♠ Every Month is MOTÖRMONTH! ♠

Stimmt, das Format der exklusiven B-Seiten ist komplett tot.
Das ist so dermaßen schade. Klar, aufgrund der total veränderten Musikhörgewohnheiten kann ich das aus Labelsicht schon verstehen. Aber ertsens haben sich die Zeiten auch wieder geändert, es gibt wieder viel mehr Liebhaber-Leute als in den 90ern im Sinne von Platten kaufen und verehren. Und zweitens wäre es halt was schönes für all die alten Fans. Ich hab mich immer riesig gefreut, wenn Venom, Maiden, Priest, Metallica, eben Motörhead, Kiss und all die andern Singles rausbrachten mit noch richtigen B-Seiten, die jetzt nicht irgendwelche Live-Aufnahmen sind. Oder nicht nur Coversversionen, oder Alternive-Takes, sondern eigenständige Songs eben, die es nicht auf's Album geschafft haben. DAS waren doch die Sammel-Anreize und worüber man nerdig miteinander kommunizierte und obskure Tapes anfertigte. Nunja, those where the times;)
 
Overnight Sensation (1996)

„Listen to your heart, and then you'll be alright“ („Listen To Your Heart“)


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Die Fakten zum Album: Nach ihrem Wechsel von CBH/Steamhammer ist dies das erste Album für CMC Records. Alle 11 Songs, die es in Summe auf knapp über 41 Minuten bringen, werden binnen vier Wochen geschrieben und danach in weiteren vier Wochen im Ocean Studio in Burbank (Kalifornien) und Trackhouse Recording Studio in St.Louis (Missouri) unter der erneuten Regie von Howard Benson (unterstützt von Duane Barron) aufgenommen, wobei Mikkey zum Eintrommeln seiner Schlagzeugparts lediglich genau einen Tag benötigt… Das Album chartet nach seiner Veröffentlichung am 15.Okober 1996 in Deutschland auf Platz 71, in Schweden auf Platz 60 und in Finnland sogar auf Rang 39. Als Single erscheint I Don’t Believe A Word. Auf der B-Seite befindet sich die Album-Version, auf der A-Seite eine komplett verzichtbare, um knapp 2 Minuten gekürzte, Single-Version. Das Cover zeigt zum ersten Mal seit Ace Of Spades wieder die Bandmitglieder und nicht Warpig/Snaggletooth. Aufgrund dessen, was wir auf dem Cover sehen, geht das Werk auch als „das Album ohne Bart“ in die MotörHistory ein, obwohl Lemmy bis ca. 2002, und damit drei weitere Studioalben, (weitgehend) bartlos bleibt, wie diverse Promo
Pics von damals beweisen. Der Albumtitel zeugt darüber hinaus ein weiteres Mal von Lemmy’s unvergleichlichem Humor. In White Line Fever gibt er kurz und trocken zu Protokoll, es sei „ein Titel, der
eigentlich gar nicht zu der Platte passt.“

Wo steht das Album in der MotörWelt: Das ist es also, das erste Album des letzten und langlebigsten Motörhead-Lineups. Nach den Aufnahmen zu Sacrifice kommt es zur Trennung mit Würzel, bzw. zu dessen Ausstieg/Entlassung (Lemmy’s Version dazu ist in White Line Fever ausführlich nachlesbar). Würzel wähnt sich schon längere Zeit finanziell und auch hinsichtlich der PR-Arbeit
benachteiligt/betrogen. Dem entgegnet Lemmy jedoch u.a. in der Rock Hard-Sonderausgabe 01/2011: „Würzel war mein bester Freund. Ich hätte ihn niemals betrogen – zumal ich sein Geld doch gar nicht nötig
hatte! Ich verdiente damals gut an den Ozzy-Texten und außerdem mehr als am gesamten Backkatalog als jeder andere bei Motörhead. Da nehme ich doch Würzel nicht seine Royalities weg!“ Anekdote hierzu
aus White Line Fever: „Jemand erzählte mir, dass er nach seinem Ausstieg zu einem unserer Gigs nach Brixton kam. Anscheinend stand er während der ganzen Show da und weinte, während er uns auf der
Bühne sah. […] Das zu hören, war schrecklich traurig.“ Glücklicherweise kommt es zwischen beiden in späteren Jahren noch zur Versöhnung und gelegentlichen Live-Gastauftritten, auch wenn Würzel nie wieder
als Mitglied zu Motörhead zurückkehren wird. Das MotörEnde von Würzel ist, abgesehen von den Todesfällen der Mitglieder selbst, sicher der tragischste Teil der MotörHistory. Nachdem Lemmy & Co. 1995 zum Zeitpunkt der Trennung von Würzel bereits 20 Jahre und 13 Studioalben auf dem Buckel haben, beschert uns diese dritte Dreierbesetzung unter dem Banner Motörhead weitere 20 Jahre, 10 Studioalben
und über 1.400 Konzerte. Wohlbemerkt: Lemmy befindet sich 1996 bereits in seinem einundfünfzigsten Lebensjahr, dennoch steht die Band voll im Saft. Welche momentan aktive Band jenseits der 50 Lenze
seiner Mitglieder bzw. 25-30 Bandjahre kann ein solches Arbeitspensum inkl. –qualität in Studio und auf der Bühne vorweisen? Ursprünglich will Lemmy Würzel ersetzen, doch Phil besteht darauf es alleine zu
versuchen - was auf der Sacrifice-Tour funktioniert und sich im Studio/Songwriting bei Overnight Sensation auch uneingeschränkt fortsetzt. Phil blüht ab Overnight Sensation regelrecht auf, als Songwriter wie
auch mit seiner Bühnenpräsenz. Die Songs auf Overnight Sensation klingen irgendwie fertiger / ausgearbeiteter als das Material auf Sacrifice, das eine große Portion Spontaneität versprüht. Allerdings...
einerseits knallen zwei Gitarren live irgendwie doch mehr als eine… andererseits sind Motörhead als Trio „mehr Motörhead“ als in der Quartett-Version, oder nicht? Was meint Ihr?

Setlist.fm führt Overnight Sensation übrigens mit 301 gespielten Songs auf Platz 18 der Motörhead-Alben dessen Songs live gespielt wurden (https://www.setlist.fm/stats/albums/motorhead-33d68059.html).
Zum Vergleich: Overkill steht mit fast 4.000 gespielten Songs unangefochten auf Platz 1. Mit March Ör Die gibt es nur ein Album, das vor 1996 erschien und im Ranking hinter Overnight Sensation steht. Also
zeigt der 18. Platz für das 14. Album, dass es im Live-Spektrum der Band etwas unterrepräsentiert war. Auf der Overnight Sensation-Tour werden Civil War, Broken und der Titel-Song häufig bis immer gespielt.
Später tauchten alle 3 Songs gelegentlich im Set auf. Interessanterweise schreibt Götz Kühnemund in seiner History im Motörhead-Sonderheft des Rock Hard (01/2011) „Das erste Album in Trio-Besetzung[…]
ist - leider - eine kleine Enttäuschung. […] Die besten Songs sind das relativ Motörhead-untypische I Don’t Believe A Word, Broken und Civil War; der Rest ist eher unspektakulär. […] 1996 heißt das Motto leider
in jeder Hinsicht: Der Bart ist ab.“ Wie sehr ich mir doch wünsche, dass er sich im DFF gelegentlich zu Wort melden würde. Besonders in diesem Thread, und wie er das Album mit knapp 22 Jahren Abstand
bewertet. Lemmy entgegnet dem übrigens bereits im Rock Hard Interview 1996 prophetisch: „Overnight Sensation ist ohnehin wieder ‘ne richtig gelungene Platte, die sich längst nicht so schnell abnutzt wie
einige der Vorgänger.“

Meine Beziehung zum Album (und der Band): Mein Erstkontakt mit der Band war um 1992, ein Interview im Metal Hammer, dann noch ein Videointerview im Headbangers Ball, ich glaube
zum Foundations Forum in Los Angeles. Jedenfalls „begegnete“ mir Lemmy damals in seiner „kurze Jeans Hosen Phase“. Und ich dachte nur: was ist denn das für ein abgesiffter, versoffener, peinlicher Opa?
Mitte/Ende Vierzig war für mich damals als 14/15-jähriger kurz vor Scheintod. Mit meinen Grungegöttern hatte ich ja haufenweise Mucker in ihren Zwanzigern. Und die Mucke dieser alten Männer erst… einfach
nur billig und assi. Wo ist denn der Mega-Bass, den Dr. Alban, Snap und Sad But True haben? Ja, wo ist er denn? Nein… das ist Mucke von hässlichen alten Männern für hässliche Jungs. Und ich wollte ja hübsch
sein. Ok, den Song Ace Of Spades fand ich schon ganz „fetzisch“. Habe mir dann auch irgendwann 1993/1994 die Kompilation „Ace Of Spades“ von 1993 bei Müller für gefühlte 12,99 DM zugelegt, von der ich mir
jedoch außer dem Titelsong KEINEN EINZIGEN VERDAMMTEN SONG merken konnte. Klang alles gleich für mich! Leute, da sind u.a Damage Case, Overkill und Killed By Death drauf... Was sind Teenies
eigentlich für dumme Trottel???

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Also hatten Lemmy & Co. ab da bei mir erstmal für knapp 10 Jahre Sendepause und ich ging anderweitig auf musikalische Erkundungsreise. Ich habe im Rock Hard sogar ihre Interviews, Rezis und Liveberichte
übersprungen, weil ich so dermaßen borniert war und nur las, was mir auch musikalisch gefiel… was sich später allerdings als gar nicht so übel herausstellte, da ich die Hefte alle aufhebe und ganz viele
Interviews und Berichte mit/über Motörhead auf einen Schlag neu entdecken konnte. Weiter im Text: es rauschten in den 90ern nacheinander Kiss, Guns N Roses, Metallica, Grunge, Slayer, Sodom, Sepultura,
Mötley Crüe, AC/DC, Tiamat, Type O Negtive, Trip Hop, Death Metal, Black Metal und Pink Floyd in den Prä-Damage Case-Kopfbahnhof ein. Und immer wieder, wenn mir Motörhead medial begegneten, dachte
ich mir, dieser Lemmy müsste doch mittlerweile schon tot sein… so alt, wie alt ist der eigentlich? 50, 60, oder so? Wer, der so viel säuft, wird denn so alt??? Mein geliebter Gene Simmons brauchte doch schon
mit Ende 40 nen Teleprompter bei der Kiss-Reunion-Tour 1996. Und der hat nie gesoffen oder gekokst… nur Kekse gefressen und gevögelt wie ein Karnickel.

Ende Teil 1...
 
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... Teil 2​

Dann geschah etwas Sonderbares, was in meinem kompletten Rock/Metal-Fan-Dasein nur dieses eine Mal passierte: ein musikalischer Liebesurknall. Bis dato waren Slayer und AC/DC als langjährige Weggefährten in allen möglichen Lebenslagen meines jugendlichen Daseins zu DEN beiden Herzbands erwachsen. Nix und niemand würde uns „drei“ jemals in die musikalischen Ewigkeiten begleiten, dessen
war ich mir sicher. Bis zum Sommer 2001, ich erinnere mich, als wäre es gestern erste gewesen. Eine schwüle, sich nicht abkühlen wollende Nacht Mitte August, nur wenige Wochen vor „dem“ 11.September. Ich
stand auf dem Balkon meiner Studentenbude, die sich im Erdgeschoss eines beschaulichen 6-Parteien-Hauses am Ortsrand eines badischen Kaffs befand, rauchte cool eine nach der anderen und lauschte neben
den Zirpen der Grillen vom unweit gelegenen Feldrand AC/DCs Highway To Hell-Vinyl in Dauerschleife. Ich hatte Liebeskummer. Und den verstand nur Bon Scott, wie er mir in Love Hungry Man und Night
Prowler auch immer wieder vorsang. Kummer wegen der Liebe, die ich für meine damalige Freundin nicht mehr empfand. Und ich grübelte darüber nach, wie ich aus dieser Nummer rauskäme… einfach Schluss
machen ist mit Dreiundzwanzig nicht mehr ganz so simpel, gerade bei einem gemeinsamen Freundeskreis und wenn man sich ein gemeinsames Auto teilt. Irgendwann hatte ich die Streckenwiederholung
Highway To Hell – Night Prowler nach gefühlten 10 Runden über und begann weit nach Mitternacht aus purer Nostalgie die alten Dynamit-Sampler des Rock Hard aufzulegen. Ich fing an mit Nr.2, die erste
Ausgabe, die ich `türlich noch heute besitze. Ich legte eine nach der anderen auf und ließ sie durchlaufen. Als Nr.4 vom November 1996 im CD-Schacht lag, und Lied Nr.3 aus den Boxen rockte, wurde ich
hellhörig. Ich dachte mir, das ist ja mal richtig geiler Scheiß. Ich erinnerte mich gar nicht daran dieses Lied bei VÖ 1996 gehört zu haben. Der Refrain „Broken, broken, lies will be spoken“ – ich war hellauf
begeistert, schaute auf die Rückseite der Hülle und war erstaunt: Broken von Motörhead!!! Der alte Sack, der nur Assi-Mucke kann??? Klar, das hatte ich 1996 bei VÖ ungehört geskippt. Ich kramte das Rock
Hard #114 heraus und suchte das Review zu dem Album. Zwar „nur“ 8 Punkte für Overnight Sensation, aber Jan Jaedike versicherte, dass „ […] durchschnittliche MOTÖRHEAD-Rocker, wie sie die Band in den
letzten Jahren gleich dutzendweise aus dem Ärmel geschüttelt hat […] auf "Overnight Sensation" nur noch mit der Lupe zu entdecken […]“ seien. Wort. Rocker gehen immer. Ich war elektrisiert. Und auf dem
Bild neben dem Interview hatte der gute Lemmy auch EEEEEENDLICH lange Hosen an und den Oberkörper halbwegs bedeckt. Ich hatte zu dieser Zeit lediglich in der Uni Internetzugang und konnte deshalb
nicht sofort weitere Songs des Albums streamen/runterladen; ja so war das damals. Und den Ace Of Spades-Sampler hatte ich bereits vor der Jahrtausendwende Second Hand verscheuert, aus studentischer
Geldnot und weil er in meinem CD-Regal vor sich hin staubte. Mir blieb nur Broken mehrmals hintereinander abzuspielen. Gleich am nächsten Tag fuhr ich nach den Vorlesungen zum Heidelberger Media Markt
um das Album abzuchecken. Ich kam nur bis Lied Nr.3, dann war mir klar, dass ich die 29,99 DM unbedingt investieren muss.„Don't tell me lies, I'm not a dog, don't talk of love it seems to me“ […] „Don't make
that face I won't be pleased. Don't make a sideshow of yourself. All the people we released. Sometimes I think you're someone else“. Das Album lief die nächsten Tage in Dauerschleife. Es war total verrückt: ich
war angefixt von Motörhead; in gleichem Maß wie ich Lemmy & Co. zuvor ignoriert hatte, konnte ich nun gar nicht genug bekommen. Overkill lief fast ein Jahr in Dauerschleife auf meinem Plattenteller. Und
mein Bomber-Vinyl ist mittlerweile in einem grausamen „Restzustand“… jeder Neuerscheinung bis Bad Magic sehnte ich ab Hammered fiebrig entgegen. Was habe ich das bombenmäßige Inferno abgefeiert. Oder
den Lost Woman Blues auf Aftershock schon beim zweiten Durchlauf herzhaft mitgegrölt. Wie ein echter Fanboy eben. Ich dachte damals, ich hätte Lemmy 2001 eine zweite Chance gegeben – rückblickend war
ich derjenige, der diese Chance von ihm erhielt. Und ich wurde kein einziges Mal seitdem dafür enttäuscht.

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Zurück zu dem Album, um das es hier gehen soll: Overnight Sensation ist für mich im MotörKatalog an Abwechslungsreichtum kaum zu überbieten, vielleicht auf einer Stufe mit 1916, ganz im Gegensatz zum
„nur“ guten Vorgänger Sacrifice, dessen Songs insgesamt einander recht ähnlich klingen (ok, es gibt „den Schnellen“ und „den Groovigen“). Auf dem 96er Dreher hingegen gibt es den stur bollernden, klassischen
MotörRocker Eat The Gun mit feinem Double-Bass-Einsatz. An Härte sogar noch überboten von dem fast schon Speed Metal-artigen Banger Them Not Me. Daneben gibt es klassischen MotörStuff (Civil War,
Broken, Murder Show), lockere Rocker, mit teilweise akustischen Gitarre und Mundharmonika (Crazy Like A Fox, Titelsong, Listen To Your Heart), Groove/Langsames (I Don’t Believe A Word, Love Can’t Buy
You Money, Shake The World). Ihr merkt, ich stieg nicht mit den Klassikern ein. Nicht einmal mit dem damals aktuellen Album We Are Motörhead, das ich mir aufgrund meines extrem schmalen Budgets erst
viel später leisten konnte. Mich hat es auf irren Wegen ganz anders in die MotörWelt verschlagen. Ich besorgte mir nach Overnight Sensation zunächst auf Flohmärkten günstiges Vinyl der 70er/80er Perlen.
Und ich entdecke selbst heute noch für mich unbekannte Ecken im Backkatalog. Overnight Sensation ist für mich eine ganz besondere Perle. Ace Of Spades und Overkill haben sich in den letzten bald zwanzig
Jahren in meine 10-Punkte-Liste entwickelt. Overnight Sensation ist und bleibt mein drittliebstes MotörAlbum mit einer bestmöglichen 9,5. Die 0,5 Punkte Abzug, weil der Qualität gen Albumfinale mit Murder
Show und Shake The World ein wenig die Puste ausgeht.

Es sind Songtexte wie z.B. I Don’t Believe A Word, Stand, Rock‘N‘Roll, Love Me Forever, Capricorn, JCYGTP, Don’t Let Daddy Kiss Me von denen ich tatsächlich behaupten kann, dass sie mir Richtungen
gewiesen und mich in den vergangenen knapp siebzehn Jahren geprägt haben. Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, z.B. zum Leidwesen meiner Arbeitgeber, da ich mir keine Ungerechtigkeiten oder Bullshit
Bingo jedweder Art gefallen lasse. Oder auch zum Leidwesen/Glück(?) meiner Exfreundin, von der ich mich kurz nach Erstkontakt mit Overnight Sensation getrennt habe :) Ohne diese eine Nacht, in der ich
Motörhead noch einmal komplett neu entdecken durfte, wäre ich wohl zwar trotzdem hier als User unterwegs, aber nicht als @Damage Case, sondern eher als @Dittohead oder @Walk All Over You.


Thank you for the music and lyrics,
Lemmy, Fast Eddie, Philthy Animal, Würzel, Wizzö, Mikkey

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Fantastischer Text mein Lieber, mit folgendem Satz als absolutes Highlight:
Ich dachte damals, ich hätte Lemmy 2001 eine zweite Chance gegeben – rückblickend war
ich derjenige, der diese Chance von ihm erhielt.

Ich liebe dieses Album auch, obwohl ich leider zugeben muss, dass ich beim Lesen des Titels Listen To Your Heart immer noch zuerst an Roxette denke :schnuller:
 
Auf jeden Fall, war sehr schön zu lesen. Immer wenn ich das Album auflege, fällt mir wieder auf wie stark ich es eigentlich finde. Es geht ja immer ein wenig unter, habe ich so den Eindruck. Irgendwie habe ich gerade ein wenig Bock bekommen, auf meiner Seite selber was über eine meiner Lieblingsbands zu schreiben. Vielleicht ja passend zum Lemmys Geburtstag, an dem auch noch irgendwas anderes war. Irgendein Feiertag, glaube ich. ;)

So, und nun hole ich mal wieder die "Overnight Sensation" aus dem Schrank. Und wünsche mir insgeheim, Motörhead hätten auch mal Roxette gecovert. :D
 
Daumen hoch @Damage Case . Gerade die persönlichen Teile in den Reviews machen das Ganze hier zum Riesenspaß.

Ich selbst habe mir für dieses WE in Vorbereitung meines Clean Your Clock Reviews mal die DVDs/Blu-Rays vorgenommen und passend zum aktuellen Zeitraum schaue ich gerade die 25&Alive Boneshaker an. Lemmy beweist auch dabei perfektes Timing und spielt beim Lesen des Reviews den Titelsong der Overnight Sensation. Ein Paradebeispiel dafür, dass Motörhead so viele Songperlen in der zweiten und dritten Reihe haben, wie keine andere Band.
...und übrigens: bei dem Konzert vom Oktober 2000 war Lemmy wieder bärtig wie eh und je.
 
@Damage Case Danke für das sehr geile Review. :top:

Muss sagen, daß ich die "Sacrifice" so überhaupt gar nicht mag (von einigen ganz wenigen Momenten ausgenommen), daher hatte ich mir dann die "Overnight" auch gleich gar nicht zugelegt. Erst einige Jahre später hat sie dann ihren Weg in mein CD-Regal gefunden, als ich meine Motörhead-Sammlung ein bisschen vervollständigte.
Fun fact: Ich war damals auch gerade in einem Beziehungsende drin (wobei das Ende nicht von mir ausging). Da sich im Rahmen dieses Schlußmachens diverse ... sagen wir mal ... Unwahrheiten der beteiligten Dame herausstellten passte der Text von " I don't believe a word" wie der sprichwörtliche Hintern auf den Eimer - ich glaube, ich habe mich selten von einem Songtext so verstanden gefühlt. Der Song lief dann einige Zeit auch auf Repeat.
Der Rest der Scheibe ist imao ziremlich unterbewertet, aber nach der Abrißbirne "Sacrifice" war das Ding vielen Hörern wohl einfach nicht "hart" genug... Ihr Pech...
 
@Damage Case : danke für dieses herrliche Review!! Die Platte läuft grade zum 2. Mal hintereinander und ich feiere wie blöd in mich hinein damit! Sie war auf jedne Fall eine starke Platte, wenn ich auch die "Sacrifice" wegen der Härte bevorzuge. Aber die darf nun auch wieder mal öfter ran, versprochen! Meinen Senf später.
 
Als die damals erschien war ich aufgrund des Covers erstmal sehr skeptisch, da mir das nicht so reinläuft, ich stehe auf die Inkarnationen des Warpigs - mit Ausnahme von Bomber und Ace Of Spades logo!! Lemmy ohne Bart, mich hätte diese erzwungene Verjüngungskur fast vom Hocker gehauen, aber irgendwie fand ich das auch mutig. Und: Würzel war nicht mehr dabei, ein großer Schock, da ich den Kerl total geil fand.. Aber es klappte, Phil drehte ab nun völlig auf! Die Platte hat mich damals dann gleich gepackt, weil ich den harten Gitarrensound der Benson-90er-Platten eben total geil finde und das meinem Gusto entsprach, der eh stets auf der Suche nach dem neusten härtesten oder abgefahrensten Scheiß war (letzteres passt heute noch). Motörhead waren auch die letzte Band der alten Garde aus meiner frühen Jugend (in dem Fall gar späten Kindheit!), deren Platten ich ungehört kaufte und nicht in späteren Jahren wieder zwecks Komplettierung hinterher rennen musste, als meine alten Lieben wieder entflammten (Maiden, Sabbath, Kiss, Venom, Slayer etc. - nur Metallica nie wieder...), sie waren die letzten, die in meine Punk-Welt noch richtig reinpassten. Ok, zurück. Auch hier ist der Sound total knallig und fett, superbe Leistung von Benson mal wieder!! Dieses Mal war wieder mehr Abwechslung als im Vorgänger "Sacrifice" drin, z.B. das absolut geile und experimentelle "I Don't Believe A Word" mit seinen clean gesungenen Passagen!! Und der Bass hört sich hier viel mehr nach Bass an, auch ein Novum!! Klasse Text auch. Spitze finde ich auch den Opener "Civil War", ein typischer Motörhead-Album-Opener, gleich auf die Glocken! Der Titelsong gefällt auch sehr gut, super Bridge!! Lemmy an der Akkustik-Klampfe! Ebenso das hymnische "Broken", ich liebe es, wenn Lemmy mit seiner rauhen Stimme melodisch singt! "Crazy Like A Fox" (Lemmy an der Harmonika!) und "Eat The Gun" sind eher die typischen Motör-Rocker, nix wirklich besonderes, aber aufgrund ihres Vorwärtsdrangs und Refrains knallen sie auch gut. "Love Can't Buy You Money" bleibt dann aber nicht hängen bei mir. "Them Not Me" ist dann wieder Speed total, kein Killersong, aber fette Double Bass! "Murder Show" hat nen coolen Refrain, aber ebenfalls nicht so stark und "Shake The World" ist dann gar der mir am wenigsten reinlaufende Track des Albums. Überhaupt fällt Seite 2 ehrlich gesagt schon deutlich ab zur tollen A, aber der Finisher "Listen To Your Heart" mit seinem Schunkel-Feeling und cooler Bass-Bridge reißt sie wieder nach oben. Alles in allem trotz Seite 2 ne starke, knallige Platte!
 
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