Go ahead and talk shit! - der New Metal-Thread

God Awakens Petrified waren damals auf einem RH-Unerhört-Sampler vertreten. (Damals) modernes Groove-Zeugs aus der Nachbarschaft von Devin Townsend.

 
Ich mag ja nur sehr wenig aus diesem Bereich. System Of A Down waren zweifellos ziemlich gut, aber ich hab mich relativ schnell an ihnen sattgehört, Soulfly sind teilweise ganz brauchbar, teilweise aber auch sehr öde und das war es eigentlich auch schon so ziemlich. Rage Against The Machine waren großartig, gehören für mein Empfinden aber nicht in diese Schublade.

Und dann wäre da noch ein Album, das ich mal aufgrund des voivodesken Bandnamens für sehr kleines Geld blind kaufte. Die Musik hat mit Voivod nicht das geringste zu tun, sondern fällt ziemlich klar in die Nu Metal-Schublade, aber aus irgendeinem Grund mag ich sie trotzdem. Muss wohl an den guten Songs liegen.

Kennt jemand zufällig die anderen Alben der Band?

Edit: Wobei, wenn ich länger darüber nachdenke, dann könnte man Vision Of Disorder's formidables Album From Bliss To Devastation auch in diese Ecke einsortieren, wenn die Band auch an sich aus dem Hardcore kommt.
 
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Hat schon jemand Coal Chamber genannt?
oder Kittie?
https://www.youtube.com/watch?v=r3ThppM3IhA

Ich hatte damals bei vielen den Gedanken, dass das Nachläufer, die gern das Erbe von Faith No More, Body Count und zum Teil von Life of Agony antreten würden, wären. Hat aber keiner so Recht hinbekommst. Am stärksten aus heutiger Sicht haben sich wohl die ersten drei von den Deftones und die ersten zwei von S.O.A.D. gehalten (den Bass auf den letzten beiden Alben runterzuschrauben war in meinem Augen ein massiver Fehler). Das Slipknotdebüt war auch gut, die dritte war für mich jedoch das eigentliche Glanzstück der Band, da traf Wut auf Struktur. Das Debüt von Ill Nino war stark, die Cover-EP war gut, der Rest war Käse. Das gleiche bei Kittie, nach Spit und Oracle schlief das ganze ein. Linkin Park waren mir von Beginn an zu glatt, die Songs des Debüts waren alle gut geschrieben, aber irgendwo hatten sich alle denkbaren Ecken verloren. Limp Bizkit fand ich immer schon zum schreiend davonlaufen... nur Faith war ein guter Song. KoRn sind in meinen Augen eine Band die immer wieder verdammt gute Songs, aber anscheinend nie (ich mag mich irren, ich kenne nicht alle) gute Alben schreibt. Soulfly und Ektomorf waren OK, mühten sich aber auch beide in ihren Nu-Phasen damit ab auf Albumlänge zu bestehen. Soulfly schafften das noch besser als Ektomorf. Disturbed hatten auf dem Debüt zwei starke Nu-Songs, danach ging es für die in eine andere Richtung, fast alles was nach der Sickness kam hat mit Nu nüscht mehr zu tun. Bei Exilia, Mudvayne, Papa Roach und vielen anderen mochte ich meist ein paar Nummern, aber die meisten Bands haben es nicht geschafft durchgehende Qualität auf Albumlänge zu bringen. Was meiner Meinung nach eines der Hauptprobleme vieler Nu-Bands war. Da sind so viele Gruppen mit zwei potentiellen Hits an den Start gegangen und haben dann ganz schnell Alben auf den Markt gebracht, die aber neben den Hits mit mittelmäßigem bis schlechtem Füllmaterial versehen waren. Dafür gab es aber schnell einen Vertrag und ein Video.
Die letzte Platte die ich aus der Richtung gut fand, war Hats of to the Bull von Chevelle. Natürlich kann man jetzt darüber streiten ob man die jetzt noch zum Nu rechnet oder doch lieber was anderes wie Alternative Metal oder Post-Grunge dazu sagt. Wobei ich auch sagen muss, dass ich aus der Nu-Richtung seit Jahren nicht mehr viel gezielt gehört habe.
 
Deftones und SOAD würde ich auch irgendwie nicht so dazu zählen, die haben irgendwo im Alternative-Bereich ihre eigene Sparte aufgemacht. Bei Slipknot ging's für mich ab "Iowa" steil bergab. Ill Nino sehe ich auch so. Kittie fand ich immer nervig, Linkin Park mochte ich etwa eine Woche.

Deine Meinung zu Limp Bizkit ist grundlegend falsch, ebenso zu Korn. :D

Zu Coal Chamber: Solche behämmerten Moves macht sonst keiner. Zum Schreien.

 
Deine Meinung zu Limp Bizkit ist grundlegend falsch, ebenso zu Korn. :D
Bei Limp Bizkit werden wir uns sicher nicht einig :acute:, aber welches wäre das beste durchgehnde Album von KoRn? Das probiere ich wohlmöglich. Eigentlich müsste es für mich wohl das düsterste sein.
 
Bei Limp Bizkit werden wir uns sicher nicht einig :acute:, aber welches wäre das beste durchgehnde Album von KoRn? Das probiere ich wohlmöglich. Eigentlich müsste es für mich wohl das düsterste sein.

Wohl nicht. LB in HH 2009 war das beste Konzert meines Lebens. :) Ich finde von Korn kein Album gut. Oft habe ich Lust auf den Sound, und nach dem ersten Refrain kotzt es mich dann an. Ausnahmen machen höchstens ein paar Tracks auf "Issues".
 
Das beste durchgehende Album von KoRn ist einfach....

Korn_-_Take_a_Look_in_the_Mirror.jpg


Und immer dran denken, der Bex hat Recht ;)
 
RATM würde ich, genau wie Deftones und SOAD, nicht dazu zählen.

Was ist denn für euch an Deftones New Metal, abgesehen von den Klamotten damals? In meinen Ohren sind die vibemäßiger dichter an Tool dran als an Linkin Park oder Korn.
 
RATM würde ich, genau wie Deftones und SOAD, nicht dazu zählen.

Was ist denn für euch an Deftones New Metal, abgesehen von den Klamotten damals? In meinen Ohren sind die vibemäßiger dichter an Tool dran als an Linkin Park oder Korn.
RATM sind kein Nu. Die waren wie Clawfinger, H-Blockx, Body Count, Faith No More, Living Colour, RHCP etc. deutlich vor dem Nu da.
Nu Metal begann mit KoRn. Der Titel geht aber eigentlich auf einen Livebericht zu Coal Chamber zurück umfasst aber insgesamt stets den gleichen Wust an Musik: Ein von Trevor Dunn und Billy Gould geklautes Bassspiel, das Gitarrenspiel von Trey Spruance und Dimebag, das Schlagzeug von Puffy und der Gesang von Mike Patton und Phil Anselmo. Ich weiß nicht wie oft in den ersten Jahren des Nu noch der Vergleich Faith No More trifft Pantera für Neuerscheinungen bemüht wurde, aber es war oft... sehr, sehr oft.
Das meine ich auch nicht negativ, keine Band beginnt im luftleeren Raum, jede neue Musik baut irgendwie auf was vorherigem auf, aber wenn man Linien ziehen muss, dann sind KoRn nunmal der Beginn des Nu-Metals und RATM sind Vorläufer.

SOAD waren mit den ersten Platten zwar eigen, aber doch drin. Songs wie Darts, Sugar, Chop Suey bedienten da schon die junge Szene. Gewiss sind die mit ihrem armenischen Folkloreeinschlag und ihren hektischen Rhythmen besonders, allerdings war die Idee mit der nationalen Folklore ja auch nicht sooo neu. Insbesondere über Sepultura spielten einige Nu-Bands mit sowas: Ektomorf in ihrer Nu-Phase, natürlich an Soulfly angelehnt über Ill Nino muss man da vermutlich nicht reden, die Argentinier von A.N.I.M.A.L. und die Puertoricaner von Puya spielten damit in ihren jeweiligen Nu Phase. Wobei viele bedingt in ihrer jeweiligen Kulturgeschichte eben lateinamerikanisch anmutende Perkussion nutzten.

Deftones bedienten mit Nummern wie 7 Words, My Own Summer oder Back to School nicht nur den Nu Metal, sie prägten ihn auch ein gutes Stück weit mit und brachten das Genre eine Spur weiter. Gerade Back to School ist als letzter Hinweis auf die Geschichte in der sie populär wurden bekannt. Chino wollte eigentlich weg vom Nu-Image, aber die Firma wollte noch eine Single, also hat Chino einfach Pink Maggit überarbeitet et Voila, fertig war Back to School. Das war ein letzter Fingerzeig in den Nu, von den Deftones. Danach standen Tool, Nine Inch Nails und immer noch ein wenig Faith No More (Angel Dust / Album of the Year) Pate für das was die Band machte. Ähnlich sieht es z.B. bei Disturbed aus Down with the Sickness ist natürlich ne Nu-Nummer aber späteres Zeug wie 10.000 Fists hat nichts mehr mit Nu an der Brause.

Wobei das so auch alles Symptomatisch für den Nu Metal war. Das fing 1994 mit dem KoRn-Debüt an, wurde als Stil aber erst begriffen und benannt als weitere irgendwie ähnliche und erfolgreiche Bands auftauchten. Mit den Deftones, Systems of a Down, Limp Bizkit und Coal Chamber wurde das zu einem Stil und der Stil fand im Spannungsfeld zwischen diesen Gruppen statt und wurde entsprechend definiert. Weshalb es auch nicht viel bringt über Deftones und SOAD zu diskutieren, die gehörten mit ihren ersten Alben mit in den Nu-Ursprung. Damit kam dann auch der große Erfolg und der Hype des Genres um die Jahrtausendwende. So ein Hype saugt ein Genre allerdings auch sehr schnell aus. Ein paar Jahre hielten sich noch die wirklich großen Namen die dabei blieben, aber der Strom der neuen Impulse versiegte zusehends. Die Masse an Interpreten wurde größer und in einer größeren Masse war auch einfach mehr Ramsch dabei. Bis etwa 2004 war das Thema Nu Metal weitestgehend durch und kaum noch eine der einstigen Größen wollte darauf festgenagelt werden. Deftones waren die ersten die das sinkende Schiff verließen, SOAD, Coal Chamber, Limp Bizkit und selbst Linkin Park, KoRn und Slipknot folgten, zumindest Zeitweise raus aus dem Nu, entweder ging es musikalisch in eine neue Richtung oder man legte eine längere Pause ein, wenn sie sich nicht gar vollständig auflösten. Am Ende bestand vornehmlich nur noch eine zweite Garde aus Gruppen wie Ill Nino, Taproot, Kittie, dope, Mudvayne, Mushroomheads, Static-X und die konnten 1. die erwartete Qualität nicht halten und wurden 2. nicht so gepusht wie die einstigen Zugpferde des Genres. Damit war Nu Metal Mitte der 2000er weitestgehend ausgelaugt. Insbesondere weil zur gleichen Zeit mit Chevelle, Three Days Grace, Hurt und 3 Doors Down das ganze Post-Grunge-Ding, dass zunehmend auf einige Ideen aus dem Nu-Metal zurückgriff, einen enormen Aufschwung erlebte und das neue große Ding jugendlicher Rock-Musik war.
Das beste durchgehende Album von KoRn ist einfach....

Korn_-_Take_a_Look_in_the_Mirror.jpg


Und immer dran denken, der Bex hat Recht ;)
Probier ich. Wobei ich Y’all Want a Single eine so grauselige Nummer fand, dass ich mir das Album bisher nie angehört habe.
 
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Deftones bedienten mit Nummern wie 7 Words, My Own Summer oder Back to School nicht nur den Nu Metal, sie prägten ihn auch ein gutes Stück weit mit und brachten das Genre eine Spur weiter. Gerade Back to School ist als letzter Hinweis auf die Geschichte in der sie populär wurden bekannt. Chino wollte eigentlich weg vom Nu-Image, aber die Firma wollte noch eine Single, also hat Chino einfach Pink Maggit überarbeitet et Voila, fertig war Back to School. Das war ein letzter Fingerzeig in den Nu, von den Deftones. Danach standen Tool, Nine Inch Nails und immer noch ein wenig Faith No More (Angel Dust / Album of the Year) Pate für das was die Band machte.

Ok, darauf können wir uns einigen. Für mich waren genau diese Tracks immer gar nicht so wichtig, und nach "White Pony" war ja eben auch komplett Feierabend damit. Bei Slipknot zählt "Iowa" für mich auch schon nicht mehr dazu, auch wenn natürlich ein paar Elemente geblieben sind.
 
Ich finde das ist das "metallischste" KoRn Album, deshalb das beste ;)
Muss es für mich eigentlich nicht sein, deprimierend oder experimentell stellt mich Musik am ehesten zufrieden, beides muss allerdings gekonnt sein. Aber ich riskier nachher ein Ohr.

Was ist eigentlich mit der dritten Farmer Boys, nicht so richtig Nu, aber dann doch mit auf der Welle, insbesondere wenn man auf die Deftones schaut. Und denen sagte man auch schon bei ihrem Debüt Faith No More trifft Pantera nach. Unvergessen natürlich Here Comes the Pain:
wobei ich eigentlich auch das leicht trashige Depeche-Mode-Cover vom Debüt mit Anneke mag:
https://www.youtube.com/watch?v=AK6-VWta5JU
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Ein kurzes Aufbäumen verbuchten auch die Italiener Exilia um Masha Mysmane mit der Single Stop Playing God, die versuchten dann später mit Nummern wie In the Air tonight und Far from the Dark auf der Welle von Lacuna Coil und Evanescence mit zu schwimmen. Was ja auch nicht viel mehr war/ist als schwarz angestrichener seichter Nu mit Frau am Mikro meist dann aber ohne Sprechgesang, hat für Exilia aber nicht den erhofften Erfolg gebracht. Ganz interessant fand ich manche Sachen von Linea 77 die einerseits auf RATM und Soad schielten, andererseits sehr Hip-Hop-betont und später dann sogar poppig agierten. Mit Nummern wie Ketchup Suicide, Fantsama und Evoluzione waren die auch nicht ganz unbekannt. Ein kleiner Geheimtip der letzten Jahre sind Maximum the Hormone (https://www.youtube.com/watch?v=dtf5fuTkbsA) die hatten zwar in Japan einen Hit, aber sonst kennt man die glaube ich kaum. Bekannt hingegen sind/waren Nonpoint mit Bullet with a Name, die bereits oben erwähnten dope mit Die Motherfucker Die, Drowning Pool mit Bodies, Salvia mit Click Click Boom, Spineshank mit Smothered... Snot (https://www.youtube.com/watch?v=wRnkUsFCu50) hätten damals vermutlich enorm groß werden können, allerdings war die Karriere nach Lynn Straits Unfalltod vorbei bevor sie begonnen hatte.
 
Ich bin wie @1984 zur Hochphase des Nu-Metal Musikfan geworden. Mein erstes Bild eines Metalfans waren diese Typen mit Baggy-Pants, fettigen, schwarz gefärbten Haaren und Slipknot-Hoodie. Da ich aber dann über ein Maiden-Konzert zum Metal kam (und meine ersten Alben Somewhere in Time, Sabbath Bloody Sabbath und Priest...live! waren) hab ich die damalige Ablehnung der Nu-Szene ziemlich verinnerlicht und Slipknot, Korn etc. lange kategorisch abgelehnt.

Seltsamerweise hat mich das nicht gehindert, zB die erste Linkin Park abzufeiern und dann auch gegenüber meinen Metal-Freunden bis aufs Blut zu verteidigen. Dazu stehe ich bis heute - was für ein tolles Album! Ganz eigene Atmosphäre, die heute auf eine sympathische Weise veraltet und retro-futuristisch wirkt. Auch das Remixalbum "Re-Animation" war noch gut und spannend.

SOAD habe ich nie zum Nu-Metal gezählt. Ich habe die lange als innovativsten, interessantesten Metal-Act der 00er-Jahre betrachtet und sehe auch heute nicht, was sie mit Korn & Konsorten verbindet - außer dass ihr Publikum eben auch eher jung und nicht "true" war. Aber Pantera-, Faith no More und Hiphop-Einflüsse? Fehlanzeige. Die Band hat sich leider sehr schnell entwickelt - gleich ein Majordeal, nach der s/t das über-Album Toxicity, und nach der (sehr empfehlenswerten, weil richtig harten) "B-Seiten"-Sammlung "Steal this Album" ging es dann schon langsam wieder bergab. Auch wenn mich "Mezmerize" und "Hypnotize" weiter geprägt haben: zu B.Y.O.B. hab ich das erste Mal von Alkohol gekotzt (Malibu ..), und diese überlegten, poetischen Texte, die Anti-Kriegs-Lyrik und die Anspielungen auf den armenischen Genozid haben mich nachhaltig beeindruckt.

Und auch meine Meinung zu den großen Bands des Nu-Metal hat dann teilweise eine späte Revision erfahren. Während ich Slipknot und Limp Bizkit einfach nicht hören wollte, weil Corey und Fred Durst mir mit ihrer miesen Art so unsympathisch waren, hab ich Korn dann mal am Graspop live gesehen (wo ich war um Heaven & Hell mitzunehmen), und war echt beeindruckt - tolle, ernstzunehmende Musiker und starkes Songmaterial. Das Pink Floyd Cover von denen find ich geil, Shitstorm jetzt!
 
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Soulfly hab ich jetzt noch nicht untergebracht. Das hat mich am Anfang schon irritiert dass die so als Nu-Metal "abgestempelt" wurden, aber das erste Album war ja auch wirklich so. "Primitve" war damals schon ziemlich populär , am besten waren sie dann aber kurz vor der kompletten Rückbesinnung Richtung Metal: "Dark Ages" war für mich damals ein makelloses Album und markierte den ersten Schritt meiner Hinwendung zu "hartem" Metal. Ist dabei eigentlich eher "Groove", wie Roots halt. Gerade Intro und Babylon finde ich immer noch sehr stimmungsvoll, und der einzige echte Nu Metal-Song ist Corrosion Creeps.

 
Noch nicht genannt - vielleicht aus gutem Grund, waren sie doch wie so ne Art Industrial-Manson in schlecht - sind Dope. Dope sind mir aber wichtig, weil ich ihr Dead or Alive-Cover sehr mit dem profilbildgebenden Meisterwerk "American Psycho" verbinde. Habt Teil daran (10-Punkte-Song):

 
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