Cypher greift ins CD-Regal... (and then some)

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JUDAS PRIEST - Live In London

Ein Livealbum der Priester, das schon alleine aufgrund der Songauswahl kaum Wünsche offen lässt. "Metal Gods", "Grinder", "Victim Of Changes", "Green Manalishi".... um nur einige zu nennen.
Natürlich ist das alles perfekt dargeboten, mit einem bestens aufgelegten Twin Guitar-Duo namens Downing/Tipton, und der Ripper singt sowieso alles in Grund und Boden. Sollte man eigentlich nix zu beanstanden haben, und doch werde ich mit dem Album nach wie vor nicht warm. Ich weiß, das Thema hat 'nen Bart, aber für mich erreicht der Ripper einfach nicht das Feeling von Halford, so sehr er ihn technisch gesehen manchmal auch in die Tasche steckt. Klar ist Ripper selbst der größte Priest-Fan, aber das klingt mir hier alles eine Spur zu berechnend, zu "klinisch"... weiß auch nicht.
Daher nur

7/10
 
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FU MANCHU - Daredevil

Yeah, die Motörhead des Stoner Rock! Das ist ein Album, das ich gerne im Auto höre, und zwar MAXIMAL laut. Knochentrockener Wüstenrock, superfuzzy , arschtight und mit soviel Benzin hinter den Kiemen, dass es nur so sprudelt. Klar gibt es mit z.B. mit "The Action Is Go" bekanntere Scheiben der Südkalifornier, aber ich wage zu behaupten, dass einem keine andere dermaßen von hinten in die ölverschmierten Beine fährt, dass man nur noch nach Luft schnappt. Stonerrock in Perfektion! Nicht alles in Highspeed, aber das muss auch gar nicht - das Feeling zählt, und das kann es bspw. mit ZZ Top durchaus aufnehmen.
Anspieltipp:


9/10
 
Da dieser Thread auch schon längst entstaubt gehört, mache ich mal direkt weiter...

... mit dieser Scheibe (hier im aufklappbaren Digipack):

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TANKARD - Two-Faced

Jaaa, das ist eine Scheibe, die im "Tankard-Kontext" gerne mal übersehen wird, dabei gibt es darauf Hits, Hits, Hits! Schon der Opener "Death Penalty" poliert einem schön die Fresse. Aber auch Abrissbirnen wie "R.T.V.", "Nation Over Nation" und "Up From Zero" stehen den Frankfurter Prügelknaben perfekt zu Gesicht. Zweierlei gefällt mir hier besonders gut:
1. Der eher ernste, gesellschaftskritische Background und erstaunlich wenig Bierseligkeit
2. Einer der besten Tankard-Songs ever, der sich musikalisch vom Rest abhebt, ist die Beinahe-Ballade "Days Of The Gun"
Daumen hoch, hier kann es nur eine hohe Bewertung geben.

9/10

Schon allein wegen "Days Of The Gun" wurde dieses Album eins meiner Lieblingsalben der Band.:top:
 
It's time for blues, ladies and gents...

Ist zwar alles schon ein wenig her hier, aber ich bin froh, durch "Zufall" mal über ein Blues-Album hier gestolpert zu sein.

Aus der Debatte um Bonamassa halte ich mich mal raus (ich mag die Musik schon, allerdings finde ich, dass der gute Joe mittlerweile ein wenig affektiert wirkt - dies aber nur am Rande), muss aber anmerken, dass er mir das Tor zum Blues mit dem "Ballad of John Henry"-Album nachhaltig geöffnet hat.

In diesem Zusammenhang ein Geheimtipp von mir: Joanne Shaw-Taylor! Was diese Frau an der Gitarre bringt - vor allem an Feeling, und davon lebt der Blues - ist schon gigantisch, dazu hat sie auch noch eine passende Stimme. Im Grunde ist hier jedes Album eine Empfehlung wert und ich hoffe, dass ich zum nächsten auch mal in die Konzertstätte zur ihr schaffe - so denn eine Tour dazu durch Europa läuft.
 
Ich war gerade dabei. ;)

Nein, im Ernst - dein Wunsch sei mir Befehl.

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RAWHEAD REXX - Rawhead Rexx

Lustige Geschichte... diese CD habe ich vor 15 Jahren in der Grabbelkiste gefunden. Obwohl erst frisch erschienen, hat der Linzer Virgin Store (er möge in Frieden ruhen) das Debüt der Deutschen zum Spottpreis abgegeben.
Ja, ich gebe zu, ich habe sie mir nur wegen des niedrigen Preises und natürlich wegen des herrlich trashigen Covers gekauft. Bereut habe ich nichts, denn das hier ist hochklassiger, unverkopfter Voll-auf-die-Zwölf-Power Metal. Nackenbrecher wie "Town Of Skulls" (das von einem hörspielartigen Intro eingeleitet wird) oder "The Scream" zeigen, dass wahrlich kein Potential verschenkt wurde. Zumal die ehemaligen und gegenwärtigen Mitglieder keine unbekannten sind... ich sage nur: Dani Löble.
Schade nur, dass es bloß zwei Alben gab. Laut Metal Archives ist die Band noch aktiv. Wieder mal ein Beweis dafür, dass man trotz Popoaufreißen oft zur falschen Zeit am falschen Ort ist.
Eine Scheibe, der man eine Chance geben sollte.


8/10


An der band hatte ich mal ne zeitlang pseudo Interesse weil deren schlagzeuger seit 2005 bei helloween ist.
Ich hatte aber in der Phase nix gefunden. Amazon,ebay whatever
 
DA wage ich es mal auch einen oder zwei Tips zu geben.
Female fronted Blues MEENA CRYLE & Chris Fillmore Band, guckst Du hier
Wahnsinnsstimme und eine klasse Begleitband
und ich würde @Cypher gerne den Mann ans Herz legen, der mir aus selbigem spricht.
Hat gerade nach seiner schweren Erkrankung ein, wie ich finde, unglaublich starkes Album (Battle Scars) abgeliefert.
Die Rede ist von Walter Trout, zum Schnuppern bitte hier entlang
https://youtu.be/DmRdM5Z9Z6s?list=PLz8ufS3KEgcaCiMT2RbOkFLIvQzuIpV1T
Hoffe es gefällt.
 
Wie kann Frau eigentlich "blind" ins Regal greifen, wenn man man doch eh auswendig weiß, wo alles steht?

Fragen, die die Mittagspause so hervorbringt. :D
 
Würde nicht schaden, hier mal weiterzumachen, nicht wahr?
Mir ist da auch ein guter Anlass dazu eingefallen.

Ich hab mir einen Spotify-Ordner erstellt mit Alben, die mich in den 80ern und in den 90ern geprägt haben und die mir besonders ans Herz gewachsen sind.
Ich nehme mir diese nun eins nach dem andern vor und verliere ein paar Worte dazu.
Da sind ganz sicher keine unbekannten Perlen dabei, sondern das, was halt so rauskam Mitte der 80er und man sich als 13-jährige liebend gern am "Metal Hammer Album des Monats" (später auch Rock Hard und andere diverse Empfehlungen) orientierte. ;)
Die eine oder andere Anekdote ist vermutlich dabei. Peinlichkram sicher auch. :D Außerdem nicht nur Metal.

Also dann - ich beginne mit den 80ern.

Album Nr. 1 ist dieses hier:

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SAXON - Rock The Nations


Jep, das Album ist gemeinhin als Gurke in der Diskografie der Briten bekannt. Aber ich liebe es! Typischerweise, weil es halt mein erstes, bewusst wahrgenommenes Saxon-Werk war.
Klar, mit Abstand betrachtet ist nicht das beste Songmaterial drauf, aber unter andrem den Titeltrack, "Battle Cry", "Waiting For The Night" und die schöne Ballade "Northern Lady" höre ich immer wieder gern.
Ich weiß noch, dass ich das ebenfalls nicht besonders beliebte "Crusader" danach auf Tape überspielt bekam, aber bis auf den Titeltrack ist da nicht viel hängengelieben. Aber das ist eine andere Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
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SAVATAGE - Hall Of The Mountain King

Wenn man 13 oder 14 ist und den Metal gerade entdeckt, muss man durch verschiedene Herausforderungen durch (Gesang, Geschwindigkeit, Härte....), und darauf werde ich bei diversen Platten sicher noch eingehen.
Das hier ist eine davon, und ja - ich geb's zu: Es war ein Album-des-Monats-Blindkauf. Die Scheibe wurde so überschwenglich gelobt, und da mir das Cover sehr gefiel, musste die Platte ins Haus.

Oh boy... hat das lang gedauert, bis ich darauf klarkam.
Alleine "24 Hrs. Ago" und "Beyond The Doors Of The Dark" haben mich bündelweise Nerven gekostet. Die spitzen Schreie von Jon Oliva! Puuuhhh....
Einen dermaßen exaltierten Gesang war ich bis dahin nicht gewohnt. Und dann die orientalische Melodie im Opener. Sozusagen das "Aces High" von Savatage...
Aber dann - spätestens beim Titeltrack mit dem vorangestellten Prelude wurde ich doch vom Sava-Fieber gepackt.
Und: Tagelang sang ich auf dem Schulweg im Geiste immer: "White witch... white witch..."

Ein Savatage-Album, wie es meiner Meinung nach kein zweites gibt. Davor nicht und danach auch nicht mehr. Diese spezielle Magie hatte nur der Bergkönig!
 
Und auch hier haben wir einen Album-des-Monats-Blindkauf:

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DEF LEPPARD - Hysteria

Gut, ganz so blind war's nicht. Im Laden habe ich mir "Pour Some Sugar On Me" angehört, das mir (vermutlich) als MTV-Video untergekommen war.
Auch wenn ich nach dem Song das Gefühl hatte, ein Glas Cola ge-ext zu haben.... aber na ja: Nomen est omen. ;)

Das zuckrige Gefühl verließ mich auch zu Hause, beim Hören des restlichen Albums, nicht, aber man hatte stets das Gefühl, eine qualitativ hochklassige Süßigkeit genascht zu haben. Das hier war kein knallsüßer Billigriegel.
Einzig: Für meinen Geschmack ist das Album etwas zu lang. Geht aber auch heute noch gut ins Blut wie...äh... Zucker.
 
Jetzt müsst ihr ganz, ganz stark sein...

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POISON - Look What The Cat Dragged In


Nein! Doch! Oh!
Das 80er-Jahre-Cover-Grauen trägt diesen Namen.
Seien wir mal ehrlich... Bret Michaels und seine Fr...äh... Mannen haben das Duckface erfunden. Zumindest lenkt es ein wenig von der wirklich scheußlichen Schminke ab.
Ach, und da war ja auch noch die Musik.
Nein, das wird jetzt kein Verriss, denn ich breche hiermit eine Lanze für Poison (auch wenn Chefgötzi mich vermutlich mit einem Ban bestrafen wird).
Das Debütalbum enthält nämlich abseits des Ich-seh-wie-ne-Dragqueen-aus-nagel-aber sämtliche Frauen-Images einige wirklich vorzügliche Glam-Perlen. Allen voran mein persönlicher Teaser-Song "Talk Dirty To Me". Peinlicher Text, aber rockt einfach herrlich los. Ich hab' wohl so einige Stunden mit C.C. DeVille-Luftgitarren-Akrobatiken verbracht. So-zi-a-li-sie-rung, baby!
Ich schäme mich null.
Natürlich gibt es einige Stinker auf der Scheibe, wie das unsägliche "I Want Action" oder den langweiligen Titelsong.
Neben "Talk Dirty..." ist übrigens - das geb' ich unumwunden zu - die Ballade "I Won't Forget You" mein Favorit.
 
Übrigens... es ist nicht verboten, sich zu äußern, gell? ;) (Also, wenn das jemand möchte.)
 
OK, Poison war - bis auf Talk Dirty To Me, nie meins. Aber die anderen drei Alben liebe ich über alle Maßen (genau, auch die Saxon! Aber ich kann ja selbst mit Crusader und Destiny viel anfangen) und freue mich riesig über deine Worte. Und White Witch habe ich heute noch, 32 Jahre nach dem ersten Hördurchgang, dauernd im Ohr!
 
Hier kommt der nächste Glam-Stinker :D

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MÖTLEY CRÜE - Girls Girls Girls

Was will man machen? In den Eighties wurden eben noch nicht 14.327 neue Alben pro Woche veröffentlicht - da musste man sich das wenige, das es gab, umso gründlicher vornehmen.
Selbstverständlich fiel selbst mir Jungspundin die Limitiertheit der Vince'schen Stimmbänder auf, und die Songs waren ziemlich simpel gehalten, plakativ und der Gitarrensound roch nach Plastik (wenngleich es nirgendwo sonst geilere Plastikmotorsäge-springt-an-Geräusche gab als beim Opener "Wild Side").
Ich war jung, ich war komplett metal-deppert (im Sinne von metal-verrückt) und ich erfreute mich auch an "Girls, Girls, Girls". Als das bessere "Dr. Feelgood"-Album später rauskam, war meine Phase schon wieder vorbei...
Aber was man auch mal schaffen muss: Unsere Abi-Ball-Mitternachtseinlage enthielt zur Untermalung unserer Darbietung jede Menge Song-Snippets. Darunter "Jailhouse Rock" von Elvis in der "altmodischen" Fassung, gefolgt von einem Auszug von - erraten! - "Jailhouse Rock" von Mötley Crüe. Intitiert von (damals-noch-nicht)Frau Cypher.

P.S.: Den Text von "You're All I Need" fand ich damals sehr erschütternd. Heute dagegen.... nun ja.
 
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