So, wieder zuhause. Bewegen werd ich mich heute nur noch so weit es nötig ist, also kann ich auch ein kurzes Review verzapfen:
Der Freitag
Hab's wegen Stau nicht pünktlich zum Startschuss geschafft, war aber kurz nach Beginn da.
Igel vs. Shark boten zwar nur altbekannte Rock'n'Roll-Versatzstücke, das aber mit viel Spielfreude und punkteten mit feinstem Wiener Schmäh. Für die Bildung des Publikums wurde auch was getan und so weiß ich jetzt auch, was der Österreicher unter einem "Heislfick" versteht.
Mit
Dust Bolt kam zum ersten Mal richtig Bewegung ins Volk. Die Kerle gaben ordentlich Gas und holten das Maximum aus ihrem frühen Slot. Daumen hoch!
Danach hab ich
@Dominik2 kennengelernt (der nicht nur fast aus der gleichen Ecke Schwabens stammt, sondern auch noch genauso alt ist wie ich) und
@Thenervetattoo getroffen (den ich schon aus dem Vorjahr kannte). Hat mich ehrlich gefreut, Jungs - was ich von der nächsten Band nicht behaupten kann. Denn über den stumpfen, prolligen und beschissenen Bollo-Core von
Nasty gibt es nicht viel zu sagen, außer dass er stumpf, prollig und beschissen war.
Grade als
Bullet loslegen wollten, setzte dann das Gewitter from Hell ein und das Festival musste erst mal unterbrochen werden. Als ich gesehen hab, wie der Wind die Wassermassen Richtung Bühne trieb, hab ich schon befürchtet, dass dort gleich die ganze Elektronik abrauchen würde. Mit einer Stunde Verspätung ging's aber zum Glück doch weiter, wodurch sich aber die Spielzeit der restlichen Bands entsprechend verkürzte. Bei Bullet hab ich mich zwar mal wieder gefragt, wozu man Bands braucht, die klingen, als sei die Zeit vor 35 Jahren stehengeblieben. Live war's aber doch ganz unterhaltsam, das muss ich zugeben.
Noch viel besser liefen mir aber
Crowbar rein, die wie immer die bekannt fette Walze waren. Leider war der Auftritt durch die gegebenen Umstände viel zu kurz.
Dass die melancholisch-introvertierte Musik von
Sólstafir zwischen dem ganzen Geballer auf Metal-Open-Air-Festivals überhaupt funktioniert, erstaunt mich immer wieder. Andererseits: wenn es Musik gibt, die wie geschaffen dafür ist, im Freien bei Dunkelheit gehört zu werden, dann ist es sicher diese. Und so zogen die Isländer auch diesmal wieder die Menge in ihren Bann - für mich ganz klar das Highlight am Freitag.
Soilwork lieferten zum Abschluss des ersten Tags einen professionellen, technisch einwandfreien Auftritt, der für mein Empfinden aber schon ein bisschen nach Routine und Autopilot klang. Die Reaktionen des Publikums waren dann anfangs auch eher verhalten und so musste Sänger Speed auf die bewährten Phrasen ("Are you still out there?"/"Make some fucking noise"/"I can't fuckin' hear you") zurückgreifen, um die Meute in Gang zu bringen. Unterm Strich: Solide, aber nicht denkwürdig.
Zum zweiten Tag nachher mehr.