Prog on!
Till Deaf Do Us Part
Genau das hat den Unterschied gemacht!Obwohl Sauer- und Siegerländer im Publikum waren. Das will was heißen .
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Genau das hat den Unterschied gemacht!Obwohl Sauer- und Siegerländer im Publikum waren. Das will was heißen .
Beim durchschnittlichen Siegerländer ist anerkennendes Kopfnicken in der Regel die maximale Gefühlsregung, eigentlich fast schon zu viel. Der Sauerländer hat da schon einen besseren Ruf, kann im Mittel sicher auch besser feiern, ist dem Siegerländer aber näher, als er es wahrhaben will.Das verstehe ich nicht ...
Zumindest die Terminierung ist schon einmal ein Traum: 03.-05. Oktober (Do-Sa); da könnte man ja fast auf die Idee kommen, sich - entsprechend starkes Line-Up vorausgesetzt - das komplette Festival zu geben, oder? ODER?!!Euroblast-Line-Up 2024?
...man wird ja träumen dürfen....
- SOEN
- Leprous (immer wieder, auch an 3 Abenden, mir Wurst)
- Molybaron
- Haken
- TessaracT
- (District 97)
- ....tbc.
Toller Bericht!Tja, dann ergänze ich mal den Molybaron-Eintrag vom geschätzten Kollegen @Prog on! - und das nur zu gern!
Prog-Rock/Metal verkopft, statisch, emotionslos, langweilig, unmelodiös - diese Beschreibungen gehören längst der Vergangenheit an. Zwar habe ich den Tribal-Prog von Terra nicht vernehmen können (jaja, die Verkehrslage rund um Köln....), dafür dann pünktlich zu Molybaron vor Ort - und zu deren Gig hat @Prog on! bereits alles geschrieben, was es zu schreiben gibt. Ergänzend wäre hier vielleicht noch zu erwähnen, dass nicht nur Mastermind und Frontmann Gary Kelly (Iren heißen scheinbar einfach alle so und haben eine großartige Stimme), sondern die gesamte Band vor Spielfreude nur so sprühte, eine echte Rockshow geboten hat - und als Belohnung vom Publikum völlig zu Recht abgefeiert wurde.
Mit dem Einzug von Soen wurde es etwas "ruhiger": Götterbarde Joel war sichtlich beeindruckt von der Anzahl der Besucher und gab sich im Gegensatz zu seinem Kollegen von Molybaron eher ein wenig introvertiert, strahlte aber über weite Strecken wie ein Honigkuchenpferd. Der Rest seiner Truppe machte diese Zurückhaltung aber mehr als wett, allen voran Gitarrist Tom Kaulitz, äh, Cody Ford, der seine - recht spärlich gesäten - Solospots mit intensivem Spiel untermauerte und hoffentlich auf einem kommenden Soen-Album wieder mehr Spielraum für eben solche Soli erhält, denn das war schon immens großes Kino. Auffällig, wie viele Feinheiten sich im fast schon geradlinig anmutenden Sound der Band verstecken, die sich aber gerade live auf eine unnachahmliche Weise entfalten. Viel Bewegung überdies auf der Bühne, Posing, Headbanging - Spiefreude einfach - und die übertrug sich auch ohne Umwege auf das Publikum. Statisch? Zu keiner Minute.
Der Auftritt war professionell, ohne eine Spur von "Starattitüde" - und einfach passend für diese Art von Musik, die nicht selten zwischen melancholischen Phasen und brachialen Riffs, gepaart mit dem unnachahmlichen Schlagzeugspiel von Martin Lopez, pendelt. Die Band ließ sich zurecht feiern und hatte eine hervorragende Setlist zusammengestellt, die ihr Hauptaugemerk auf die letzten 3 Studiowerke legte. Absolute Highlights aus meiner Sicht "Martyrs" (einer der wohl größten Songs der letzten Dekdade überhaupt!) und "Lotus" - Göttergaben einfach. Ich habe für mein erstes (!) Soen-Konzert viel erwartet und diese Erwartungen wurden vollstens erfüllt, in Teilbereichen gar übertroffen, gerade was den Zugabeblock betraf, der mit "Lunacy" und "Violence" noch einmal massiv zu punkten vermochte.
Was das Songmaterial betrifft sollten die Schweden dennoch für das kommende Album ein paar neue Rezepturen auflegen, denn "Imperial" und "Memorial" sind sich von den Songaufbauten her schon recht ähnlich und mit dem aktuellen Album dürfte die Formel - bei aller Klasse - ausgereizt sein. Ein wenig mehr "offensichtlicher" Prog (meine Referenz bleibt "Lotus", ein echter 10-Punkte-Kracher) dürfte nicht schaden - zumal auch die beiden vom Debut dargebotenen Songs absolut zu überzeugen wussten und gefühlt die "Lotus"-Songs auch flächendeckend den größten Zuspruch ernteten. Ich bin allerdings mehr als zuversichtlich, dass sich hier etwas bewegen wird, denn am Ende des Tages hat sich die Band nunmehr vom Tool-orientierten Modern-Prog in Richtung songorientiertem, ambitioniertem Düster-Rock mit eher klassisch-metallischen Motiven entwickelt, deren "Prog"-Anteil sich im Detail und Nuancen versteckt. Auf diesem Sektor unschlagbar bis konkurrenzlos.
Zum Publikum sei gesagt: Von klassischer Metal-Kutte, Wacken-LS über The Hirsch-Effekt-Shirt bis hin zum Black-Metal-konnte-ich-nicht-entziffern-Tee alles vertreten, eine breite und trotzdem homogene Mischung, auch altersmäßig - erwähnenswert der Herr etwa 2 Reihen vor mir, geschätzt um die 60 und barhäuptig, der so ziemlich den kompletten (!) SOEN-Gig mit Zappeln und Headbanging verbrachte - Chapeau! Soen scheint zu verbinden und ist vielleicht sogar ein Jungbrunnen.
Fazit: ein großer Konzertabend mit einem aufstrebenden, regelrecht wilden Opener, gefolgt von einem - ja - erhabenen Headliner, der sich traumwandlerisch sicher auf einer mittelgroßen Konzertbühne bewegt und seine Stärken auszuspielen weiß. Die regelrechte Macht, die Leprous mittlerweile auf die Bühne zaubern, die fehlt beiden Bands ganz sicher noch - aber noch ist ja nicht aller Tage Abend...
Euroblast-Line-Up 2024?
...man wird ja träumen dürfen....
- SOEN
- Leprous (immer wieder, auch an 3 Abenden, mir Wurst)
- Molybaron
- Haken
- TessaracT
- (District 97)
- ....tbc.
Kannst ja mal versuchen 'Deceiver' unfallfrei mitzusingen.Kann ich alles so unterschreiben, Frankfurt war auch klasse.
Joel sollte aber mal bissl mehr Texte lernen, ich hab leider immer die Angewohnheit darauf zu achten wenn ein Teleprompter offensichtlich ist.
Setlist besteht nicht nur aus "Deceiver".Kannst ja mal versuchen 'Deceiver' unfallfrei mitzusingen.
Ach, echt? Die Texte sind generell ziemlich anspruchsvoll. Dass Joel jetzt zum Großteil am Teleprompter hängt, war zumindest bei den Konzerten, wo ich war, nicht der Fall, als kleines Hilfsmittel finde ich das jetzt nicht schlimm.Setlist besteht nicht nur aus "Deceiver".
Schlimm jetzt auch nicht unbedingt, aber ich tue mich bei einem Berufsmusiker immer ein bissl schwer damit. Ist ja auch kein Einzelphänomen, wenn Halford oder Ozzy mit 70+ über die Bühne schleichen, will ich da auch nichts sagen, gerne auch als Hilfestellung, aber in Frankfurt war es doch schon recht auffällig.Ach, echt? Die Texte sind generell ziemlich anspruchsvoll. Dass Joel jetzt zum Großteil am Teleprompter hängt, war zumindest bei den Konzerten, wo ich war, nicht der Fall, als kleines Hilfsmittel finde ich das jetzt nicht schlimm.
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