Anthrax

Ich hab gerade die Promo am Erstdurchlaufen. Musikalisch empfinde ich die aktuelle Ausrichtung als ein etwas schmusigeres Update von Among the Living und State of Euphoria mit so'n büsch'n Alternative-Vibes hier und da. Joey Belladonna ist in Spitzenform, wobei mir bei vielen Songs auffällt, dass ihm die Geschäftsführer für die Strophen die Melodik der John-Bush-Ära in den Block diktiert haben, während es in den Refrains vergleichsweise klassisch zugeht. Aber insgesamt klingt das alles überraschend stark. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
 
Ersteindruck: ich glaube nicht, dass dieses Album Fans der klassischen Phase der Band vergraulen dürfte. Fast alles hieran schmeckt wie früher: Hier ein Killer, da ein Filler und selbst letztere überraschen mit 'ner geilen Bridge oder ein paar rattenscharfen Riffs, bevor es wieder nur so weiterdüdelt. Ein großer Pluspunkt sind die Gesangsarrangements. Mehr denn je wird dieses Album von Joey Belladonnas superber Performance getragen. Der Mann haut sogar ein paar lupenreine John-Bush-Melodien raus, allerdings mit dem ihm ganz eigenen Timbre, was dem Ganzen wieder einen Hauch abenteuerlicher Frische verleiht. Trotzdem weist diese insgesamt sehr starke Scheibe, für meinen Geschmack, ein paar Längen auf. Würden Anthrax endlich einmal lernen, ihre Alben zu straffen und unnötigen Klimbim rauszuschmeißen! Auf jeden geilen Song kommt eine Faustvoll dusseligen Gedudels, aber so funktioniert diese Band wohl. Nee, ist ganz geil geworden, gleich nochmal...!
 
Hab' gerade "Breathing Lightning" von der aktuellen RockHard-CD gehört. Finde ich ganz stark, ausgereiftes Songwriting und Arrangement. Gut, ist zwar absolut kein Thrash-Metal mehr, aber egal. Bin mal auf den Rest gespannt. Allein der Song ist für mich schon jetzt ein Highlight 2016.
 
Hab' gerade "Breathing Lightning" von der aktuellen RockHard-CD gehört. Finde ich ganz stark, ausgereiftes Songwriting und Arrangement. Gut, ist zwar absolut kein Thrash-Metal mehr, aber egal. Bin mal auf den Rest gespannt. Allein der Song ist für mich schon jetzt ein Highlight 2016.

Hab mir den Song auch gerade mal angehört. Ich wäre im Leben nicht drauf gekommen, dass das "Anthrax" sein sollen ... und ich brauch das auch nicht wirklich. Bin eh ein Fan der John Bush-Ära und die 'Sound of White Noise' ist meine Lieblingsplatte. 'Breathing Lightning' ist ein netter Song, aber das nur noch wenig mit dem zu tun, was ich unter "Anthrax" verstehe.
 
höre gerade mit einem Ohr in "For All Kings" rein, die ersten drei Songs finde ich extrem langweilig. das einzige was ich daran gut finde ist der Gesang. da fand ich das letzte Album im ersten Drittel besser.
 
Wo hast du ins Album reingehört? Gibt es das Teil nicht erst Ende Februar? Will auch hören... Wenn ich auch kleine Erwartungen habe. Lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen...
 
hab jetzt mal etwas genauer zugehört...da bleibt, bis auf den Gesang, nix hängen. ehrlich gesagt würde ich sogar sagen das das Album extrem langweilig ist. mit viel Liebe finde ich zwei, drei Songs ganz cool (All Of Them Thieves, Monster At The End, Suzerain), das war es aber schon. ich bin froh das ich das Vinyl noch nicht bezahlt habe bzw. die Bestellung noch nicht "finalisiert" ist. tja, bin sowieso über jeden Cent den NB nicht von mir bekommt glücklich.
 
Du triffst es leider genau richtig. Langweilig, uninspiriert, eintönig .. all diese Schlagworte fallen mir bei den Album ein. Hab ich schon auf meine Enttäuschung des Jahres Liste verbucht.
Schade das der immer noch starke Gesang von Belladonna für so ein Album verschwendet wird..
 
Die Geschmäcker sind verschieden und, wie ich oben bereits schrieb, weist das Album, wie eigentlich immer bei Anthrax, durchaus einige Längen und unnötige Parts auf. Den Vorwurf der Eintönigkeit kann ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen, denn immerhin deckt die Band hier vom urtypischen Hoppel-Riffing, über lässig groovenden Hardrock bis hin zu balladesken Momenten sämtliche Aspekte ihres Schaffens ab.

Mir bereitet das Album unerwartet viel Freude und stellt für mich, ähnlich wie Slayer 2015, bislang eine der Überraschungen des Jahres dar.
 
Die Geschmäcker sind verschieden und, wie ich oben bereits schrieb, weist das Album, wie eigentlich immer bei Anthrax, durchaus einige Längen und unnötige Parts auf. Den Vorwurf der Eintönigkeit kann ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen, denn immerhin deckt die Band hier vom urtypischen Hoppel-Riffing, über lässig groovenden Hardrock bis hin zu balladesken Momenten sämtliche Aspekte ihres Schaffens ab.

Mir bereitet das Album unerwartet viel Freude und stellt für mich, ähnlich wie Slayer 2015, bislang eine der Überraschungen des Jahres dar.

Das sollte eigentlich Warnung genug sein. ;)

Aber ich will mal dem Eisernen vertrauen, obwohl ich befürchte, dass mir auf dem Album zuviel Ian'sches Stumpfgeriffe drauf ist. Die neue Megadeth hat jetzt auch nicht die tollsten Mustaine-Riffs aller Zeiten, allerdings ist das Songwriting insgesamt so dufte ausgefallen, dass mir dieser minimale Makel kaum auffällt. Das Gleiche hoffe ich für die neue Anthrax, obwohl "For all Kings" für mich wahrscheinlich eher so'n Überbrückungskauf bis zur neuen Testament wird. Die repräsentieren für mich schon die anspruchsvollere Schiene, die mir bei Thrash wesentlich besser mundet als das Anthrax'sche Stakkatogedöhns.
 
Die Geschmäcker sind verschieden und, wie ich oben bereits schrieb, weist das Album, wie eigentlich immer bei Anthrax, durchaus einige Längen und unnötige Parts auf. Den Vorwurf der Eintönigkeit kann ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen, denn immerhin deckt die Band hier vom urtypischen Hoppel-Riffing, über lässig groovenden Hardrock bis hin zu balladesken Momenten sämtliche Aspekte ihres Schaffens ab.

Mir bereitet das Album unerwartet viel Freude und stellt für mich, ähnlich wie Slayer 2015, bislang eine der Überraschungen des Jahres dar.

Eintönig würde ich auch nicht sagen, mir sind die meisten Songs einfach viel zu zahm. was den lässig groovenden Hard Rock angeht gebe ich dir Recht, aber immerhin sprechen wir über Anthrax. da erwarte ich, auch nach dem letzten Album, schon etwas mehr Aggressivität und Schwere. was das Album im gesamten recht attraktiv macht ist der Gesang. der Joey hat für Hard Rock echt eine tolle Stimme, ist mir früher gar nicht aufgefallen. in meinen Ohren ist er auch der klare Gewinner dieses Outputs, die Songs sind es auf keinen Fall. aber wie (fast) immer hast Du natürlich recht, Geschmäcker sind verschieden und dem einen oder anderen wird das Album ebenfalls gut gefallen.
 
Die Geschmäcker sind verschieden und, wie ich oben bereits schrieb, weist das Album, wie eigentlich immer bei Anthrax, durchaus einige Längen und unnötige Parts auf. Den Vorwurf der Eintönigkeit kann ich jedoch überhaupt nicht nachvollziehen, denn immerhin deckt die Band hier vom urtypischen Hoppel-Riffing, über lässig groovenden Hardrock bis hin zu balladesken Momenten sämtliche Aspekte ihres Schaffens ab.

Mir bereitet das Album unerwartet viel Freude und stellt für mich, ähnlich wie Slayer 2015, bislang eine der Überraschungen des Jahres dar.

Tatsächlich ist es überraschend gut geworden, auch in meinen Augen. Überraschend gerade deswegen, weil ich nie ein grosser Anthrax-Fan war. Eintönig würde ich es auch nicht nennen, da hast du natürlich recht. Was sich für mich stellt, ist die Frage der Nachhaltigkeit. Ich zweifle, ob das eine Scheibe ist, die ich in 1-2 Jahr noch bewusst aus dem Regal ziehe weil ich mich an diesen oder jenen Song mit wohligem Schauer erinnere.
 
Anthrax waren für mich als einzige der "großen" Thrash-Bands immer völlig irrelevant. Und wenn ich mir die Interviews durchlese und mir das Cover des neuen Albums ansehe, wird das auch nix mehr. Benante und Ian als große Chefs, die das auch so raushängen lassen, der Rest bessere Mietmusiker. Das Rumgeeiere mit Belladonna ist völlig peinlich. Klar, jede Band ist in Businesszwängen irgendwo auch gefangen, aber bei Anthrax ist das inzwischen so offensichtlich, dass es schon unangenehm wird.
 
Anthrax waren für mich als einzige der "großen" Thrash-Bands immer völlig irrelevant. Und wenn ich mir die Interviews durchlese und mir das Cover des neuen Albums ansehe, wird das auch nix mehr. Benante und Ian als große Chefs, die das auch so raushängen lassen, der Rest bessere Mietmusiker. Das Rumgeeiere mit Belladonna ist völlig peinlich. Klar, jede Band ist in Businesszwängen irgendwo auch gefangen, aber bei Anthrax ist das inzwischen so offensichtlich, dass es schon unangenehm wird.
Da ist schon irgendwie was dran. Habe die auch lange deswegen ignoriert. Die Frühwerke bis Spreading the Disease sind aber eigentlich recht cool. und solange der Belladonna noch bei war bleibt es auch hörbar. Neues Zeug brauch ich aber auch mit dem nicht so recht. Live fand ich auch die Neil Turbin's Deathraiders Variante deutlich toller (aber zugebenermaßen nur Erfahrung deutlich weit nach der Glanzzeit).
 
Keine Ahnung, was ich damals beim Erstdurchlauf auf den Ohren gehabt habe, aber: HOLY FUCK, die Platte ist ja richtig GUT! Und ich meine RICHTIG GUT! Die ersten 7 Tracks sind sogar richtige Killer, die Produktion ist der Hammer (Transparent, fett, sehr druckvoll, aber trotzdem nicht steril), das Drumming wunderbar, die Solis prima (neuer Mann, ne?) und der Belladonna singt wie ein junger Gott. Was issen da los? Also sorry, Dienst nach Vorschrift kann ich da weiß Gott nicht raushören. Nach der Megadeth die nächste dicke Überraschung. Klar, erstmal erste Euphorie, weil das Ding wirklich genau das Gegenteil von dem ist, was ich erwartet habe, ich muss das auch noch öfters hören, aber der Ersteindruck ist wirklich mal SEHR positiv. Macht erstmal 8,5 Punkte! Ich bin einigermassen baff.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Ahnung, was ich damals beim Erstdurchlauf auf den Ohren gehabt habe, aber: HOLY FUCK, die Platte ist ja richtig GUT! Und ich meine RICHTIG GUT! Die ersten 7 Tracks sind sogar richtige Killer, die Produktion ist der Hammer (Transparent, fett, sehr druckvoll, aber trotzdem nicht steril), das Drumming wunderbar, die Solis prima (neuer Mann, ne?) und der Belladonna singt wie ein junger Gott. Was issen da los? Also sorry, Dienst nach Vorschrift kann ich da weiß Gott nicht raushören. Nach der Megadeth die nächste dicke Überraschung. Klar, erstmal erste Euphorie, weil das Ding wirklich genau das Gegenteil von dem ist, was ich erwartet habe, ich muss das auch noch öfters hören, aber der Ersteindruck ist wirklich mal SEHR positiv. Macht erstmal 8,5 Punkte! Ich bin einigermassen baff.

@MIBURN , bist... bist du das wirklich? Ich erkenn dich ja kaum wieder. :D

Nee, in echt, schön, dass dir das Album soviel Freude bereitet.
 
@MIBURN , bist... bist du das wirklich? Ich erkenn dich ja kaum wieder. :D

Nee, in echt, schön, dass dir das Album soviel Freude bereitet.

Ja, keine Ahnung, was da passiert ist. Ich hatte den Verriss schon vorsorglich in die Tasten gehackt....:D Vielleicht lag es damals auch an dem suboptimalen Bandcamp-Sound...Bin jedenfalls froh, dass ich meinem inneren Drang nochmal nachgegeben habe und das Album nicht von der Liste gekickt hab.:)
 
Zurück
Oben Unten