'Die grosse Flatter' ist ein TV-Dreiteiler aus dem Jahr 1979. Richy Müller steht gerade noch am Anfang seiner Karriere, wohingegen Jochen Schröder schon seit knapp 5 Jahren Rollen in diversen Fernsehfilmen/-serien übernommen hat. U.a. auch in der Serie 'Die Straße', wo es sich um die Motorradgang 'Devils' dreht.
Zur Handlung: Schocker (Jochen Schroeder) und Richy (Richy Müller) sind dicke Freunde und leben am Stadtrand von West-Berlin. Sie leben mit ihren Familien in einer Armensiedlung und ihr Alltag ist durchsetzt von zahlreichen Problemen. Besonders Richys aggressiver, alkoholabhängiger Vater (sehr intensiv gespielt von Günter Lamprecht) ist die fleischgewordene Hölle. Oft wird er von seinem Vater verprügelt. Er scheisst auf die Schule und würde gerne Gitarrist in einer Rockband sein. Schocker hat nicht so viel Pech wie Richy. Er will LKW-Fahrer werden und schafft auch seinen Schulabschluss. Aber seine soziale Herkunft ist der Grund dafür, weshalb er keine Lehrstelle findet.
Deshalb träumen beide von einem besseren Leben und wollen einfach nur weg, die grosse Flatter machen. Raus aus der Scheisse und hin zum Licht. Und dann gibt es da noch Schockers Freundin Eli (Spitzname 'Knackarsch'), die immer versucht ihren Freund von Richy fernzuhalten, damit er nicht weiter abrutscht. Doch die beiden sind wie Pech und Schwefel. Eines Tages kommt Richy auf die Idee einen Raubüberfall auf einen Juwelier zu begehen.....
'Die grosse Flatter' ist wie der berühmte Schlag in die Magengrube. Hier gibt es nirgendwo Hoffnung oder Harmonie. Eine kaputte, depressive Welt. Für mich der beste und intensive TV-Dreiteiler aus den späten 1970ern. Glänzend besetzt und großartig gespielt. Wenn ich heute Richy Müller sehe, dann verbinde ich ihn immer noch mit dieser Rolle. Generell wurden in den 1970ern tolle Filme und Serien in Deutschland für das Fernsehen gedreht: Rocker (1972), Nordsee ist Mordsee (1976), Die Abfahrer (1978), Die Straße (1978). Sowas gibt es heute nicht mehr.