Zum gestrigen Abend mit Dark Fortress möchte ich noch ein paar Dinge anbringen, jetzt wo das Adrenalin wieder abgebaut ist und sich die Emotionen halbwegs gelegt haben.
Asphagor (ca. 35 min) hatten sichtlich Bock und waren deutlich brachialer als auf der letzten Platte. Insgesamt ein toller Start in einen denkwürdigen Abend bei ziemlich lautem, aber gutem Sound. Leider mussten sie ihren Set im Vergleich zum Rest der Tour um ein Stück kürzen.
Dann kamen The Spirit (knapp 60 Minuten), die wohl auf der Anreise nach München Probleme mit ihrem Fahrzeug hatten und daher erst unmittelbare vor ihrem Auftritt einen kurzen Soundcheck machen konnten. Matthias (v./g.) war mit ihrer Show wohl auch eher semi zufrieden - zumindest habe ich seine Körpersprache am Ende der Show so gedeutet. Ich fand sie aber ähnlich wie letzen Herbst mit Firtan einfach nur großartig. Ihre Mischung aus fein gewobenen Melodien und heftigem Black Metal nimmt mich einfach perfekt mit.
Zu Dark Fortress (ca. 90 Minuten) gibt es wohl nur das Adjektiv "mächtig", das ihren letzten Auftritt korrekt beschreiben kann. Sie waren extrem laut, hatten aber trotzdem einen klaren Sound. Und was die Herrschaften auf ihren Instrumenten durchweg abzogen, war schlicht brillant. Die Songauswahl war breit gestreut und die Band strahlte eine große Freude dabei aus, diese letzte Show mit einer Reihe von alten Bandmitgliedern zu zelebrieren. Es war ein Fest!
Aber natürlich hatte auch dieser Abend so seine Geschichten außerhalb der reinen Musik. Spannend fand ich etwa, dass sich unter den Besuchern sehr viele Frauen befanden. Vielleicht täuscht mich das auch, aber ich fand deren Quote außerordentlich hoch. Am Einlass z.B. habe ich eine junge Frau aus Bonn getroffen, die extra für diese Show nach München gekommen ist. Den Vogel schoss aber ein anderes Mädchen ab, das tatsächlich extra aus San Diego angereist kam. Ein Flug um die halbe Welt für ein Klubkonzert in meinem "Wohnzimmer" in München! Der absolute Wahnsinn, eine solche Aktion. Ihr Fazit am Ende von Dark Fortress war dann auch ein fast gehauchtes "It was worth it.", was mich für sie sehr gefreut hat.
Liebe Elizabeth, Du wirst diese Zeilen niemals lesen, aber Du hast für den Rest meines Lebens meinen tiefsten Respekt und ich möchte diesen Abend schon wegen Dir und Deiner Geschichte nie vergessen.