Ja, dieses Jahr wird Jutta 70! Ich hoffe, sie wird noch lange so rocken.
Wir waren im Juni
1979 auf Abschluss-Klassenfahrt in
Berlin, natürlich mit Abstecher in den Osten, Paul & Paula, Checkpoint Charlie, Plötzensee, Rocky Horror Picture Show,
...
Den Donnerstag hatten wir aber zur freien Verfügung und schon vorher planten wir, gemeinsam auf ein Konzert zu gehen. Die Auswahl war Police (erstmals!), Ian Dury und ich brachte die
Jutta Weinhold Band ins Spiel, weil ich sie mehrfach im Fernsehen gesehen hatte und konnte mich halb durchsetzen.
Die meisten Jungs gingen dann mit ins
Quartier Latin, (ehemaliges, bestuhltes Kino) wo sie 2 Abende spielen sollte. Es war Einiges los, aber für richtige Stimmung und 2 Zugaben, sorgten nur die ca. 12 Frankfurter Bubis (15 - 17), die es nicht lange auf den Sitzen aushielten und bald in der ersten Reihe, direkt an der Bühne tobten. Das gefiel ihr. Sie fragte uns natürlich,
woher wir denn seien?
Die Heizkörper, die man recht unschön vor die abgenutzte Bühne gehängt hatte, brauchte man im Frühsommer und bei einer solchen Band natürlich nicht.
Natürlich spielte Jutta damals keinen Metal, sondern viel Blues & Rock´nRoll. Soundmäßig lag das damals ungefähr hier:
https://www.youtube.com/embed/VFP_w68M7Kk
Sehr beeindruckt war ich vom Drummer Panza Lehmann - in einer sehr guten Band, mit der besten Frontfrau überhaupt.
Auf dem Nachhause-Weg wurden dann schon Pläne geschmiedet, wie wir auch am Freitag da hin gehen könnten. Angesagt war das Abschieds-Essen in einer Traditions-Kneipe. Dabei setzten wir den beiden Lehrern alkoholmäßig so zu, dass sie gegen 22:00 den Überblick verloren und wir uns raus schlichen und dann los rannten - quer durch Berlin.
Dort angekommen, war das Konzert natürlich schon sehr lange im Gange und wir konnten einfach so rein. Drinnen wirkte es ruhiger und leerer, als am Vorabend. Als wir rein rannten und den freien Platz vor der Bühne einnahmen, freute sie sich sichtlich und begrüßte ihre "Frankfurter Fans". Und sie wirbelte wieder wie ein Derwisch, mit nicht immer ganz jugendfreien Gesten, über die Bühne. Natürlich gab´s dann auch ein Mitsing-Spiel, noch mal mindestens 2 Zugaben und sie versprach uns, nachher raus zu kommen. Das tat sie dann auch. Leider gab´s Handy & Co damals nicht und somit auch keine vernünftigen Bilder - schon gar nicht mit ihr. Aber die Berührungen, netten Worte und diese Augen blieben uns lange in Erinnerung und waren für uns Jungs das Beste an ganz Berlin (trotz der Rocky Horror Show). Mann, war die sexy in ihrem roten Sweater und den engen Hosen! Und eigentlich ist sie das heute immer noch.
Die Jugendherberge war natürlich schon lange dicht, aber die Mädels schlossen uns auf. Der morgendliche Ärger hielt sich in Grenzen, bzw. war dieses Event absolut wert.