Abartigkeiten der Konzertentwicklung

[QUOTE="Eddieson, post: 393496, member: 1479...Boykott von überteuerten Konzerten ist zwar schön, aber es wird immer andere Leuten geben, die dafür zahlen...[/QUOTE]
Hm, wenn es genug Leute gibt, die den Eintrittspreis zahlen, kann der nicht überteuert sein, oder?
 
Naja, es gibt immer genug Leute, die Slayer und Co eben noch nicht fünfzig mal gesehen haben. Metalheads wachsen schließlich nach. Und da hadert man schonmal eher mit sich, ob man ein Konzert wirklich sausen lassen will. Ist ja schließlich auch nicht gegeben, dass die "Großen" es alle noch ewig machen, da stellt sich eben für viele diese "jetzt oder nie"-Torschlusspanik ein.
 
[QUOTE="Eddieson, post: 393496, member: 1479...Boykott von überteuerten Konzerten ist zwar schön, aber es wird immer andere Leuten geben, die dafür zahlen...
Hm, wenn es genug Leute gibt, die den Eintrittspreis zahlen, kann der nicht überteuert sein, oder?[/QUOTE]
Naja, und eine "neue Generation" kennt die alten Preise vielleicht nicht und bezahlt einfach ohne darüber nachzudenken.
 
Mich stört, dass ich mit Wohnsitz Frankfurt/M früher einmal zu den Privilegierten gehörte und heute eher zur Diaspora. Kaum ein Act kommt noch in die Offenbacher Stadthalle, o.ä. Gäbe es meinen Colossaal (AB) nicht, wäre es vollends zum Heulen. Leider kommen die Bands meistens in der Zeit, in der ich nicht im Lande bin.

Merch-Preise nerven mich auch, weshalb ich ja lange Zeit Pause hatte. T-Shirt max 25 (wen Topact), eher 15 - 20. Aber 30, 40, 50 - da kann ich nur lachen. Früher gab´s die Illegalen um 10 - 20 DM, die habe ich meist genommen.

Ticket-Preise zahle ich nur noch 40 für Einzelkonzert, weshalb Heep nun zum zweiten Mal ausfällt. 50 für den Mega-Act, was mittlerweile wohl zu 0 Konzerten führt. Ausnahme ist halt GMM, Wacken,.... - aber das ist dann ja mehrtätiger Urlaub.

Video & Co. nerven mich auch, vor allem wenn ich gegen eine Wand schaue.
Aber: ich selbst habe auch schon gefilmt (und gar nicht schlecht), wenn es von der Band bisher nichts gab...



Kein Ausgang geht gar nicht. Aber vor 25 Jahren habe ich mal 2 x in der Festhalle bezahlt, weil kein Stempel und derselbe Türsteher nicht da war...

Schön dagegen ist, dass heute kaum noch geraucht wird - obwohl ich früher voll mit dabei war...
 
Vertragsbruch, Stillstehverbot, Preis-/Leistungsverhältnis, ich geh kaputt. Das Thema entwickelt sich zur Groteske. :D
Finde ich nicht! Wenn 20 Kippen in der Schachtel sein sollen, oder sechs Bier im Sixpack, und es sind weniger, dann ist das Betrug. Keine Frage. Wenn ich eine Doppel-CD oder-LP kaufe und es ist nur eine Scheibe drin, dito. Wenn ich als Selbstständiger nur zwei Drittel des vereinbarten Lohns bekomme, dito.
Warum soll es dann kein Betrug sein, wenn ich für drei Bands bezahle, zum vereinbarten Zeitpunkt komme und dann höre ich nur zwei Bands statt der bezahlten drei?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich nur noch mal wiederholen: das ist natürlich zutreffend und alles, wirkt aber in einer Szene, die den Bruch mit bürgerlichen Normen, naja, zumindest thematisiert, und Verbrüderung vor Verpflichtung stellt, grotesk.

"Hey, sorry guys, because of personal issues our brothers can't play tonight"
"Aber das ist Vertragsbruch!"
"Wenn ich mir eine Schachtel Zigaretten kaufe, will ich auch, dass die voll ist!"

Hat fast was von Loriot.
 
...das ist natürlich zutreffend und alles, wirkt aber in einer Szene, die den Bruch mit bürgerlichen Normen, naja, zumindest thematisiert, und Verbrüderung vor Verpflichtung stellt, grotesk.
Ich verstehe jetzt, was Du meinst. Thx für die Erläuterung.

Allerdings glaub' ich nicht, dass die Metalszene tatsächlich für den "Bruch mit bürgerlichen Normen" steht. Klar, lange Haare, Kutten und der ganze Kram. Aber insgesamt ist der Banger (wenn es den überhaupt gibt ;)) doch eher unpolitisch, oder? Freundschaft, Solidarität, Verlässlichkeit, Individualität, vielleicht noch der Anspruch, solides Handwerk abzuliefern (bei den Musikern), sind m. E. eher ein Thema als neue Formen gesellschaftlichen Zusammenlebens.

Götz K. hat die Metalheads mal irgendwo als wertekonservativ bezeichnet. Ich glaube, das trifft es ganz gut.
 
Ich kann mich nur noch mal wiederholen: das ist natürlich zutreffend und alles, wirkt aber in einer Szene, die den Bruch mit bürgerlichen Normen, naja, zumindest thematisiert, und Verbrüderung vor Verpflichtung stellt, grotesk.

"Hey, sorry guys, because of personal issues our brothers can't play tonight"
"Aber das ist Vertragsbruch!"
"Wenn ich mir eine Schachtel Zigaretten kaufe, will ich auch, dass die voll ist!"

Hat fast was von Loriot.

Da hast du natürlich recht. Und wenn man ein Big Band Fanboy und einem die Vorband eh egal ist, spielt das auch keine Rolle. Wenn man die Band aber sehen will, ist das ärgerlich. Und es geht halt in keinem anderen Geschäft (und genau das ist der Tausch von Geld gegen Waren oder Dienstleistungen), nur hier. Und es sind ja selten personal issues. Wenn die Vorband um 19:00 Uhr runter von der Bühne sein muss, kann man das ja entsprechend kommunizieren. Ich denke, ein Computer Eintrag wäre kein Problem, dass das Konzert in Rumpelingen hält eine Stunde früher anfängt. Technisch wäre das machbar.

Und was unsere Szene angeht und den Bruch mit bürgerlichen Normen angeht, sehe ich das fast anders rum: Dass ich in der "bürgerlichen Gesellschaft" ständig beschissen werde, tja. Aber in der "Brotherhood of Metal" ;) brauche ich das nicht. Akzeptabel wäre in unserer "Gegenkultur" allerhöchsten so was wie: "Wie? Einlass 19:00 Uhr? Da ist jetzt noch keiner da, ey! Aber alles easy, Mann. Wir rauchen jetzt erst noch mal einen Joint und dann... suche ich erst mal den Schlüssel. Alles easy!" Das wäre akzeptabel. :D
Wenn man nicht morgens um 5 auf der Arbeit sein muss.
 
Ich kann mich nur noch mal wiederholen: das ist natürlich zutreffend und alles, wirkt aber in einer Szene, die den Bruch mit bürgerlichen Normen, naja, zumindest thematisiert, und Verbrüderung vor Verpflichtung stellt, grotesk.

"Hey, sorry guys, because of personal issues our brothers can't play tonight"
"Aber das ist Vertragsbruch!"
"Wenn ich mir eine Schachtel Zigaretten kaufe, will ich auch, dass die voll ist!"

Hat fast was von Loriot.

Was hat denn "aus persönlichen Gründen nicht auftreten können" mit falsch kommunizierten Startzeiten zu tun?

Wo ist das Problem zu sagen 19:00 Einlass, 19:10 Beginn?
 
Finde auch nicht, dass man da jetzt den Grundgedanken des Metal ad absurdum führt, wenn man sich über gewisse Unzulänglichkeiten beschwert.
Es ist zudem sehr viel mehr Metal, Vorbands mitzunehmen, weil sie passen und nicht, weil sie am meisten geboten haben. Und es ist auch sehr viel mehr Szenedenken, wenn man als Location nicht ein Drittel der Mercheinnahmen abzwackt sondern die Bands unterstützt. Und letztendlich ist es ebenfalls einfach nur freundlich, wenn man sich an bekannt gemachte Spielzeiten hält und auch mal die Location verlassen kann, ohne, dass die Türsteher einen wie Kriminelle behandeln.

Ich finde das alles auch nicht witzig oder grotesk sondern absolut nervig und nachvollziehbar, wenn man darauf keine Lust hat.
 
Ich merke schon, die Weihnachtsfeier einer Versicherung mag lockerer sein als manche Konzerte, die hier einige wohl so besuchen.

Naja, ist mir auch recht, ich maul ja auch, wenn eine Sprechstundenhilfe tätowiert ist. Prosit!

Ja, und ich weiß, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und man darf immer nur vollkommen logisch, zielorientiert und stringent sagen und machen, zwinker.
 
Und genau das Clubverhalten bzw. Hauptact-Behandlung gegenüber den Vorbands (mieses Licht, mieser Sound, spielen vor oder direkt zum Einlass, nicht-kommunizieren des Wegfalls einer von zwei Vorbands bei beibehaltenem oder sogar vorgezogeneme Beginn, generell zu kurze Spielzeiten aller Bands - sogar der Hauptacts - ) sollte von den Machern diverser Hefte, also Deaf Forever, Rock Hard, Rocks, Classic Rock usw. angeprangert und angesprochen werden, da wir alle ja betroffen sind.
Wie schon geschrieben wurde, keiner will für eine halbvolle Packung den vollen Preis bezahlen, aber bei Konzerten wird das toleriert und hingenommen?
Wer kein Student oder Schüler ist oder noch bei Mama wohnt, sondern wie wohl der Großteil hier arbeiten geht, erwartet für seine Arbeitsleistung, die man lt. Vertrag mit dem Chef vereinbart hat, ja auch, daß er sein volles Gehalt bekommt und nicht, weil´s dem Chef gerade in den Sinn kommt, nur 2/3 dessen.
Sollte bei jedem Konzert permanent ein Kritikpunkt sein und die Spielzeit aller Bands plus Sound plus Licht plus Beginn plus Einlass immer wieder angemerkt werden, damit die Betreiber, Veranstalter und Hauptacts wissen, daß ihnen von einem Großteil der Szene (kritiklose Allesmitsichmachenlasser ausgenommen, die können ja gerne später hingehen und mehr bezahlen) auf die Finger geschaut wird.
Denn sollte ich nächsten Dienstag feststellen, daß nach knapp 120 Minuten (von Einlass bis Ende) bei Dead Lord + ´77 schon Schluß ist, obwohl es beiden Bands möglich wäre, anhand ihrer Platten (CDs/LPs + Singles) eine Spielzeit von jeweils 80 Minuten hinzulegen, dann überlege ich es mir beim nächsten Mal, wieder hinzugehen. Gilt auch für die noch folgenden Konzerte in diesem Jahr. Und ein leerer Laden und schlechte Konzertkritiken nützen weder Veranstalter, Betreiber noch Band was.
 
Zuletzt bearbeitet:
... die Weihnachtsfeier einer Versicherung mag lockerer sein als manche Konzerte, die hier einige wohl so besuchen.

Naja, ist mir auch recht, ich maul ja auch, wenn eine Sprechstundenhilfe tätowiert ist. Prosit!

Ja, und ich weiß, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und man darf immer nur vollkommen logisch, zielorientiert und stringent sagen und machen, zwinker.
Nenn mich spießig, aber ich empfinde das Gebaren einiger Veranstalter, Vorbands vor dem angekündigten Einlasstermin auftreten zu lassen, nicht als besonders "locker" oder "antibürgerlich-progressiv", sondern schlicht als asozial.

Gegen Tattoos bei Sprechstundenhilfen hab' ich aber nix :D.
 
Na, @beschissen (lustiger Name gerade in diesem Zusammenhang. "Wie hieß der Hallenbetreiber, der euch für 500 Tacken eine halbe Stunde vor Ankunft des Barpersonals auftreten ließ nochmal?" "B.Schissen" "Na denn!") hat das doch eher ironisch gemeint, dass die Heavy Metal Outlaws jetzt auf Korrektheit machen. Sozusagen als schelmischer Zwischenruf.
Denke ich zumindest mal.
 
Na, @beschissen (lustiger Name gerade in diesem Zusammenhang. "Wie hieß der Hallenbetreiber, der euch für 500 Tacken eine halbe Stunde vor Ankunft des Barpersonals auftreten ließ nochmal?" "B.Schissen" "Na denn!") hat das doch eher ironisch gemeint, dass die Heavy Metal Outlaws jetzt auf Korrektheit machen. Sozusagen als schelmischer Zwischenruf.
Denke ich zumindest mal.


Aha, schelmischer Zwischenruf?
Ob der Herr Beschissen auch so locker beim Discounter an der Kasse reagiert, wenn ihm mehr Geld abgerechnet wird als für das, was er im Einkaufswagen hat? Bestimmt, er ist ja Metal-Outlaw, der nimmt es nicht so genau.
 
Ich versteh die ganze Aufregung nicht. Wem ein Konzert zu teuer ist, der geht nicht hin. Wem das Merch zu teuer ist, der kauft einfach nix. Ist das so schwer sich einmal dann am Riemen zu reissen oder fühlt man sich trotzdem irgendwie " gezwungen " ?


Was Konzert an sich angeht. Ich brauch nicht mehr in den ersten Reihen rumtoben wie noch vor 15 / 20 Jahren. Allerdings hat sich zu damals heute eine andere Art von rumtoben entwickelt was ich seit wenigen Jahren beobachte.
Meistens irgendwelche Spasten ( meist kurzhaarig oder Glatze) die weder Bandshirt tragen noch teils gar nichts. Sowas ist einfach nur eklig. Mein Eindruck ist das die nur auf dem Konzert sind um Stunk zu machen. Da wird hin und her gepogt ohne Rücksicht auf Verluste. Das geht mir sowas von auf den Sack, besonders wenn man sich extra an die Seite schon stellt oder ausreichen weg, aber nein, man muss ja alles und jeden im Umkreis von 20 Metern von seiner primitiven Existenz in Kenntnis setzen. Und dann noch doof gucken wenn man mal den Zeigefingern hebt und mit anderen diejenigen vorwarnt. Was für ein Abschaum.

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Das Gelaber über Niveau/Anspruch von Bands, wo jeder meint er müsse der größere Fan sein ("Was für ein Konzert - wenn ich heute Abend daheim bin, lerne ich erstmal von beiden Scheiben die Texte alle auswendig" - aufgeschnappt am Stormcrusher Sonntag morgens...).
Plötzlich kann auch jeder Twin-Guitars beurteilen, ist ThinLizzy Kenner, kann musikalische Weiterentwicklungen nachvollziehen und hört scheinbar 26h am Tag Mucke...ansonsten kann man das alles nämlich mit 20-25 Lebensjahren alles gar nicht wissen.
Plötzlich wird jeder "mitgerissen" von der Musik, "taucht ab ins Klanguniversum", etc.... Der Fan von heut nimmt sich teilweise auch ganz schön wichtig (ich mich natürlich inklusive!!!).
 
Aha, schelmischer Zwischenruf?
Ob der Herr Beschissen auch so locker beim Discounter an der Kasse reagiert, wenn ihm mehr Geld abgerechnet wird als für das, was er im Einkaufswagen hat? Bestimmt, er ist ja Metal-Outlaw, der nimmt es nicht so genau.
Alter, der ist Outlaw! Der zahlt gar nichts, der nimmt alles so mit, raubt die Kassiererin noch aus und brüllt "Breakin' the law!" :D
 
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