Jau, der Mathias Dieth ist nicht nur einer meiner Lieblingsmusiker, sondern auch noch ein Kollege.
Die Fünf sind beruflich alle sehr etabliert. Doc Reinelt ist, der Nickname sagt es, Facharzt für Allgemeinmedizin in Vöhringen; der Berti Majdan ist Ergotherapeut und Montessori-Pädagoge, der Thomas Imbacher ist Europachef eines international arbeitenden örtlichen Konzernes und Thomas Sabisch Geschäftsführer eines regionalen Herstellers von Industriecomputern.
Das ist so ein bisschen die typische Vita der "schwäbischen Heavy Metal Band", hab ich irgendwie den Eindruck; und gleichzeitig der Grund dafür, warum die alle nicht den ganz großen Durchbruch im musikalischen Bereich geschafft haben und dann Anfang der Neunziger eine nach der anderen verschwanden. Andere Prioritäten: "Dr Babbá håt äwwe gsait, 'Buá, lern ao was Räáchds.'"
Macht aber nichts, ich find's schön, dass jetzt immer mehr alte Helden doch nochmal die Instrumente in die Hand nehmen, einfach um mit den alten Fans nochmals Spaß zu haben. Was künftige Aktivitäten angeht, hat mir Mathias beim Gig in Burgrieden erzählt, dass schon noch was geplant ist, zum einen der Gig in Königshofen beim KIT und dann auch nochmal was Größeres für nächstes Jahr in der Region. Über eine richtige Clubtour haben wir nicht geredet, wohl weil ich das selbst für etwas unrealistisch halte, und daher nicht gefragt habe. Wenn du dafür die Terminkalender von ganzen fünf beruflich eingespannten Leuten koordinieren musst, dann ist das nahezu der Wahnsinn. Gut, klar, vielleicht mal eine Woche zu finden, wo dann alle Urlaub nehmen, das ist sicher drin, aber eine größer angelegte Tour... fraglich... vielleicht wenn sie in Rente sind. Ein neues Album konnte er sich, so mein Eindruck, auch schwer vorstellen; weil das mehr so das "um der alten Zeiten willen"-Feeling ist, gerade regional, wo halt bei den Gigs wirklich alle Leute kommen, die irgendwann mal ein Stück des Weges gemeinsam mit den Musikern gegangen sind. Eine unserer Sekretärinnen hab ich beispielsweise beim Gig getroffen, weil sie die Band damals als Schülerband des Gymnasiums kennengelernt hat, als sie selber an der Parallelstufe auf der Realschule war. Das ist (momentan) sicherlich mehr ein Friends-&-Family-Feeling-Event als ein Schritt, der irgendwelche großen Szeneambitionen implizieren würde, dabei ist aber auffällig, mit welchem großen musikalischen Anspruch beide Bands das vorbereitet und absolviert haben.
So möchte ich mal nicht ausschließen, dass da noch ein bisschen mehr draus wird, wenn sie beim Metal Assault und beim Keep It True erst einmal gesehen haben, dass das Ganze nicht nur regional vor 450 - 1200 Freunden, Kumpels, Angehörigen und Kollegen funktioniert, sondern auch vor einem international zusammengesetzten Szenepublikum.
Bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie STRANGER und GRAVESTONE überregional ankommen werden. Zuversichtlich bin ich auch, denn sie machen ihre Sache echt gut.
Und zu guter Letzt hoffe ich, dass vielleicht auch die Herren Kerrmitt und King Carl Tomaschko mitbekommen, dass da was geht, für alten Schwabenstahl. Die Kollegen Chris Peterson und Phil Zanella sind ja eh schon seit geraumer Zeit wieder zusammen aktiv, so dass auch mein TYRANT-Traum noch nicht endgültig begraben ist, egal wie unwahrscheinlich es aussieht.