Baroness - neues Album Stone (15.09.23)

Ein kleiner Wermutstropfen für mich ist, dass Mix und Mastering von Album zu Album beschissener zu werden scheinen. Lautheit wie auf Death Magnetic und man hört förmlich wie die Kompressoren arbeiten. Ärgerlich. Müssen Baroness im Radio etwa mit David Guetta konkurrieren oder was soll der Scheiß?

Kann schon sein: http://dr.loudness-war.info/album/list?artist=baroness&album=purple

Meine LP ist noch nicht angekommen, ich kann da noch nichts zu sagen.
 
Bisher kenne ich ja "nur" die zwei letzten Alben (die Youtube-Streams von Red und Blue lasse ich erstmal nicht gelten) und mir gefällt die Musik auf "Yellow/Green" auch besser.
"Purple" klingt 'ne Ecke moderne und sauberer. Die Beobachtung mit den Drums ist ja aber durchaus schlüssig, die rasiert ein Kompressor ja auch zuerst. Das Pumpen habe ich noch nicht so wahrgenommen, habe aber in letzter Zeit häufig in Metal-Produktions-Foren und -Gruppen gelesen, dass sich die Leute mit Parallel-Kompression auseinandersetzen. Das kommt ja eigentlich aus der Dance/Elektro-Ecke und sorgt eben genau für das Pumpen, wenn die Bass-Drum kickt.

Und etwas offtopic, aber ich finde die Verwendung des Begriffes Sludge in letzter Zeit recht wahllos. Für mich ist Sludge sehr viel langsamer, extremer, düsterer und schwerer als z.B. Baroness oder Mastodon. Eben Musik, wie sie EyeHateGod, Melvins oder Grief spielten oder noch spielen. Wenn ich mich recht erinnere, fiel sogar im Zusammenhang mit Kadavar der Begriff "Sludge". Ich bin wirklich kein Freund von übertriebener Korrektheit, was die Einordnung von Bands angeht. Aber bei derart loser Verwendung von Genres kann man sich die Zuordnung auch gleich sparen.
 
Der Sound vermiest mir das ganze Album. Das passiert mir selten. Mit einer dünnen Keller Proberaum Produktion hätte ich keine Probleme.

Aber hier zerrt es ja von der ersten Sekunde. Beim ersten Hören dachte ich meine Kopfhörer sind kaputt. Jeder Snare Schlag ist verzerrt. Schlimmer als Death Magnetic.

Das ist die mit abstand mieseste Produktion in meiner Sammlung. Da kann keine dünne Black Metal Produktion mithalten.
 
Bisher kenne ich ja "nur" die zwei letzten Alben (die Youtube-Streams von Red und Blue lasse ich erstmal nicht gelten) und mir gefällt die Musik auf "Yellow/Green" auch besser.
"Purple" klingt 'ne Ecke moderne und sauberer. Die Beobachtung mit den Drums ist ja aber durchaus schlüssig, die rasiert ein Kompressor ja auch zuerst. Das Pumpen habe ich noch nicht so wahrgenommen, habe aber in letzter Zeit häufig in Metal-Produktions-Foren und -Gruppen gelesen, dass sich die Leute mit Parallel-Kompression auseinandersetzen. Das kommt ja eigentlich aus der Dance/Elektro-Ecke und sorgt eben genau für das Pumpen, wenn die Bass-Drum kickt.

Und etwas offtopic, aber ich finde die Verwendung des Begriffes Sludge in letzter Zeit recht wahllos. Für mich ist Sludge sehr viel langsamer, extremer, düsterer und schwerer als z.B. Baroness oder Mastodon. Eben Musik, wie sie EyeHateGod, Melvins oder Grief spielten oder noch spielen. Wenn ich mich recht erinnere, fiel sogar im Zusammenhang mit Kadavar der Begriff "Sludge". Ich bin wirklich kein Freund von übertriebener Korrektheit, was die Einordnung von Bands angeht. Aber bei derart loser Verwendung von Genres kann man sich die Zuordnung auch gleich sparen.

Sehe ich ganz genauso. Ist ein Modebegriff, daher macht das jeder. Die frühen Baroness-Sachen (Ep, Split, auch teilweise das erste Album) würde ich schon unter Sludge einordnen, die neuen Sachen sind eigentlich ganz weit weg von Sludge. Was nichts über die Qualität aussagt.
 
Rein musikalisch gefällt mir Purple immer noch sehr gut, de facto steht das Album auf Platz 1 in meinem Poll. Zerstören tut die Produktion das Album nicht, denn auch die anderen Baroness-Album waren nicht gerade Audiophil produziert (Y&G schon dreimal nicht). Stört mich bei dieser Art von Musik auch oft nicht, aber hier ist es einfach aus dem Ruder gelaufen. Der Unterschied zu Death Magnetic ist, dass es dort keinen funktionieren Bassbereich gibt, was zum Glück die Stärke von Purple ist.

Bisher kenne ich ja "nur" die zwei letzten Alben (die Youtube-Streams von Red und Blue lasse ich erstmal nicht gelten) und mir gefällt die Musik auf "Yellow/Green" auch besser.
"Purple" klingt 'ne Ecke moderne und sauberer. Die Beobachtung mit den Drums ist ja aber durchaus schlüssig, die rasiert ein Kompressor ja auch zuerst. Das Pumpen habe ich noch nicht so wahrgenommen, habe aber in letzter Zeit häufig in Metal-Produktions-Foren und -Gruppen gelesen, dass sich die Leute mit Parallel-Kompression auseinandersetzen. Das kommt ja eigentlich aus der Dance/Elektro-Ecke und sorgt eben genau für das Pumpen, wenn die Bass-Drum kickt.

Nope, da verwechselt du was. Parallel-Kompression ist irgendwann in den 70ern zuerst eingesetzt worden (etabliert in den 80ern) und sorgt dafür, dass ich einen relativ hohen Kompressionsgrad erreiche, ohne die Transienten (den Attack) zu zerklopen, indem ich das komprimierte und das Originalsignal mische. Also eine Kompressionstechnik, die man als Hörer im idealfall nicht wahrnimmt. Was du meinst ist die Sidechain-Kompression, die im Berreich der härteren Gitarrenmusik wohl eher selten Anwendung finden wird. Das was ich bei Purple meine, ist viel subtiler und ein typischer Nebeneffekt zu harter Kompression. Achte mal auf die Hi-Hat.

Fun fact: Parrallel-Kompression wurde in den 70ern zuerst als Sidechain-Kompression bezeichnet und wird deshalb oft verwechselt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Sound vermiest mir das ganze Album. Das passiert mir selten. Mit einer dünnen Keller Proberaum Produktion hätte ich keine Probleme.

Aber hier zerrt es ja von der ersten Sekunde. Beim ersten Hören dachte ich meine Kopfhörer sind kaputt. Jeder Snare Schlag ist verzerrt. Schlimmer als Death Magnetic.

Das ist die mit abstand mieseste Produktion in meiner Sammlung. Da kann keine dünne Black Metal Produktion mithalten.


Dito here! Dachte schon, es geht mir alleine so. Aber das Album ist sowas von am clippen, keinen Bock das nochmal zu hören. Werd ich nervös von...
 
Sorry, ich meinte auch Sidechaining. Das macht ja, dass es ordentlich wummst.
Hab ich noch nie gehört, dass das im Metal-Bereich irgendwie populär sein soll (ich meide aber solche Foren generell, da zu viel BS geschrieben wird). Könnte ich mir auch höchstens im DM, eher noch im Core-Bereich vorstellen. Da haben viele Mischer arge Probleme mit der Bassdrum, aufgrund der hohen Geschwindigkeit. Wäre eine sehr unelegante Lösung und hat nichts mit Baroness zu tun. Wer wissen will wie so was im Extremfall klingt, sollte sich mal One More Time von Daft Punk anhören. Das ist schon ein sehr auffälliger Effekt.
 
Es gibt Musik, die ist so großartig, dass ich über irgendwelche Soundschwächen locker hinweghören kann. Baroness gehört dazu.

Allerdings bin ich was Baroness angeht auch gnadenlos parteiisch. Ich finde alle Baronessplatten toll, ebenso die Solosachen von John Baizley; ich liebe John Baizleys Grafikstil und seine Cover sowohl für Baroness als auch für andere Platten (z.B. Gillian Welch, Kvelertak usw.).


Ich melde mich wieder, sobald ich herausgefunden habe, warum der Sound von "Purple" in Wirklichkeit gar nicht mies und totkomprimiert, sondern total genial und toll und überhaupt ist!
 
Und etwas offtopic, aber ich finde die Verwendung des Begriffes Sludge in letzter Zeit recht wahllos. Für mich ist Sludge sehr viel langsamer, extremer, düsterer und schwerer als z.B. Baroness oder Mastodon.

Ich habe nicht viele Metal-Vokabeln, aber die Baroness würde ich unter Hardrock taggen und die letzte Mastodon unter Metal. Ich bin da irgendwie noch 80er/90er... ;)
 
Ich habe nicht viele Metal-Vokabeln, aber die Baroness würde ich unter Hardrock taggen und die letzte Mastodon unter Metal. Ich bin da irgendwie noch 80er/90er... ;)
Es war meine Wortwahl ("Sludge") die gemeint war.
Nun ja, man kann es auch Wüstenrock oder auch '...........'-core nennen. Das letzte Album ist tatsächlich exzellenter Hard-rock.
 
War zufällig jemand auf der aktuellen Tour und weiß ob es eine Support Band gibt? Finde dazu nichts.
 
Es gibt Musik, die ist so großartig, dass ich über irgendwelche Soundschwächen locker hinweghören kann. Baroness gehört dazu.

Allerdings bin ich was Baroness angeht auch gnadenlos parteiisch. Ich finde alle Baronessplatten toll, ebenso die Solosachen von John Baizley; ich liebe John Baizleys Grafikstil und seine Cover sowohl für Baroness als auch für andere Platten (z.B. Gillian Welch, Kvelertak usw.).


Ich melde mich wieder, sobald ich herausgefunden habe, warum der Sound von "Purple" in Wirklichkeit gar nicht mies und totkomprimiert, sondern total genial und toll und überhaupt ist!


So. Nach häufigem Hören, Wiederhören, zwischendurch einem Konzert mit nahezu der gesamten neuen Platte in der Setlist, und danach nochmals Hören und längerem Sackenlassen hier mein Fazit:

Purple ist leider die erste schwächere Scheibe von Baroness. Zu Anfang überraschend eingängig, nutzt sie sich dann auch sehr schnell ab und verliert nach ein paarmal Hören ihren Reiz, von sehr wenigen großen Momenten (Chlorine & wine) abgesehen.

Es fehlen völlig der überbordende Wahnsinn und die Genialität der roten und blauen Scheibe, ebenso die dichte melancholische Atmosphäre von Gelb/Grün. Vieles ist einfach nur gewöhnliche (dieses Wort im Zusammenhang mit Baroness...) Rockmusik, die gut ins Ohr geht und vielen gefallen dürfte.

Im Konzert kam ich mir vor wie im falschen Film - fast ausschließlich Lieder der letzten beiden Platten, die (v.a. die gelb/grünen) live überhaupt nicht zünden, und erst gegen Ende/bei den Zugaben magere 2-3 rot/blaue Songs, bei denen Baroness wenigstens kurz erkennen ließen, was sie eigentlich mal so großartig und besonders gemacht hat. Ich war aber anscheinend der einzige, dem es nicht gefallen hat - die Band wurde abgefeiert wie die Rockgötter persönlich es wurde z.T. mitgeklatscht (!) und die großen Rockstarposen hat der gute John Baizley zur Freude der Menge inzwischen auch drauf.

Ich bin dann leider bis auf weiteres raus und tröste mich mit der roten und blauen Scheibe.





P.S. Der Sound der neuen Platte ist wirklich murks. Man kann sich ja mal irren.
 
So. Nach häufigem Hören, Wiederhören, zwischendurch einem Konzert mit nahezu der gesamten neuen Platte in der Setlist, und danach nochmals Hören und längerem Sackenlassen hier mein Fazit:

Purple ist leider die erste schwächere Scheibe von Baroness. Zu Anfang überraschend eingängig, nutzt sie sich dann auch sehr schnell ab und verliert nach ein paarmal Hören ihren Reiz, von sehr wenigen großen Momenten (Chlorine & wine) abgesehen.

Es fehlen völlig der überbordende Wahnsinn und die Genialität der roten und blauen Scheibe, ebenso die dichte melancholische Atmosphäre von Gelb/Grün. Vieles ist einfach nur gewöhnliche (dieses Wort im Zusammenhang mit Baroness...) Rockmusik, die gut ins Ohr geht und vielen gefallen dürfte.

Im Konzert kam ich mir vor wie im falschen Film - fast ausschließlich Lieder der letzten beiden Platten, die (v.a. die gelb/grünen) live überhaupt nicht zünden, und erst gegen Ende/bei den Zugaben magere 2-3 rot/blaue Songs, bei denen Baroness wenigstens kurz erkennen ließen, was sie eigentlich mal so großartig und besonders gemacht hat. Ich war aber anscheinend der einzige, dem es nicht gefallen hat - die Band wurde abgefeiert wie die Rockgötter persönlich es wurde z.T. mitgeklatscht (!) und die großen Rockstarposen hat der gute John Baizley zur Freude der Menge inzwischen auch drauf.

Ich bin dann leider bis auf weiteres raus und tröste mich mit der roten und blauen Scheibe.





P.S. Der Sound der neuen Platte ist wirklich murks. Man kann sich ja mal irren.


Der Sound der neuen Platte ist tatsächlich sehr seltsam (ähnlich der neuen Clutch, nicht ganz so anstrengend, aber mit guten Boxen/Kopfhörern kratzt es deutlich)
Aber die Musik ist weiterhin (siehe Clutch) stark, nicht ganz so stark wie auf blue und yellow, aber doch richtig fein.
Live fand ich den Autritt sehr gut (und natürlich schwächer als vor 150 Leuten vor 3 Jahren, aber das war auch klar).

Ich werde die Band weiterverfolgen, mir gefällt der Scheiss
 
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