Euer bizarrstes Alltagserlebnis?

Bin mal (wie so ziemlich oft) zum Pinkeln an einer Autobahnraststätte rangefahren. Steht da son Typ und glotzt die Wand an. Normal beim Pinkeln irgendwie. Bei mir dauerte es etwas länger und er wurde auch nicht fertig. Dann sah ich aus dem Augenwinkel (gab keine Trennwand), daß er sich die Latte polierte. Hab dann versucht schnell fertig zu werden und mir nichts anmerken zu lassen. Scheiss Situation war es trotzdem.
War gut, dass du dich unauffällig verhalten hast. @Spatenpauli wird nämlich ungern bei Fünf gegen Willi gestört.
 
2001 waren wir zu viert -mein bester Freund, seine damalige Freundin Annika* und ein Kumpel- ein Wochenende an der Biggetalsperre zum Saufen. Gepennt wurde auf einem Parkplatz in und an den Autos, gesoffen auch. Irgendwann nachmittags kam eine Gruppe Jungs vorbei, drei oder vier, auch so unser Alter, mit denen wir ins Gespräch kamen. Popper/HipHopper, die an unserem Treiben interessiert waren, aber alle ganz nett. Bisschen gequatscht, so zehn Minuten und einer von ihnen war dabei die ganze Zeit ruhig und hat sich ein bisschen im Hintergrund gehalten. Auf einmal platzte er mitten in ein Gespräch rein und meinte in Annikas Richtung: "Du heißt Annika Meier und kommst aus Wiehl."

Erst mal alle so leicht verdutzt und nach einer kurzen Pause meinte einer der anderen Burschen nur "jetzt geht das schon wieder los".

Und der Typ machte weiter, "deine Eltern heißen soundso und arbeiten bei der Post, deine Oma ist letztes Jahr gestorben" und so weiter. Hat ihre halbe Lebensgeschichte runtergerattert während wir alle nur mit offenem Maul daneben standen und nix kapiert haben. Annika meinte auch nur, es wäre alles richtig gewesen und sie hätte den Typen noch nie im Leben gesehen und war sich sicher, daß er nichts mit ihrer Familie zu tun hatte. Auch ihre Eltern kannten ihn nicht, als wir ihnen später ein Foto mit ihm zusammen drauf gezeigt haben.

Die anderen Typen meinten nur, sowas habe er öfter, daß er auf einmal aus dem Nichts heraus die Lebensgeschichte von fremden Leuten kennen würde , ohne sie jemals zuvor gesehen zu haben.

Das war schon sehr, sehr creepy und wir haben nie herausgefunden ob die uns nicht irgendwie verarscht haben, uns vorher belauscht oder so. Aber selbst wenn, wir hatten vorher ja nicht über diese ganzen Details aus A.s Familienleben gequatscht. Sie sind dann auch irgendwann weitergezogen ohne uns irgendwie aufzuklären, sie konnten sich das angeblich auch nicht erklären was mit ihm los sei.

Seltsam? Aber so steht es geschrieben. Definitiv das Erlebnis, was ich am ehesten als das seltsamste in meinem Leben bezeichnen würde.



*Name aus Datenschutzgründen leicht verändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, war nicht Alltag, sondern im Urlaub, aber passt hier trotzdem rein:

Circa 1990 in Jugoslawien. Wir mit Wohnwagen auf dem Weg in die Türkei. In Jugoslawien entlang des "Autoput" halbwegs angenehme Campingplätze zu finden, war pures Glücksspiel. An diesem Abend erreichten wir einen Platz, auf dem wir bei Ankunft die einzigen Gäste waren. Unheimlich genug. Nach einiger Zeit kamen aber noch eine Hand voll anderer Reisender. Unter diesen ein Wohnmobil mit Hamburger Kennzeichen. Oh, cooler Zufall. Heraus kommt ein Ehepaar im Rentenalter mit einem Dackel. Meine Mutter meint zu uns: "Der Hund sieht aus, als würde er 'Wurzel' heißen". Wir kommen mit dem Paar ins Gespräch und fragen nach dem Namen des Hundes. Dreimal dürft ihr raten wie er hieß...
Ok, Der Dackel meines Vaters hieß auch Wurzel. Aber das war vor meiner Geburt, also als er noch jung war.
 
Mir fällt da spontan nur eine Situation ein.
Es war vor ca. 10 Jahren, als ich mit meiner damaligen Freundin über nen Markt in der Fußgängerzone geschlendert bin, es war recht dicht gedrängt, als ein junger Kerl (ca. 16 Jahre) mit langen Haaren auf uns zu kam, vor uns stehen blieb, uns auf die Schultern klopfte und mit einem Lächeln im Gesicht in einer Engelsstimme zu uns sagte, "ihr zwei heiratet mal." Danach lief er an uns vorbei einfach weiter.

Natürlich war das einfach nur ein Typ, der sich einen Spaß daraus machte, Fremde zu überrumpeln (hat funktioniert) und es ist weit weniger erstaunlich als die Details, die in der Geschichte von @El Guerrero aus dem Hut gezaubert wurden, aber schräg wars defintiv. Nun, er sollte Recht behalten.
 
Mein bizarrstes Alltagserlebnis heißt Büro.
Jeden Tag. Immer wieder. Manchmal mit Beleuchtung. Manchmal mit Feueralarm, weil wer ein Schnitzel auf dem Herd vergessen hat.
Manchmal, weil Menschen mit Boombox und Energydrink die Heiligenstatue draußen antanzen.
Oder im Winter den Abschlag mit Schneebällen üben.
Oder wildpinkeln.
Alle an der selben Stelle, manchmal mehrmals, manche gleichzeitig.
Japp. Definitiv Büro.


Wobei!
Als ich am 01.11. auf dem Heimweg an der Bahn stand hat mich eine ägyptisch geschminkte Dame zweimal tänzelnderweise mit nem Zauberstab auf die Schultern getippt!
Aber ich hab weder Flügel bekommen, noch kam meine Bahn pünktlich, noch bin ich auf magische Weise reich und berühmt geworden, also war's für'n Arsch.
Nur bizarr.
 
Zuletzt bearbeitet:
2001 waren wir zu viert -mein bester Freund, seine damalige Freundin Annika* und ein Kumpel- ein Wochenende an der Biggetalsperre zum Saufen. Gepennt wurde auf einem Parkplatz in und an den Autos, gesoffen auch. Irgendwann nachmittags kam eine Gruppe Jungs vorbei, drei oder vier, auch so unser Alter, mit denen wir ins Gespräch kamen. Popper/HipHopper, die an unserem Treiben interessiert waren, aber alle ganz nett. Bisschen gequatscht, so zehn Minuten und einer von ihnen war dabei die ganze Zeit ruhig und hat sich ein bisschen im Hintergrund gehalten. Auf einmal platzte er mitten in ein Gespräch rein und meinte in Annikas Richtung: "Du heißt Annika Meier und kommst aus Wiehl."

Erst mal alle so leicht verdutzt und nach einer kurzen Pause meinte einer der anderen Burschen nur "jetzt geht das schon wieder los".

Und der Typ machte weiter, "deine Eltern heißen soundso und arbeiten bei der Post, deine Oma ist letztes Jahr gestorben" und so weiter. Hat ihre halbe Lebensgeschichte runtergerattert während wir alle nur mit offenem Maul daneben standen und nix kapiert haben. Annika meinte auch nur, es wäre alles richtig gewesen und sie hätte den Typen noch nie im Leben gesehen und war sich sicher, daß er nichts mit ihrer Familie zu tun hatte. Auch ihre Eltern kannten ihn nicht, als wir ihnen später ein Foto mit ihm zusammen drauf gezeigt haben.

Die anderen Typen meinten nur, sowas habe er öfter, daß er auf einmal aus dem Nichts heraus die Lebensgeschichte von fremden Leuten kennen würde , ohne sie jemals zuvor gesehen zu haben.

Das war schon sehr, sehr creepy und wir haben nie herausgefunden ob die uns nicht irgendwie verarscht haben, uns vorher belauscht oder so. Aber selbst wenn, wir hatten vorher ja nicht über diese ganzen Details aus A.s Familienleben gequatscht. Sie sind dann auch irgendwann weitergezogen ohne uns irgendwie aufzuklären, sie konnten sich das angeblich auch nicht erklären was mit ihm los sei.

Seltsam? Aber so steht es geschrieben. Definitiv das Erlebnis, was ich am ehesten als das seltsamste in meinem Leben bezeichnen würde.



*Name aus Datenschutzgründen leicht verändert.
So fangen viele Horrorstreifen an.... echt creepy
 
Bei meiner Arbeit auf der Intensivstation bin ich mit einem stadtbekannten Alkoholiker ( soweit bekannt nicht im Forum unterwegs ;)) mal empathisch ins Gespräch gekommen, sind ja auch Menschen. Meine Naivität zum damaligen Zeitpunkt verleitete mich zu der Frage, warum er sich ins Grab säuft. Empathie und so.... daraufhin erzählte er mir eine sentimentale Lebensgeschichte und erwähnte seine angebliche Lebensgefährtin/Frau, welche bis zum Tode von ihm gepflegt werden musste. Als ich ihn daraufhin nach dem Namen seiner Frau fragte zeigte er auf ein Tattoo am Oberarm, darauf stand: Fotze
..... dann hat er mich ausgelacht....
Das wars dann erstmal mit Empathie.... Alter....
 
Bei meiner Arbeit auf der Intensivstation bin ich mit einem stadtbekannten Alkoholiker ( soweit bekannt nicht im Forum unterwegs ;)) mal empathisch ins Gespräch gekommen, sind ja auch Menschen. Meine Naivität zum damaligen Zeitpunkt verleitete mich zu der Frage, warum er sich ins Grab säuft. Empathie und so.... daraufhin erzählte er mir eine sentimentale Lebensgeschichte und erwähnte seine angebliche Lebensgefährtin/Frau, welche bis zum Tode von ihm gepflegt werden musste. Als ich ihn daraufhin nach dem Namen seiner Frau fragte zeigte er auf ein Tattoo am Oberarm, darauf stand: Fotze
..... dann hat er mich ausgelacht....
Das wars dann erstmal mit Empathie.... Alter....
Sorry, eigentlich gar nicht witzig, weil ausgenutzte Empathie, aber ich musste gerade erstmal spontan vor Lachen über den Schreibtisch brechhusten. :D
 
Kein Alltags-, aber ein Arbeitserlebnis:

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