"Fear Of The Dark" habe ich damals, als ich mir alles von Maiden gekauft habe, geliebt! Ich fand das Coverartwork sehr gelungen und auch einige der Tracks waren der reine Wahn für mich. Klar kannte ich die alten Sachen, das machte das Album aber nicht schlechter.
Be Quick Or Be Dead: Der Opener geht gut los. Ziemlich schnell und ab die Post. Leider find ich Bruces Gesang nicht wirklich gut. Wirkt irgendwie gepresst und klang für mich damals "wie eine erkältete Hexe". Nichtsdesto trotz finde ich den Song ziemlich geil.
From Here To Eternity: Bis auf das grandiose Solo eine eher langweilige Angelegenheit. Das sollen Maiden sein? Klingt eher nach AC/DC.
Afraid To Shoot Strangers: Epische Nummer. Im Grunde stark, leidet für mich aber an dem endlos wiederholten "Afraid To Shoot Strangers". Trotzdem guter Song!
Fear Is The Key: Sehr sperrige Nummer und irgendwo Richtung Led Zeppelin angesiedelt. Hat ein Flair, versprüht aber wenig Maiden.
Childhoods End: Was feiere ich den Song. Er ist melancholisch und anklagend. Steve Harris typisches Geklacker zieht einen durch den Song und die Melodien ziehen mich jedes Mal mit. Abrupte Rhythmuswechsel in dem Song machen ihn sehr interessant. Für mich ein grandioser Song!
Wasting Love: Kann ich nach wie vor wenig mit anfangen. Muss immer an Remember Tomorrow denken, allerdings ist Wasting Love im Vergleich einfach nur zahnlos. Überzeugt mich nicht.
The Fugitive: Auch hier eines meiner Highlights auf dem Album. Spannender, abwechslungsreicher Aufbau und auch hier strömt viel Melancholie und Bedrohlichkeit rüber. Einzig die Strophe gefällt mir nicht ganz so gut, kommt doch sehr standardmäßig daher. Bruce reißts aber nochmal raus.
Chains Of Misery: Bluesige Nummer, bringt mich an der Stelle immer irendwie raus. Genau wie Wasting Love. Wirkt deplatziert. Allerdings ist die Lead-Arbeit auf dem Stück irgendwie cool. Solider Song, kein Burner, aber auch kein Totalausfall.
The Apparition: Start-Stop-Riff. Tausend mal bei tausenden von Bands gehört. Dann gehts rhythmisch abwechslungsreicher weiter. Songaufbau wirkt unvorhersehbar und könnte dadurch spannend sein. Allerdings stört mich dann der Part, der klingt wie aus nem 90er Jahre Computerspiel geklaut. Auch hier habe ich den Eindruck, rhythmisch solls zurück zur Killers-Phase gehen. Überzeugt aber auch nicht vollends, weil einfach zu viele uninspirierte Teile aneinandergehängt wurden.
Judas Be My Guide: Mochte ich immer sehr. Straighter Maiden-Rocker, könnte ein Albumopener sein, der nicht sauer aufstößt. Nix spekakuläres, aber solide Kost.
Weekend Warrior: Was ist das denn bitte? Dämlicher Text trifft auf langweiligen Rock. Muss das sein?
Fear Of The Dark: Ich habe das Album wegen des Titeltracks gekauft. Der Song ist über jeden Zweifel erhaben. Tolle Melodieführung. Ich hab das Ding ewig als Ohrwurm mit mir rumgeschleppt. Freue mich nach wie vor, wenn er live gespielt wird und ihn alle mitsingen. Verstehe aber das Argument der Abnutzung. Macht das den Song schlechter? Ich denke nicht.
Alles im allem ist Fear Of The Dark ein solides Album, mir ist es einen Tacken zu lange und wirkt gestreckt. Viele Songs sind Filler. Interessant ist, dass die Meinungen über einzelne Tracks sehr weit auseinandergehen. Ein gutes, selbst zusammengestelltes FOTD würde bei 5 Personen komplett unterschiedlich ausfallen.
Insgesamt stärker als der Vorgänger, aber im Bandkontext kein Klassiker!