der "Besonderheit" des Sounds, die das Debut dann eben nicht mehr so ganz hat, weil es schon eindeutig nach den bekannten Motörhead klingt. Andererseits liebe ich das Album dafür, dass es die Band so eindeutig dort verortet, wo sie nunmal herkommen: voller Verweise auf die anderen Bands der damaligen Mitglieder und die Musik der damaligen Zeit klingen sie für mich wie die britische 70er-Jahre-Version von Steppenwolf! ON PAROLE könnte eigentlich in seiner Gänze der perfekte Easy Rider-Soundtrack sein :)

Mein Lieblingstrack ist das geniale "The Watcher", aber eigentlich gleichauf sind "On Parole" (das ja tragischerweise am Debut dann fehlt), "Motörhead" und "Fools". "Vibrator" ist wohl vom Songwriting her der schwächste Song, aber wenn man den frühen Punk á la The Clash und Sex Pistols in sein Herz geschlossen hat (was bei mir auch irgendwann passierte, und woran - spätere - Motörhead einen nicht unerheblichen Anteil hatten) kann man dazu auch nicht nein sagen.

Ich hab halt auch einen persönlichen Bezug zu ON PAROLE. Für die damalige Runde in meiner Heimatstadt kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Lemmy uns den Rock'n'Roll näherbrachte - und zwar nicht den der 70er oder 80er, sondern seinen Rock'n'Roll, die Welt von Little Richard, Elvis und co. Das fing an als eine Freundin, die im Freundeskreis immer der größte MH-Fan und am besten informiert war, Anfing bei den Parties eher untypische MH-Nummern aufzulegen - "Please Don't Touch", eine Coverversion von Johnny Kidd & the Pirates, wurde bald zu einem Standard, und ja - es wurde auch getanzt! Irgendwann wurde das Cover in den Playlists auch vom Original abgelöst, und weitere alte RnR-Nummern folgten, die Lemmy irgendwo empfohlen oder zu seinen Lieblingen gezählt hatte. Als sie dann auf ihren musikalischen Streifzügen die ON PAROLE in die Finger bekommen hatte, wurde die Scheibe natürlich auch ein Fixpunkt, vor allem für sonnige Nachmittage, auch weil damit die Verbindung zwischen dem "klassischen" RnR und Motörhead für uns endlich ein bisschen klarer geworden war. Auch Hawkwind wurden uns, oder zumindest denen die es wissen wollten, so ein Begriff. Zwischenzeitlich hätte sich jeder anständige Metalhead schon wundern müssen, dass da eine zerzauste Kuttengruppe den Abend hauptsächlich mit Buddy Holly, The Blasters, Little Richard und Hawkwind verbringt. Aber so war das!
 
On Parole in allen Ehren... aber ich bin schon TOTAL aufgeregt in Vorfreude auf Ace Of Spades... nur noch 3 Tage:jubel:

Kurze Info offtopic: Die Anschaffung des Leader Of Down-Albums, Würzel's letztes Projekt das derzeit gerade auch mit Gastbeiträgen von Lemmy und Fast Eddie beworben wird, lohnt nicht wirklich. Es gibt nur einen Song mit Lemmy, der tatsächlich neu ist ("Paradise Turned Into Dust" aus 2015, man merkt es Lemmy's Gesang an, aber hey: es ist Lemmy, der da singt:)). "Snakebite" mit Fast Eddie an Gitarre und Gesang (lustig, in dem Song erinnert sein Gesang tatsächlich an Snake von Voivod:D oder @lattinen77 ?) sowie "Laugh At The Devil" mit Lemmy am Gesang und Fast Eddie an der Gitarre sind bestenfalls beides Neuaufnahmen von Fast Eddie's Soloalbum "It Ain't Over 'Till It's Over" (1994). Möglicherweise auch Demos/alternative Versionen von damals (Lemmy klingt nach dem 90er Lemmy...). Da ich nur die digitale Version besitze, weiß jemand mehr? Und wo jetzt Würzel wirklich mitspielt ist für mich nicht herauszuhören. Die restlichen sieben Songs des Albums brauche ich nicht... schade, hatte etwas mehr erwartet. So ist das wirklich nur reines zusammen geschustertes Name Dropping :thumbsdown:
 
Vielen herzlichen Dank an alle für die Gefallensbekundungen!

Mir ist mit Absendung des Beitrags eine Last von den Schultern und ein Stein vom Herzen gefallen. Im Vorfeld hatte ich haargenau wieder die selben Fehler gemacht, wie schon zur Schulzeit bei der Vorbereitung von Referaten oder längeren Hausarbeiten. Unterschätzung des Zeitflusses, Überschätzung meiner selbst in Sachen Zeiteinteilung. Es war schon sehr früh ein grober Plan da... und das reichte ja erstmal. 3 Tage vor Termin kamen immerhin schon Stichworte und vorgestern Abend standen immerhin schon 30% des Textes, der Rest konnte ja locker noch am Stichtag selbst bis zum Nachmittag fertiggestellt werden. Pustekuchen! Das Schicksal schlägt mit strafender Hand gnadenlos zu, das Büro versinkt im Chaos, keine Chance irgendwas zu schreiben. Erst gegen Feierabend werden hysterisch ein paar Sätze in die Tasten gekloppt. Dann sind meine Frau und ich auch schon mit einem Bekannten in einer Kneipe verabredet. Ich heuchle Aufmerksamkeit, während ich heimlich buchstabenweise per Smartphone am Text weiterschreibe. Danach direkt zur nächsten Verabredung, musizieren mit Freizeit-Band. Die Zeit zwischen zwei Songs und jedes Gitarrensolo wird zum Schreiben genutzt. Gegen 23 Uhr bin ich zu Hause. Meine Frau fragt mich, ob wir noch ein bisschen "Supernatural" gucken wollen, ich antworte, ich müsste vorher noch für das Forum einen Text über ein Motörhead-Album zuende schreiben. Der Abgabetag wäre schon fast durch und ich hätte den Text bereits für Nachmittag angekündigt. Sie: "Mein Gott, warum tut ihr euch denn sowas an???" Ich: "Naja, ist natürlich etwas stressig, wenn man es verbummelt, macht aber auch viel Spaß. Es gibt ja nun wesentlich schlimmere Hobbys." Sie: "Jaaaaaaa... mir fällt zwar gerade keins ein, aber... pfff..." Diskussion zwecklos. Ich setze zum Endspurt am Smartphone an, der Akku geht gen Null. Ich greife zum defekten Laptop, der gibt nach ein paar Worten den Geist auf. Ich warte bis der Akku vom Smart wenigstens ein bisschen Stoff drauf hat, dann geht es weiter. Ich merke die Biere, die ich seit Feierabend eingefahren habe und vertippe mich dauernd. Auch mit den Formulierungen klappt es nicht mehr sooo klasse. Mir fällt ein Zitat aus der "Feuerzangenbowle" ein: "Pfeiffer, se faseln!" Ich fange an Pläne zu schmieden, das Forum heimlich zu verlassen und in einem anderen um Asyl zu bitten, aber mit jedem seriösen Forum gibt es bestimmt Auslieferungsabkommen bei solchen Vergehen. Also bringe ich es lieber zuende. Es ist soweit. Nachlesen, verbessern (jede Menge), mühsames Formatieren. Ich hatte gehofft, es bis 23:59 Uhr zu schaffen, es ist aber schon 00:13 Uhr, also bereits der 8., scheiße. Was soll's, ich schicke ihn raus. Inzwischen läuft "Supernatural", aber ich gucke alle 2 Minuten ins Forum. Totenstille. Es ist zwar schon sauspät, aber trotzdem ist mir mulmig. Benachrichtigungen. Ich sehe vorsichtig nach. Erste positive Reaktionen. Ich atme auf. Heute ging es mir körperlich dreckig, seelisch war ich glücklich, dass der Text gut aufgenommen wurde. Jetzt sitze ich hier, trinke ein Konterbier und bin froh, die Sache durchgezogen zu haben.
 
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