Hairy Giant
Deaf Dealer
Freunde der Nacht, ich muss jetzt hier dringend mal eine zwingende Kaufempfehlung abgeben – es ist schon laaaaange her, dass mich ein Album neueren Datums so dermaßen begeistern konnte. Ich hab das Debut der Jungs schon seit einigen Jahren im Schrank, fand das aber, trotz aller schon damals vorhandenen Eigenständigkeit „nur“ OK. Das neue Album hat mich allerdings jetzt komplett aus den Latschen gehauen und föhnt mir nun seit ein paar Tagen in Dauerrotation die Matte zurecht.
SETH kommen aus Frankreich und lassen sich wohl am ehesten in die Symphonic-BM-Ecke einsortieren, wobei man hier aber keinesfalls an Kitschcombos wie Dimmu Borgir o.ä. denken sollte. Die Musik ist vielmehr angemessen brutal (Drumgewitter vom Allerfeinsten), aber gleichzeitig bombastisch, melodisch, abwechslungsreich und atmosphärisch dicht, die Keyboards von Pierre Le Pape (Künstlername des Jahres ) spielen eher eine unterstützende als dominante Rolle. Herausragend sind für mich die Vocals von „Saint Vincent“ (erneut geiles Pseudonym ), die absolut eigenständig klingen und sich mit keinem mir bekannten BM-Shouter vergleichen lassen. Die Lyrics werden ausschließlich in Französisch vorgetragen, was der Atmosphäre aber nicht abträglich ist – im Gegenteil. Aufgrund der Tatsache, dass die Vocals zwar brutal, aber immer verständlich sind, sorgt die für das Genre eher ungewöhnliche Sprache für ein archaisches, düsteres Feeling.
Ansonsten ist die Produktion druckvoll und wuchtig, das Artwork stimmig und die Musik absolut eigenständig – unbedingt mal ein Ohr riskieren!
Hier der Titelsong: