Baden in Blut in Weil am Rhein
Konnte ja nur Samstag hin, viel Verpflichtungen am Freitag. Man merkte es schon, dass es ausverkauft war, ziemlich viel los. Aber es ist trotz allem immernoch total überschaubar und ohne großes Gedränge und Gerangel möglich, auf's BiB zu gehen, einfach cool, dass das Gelände genau die richtige Größe hat. Vom Parkplatz ist man halt auch gleich da. Und noch immer merkt man an allen Ecken und Enden, dass das alles mit total viel Liebe und Hingabe gemacht wird mit vielen Ehrenatmlicher Helferlein, von Fans für Fans, das wird jedem sofort klar! Die Preise sind für das, dass alles stark angestiegen ist, immernoch sehr nice was die Getränke betrifft. Es gab einen Stand mit Eis, auch sehr cool. Das Bandmerch-Zelt ist extra, was ich auch gut finde. Dann gibt es echt so einiges an Schmuck, Shirts, vielen Patches, Nietengedöns, Flaggen, CD's und paar Platten usw. zu erwerben. Ein Haufen Essens- und Getränkestände (leider nur Pommes vegan). Da kommt man überall auch ohne Ticket hin, quasi ein Vorgelände. Auf dem Konzertgelände, dass eine separaten Eingangsschleuse hat, dann nicht mehr. Allerdings war es heute tagsüber zum Teil so dermaßen brutzlig, dass man echt zu kämpfen hatte. Sehr gut, dass vor dem Bühnengraben Securities mit Wasserfontänen ständig das Publikum benässten, was echt Gold wert war!
Die Gewinner des Blood Battles, einem Nachwuchswettbewerb, wo der Gewinner dann das Festival am Samstag eröffnen darf, haben wir nicht gesehen, soll Metalcore sein und heißen
Mayflower.
Godslave und ihr Thrash Metal riss uns jetzt von immernoch Draußen auch nicht gleich vom Sockel. Ganz gut, aber ich steh doch eher auf räudigeren Thrash, war mir zu "nett", baer schon ok. Die Franzosen
Aephanemer waren dann so gar nicht meins. Symphonic Black mit Melo-Death? Gefiel mir gar nicht, wenn die Sängerin dann noch klar und symphonisch sang, war ich ganz raus. Irgendwie ähnlich dem was, Britta Görtz heute mit Hiraes macht, die mir auch nicht reinlaufen.
Auf
Sulphur Aeon habe ich mich am allermeisten gefreut, da lange nicht mehr gesehen! Völlig großartiger Auftritt mit wuchtigem Sound und in sich stimmiger Performance. Ein schöner Mix aus den bisherigen Sachen, haben wirklich abgeräumt mit ihrem dunklen, schwarzgefärbten Death Metal Gebräu. Ich kann es kaum noch abwarten, bis die neue raus ist. Viele Leute sahen das wohl ähnlich, denn sie wurden gut abgefeiert.
Demonical konnten da nix drauf setzen, machten ihre Sache aber echt gut. Die Vorbilder sind klar, erreichen sie aber nie. Müssen sie ja auch nicht, sind ja dennoch keine Copycats und konnten die Leute mitreißen. Mich nicht so wirklich heute. Die Dänen
Illdisposed fand' ich noch nie so wirklich spannend, drum war es ok, sie beim Pausieren im Schatten zu hören. Mir alles meist zu lahm und zu melodisch, kriegten mich gar nicht. Auf
Soen habe ich mich dann gefreut, bis ich schnell merken sollte, dass ich die mit den am Tag vorher spielenden Saor verwechselt habe... damn it, denn das war überhaupt nichts für mich. Ich mag es nicht über Bands per sé herzuziehen, deren Mucke nicht die meine ist, da ich immer großen Respekt vor Leuten habe, die zusammen Musik machen statt ihre Lebenszeit mit Daddeln oder so zu verschwenden. Ich denke jede Band hat eine Intention, was cooles zu schaffen, womit man Menschen erreichen will, drum fasse ich mich kurz. Die Schweden fabrizieren eine Art progressiven melodischen Metal mit abwechselnden Passagen und einem mir zu melodramatischen Sänger. Ich mag ja proggigen Metal sonst oft sehr, aber das war nix für mich, so nutzten wir die Zeit im Schatten neben der Bühne um im Gras zu dösen. Aber die Ansage des Abends ging klar an den Sänger, der selbstironisch meinte, dass es schön ist, dass alle so mitgehen, da sie auf so einem Festival wie hier eher nicht so reinpassen zwecks der doch meist härteren Klänge. Abgefeiert wurden sie nämlich sehr.
Die altgedienten
Dark Funeral aus Schweden (es war eh sehr schwedenlastig diesmal) waren dann das nächste echte Highlight, auf das ich mich total freute. Schon der Drumcheck machte klar, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Während des Sets war diese wahre Panzerdivision auch mein ständiger Hingucker, da es schon irre ist, was der wegklopft, auch wenn so ein Gemetzel ohne Trigger nicht geht. Irgendwie haben sie sich dann aber alle echt das billigste Corpsepaint aufgesetzt, das zur Verfügung stand, zwischen Abbath-light und halt ummalten Augen. Die Klamotten hatten auch eher was von Immortal-Theater, irgendwie alle seine Spur too much für mich. Ich bin ja ein entschiedener Hater von "Hey hey hey" und dergleichen Animationsspielchen (außer bei Maiden
), aber bei den schwarzen Künsten, auch noch vom Sänger initiiert, komm ich gar nicht drauf klar. Aber scheiss drauf, denn der Gig war ansonsten absolut geil, volles Brett, pure Macht. Grade die alten Songs kamen mega!
Zum Schluss
Dark Tranquillity, von denen ich auch noch nie großer Fan war und höchstens das Frühwerk mir geben kann. Bis auf die großartigen At The Gates konnte ich mit dem sog. Göteborg-Sound nie allzuviel anfangen. Sie wurden aber bei endlich vollständiger Dunkelheit sehr a abgefeiert und wohl von vielen als Headliner erachtet. Mein Highlight war schon nachmittags rum, denn Sulphur Aeon waren meine klaren Gewinner, vor Dark Funeral und Dmeonical. Sehr schöne und würdevolle Metal-Sause, nächstes Jahr dann bitte etwas weniger Schweden-Melodic, ich freue mich schon!