Den Faschismus-Teil von Ökofaschismus sehe ich da nach wie vor nicht, weil Faschismus zwingend sehr viel mehr beinhaltet als Verachtung für Menschen mit anderen Ansichten. Insgesamt finde ich da Vergleiche und Bezüge zu Rechtsaußen wenig hilfreich und auch kaum zutreffend - auf vielen Ebenen. Was wir hier haben ist, ist moralische Arroganz, die sich selbst ad absurdum führt. Das ist für sich genommen schon schlimm und dumm genug, da muss man nicht mit Gewalt irgendwelche sinnlosen Vergleiche an den Haaren herbeiziehen.
Ich denke, dass viele Leute diese Vergleiche bringen, weil sie meinen, dass diese Vergleiche den so Angesprochenen besonders weh tun, weil sie sich von selbigen ja gerne abgrenzen. Also um eine Kränkung mit einer Gegenkränkung zu ahnden. So wie der HSB-Mensch dem Heri einen "Untermenschen" um die Löffel knallt, kommt halt von Týr-Fans an die Adresse von HSB dann der "Ökofaschist". Ich kann das verstehen, auch wenn's halt arg alttestamentarisch zugeht.
Faschismus an sich ist ja ein sehr unklarer bzw. unterschiedlich verwendeter Begriff, so dass ich mir nicht sicher bin, ob er wirklich "zwingend sehr viel mehr" beinhaltet als Verachtung anderer Menschen und das Gefühl der Überlegenheit jenen gegenüber, sowie den Ansatz, die eigene Weltanschauung moralisch zu überhöhen und in totalitärer Form etablieren zu wollen, dies in der Meinung aus ihr geboren das Recht zu besitzen, in die Rechtskreise anderer einzugreifen. Zumal hier ja zusätzlich auch das Element hinzutritt, auf die Kultur einer kleinen, indigenen ethnischen Gruppe herabzuschauen und diese wegen ihrer herkunftsbedingten Traditionen und Prägungen zu stigmatisieren. Für mich ist da schon sehr viel von dem enthalten, das in dieser oder sehr ähnlicher Form auch von "Faschisten" praktiziert wird (moralische, charakterliche und intellektuelle Überhöhung des Eigenen bei gleichzeitiger Schmähung des Fremden; die Qualifikation anderer als Untermenschen, Hetze und bewusste Schädigung der anderen durch Instrumente der Volksverhetzung, Stigmatisierung, Anprangerung, Boykottaufrufe etc...). Das ist es, was für viele den Faschismus ausmacht, weshalb dieser Vergleich gezogen wird. Wie immer ist wichtig zu sagen, dass es ja ein Vergleich ist, keine Gleichsetzung. Deswegen nennt man sie ja auch nicht "Faschisten", sondern eben "Ökofaschisten", womit ausgedrückt wird, dass die ideologische Rechtfertigung zwar eine andere ist, man aber Parallelen in der Methodik sieht. Vergleichen kann man immer alles miteinander, so lange man im Detail in der Lage ist zu differenzieren.
Mir persönlich ist egal, wie man die Leute nennt. Ich sehe halt Missgunst und Überheblichkeit, und das sind für mich mit die miesesten Charakterzüge, die ich mir vorstellen kann, speziell, wenn sie zur Rechtfertigung dienen sollen, anderen Menschen in ihr Leben pfuschen zu dürfen, ,die keinem etwas getan haben. Wie man das nun verschlagworten will, ist mir letztlich gleich; ich nenne es einfach "mies".