Metal und Weihnachten

Herr_U

Deaf Dealer
Guten Abend allerseits,

ich hatte die Tage ein hitziges Gespräch mit dem lokalen Plattenhändler meines Vertrauens über die Weihnachtszeit. Während ich mich durchaus auf die Festlichkeiten mit Eltern, Geschwister&Freunde freue, darunter auch das Besinnliche oder das ein oder andere Lied wie z.b. "In der Weihnachtsbäckerei" von Rolf Zuckowski zu schätzen weiß, kann mein Plattenhändler mit dieser Zeit überhaupt nichts anfangen. Ihn stört der übertriebende Konsum und der damit verbundene Stress einer z.B. noch schnell Weihnachtsgeschenke besorgenden Mutti. Darüber hinaus hält er das ganze Fest für eine ganz große Heuchelei. Menschen würden sich zwanghaft friedlich&nett geben, um sich danach wieder wie ein Arschloch zu benehmen. Familien notgedrungen zusammenkommen, obwohl sie sich insgesheim untereinander hassen und sich bekriegen. Es teilweise belegterweise über Weihnachten in Familien ja auch eskalieren. Mein Plattenhändler geht sogar noch einen Schritt weiter und stellt das Zusammenpassen von "Metaller sein"/Metal hören und Weihnachten infrage.

Wie haltet Ihr es mit der Weihnachtszeit? Schließen sich Metal&Weihnachten für Euch auch aus oder habt Ihr nichts dagegen, wenn Metaller offen zugeben, dass sie sich auf diese Zeit freuen, möglicherweise sogar gecoverten, metallisierten Weihnachtsliedern was abgewinnen können?
 
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Das spielt mMn keine Rolle, ob Du ein Metaller, ein Gorefilm Fan, ein MMA Fighter oder ähnliches bist.

Ich liebe Weihnachten, mit allem drum und dran und rattere trotzdem non stop mein Metal Programm rauf und runter. Wenn das Töchterchen dann "Oh Tannenbaum" anträllert, wird mitgesungen, beim Plätzchen Backen läuft die Weihnachtsbäckerei, beim Kochen mit dem Sohnemann dann Iron Maiden.
Die Muppets Weihnachtsgeschichte am Mittag, Terrifier 2 am Abend.

Beißt sich nix....
 
Zumindest die Metalfans, die ihre umgedrehten Kreuze aus voller Überzeugung tragen, sollten konsequenterweise auch alle Christbäume in der Nachbarschaft abfackeln.

Alle anderen dürfen gerne feiern, aber natürlich nur als Trvenachten in einem Stall mit einem etwas leichtgläubigem Zimmermann und seiner schwangeren Freundin, die ihm Lügengeschichten von Sex mit Geistern erzählt oder dass die drei arabischen Drogendealer in Wahrheit Könige aus dem Morgenland wären.
 
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...Darüber hinaus hält er das ganze Fest für eine ganz große Heuchelei. Menschen würden sich zwanghaft friedlich&nett geben, um sich danach wieder wie ein Arschloch zu benehmen. Familien notgedrungen zusammenkommen, obwohl sie sich insgesheim untereinander hassen und sich bekriegen. Es teilweise belegterweise über Weihnachten in Familien ja auch eskalieren.
Richtig!
Trotzdem stehe ich der Weihnachtszeit natürlich nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber.
Wenn jemand Spaß dran hat ebenjene zu zelebrieren, immer machen lassen.
...Mein Plattenhändler geht sogar noch einen Schritt weiter und stellt das Zusammenpassen von "Metaller sein"/Metal hören und Weihnachten infrage.
Blödsinn!
Jeder wie er will heißt die Deviese.

"Metaller sein".... wenn ich das schon lese.
Metaller darf dies nicht / Metaller muss so.
Totaler Quatsch!
Man, was gehen mir diese "selbsternannten Szenewächter" auf die Eier.
 
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Ich denke, es hängt meist davon ab, wie man schon als Kind Weihnachten erlebt und empfunden hat.
Bei uns war es immer eine schöne Zeit und meist einfach ein opulentes Familienfest - über die Jahre immer mehr von sämtlichem religiösen Klimbim entkleidet.
Auch in meiner Familie gab es immer wieder mal Spannungen und Konflikte, aber zu Weihnachten haben sich alle zusammen gerissen und etwaige Feindseligkeiten vergessen. Und oft wird einem dann bewusst, dass man sich meist nur wegen Kleinigkeiten gezankt hat. Das fand ich immer schön.
Inzwischen sind auch wieder Kinder in der Familie: für die gibt es natürlich einen Baum, Geschenke und es wird was vom Christkind erzählt - aber von aufgezwungener Weihnachtsstimmung keine Spur.
 
Ich feiere die Nacht mit Weih davor nur wegen Frau und Tochter (ja, es macht schon sehr zufrieden, wenn die Augen der beiden Mädels leuchten!)
Am ersten Weihnachtstag geht´s immer zum traditionellen Weihnachtskonzert der dritten Art in Nürnberg. Dort spielt eine drittklassige lokale Punkband und animiert die Besucher sich den Brägen mit viel Ballerbrühe zu fluten. Macht Spaß.
Danach ist Weihnachten sowieso gelaufen.
 
Generell mag ich dieses Schubladendenken oder Scheuklappen überhaupt nicht. Wer Weihnachten feiern möchte, soll das tun, wie er/sie mag oder eben auch nicht feiern. Stress und Zwänge finde ich da eher störend. Gab es in der Vergangenheit auch schon mal. Gerade, wenn täglich Besuche anstehen und ewig die Bude aufgeräumt werden muss. An Familie kommen mittlerweile eh nur die Eltern/Großeltern. Traditionell kommen dann noch Freunde vorbei oder wir gehen zu denen. Sind ein wenig wie Onkel und Tanten für unsere Kinder. Bei den Spieleabenden läuft jetzt verstärkt Weihnachtsrock oder Pop. Aber auch aus der Swing-Ära Sachen. Für mich alleine höre ich aber immer noch Metal oder Gothic-Rock. Je nach Stimmung. Daher hat es auch This Corrosion von den Sisters of Mercy auf meinen privaten Weihnachtssampler geschafft. :D Ein Weihnachtsbaum gehört dazu, kenne ich gar nicht anders. Alleine der Duft im Zimmer macht ein wohliges Gefühl. Auf der Terrasse ist das Weihnachtsdorf der Meerschweinchen als Winterquartier. Beleuchtung wollten die aber nicht. Unserer Frau zuliebe waren wir früher mal in der Kirche zum Kindergottesdienst und haben uns die Krippenspiele angetan. Bei allem Respekt für die Laiendarsteller:innen aber irgendwann kam ich auf komische Ideen und musste aufpassen, nicht lauthals loszulachen. Ein wenig mehr Elan hätte nicht schaden können. Auch das ganze andere Brimborium ist einfach nicht meins. Ich bin nicht gläubig. Unser Sohn wurde zwar getauft, hat sich aus freien Stücken aber gegen eine Konfirmation entschieden. Trotz versprochener Geschenke. Aber wenn das alles wäre, dann ist der Sinn davon auch verfehlt. Nein, Kirche, Glaube, Götter spielen bei meinen (unseren) Weihnachten keine Rolle. Es ist eher ein zur Ruhe kommen, nach immer stressiger werdenden Jahren. Eine innere Einkehr. Mittlerweile auch Mut finden für ein neues Jahr. Musik ist da für mich auch ein gutes Mittel. Und, wie oben schon erwähnt, man muss aufpassen, dass es nicht in Stress ausartet. Dafür ist die Zeit zu kurz und den hatte man ja vorher schon. Das hat bei uns auch ein paar Jahre gebraucht herauszufinden, was uns am meisten gut tut. Traditionell gucken wir entweder "Schöne Bescherung" mit Chevy Chase oder "Zwei Weihnachtsmänner" mit Christoph Maria Herbst und Bastian Pastewka. Violent Night fand ich auch sehr gut, leider kein Film für die ganze Familie. :D Lange Rede, kurzer Sinn, ich mag es sowohl ein wenig spießig, als auch schräg. Und ein Herr Merz kann sich seinen Leitkulturbaum sonst wo hinschieben!
 
Alleine der Duft im Zimmer macht ein wohliges Gefühl.

Ein Zirbenholzkissen ganzjährig, ab und an mit ein paar Tröpfchen Öl aufgefrischt verbreitet auch wohlige Gerüche in der Wohnung. Kann ich sehr empfehlen.

Ansonsten werden hier am 24. die Eltern besucht, am 25. und 26. die Beine hochgelegt und vielleicht ein bisschen Sport gemacht. Baum steht hier keiner, wobei ich mich für einen wiedereinpflanzbaren Baum evtl. begeistern könnte. Aber extra einen abholzen lassen, finde ich ziemlich ungut. Ob das noch deutsche merz'sche Leitkultur ist, also eine Baummiete und dann noch die "grüne Wiederbelebung", wage ich zu bezweifeln. Bodenversiegelung scheint mir eher ein Thema dieser Lei(t)dkultur zu sein.
 
Ich mag den ganzen Klimbim. Kerzen, Glitzer und Schokolade, wie kann man da was gegen haben? Da mich Herbst und Winter sowieso mental immer enorm ficken, freu ich mich, dass zumindest in der Vorweihnachtszeit alles so ein bisschen beleuchtet ist. Ab Januar wirds dann meist richtig übel, von mir aus könnte man das Geleuchte echt bis Ostern beibehalten.

Im religiösen Sinne feiere ich Weihnachten natürlich nicht, aber ich mag es, wenn das Jahr am Ende etwas runterdimmt, man ein bisschen reflektieren kann, seine Familie mal wieder trifft und man einfach mal in Ruhe das Buch lesen kann, was man im Jahr davor geschenkt bekommen hat.
 
Als bekennender Christ hat Weihnachten für mich und unsere Familie im allgemeinen eine andere Bedeutung als die des sinnlosen Kommerz. Des "Friede Freude Eierkuchen" Getue, brav einen dicken Schein für die Kollekte. Klar, es gibt natürlich auch Geschenke, aber mit Sinnn und Verstand, nicht nach einem bestimmten möglichst hohem Wert bemessen. 2021 hatten meine Frau und ich ein neues Auto ggekauft, da war dann aber der praktische Gedanke massgebend und nicht, dass alle Nachbarn sehen, dass wir einen BMW haben. Nach Weihnachten waren wir sonst die Jahre davor immer in unserer zweiten Heimat(Dahme/Ostsee), dieses Jahr nicht weniger entspannt daheim. Musik? Eher für die Enkelzwerge die Spotify Weihnachtsplaylist und die etwas andere besinnliche Musik für mich wenn ich mich aus dem Trubel ein wenig rausnehme.
Wichtig ist, dass es allen gut geht. In kleinerem Rahmen.
Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu
Was leider nicht für alle gilt!
 
Wenn sich Menschen zusammenfinden und sich freuen, Spaß haben und das Leben genießen, finde ich das wunderbar. Der Anlass ist doch zweitrangig. Ich sage Ja zu allen umtriebigen Weihnachtsenthusiasten.

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