Death Metal Album des Jahres 2018

Ähnlich wie Kwade Droes im Black Metal-Bereich habe ich im Death Metal-Bereich auch eher einen Außenseiter als Favoriten. Muss aber vorausschicken, dass ich dieses Jahr sehr wenig neuen Death Metal (und angrenzende Stile) gehört habe. Mein Favorit ist trotz unterdurchschnittlicher Produktion..... *trommelwirbel* ............... Jyotisavedanga mit Thermogravimetry Warp Continuum. Finde, die haben das Weltraum-Thema sehr gut umgesetzt und wünsche mir eigentlich nichts sehnlicher, als dass es noch mal neu und besser aufgenommen würde.
 
Ich weiss nicht ob man die chapel und die sulpur aeon noch zum reinen Deathmetal zählen kann , jahreshighilghts sind sie trotzdem. War ein sehr starkes jahr 2018.
 
Die neue Sulphur Aeon zählt für mich klar zum DM, Chapel nicht.

Reiner Death Metal. Hui, wo fängt der an, wo hört der auf?
 
Ich finde es insgesamt ein wenig schade, dass die neue CRUCIFIER total untergeht. Klar ist es nicht schön, wenn der Cheffe der Band ein wenig blöde im Kopf ist und das Label noch dazu keinen guten Ruf besitzt (ich hatte mit diesem Wandervogel komischerweise nie Probleme).

"Thy Sulphur Throne On High" gehört defintiv zu den besten Black/Death releases 2018. Das Ding scheißt so schön auf alle Trends, dass es mir eine reine Freude ist. Wer sich traut, kann das Album hier anhören:

https://crucifier.bandcamp.com/album/thy-sulfur-throne-on-high

Selbstzitat, ok. Aber die gute Nachricht kommt jetzt:

Crucifier agreed to work with IBP in the future as their main label.

Schreibt IBP im NWN! Forum. Eine sehr weise Entscheidung von beiden Seiten.
 
Die beiden Crucifier Full-Lengths bekommt man ja hierzulande problemlos.
Trotzdem habe ich neulich bei Deathrune selbst was geordert und erst im Nachhinein ein wenig recherchiert.
In all den Jahren hatte ich leider nicht mitbekommen, dass der Typ dahinter einen eher zweifelhaften Ruf genießt.
Nach den Anfängen in Spanien und einem Zwischenstopp in Deutschland ist er ja jetzt übrigens in Polen ansässig.
Mal sehen, ob mein Zeug hier ankommt...
 
Ich habe in den letzten etwa 10 oder bestimmt mehr Jahren zwar selten, aber immer mal wieder bei ihm bestellt, obwohl ich die Geschichten um ihn kannte. Oft gab es aber keine Alternative und ich hatte nie Probleme, egal ob er nun aus Spanien, Deutschland, Großbritannien oder Polen verschickt hat. Die aktuelle CRUCIFIER habe ich zur Sicherheit über seinen Discogs-Account gekauft und das Ding (aus Wroclaw) war schneller hier als so mancher Inland-Versand.
 
Die beiden Crucifier Full-Lengths bekommt man ja hierzulande problemlos.
Trotzdem habe ich neulich bei Deathrune selbst was geordert und erst im Nachhinein ein wenig recherchiert.
In all den Jahren hatte ich leider nicht mitbekommen, dass der Typ dahinter einen eher zweifelhaften Ruf genießt.
Nach den Anfängen in Spanien und einem Zwischenstopp in Deutschland ist er ja jetzt übrigens in Polen ansässig.
Mal sehen, ob mein Zeug hier ankommt...

Wenn du über ebay bei ihm bestellt hast, dann kommt es wohl relativ fix in der Regel. Ich habe bei dem Typen vor einigen Jahren mal direkt bestellt als er mit OAP zusammengearbeitet hat, aber dann MONATE warten müssen, ohne etwas zu bekommen. Letztlich hat mir der Andreas von OAP dann geholfen, damit ich noch an die Sachen komme. Fazit: FINGER WEG!
 
Das Death Metal Album des Jahres 2018 ist
Zealot Cult - Spiritual Sickness
a0405478960_10.jpg


 
1. Chapel of Disease - ...And As We Have Seen The Storm, We Have Embraced The Eye:
Mal wieder bezeichnend, dass sich auf meinem 1. Platz ein Album befindet, dass man nur noch mit viel gutem Willen dem Death Metal zuordnen kann. Aber so ist das halt mit mir und Death Metal: hier gefallen mir einfach oft die Alben am besten, die sich auch mal in der ein oder anderen Form über die Genregrenzen hinauswagen.
Zu dem Album selbst muss ich eigentlich nicht mehr viel sagen. Chapel Of Disease haben damit geschafft, was Venenum im letzten Jahr nur stellenweise gelungen ist. Eine perfekte Verschmelzung von Death Metal und Classic Rock (diese Gitarren!). Hinzu kommt noch eine Prise Rock 'n' Roll, die einfach Spaß macht.

2. Lik – Carnage:
Ich hab nicht wirklich erwartet, dass Lik bei mir so weit oben landen, aber das Album bietet einfach beste, kurzweilige Unterhaltung ohne einen einzigen Durchhänger. Schön fetziger, räudiger Old School Death Metal mit tollen melodiösen Gitarrensoli. Allein die ersten 3 Songs hauen mich jedes Mal wieder vom Stuhl. Sieht so aus, als müsste ich mich doch mal näher mit Dismember beschäftigen (*duck*).

3. Necros Christos – Domedon Doxomedon:
Wieder so ein Grenzgänger, wenn auch alles in allem doch noch deutlicher im DM verwurzelt als die neue Chapel. Dennoch wildert man ab und an im Doom, im Thrash oder im klassischen Heavy Meta. Hinzu kommen natürlich noch die Zwischenparts, die sich auf diesem Album noch einmal wesentlich besser ins Gesamtbild fügen und weniger wie ein Fremdkörper wirken als bei den Vorgängern. Trotz der Länge hab ich bei dem Album nie das Gefühl, dass hier irgend etwas zu sehr künstlich aufgebauscht und überladen wurde. Im Gegenteil, vielmehr scheint mir hier alles perfekt durchdacht und auf den Punkt komponiert zu sein, es mangelt nicht an Abwechslung und die Scheibe fesselt mich von vorne bis hinten.

4. Škáŋ – Death Crown:
Schon wieder keine reine Schule, stattdessen angeschwärzter DM mit einer faszinierenden Westernatmosphäre. Klingt spannend, ist es auch. Der garstige Gesang sorgt für den BM-Faktor, hinzu kommen tolle psychedelische, wabernde Gitarren, hypnotische Drums und akustische Passagen. Dadurch werden Klanglandschaften erschaffen, die bei mir ziemlich starke Assoziationen an den Wilden Westen, endlose Weiten, Südstaaten, etc. erwecken. Anspieltipps: „The Womb“, „Father Qayin“ und „For The Love Of Death“.

5. Sulphur Aeon – The Scythe Of Cosmic Chaos:
Sulphur Aeon ziehen im Vergleich mit Chapel of Disease bei mir immer den Kürzeren (wahrscheinlich weil näher am klassischen DM). Nichtsdestotrotz bekommt man hier Einiges geboten. Vor allem, wenn es darum geht, technisches Können mit Atmosphäre zu verbinden, spielen Sulphur Aeon schon in einer eigenen Liga. Was die Clean Vocals angeht, hat ich zuerst so meine Befürchtungen, aber ich finde, die sind doch sehr passend, zumal sie mich ziemlich an die Vocals auf Bölzers „Hero“ erinnern, was beileibe keine schlechte Sache ist.

6. Cosmic Atrophy – The Void Engineers:
Ein weiteres Album, dass mich sehr positiv überrascht hat. Wenn ich schon Progressive/Technical DM lese, befürchte ich meistens das Schlimmste (Angebermusik, um des Angebens willen, ohne Atmosphäre bzw. richtige Songs). Entsprechend erfreut war ich dann über das hier Gebotene: nämlich finnischen DM mit einer ordentlichen Portion Weltraumfeeling, welches sich aus entsprechend spacigen Synths, Gitarren oder auch Streichern speist. Zwar durchaus technisch anspruchsvoll, aber eben songdienlich und auf eine packende S
F-Atmosphäre ausgelegt.

7. Vanhelgd – Deimos Sanktuarium:
Vanhelgd liefern eigentlich immer ab und auch dieses Album kann das konstant hohe Niveau halten. Geboten wird wieder einmal DM der schwedischen Art, vor allem bei den doomigen Passagen lässt sich auch viel Asphyx raushören. Anfangs fand ich den Vorgänger stärker, was vermutlich mit der etwas roheren und unzugänglicheren Natur dieses Albums zusammenhängt. Aber auch hier schälten sich mit der Zeit einige tolle Melodien, sowie neue Elemente, wie etwa der Einsatz von Chören, heraus, die das Album letztlich doch in die Top 10 gebracht haben.

8. Taphos – Come Ethereal Somberness:
Taphos liefern DM amerikanischer Prägung. Schön Old School, ranzig, melodiös, rhythmisch, schnell,eingängig und rasiermesserscharf. Dabei ist das Songwriting erfreulich variabel, die Growls ausdrucksstark (plus die guten alten Ughs und Aghs) und die Atmosphäre düster. Für mich ähnlich wie Lik ein kurzweiliger Spaß.

9. Bone Sickness – Theater of Morbidity:
Ein noch kürzeres Vergnügn bieten Bone Sickness. 20 Minuten Auf-Die-Fresse-DM mit Grindcore-Einflüssen. Hier folgt Attacke auf Attacke, kurzatmige Growls, Riffs, Filmzitaze, nächster Song. Das Ganze ist einfach herrlich ungestüm und unbeschwert. Vielleicht nicht die höchste Kunst, aber jugendlicher (?) Wahnsinn und Leidenschaft reichen manchmal eben einfach aus.

10. Grave Upheaval – Untitled:
Aufgrund der Verbindungen zu Portal, hatte ich schon das Schlimmste erwartet, letztlich erwies sich das Album aber doch als relativ zugänglich und ziemlich packend. Anders als Portal auf ihrem aktuellen Album, agieren Grave Upheaval überwiegend im langsamen Tempo. Auch hier regiert der Wahnsinn, aber nicht so sehr das reine Chaos. Stattdessen legt man eher Wert auf eine düstere, rituelle Atmosphäre, die für mich besonders von den starken, variablen Vocals (von tiefen Growls über Heulen, Zischen, Röcheln, etc.) getragen wird.

Die Top 10 knapp verfehlt haben unter anderem Dakhma, sowie im EP-Bereich Nekrovault und Abyssous.
Ansonsten bleibt die Erkenntnis, dass ich noch immer recht wählerisch bin, was Death Metal angeht. Bei zu technisch und verkopft bin ich meist raus (z.B. Horrendous), Langweilige, tiefe Growls sind auch eher Abtörner (z.B. bei Of Feather And Bone oder Tomb Mold) und für dumpf/verwaschen produzierten, dissonanten, chaotischen Wahnsinn (à la Portal, Infernal Coil oder Malthusian) bin ich dann wohl doch zu sehr Weichspül-Death-Metallerin (Copyright @Henna glaub ich).
 
Zurück
Oben Unten