If you have GHOST...


Witzig finde ich Floyd-Ultra übrigens den „Twenties“-Vers „Set controls for the heart of the land“, der sehr offensichtlich auf „Set the Controls for the Heart of the Sun“ anspielt. Textlich kann man in diesem Track noch weitere Verweise zum Floyd-Universum finden, die sich auch bei der musikalischen Gestaltung ausmachen lassen. Ghost ist bei solchen Dingen wirklich eine wunderbare Fundgrube.
 
Ich weiß noch, als im Herbst 2011 überall von der Band GHOST die Rede war. Ich schaute mir Clips und Fotos an und war fasziniert von der Bühnenpräsenz rund um diesen Papst und den in schwarzen Kutten gehüllten Ghouls.
Da wusste ich, ich muss zum Konzert, welches im November 2011 im kleinen, alten Festsaal Kreuzberg stattfand.
Ich liebte diese kleine, tolle Location, welche nur 1 oder 2(?) Jahre später abbrannte.
Als Support waren an jenem Abend eine Band namens IN SOLITUDE...Diese hatten jüngst ihr zweites Album raus. Es war mein erstes In Solitude Konzert damals. Es sollten Jahre darauf noch einige folgen...
In Solitude war ein Super Opener, total passend mit ihrer Aura. Der Sänger gepudert und wie frisch aus der Erde gebuddelt mit seinem ollen Fuchskadaver um die Schulter gelegt.
Danach Ghost. Erste Reihe. Der gruselige Papst direkt vor mir. Quasi Augenhöhe. Der Weihrauchkelch schwang, die Luft voll mit Räucherkerzenduft. Der Papst verteilte Oblaten und Wein aus einem Kelch. Die Bühne eigentlich zu klein für Kulisse und Band. Es war unbeschreiblich dieses Konzerterlebnis. Sie spielten das Debütalbum in Gänze plus Here Comes the Sun, Beatles Cover. Thats it. 21€, zwei Top Bands.
Das war mein Ghost Einstieg. :verehr:
 
Ghost-Listenwahn, ich bin dabei :)

Alben

1. Impera 10
2. Meliora 10
3. Prequelle 10
4. Opus Eponymous 9
5. Infestissuman 7

Die Impera ist für mich ein "No Filler All Killer" Album und hat vom Feeling her für mich eine große Nähe zur Bat Out Of Hell II. Würde man das Albumartwork noch mit der Prequelle tauschen, wäre es rundum perfekt und eine 11. Imperium, Kaisarion, Spillways, Watcher In The Sky, Darkness At The Heart Of My Love, Respite On The Spitalfields, der absolute Wahnsinn einfach nur...

Meliora hat nen wunderbaren Dreierauftakt. Früher, als ich noch Tapes für's Auto aufgenommen hab, war mir dies wichtig. Nen tollen Opener (Spirit), dann muss es direkt stark weitergehen (From The Pinnacle To The Pit) und mit dem dritten Song sollte alles nochmals getoppt werden (Cirice). Wie @Andy81 dann schon zurecht anmerkte ist mit He Is und der Verbindung zu Selim Lemouchi und The Devil's Blood das Album natürlich an Emotionalität ganz oben. Erneut eine Wahnsinnmelodie, von Selim selbst abgesegnet.

Bei Prequelle geht es mit dem für mich schönsten Artwork schon los. Klar wurden Ghost immer melodischer ( ich verwende mit Absicht nicht poppiger oder mainstreamiger), aber das Cover geht nun wahrlich nicht auf Charts-Jagd. Aber was sollte nach ner Billboard Nr.1 (Popestar EP) auch noch kommen.

Mit der Opus Eponymous ging damals alles los. Beinahe im Verbund sind Tobias Forge, Selim Lemouchi und Eric Danielsson vom Underground gen große Bühnen und damit verbundenem hellen Licht galoppiert. Für mich die heilige Dreifaltigkeit: The Devil's Blood (die Basis), Watain (das Extrem) und Ghost (die Seelenfänger). Wie schon öfters geschrieben, damals auch alle zusammen im Iron Fist Mag.

Mit der Infestissuman bin ich dagegen bis heute nicht richtig warm geworden. Mit Year Zero und Monstrance Clock sind zwar zwei weitere Highlights auf dem Album, aber für mich haben sich hier halt doch auch einige Filler und Längen eingeschlichen. Und mir gefällt das Kind auf dem Coverart nicht.

Live-Alben

Ceremony And Devotion
Rite Here Rite Now

Hierzu muss ich sagen dass ich bei Ghost eher Live-Bootlegs als die regulären Alben bevorzuge. Entweder mehr Bezug zur Setlist, da im Bestfall selbst vor Ort, und in jedem Fall zumeist die schönere Aufmachung.
Die Chamber Version auf der RHRN ist allerdings großes Kino (tolles Cinema-Experience überhaupt ;)) und muss extra herausgehoben werden! Mit The Future Is A Foreign Land als Mehrwert dann auch gegenüber der CAD.

EPs / Single

1. Zenith
2. If You Have Ghost
3. Here Comes The Sun
4. Seven Inches Of Satanic Panic
5. Popestar
6. Phantomime

Ist Die Band mit Zenith auf selbigem angelangt? Vielleicht. Wer Cirice auf ne B-Seite packen kann, ist auf jeden Fall on the top of the world. Und welche andere Band versteckt einen ihrer besten Songs sonst noch in nem Vinyl-Boxset und veröffentlicht ihn erst Jahre später unlimitiert, und dann auch nur digital (13 Commandments - digitale Best Of)?

Die Nummer Zwei erklärt sich allein schon durch den Titelgebenden Song von Rocky Erickson. Auch hier schließt sich durch The White Faces wieder der Kreis zu den Lemouchis. Wunderbarer Auftritt auf dem Acherontic Arts Festival damals. Mit I Am A Marinette dann gleich noch der größten schwedischen Band Tribut gezollt.

Die erfolgreichste und berühmteste Band der Welt zu covern geht immer. Fragt mal Peter Steele.

Die 1969 aufgenommene Single - daher physisch nur auf Vinyl erhältlich - führte dann zum nicht planbaren ("überraschend" wäre hier falsch, finde ich) Durchbruch bei der Jugend via TikTok. Die beiden Songs sind aber auch dermaßen das Tanzbein ergreifend, hier muss der Belzebub seine Finger mit ihm Spiel gehabt haben!

Es sind auf den EPs nicht nur Coversongs enthalten. Und das auf der Popestar (Grammy Awards, anyone?!) dann mit Square Hammer wiederrum ein eigener Song einer der größten Hits der Bands überhaupt ist, ist halt schon bezeichnend.

Und wenn heutzutage irgend jemand mit Sell out, Mainstream-Projekt oder Charts-Choreographie-Vorwürfen ums Eck kommen sollte: einfach das Video zum Genesis Cover Jesus He Knows Me der Phantomime vorspielen. Wenn ne Priester-Bukkake heutzutage in Chart-Erfolgen gipfelt, haben die Seelenfänger für den Teufel doch alles richtig gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, da gehen Ghost als Liveband wohl den nächsten Schritt weiter, logisch und karrieretechnisch zwingend, aber für mich einen Schritt zu weit. Das letzte Mal war die Olympiahalle noch zu groß, Tickets wurden für 30€ verramscht, ich hatte mich mit meinem 60€-Vollpreisticket etwas geärgert, aber beim Konzert trotzdem meinen Spaß. Jetzt knapp 100€ und Stehplätze bereits ausverkauft.

…und dann die Handynummer. Ich finde es ja gut, dass nicht jeder Depp sein Smartphone hochhält, statt einfach das Konzert zu genießen, aber alleine dass so eine Aktion notwendig ist, zeigt, dass sich die Klientel in eine Richtung wandelt, wo ich nicht mehr dabei sein muss.

Schade, aber ich hatte meine bisher 6 Ghost-Konzerte und hoffe weiterhin auf gute Platten, klappt ja bis hierhin immer, trotz im größer werdenden Pop-Appeal.
 
Ich finde die Handynummer offen gestanden sehr gut, das sollten z.B. Maiden auch mal machen.

Und, jetzt unabhängig vom obigen Post: Ich finde das Ghost qua Auftreten ein ungemein angenehmes Publikum haben, wenige Schnapsleichen, auch sehr weiblich, erfreulich viele U30er und sogar U20er (u.a. dank TikTok) und daher alles in allem bunt gemischt. Ich hoffe, diese positive Atmosphäre bleibt in der Zukunft so, wie ich sie bei vielen Ghost-Gigs erlebt habe.
 
Ich finde die Handynummer offen gestanden sehr gut, das sollten z.B. Maiden auch mal machen.
Ich kann die Intention dahinter natürlich verstehen und bin auch angenervt, wenn Leute vor mir ständig die Handys hochhalten und im schlimmsten Fall ganze Songs meinen filmen zu müssen. Gegen ein paar Erinnerungsfotos ist ja nichts einzuwenden, aber meist bleibt es bei den meisten ja nicht dabei. Insofern natürlich alles nachvollziehbar.

Für mich ist das mit den Handytaschen dann leider ein KO-Kriterium, gerade bei einem Konzert unter der Woche mit den Kids daheim. Außerdem stell ich mir das logistisch und zeitlich ziemlich spannend vor, wenn nach dem Konzert dann 10.000 Menschen sich an Stationen oder bei Ordnern anstellen müssen, um die Beutel wieder zu entsperren (oder wie funktioniert das?). Aber das ist eine Diskussion die wohl eher in einen anderen Faden gehört.
 
Meine "Ghost Story" beginnt war als ich neu war auf dem Friedhof wo ich heute noch arbeite.

Ich hatte schon so gut wie alle meine Kollegen kennengelernt, wusste aber, da kommt noch einer, der hat momentan Urlaub und der ist auch vollkommen bekloppt was Musik und alles angeht.

Und diesem Typen (nennen wir ihn mal Chris) haben die Totengräber dann berichtet, dass jetzt in seinem Urlaub ein neuer angefangen habe, der auch so komische Musik hören würde, Iron Maiden-Dingsda usw.

Dann kommt eines Morgens dieser Chris zurück aus dem Urlaub und legt mal eben so nebenbei die VISIONS-Ausgabe mit dem Cover à la Number Of The Beast mit Papa 3 auf seinen Platz. BÄM!!!

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Das Heftcover zieht mich direkt voll in seinen Bann mit einer Kraft, die ich eigentlich nur von früher aus den 80er kannte, wo Metal noch eine vollkommen neue und wilde, ja jast schon verbotene Erfahrung gewesen ist.

Nach Freierabend bin ich dann zum Kiosk gerannt und das Heft samt Heft-CD mit 'Absolution' mitgeholt und verschlungen.

Es folgte eine lange YouTube-Session (Rock in Rio usw.) und ich legte mir ziemlich zügig den Katalog der Band auf Tonträger zu.

Kurze Zeit später nimmt Chris mich mit auf mein erstes Ghostkonzert in der Saarbrücker Garage.

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Ich muss dazusagen: Seit Anfang der 90er hätte ich nicht im Traum geglaubt, dass ich nochmal so ein Gefühl erleben könnte, als gäbe es wirklich nochmal sowas wie eine "Hottest Band In The World™

Ghost haben aber genau das bei mir geschafft und seitdem auch gezeigt, dass sie einfach nicht aufzuhalten sind und (wichtig!) durch Krisen (Lawsuit, Corona, etc.) stärker werden.

Als ich kurz nach dem Saarbrücker Konzert erfahren habe, dass Ghost sämtliche Musiker gefeuert habe dachte ich nämlich schon das wär's jetzt wieder gewesen.

Aber das ist ja zum Glück eine andere Geschichte...

Nachtrag: Hier übrigens besagter Arbeitskollege Chris und ich im Kino bei Rite Here, Rite Now

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Außerdem stell ich mir das logistisch und zeitlich ziemlich spannend vor, wenn nach dem Konzert dann 10.000 Menschen sich an Stationen oder bei Ordnern anstellen müssen, um die Beutel wieder zu entsperren (oder wie funktioniert das?). Aber das ist eine Diskussion die wohl eher in einen anderen Faden gehört.
Ist ja jetzt nicht so, als würde es die selbe "Problematik" nicht heute schon im Winter mit den Garderoben geben. Fürs Entsperung muss man die Tasche wohl nur einfach kurz an eine dieser Stationen halten, das sollte kein logistischer Monsterakt sein.
 
Ist ja jetzt nicht so, als würde es die selbe "Problematik" nicht heute schon im Winter mit den Garderoben geben. Fürs Entsperung muss man die Tasche wohl nur einfach kurz an eine dieser Stationen halten, das sollte kein logistischer Monsterakt sein.

Bei Bob Dylan war das 2022 noch ein organisatorischer K(r)ampf,

2024 ist's aber schon gut geflutscht.

Bin da optimistisch.

Glaube aber auch, dass im Falle Ghost gerade bei Stehplatz viel reingeschmuggelt wird :cool:
 
"Meliora" ist MEIN Gheist-Erlebnis, der Rest teils sehr gut bis solide. "Year Zero" live immer eine Bank wie die "Monstrance Clock" und der "Mummy Dust".

Da der Frontpapa meinem Musikgeschmack anhand seiner an Jacken klebenden Pins und Buttons sowie getragenen Shirts bestens wiederspiegelt, finde ich seit dem Roky Erickson-Liedlein das Covern bekannter und unbekannter Titel ziemlich fesch. Komischerwiese, denn ansonsten jucken mich Kofferversionen eher seltenst. Aber hier klingen sie als wären sie Eigenkompositionen. Ghöstlich köstlich!

Sehr geil finde ich ich die "Fade To Black"-Solo-Reminiszenz (höre rein bei 0:33 bis 0:38) in "Hanging Around" (im Original von The Stranglers) bei 2:49 bis 2:54.
 
Ich weiß noch, als im Herbst 2011 überall von der Band GHOST die Rede war. Ich schaute mir Clips und Fotos an und war fasziniert von der Bühnenpräsenz rund um diesen Papst und den in schwarzen Kutten gehüllten Ghouls.
Da wusste ich, ich muss zum Konzert, welches im November 2011 im kleinen, alten Festsaal Kreuzberg stattfand.
Ich liebte diese kleine, tolle Location, welche nur 1 oder 2(?) Jahre später abbrannte.
Als Support waren an jenem Abend eine Band namens IN SOLITUDE...Diese hatten jüngst ihr zweites Album raus. Es war mein erstes In Solitude Konzert damals. Es sollten Jahre darauf noch einige folgen...
In Solitude war ein Super Opener, total passend mit ihrer Aura. Der Sänger gepudert und wie frisch aus der Erde gebuddelt mit seinem ollen Fuchskadaver um die Schulter gelegt.
Danach Ghost. Erste Reihe. Der gruselige Papst direkt vor mir. Quasi Augenhöhe. Der Weihrauchkelch schwang, die Luft voll mit Räucherkerzenduft. Der Papst verteilte Oblaten und Wein aus einem Kelch. Die Bühne eigentlich zu klein für Kulisse und Band. Es war unbeschreiblich dieses Konzerterlebnis. Sie spielten das Debütalbum in Gänze plus Here Comes the Sun, Beatles Cover. Thats it. 21€, zwei Top Bands.
Das war mein Ghost Einstieg. :verehr:
Oh ja, da war ich auch. Ein Kumpel meinte noch, dass die Band auf große Bühnen will und auch dort mit ihrer Präsenz hingehört. Er sollte Recht behalten.
 
Ich weiß noch, als im Herbst 2011 überall von der Band GHOST die Rede war. Ich schaute mir Clips und Fotos an und war fasziniert von der Bühnenpräsenz rund um diesen Papst und den in schwarzen Kutten gehüllten Ghouls.
Da wusste ich, ich muss zum Konzert, welches im November 2011 im kleinen, alten Festsaal Kreuzberg stattfand.
Ich liebte diese kleine, tolle Location, welche nur 1 oder 2(?) Jahre später abbrannte.
Als Support waren an jenem Abend eine Band namens IN SOLITUDE...Diese hatten jüngst ihr zweites Album raus. Es war mein erstes In Solitude Konzert damals. Es sollten Jahre darauf noch einige folgen...
In Solitude war ein Super Opener, total passend mit ihrer Aura. Der Sänger gepudert und wie frisch aus der Erde gebuddelt mit seinem ollen Fuchskadaver um die Schulter gelegt.
Danach Ghost. Erste Reihe. Der gruselige Papst direkt vor mir. Quasi Augenhöhe. Der Weihrauchkelch schwang, die Luft voll mit Räucherkerzenduft. Der Papst verteilte Oblaten und Wein aus einem Kelch. Die Bühne eigentlich zu klein für Kulisse und Band. Es war unbeschreiblich dieses Konzerterlebnis. Sie spielten das Debütalbum in Gänze plus Here Comes the Sun, Beatles Cover. Thats it. 21€, zwei Top Bands.
Das war mein Ghost Einstieg. :verehr:
Bei dem Konzert war ich auch. War wirklich fantastisch, In Solitude mit dem leichten Verwesungsgeruch und dem Fuchs um den Hals des Sängers hatten mich schon komplett in ihrem Bann, Ghost im Anschluss dann einfach nur faszinierend. So etwas hatte ich auch noch nicht gesehen. Ich habe Ghost danach nochmal in Köln gesehen, schon in einem etwas größeren Laden. War auch toll, aber nicht so gut wie das erste Konzert in Berlin.
In so großem Rahmen brauche ich aber kein weiters Konzert mehr und für mich ist auch das Debüt das stärkste Album, auch wenn ich mir neue Alben kaufe und gerne höre.
 
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