The Notwist (sowie damit in Zusammenhang stehende Bands und Kollaborationen)

Der böse Och

Till Deaf Do Us Part
The Notwist haben hier eigentlich mal einen eigenen Thread verdient. Ich bin mir sehr sicher, dass einige andere User außer mir die Band kennen und schätzen (die Suchfunktion liefert allerdings keinen einzigen Treffer - was ist da los?).

Die Band gibt es seit 1989 und hat sich seither national wie international einen guten Namen erspielt. Auch in einigen Filmsoundtracks sind sie vertreten. Auf den frühen Alben (die ich selbst nur unzureichend kenne) war man noch eher in krachigeren Gefilden wie Punk und Metal unterwegs und wurde dann später ruhiger.

Der Sound wird gerne als Indietronic bezeichnet, was ja fast schon selbsterklärend ist: bewegt sich meist im Bereicht Indie(-Rock) - Pop - Ambient - Elektronik. Der Notwist-Sound ist ziemlich charakteristisch, in der Regel kann man bei ihren Tracks sofort sagen "aha, das sind The Notwist".

Ich verlinke erst mal nur ein Album, für mich (aber ich denke auch allgemein konsensfähig) DAS Notwist-Album "Neon Golden"(2002). Glanzstück und auch zum Einstieg geeignet.
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https://www.youtube.com/playlist?list=PLB11600314CCB303E

Aktuell haben sie gerade eine EP namens "Ship" rausgebracht: https://thenotwist.bandcamp.com/album/ship
Ein neues Full-Length dürfte in nächster Zeit auch anstehen.
 
Mit The Notwist in Zusammenhang stehende Bands und Kollaborationen gibt es auch einige. Ich nenne zunächst einmal drei.

1) CONSOLE Solo-Musik von Martin Gretschmann, der lange Jahre bei Notwist-Mitglied war (inzwischen leider nicht mehr).
Tolle Musik, steht The Notwist eigentlich in nichts nach, teils instrumental, teils mit Gesang.
Instrumental z. B. : Mit Vocals z. B. : https://www.youtube.com/watch?v=-6oENemyc7M

2) LALI PUNA einer der beiden Acher-Brüder mit Lebensgefährtin (glaube ich) als Sängerin machen sehr ruhigen, eingängigen Elektropop, z. B. : https://www.youtube.com/watch?v=KgstGxnco7Y

3) 13 & GOD Kollaboration mit den Rappern des US-Labels Anticon. Zwei Alben haben sie zusammen gemacht, hier ein Track vom ersten: https://www.youtube.com/watch?v=THTLAAz8lsY
 
Lustigerweise gefällt mir ja von The Notwist die "Nook" von 1992 am besten auf der sie noch so einen Dinosaur jr. meets Metallica Sound hatten. Die nächste Platte "12" war dann ihr Übergangsalbum zum heutigen Indiesound. Die "Shrink" und die "Neon Golden" mag ich auch noch gerne, danach wurde es mir ein wenig zuviel Indie und zu wenig Rock.;)
Aber natürlich eine tolle Band, mit vielen Nebenprojekten.
 
Komischer Zufall, die habe ich letztens erst wieder aus dem Regal gezogen.
Die erste + Nook sind meine Favoriten. Beide Platten bestehen eigentlich NUR aus Hits.
Dieser BASS! Für ne Indie-Band hatten die damals auch immer eine Super-Produktion, da hätten sich sich einige Profis mal was von abschauen können...
Bis zur Neon Golden bin ich noch dabei geblieben, aber dann wurde es mir zu "seicht", wie Euroboy gerade geschrieben hat.
Trotz allem, super Songwriter, die Achers und ihre Mitstreiter!
 
Hab noch irgendwo die Nook auf CD rumschwirren. Hatte ja damals volle Punkzahl in der Visions bekommen (oder sogar ein Punkt drüber?). War ganz ok. Danach hat mich die Truppe aber nicht weiter interessiert.
 
Hab die ne zeitlang auch mal ganz gern gehört, ich pack das aber überhaupt nicht mehr. Vorallem die Stimme!
 
Überrascht mich jetzt etwas, dass sich hier bisher nur "Ehemalige" zu Wort gemeldet haben.
Wie schon angedeutet habe ich die Band erst ein ganzes Stück später kennengelernt, entweder mit "Shrink" oder "Neon Golden" (bin mir da gar nicht mehr sicher) und finde die Bandentwicklung seither astrein (auch schon mehrfach live gesehen und immer sehr zufrieden gewesen). Dagegen sind mir die Frühwerke bisher kaum bekannt, weil ich beim flüchtigen Reinhören in der Regel dachte "och, na ja" und es daher nicht für dringend nötig hielt, die mal komplett durchzuhören.
Da die von euch aber so viel Lob bekommen, werde ich das jetzt ändern und auf meine Musikhausaufgabenliste setzen.

Bis zur Neon Golden bin ich noch dabei geblieben, aber dann wurde es mir zu "seicht", wie Euroboy gerade geschrieben hat.
Hat er doch gar nicht geschrieben, er schrieb nur "zu wenig Rock". Kann ich auch problemlos akzeptieren, da das einfach persönliche Präferenz ist.
Dagegen bedeutet seicht ja automatisch, dass da keinerlei Substanz dahinter steckt. Und da würde ich hinsichtlich Notwist-Spätwerk deutlich widersprechen! Vielleicht meintest du ja "zu soft"? Jedenfalls, ihr Metalheads, sind "soft" und "seicht" nicht dasselbe. ;)

Ich habe gerade auf YT eine ganz aktuelle (Ende August) Session der Band gesehen in sehr guter Qualität. Drei Songs - ein noch unveröffentlichter, einer vom letzten regulären Album und einer von der aktuellen EP.
Falls also von den "alten Hasen" (aber natürlich auch sonst) jemand Lust hat, den gegenwärtigen, unrockigen The Notwist eine Chance zu geben:
 
Vielleicht meintest du ja "zu soft"? Jedenfalls, ihr Metalheads, sind "soft" und "seicht" nicht dasselbe.

Hast recht. "Soft" ist die bessere Beschreibung. Obwohl das auch nicht ganz richtig ist.
Bin ja großer Freund experimenteller Musik, auch weit außerhalb des Metal.
Die Sachen nach der Neon, die ich gehört habe, haben mir aus unerfindlichen Gründen einafch nicht mehr so richtig den Kick gegeben.
Soll nicht bedeuten, daß das alles schlecht ist.
Den Link gerade mal angeworfen, taugt auf jeden Fall gut zum Entspannen beim Feierabendbier!:feierei:
Danke dafür!:top:
 
Die Alben ab der Shrink brauchten eigentlich alle n paar, bis paar mehr Durchläufe um zu zünden. Dann aber gingen sie in Haut und Haar. Kann mich erinnern wie ich die 'The Devil, You And Me' (zu dem Zeitpunkt gerade veröffentlicht) als soundtrack zu 'Die Arbeit der Nacht' von Thomas Glavinic gehört habe und wie großartig das zusammen gepasst hat! Das Live Album Superheroes, Ghostvillians And Stuff is auch Großartig.
 
Die "Neon Golden" war bzw. ist schon ein tolles Album welches genau zur richtigen Zeit erschien. Damit waren sie ja auch knapp davor, richtig groß zu werden. Sehr zu empfehlen ist diesbezüglich die Doku "On / Off the Record", welche die Entstehung des Albums und den damit verbundenen Erfolg (welcher den Mitgliedern wohl bisweilen etwas unheimlich erschien) ganz wunderbar eingefangen hat.
Sehr schön sind auch ihre Soundtrack Geschichten.
Zugegeben, heute reizt mich die Band nicht mehr sonderlich, aber alle paar Jahre landet mal wieder was auf dem Plattenteller.
 
Die "Neon Golden" war bzw. ist schon ein tolles Album welches genau zur richtigen Zeit erschien. Damit waren sie ja auch knapp davor, richtig groß zu werden. Sehr zu empfehlen ist diesbezüglich die Doku "On / Off the Record", welche die Entstehung des Albums und den damit verbundenen Erfolg (welcher den Mitgliedern wohl bisweilen etwas unheimlich erschien) ganz wunderbar eingefangen hat.
Sehr schön sind auch ihre Soundtrack Geschichten.
Zugegeben, heute reizt mich die Band nicht mehr sonderlich, aber alle paar Jahre landet mal wieder was auf dem Plattenteller.
Stimmt, an die Doku "On / Off The Record" habe ich mich bei der Thread-Eröffnung auch erinnert. Die DVD war irgendwo in den hinteren Regionen meiner Musikregale gelandet - muss ich demnächst mal wieder anschauen.
Man braucht nicht einmal die DVD, habe gerade gesehen, dass es den Film auch auf YT gibt:
Ich denke, unter Musikkennern genießen The Notwist einen ganz guten Ruf und "richtig groß werden" war der Band wohl gar nicht sooo wichtig. Ich weiß nicht mehr, ob ich die Info aus obiger Doku oder aus einem Musikmagazin habe, aber offenbar hatte die Telekom damals angefragt, ob sie den Song "Pick Up The Phone" in einem ihrer Werbespots verwenden können. Und obwohl sie dafür sicher richtig Kohle bekommen hätten, haben The Notwist das abgelehnt. Sehr sympathisch!

Und ja, der Notwist-Sound ist auch in einigen guten Filmen zu hören, alleine schon z. B. in der legendären Kickerszene bei "Absolute Giganten".
Mit dem Regisseur Hans-Christian Schmid haben sie auch gerne zusammengearbeitet: "Lichter" (z. B. https://www.youtube.com/watch?v=Wwk1fU5inWg), "Sturm" und "Was Bleibt"
 
Ich ergänze hier noch das Tied & Tickled Trio, bei dem die beiden Acher-Brüder und noch eine ganze Reihe anderer Musiker mitwirken.
Die Musik ist ziemlich jazzig, damit zwar eher im Randbereich meines Beuteschemas angesiedelt, aber für meine Begriffe wirklich gut gemacht.

Ich kenne bisher allerdings nur das Album "Observing Systems" von 2003. Hier der Opener:
 
Das neue Notwist-Album "Vertigo Days" ist seit Freitag draußen.

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https://thenotwist.bandcamp.com/album/vertigo-days

(Kann selbst noch kein Urteil abgeben, hatte es zwar grad schon laufen, aber da ich nebenher im Forum schrieb, war ich viel zu unaufmerksam.)

Ich finde es ganz großartig, ein Album im Fluß mit einer ganz eigen-artigen Stimmung. Es passt auf wunderbare Weise in diese seltsame und irgendwie surreal wirkende Zeit. Es ist verspielter als die letzten beiden Alben und erinnert tatsächlich etwas an die Neon Golden. Es gibt hier und da sogar kleine Verweise (Musikalisch/Textlich) auf das 2002er Album. Auch das Artwork passt sich der traumhaft, unwirklichen Atmosphäre der Musik nahtlos an. Viel Spaß beim richtig eintauchen!
 
Ich habe eben Vertigo Days auf Spotify angecheckt. Und bin völlig hin und weg. Habe mir das Album sofort geordert.

Die Band habe ich früher, als viele meiner Freunde in so Indie und Punkcliquen waren, schon ganz gerne gehört. Neon Golden ist natürlich ein Top Album.

Dann habe ich sie ewig nicht mehr verfolgt, auch gar nichts mitbekommen. Und plötzlich laufen sie mir so unverhofft rein und liefern ein frühes Jahreshighlight!

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen dass auf Vertigo Days Schweden oder Norweger musizieren. Diese kalte, herbstliche Atmosphäre, das klingt total nach Skandinavien. Und, wie @Kränk Sinatra sagt: Es passt damit wirklich perfekt zur aktuellen Stimmung.

Ausführliche Rezi kommt noch. The Notwist liefern einen Höhepunkt in diesem Jahr. Das hätte ich niemals erwartet... So schön kann Musik sein! Und der Zufall, der mich wieder zu ihnen bringt!
 
Die letzten beiden The Notwist Platten hab ich mir nur noch aus alter Verbundenheit geholt und Sie mir nach ein paarmal anhören ins Regal gestellt. Die neue ist aber auch durch die ganzen Gäste sehr abwechslungsreich, sprüht nur so von Ideen und hat auch ein paar schöne Reminiszenzen an die Shrink und Neon Golden. Für mich jetzt schon ein klares Jahreshighlight.
 
Boah, eine neue Notwist! Ich bekomm' von allein auch gar nix mehr mit hey. Allein die Erwähnung von (natürlich vor allem) der "Neon Golden" (Top x meines Lebens-Soundtracks) und von "The Devil, You + Me", allein das Lesen der Namen der Gretschmann-Console ("My Dog Eats Beats" und "14 Zero Zero" ist wahrscheinlich eins der besten Album-Eröffnungs-Doppel aller Zeiten) und auch von Lali Puna (wobei ich da nur die "Scary World Theory" kenne) oder die Erinnerung an die Kicker-Szene in "Absolute Giganten" (ein gran-di-os-er Film btw., bestimmt ein dutzend Mal gesehen), das alles triggert mich ganz schön hey, da werd' ich jetzt wohl den ganzen Tag der Atmosphäre dieser Zeit mit Anfang/Mitte 20 nachhängen, das war schon echt was Besonderes. Wahnsinn. Und natürlich auch "Vertigo Days" hören, bald, aber nicht hier und jetzt, das ist schon was, was ich mir einfach wieder mal gern hole möchte ohne reinzuhören, dann rein in den Schacht und zurücklehnen.
Wobei... bei aller wirklich existenten Liebe zu The Notwist, am allermeisten Bock hab' ich jetzt auf die "Rocket in The Pocket"... gleich mal rein damit. Unfassbar groß!
 
Boah, eine neue Notwist! Ich bekomm' von allein auch gar nix mehr mit hey. Allein die Erwähnung von (natürlich vor allem) der "Neon Golden" (Top x meines Lebens-Soundtracks) und von "The Devil, You + Me", allein das Lesen der Namen der Gretschmann-Console ("My Dog Eats Beats" und "14 Zero Zero" ist wahrscheinlich eins der besten Album-Eröffnungs-Doppel aller Zeiten) und auch von Lali Puna (wobei ich da nur die "Scary World Theory" kenne) oder die Erinnerung an die Kicker-Szene in "Absolute Giganten" (ein gran-di-os-er Film btw., bestimmt ein dutzend Mal gesehen), das alles triggert mich ganz schön hey, da werd' ich jetzt wohl den ganzen Tag der Atmosphäre dieser Zeit mit Anfang/Mitte 20 nachhängen, das war schon echt was Besonderes. Wahnsinn. Und natürlich auch "Vertigo Days" hören, bald, aber nicht hier und jetzt, das ist schon was, was ich mir einfach wieder mal gern hole möchte ohne reinzuhören, dann rein in den Schacht und zurücklehnen.
Wobei... bei aller wirklich existenten Liebe zu The Notwist, am allermeisten Bock hab' ich jetzt auf die "Rocket in The Pocket"... gleich mal rein damit. Unfassbar groß!

Mir ging’s ähnlich. Und sei dir versichert: Vertigo Days wird noch mehr Erinnerungen triggern. Sie klingt ein wenig nach Neon Golden, zugleich aber auch vorwärtsgewandt. Wie immer bei Ihnen ;)
 
Vertigo Days muss mal wieder dringend den Plattenteller besetzen.
Im Februar gibt`s auch was neues:
Vertigo days - live from alien research center
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A Notwist concert is a Notwist concert is a Notwist concert. Die Band um die Acher-Brüder und Cico Beck mit einem Live-Album ohne Publikum. Nomalerweise sind Notwist-Alben Ausgangspunkt für Möglichkeiten, die weiter erforscht werden müssen. Insbesondere gilt dies für diese Live-Aufzeichnung unter ungewöhnlichen Umständen. Die Bandmitglieder arrangierten in ihrem Studio in Weilheim Songs aus ihrem ambitionierten 2021er Album "Vertigo Days" neu, um eine besondere Performance aufzunehmen und zu filmen. Den Songs wurde so neues Leben eingehaucht, sie waren psychedelischer und intensiver, als sie zu einer spontanen, Krautrock-artigen Collage in ihrem Studio umarrangiert wurden, das als Reaktion auf und trotz einer nahe gelegenen Kirche namens Christian Outreach Center Alien Research Center genannt wird. In dem Bestreben, so wenig wie möglich mit den Computern und Samples zu arbeiten – Sayas Stimme auf "Ship" ist da bemerkenswerte Ausnahme – arrangierte die Band sechs Tracks aus "Vertigo Days" und ein Stück aus dem "One of Those Days"-Filmsoundtrack neu, um sich v.a. dank des "jüngsten" Bandmitglieds Theresa Loibl an Bassklarinette, Harmonium und Keyboard, die in diesen 45 Minuten eine Schlüsselrolle einnimmt, freier improvisieren zu können. Das Album ist zugleich Momentaufnahme eines bestimmten Moments in der Bandgeschichte und die Quintessenz einer Notwist-Live-Platte: eine einzigartige Performance, die sowohl das ungenutzte Potenzial der "Vertigo Days"-Studioaufnahmen auslotet als auch als Inspiration für kommende Live-Shows dient. *Morr

https://www.flight13.com/notwist-vertigo-days-live-from-alien-research-center-cd-lp-vinyl/148913

 
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