NOAF 2017 (Neuborn Open Air Festival) - 25./26.8.17

Also in Anbetracht der Bands, die gerade am Samstag spielen, musste ich nun doch meine Allerbeste davon überzeugen, dass mangels bisherigem Interesse an Abnehmern ich doch auch schließlich mit ihr am Sonntag zur Caravan düsen könne, wenn ich am Samstag nach der letzten Band den Abflug mache…

Also volles Programm am WE :)
 
Adept haben abgesagt, das stört mich jetzt musikalisch nicht sonderlich. Sie suchen wohl nach einem Ersatz.

Wer ist denn morgen, wann vor Ort? Ich hoffe doch, dass ich es bis 16 Uhr zu Dust Bolt schaffe, kann es aber leider noch nicht sicher sagen.
 
Broken Teeth! aus Manchester ersetzen Adept!

In absoluter Rekordgeschwindigkeit konnten wir kurzfristig über unsere Kanäle die Hardcore Dauerbrenner von "Broken Teeth!" verpflichten.

Die Engländer versetzen mit ihren Midtempo Parts jeden Mosher in Extrase und werden sicher auch die restlichen NOAF Besucher bestens unterhalten! Wir danken "Broken teeth!" für die unkomplizierte und spontane Hilfe!

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Wer ist denn morgen, wann vor Ort?
Ich plane, rechtzeitig zur ersten Band (also bis 15 Uhr) einzulaufen. Broken Teeth! scheinen mir übrigens nach kurzem Reinhören bei Bandcamp eine klare Verbesserung zu Adept zu sein. Allerdings sollen sie am Samstag laut ihrer Facebook-Seite auf einem Festival in der Schweiz spielen - bin ja mal gespannt, wie sie das regeln wollen... :acute:
 
So, wieder zuhause. Bewegen werd ich mich heute nur noch so weit es nötig ist, also kann ich auch ein kurzes Review verzapfen:

Der Freitag


Hab's wegen Stau nicht pünktlich zum Startschuss geschafft, war aber kurz nach Beginn da. Igel vs. Shark boten zwar nur altbekannte Rock'n'Roll-Versatzstücke, das aber mit viel Spielfreude und punkteten mit feinstem Wiener Schmäh. Für die Bildung des Publikums wurde auch was getan und so weiß ich jetzt auch, was der Österreicher unter einem "Heislfick" versteht.

Mit Dust Bolt kam zum ersten Mal richtig Bewegung ins Volk. Die Kerle gaben ordentlich Gas und holten das Maximum aus ihrem frühen Slot. Daumen hoch!

Danach hab ich @Dominik2 kennengelernt (der nicht nur fast aus der gleichen Ecke Schwabens stammt, sondern auch noch genauso alt ist wie ich) und @Thenervetattoo getroffen (den ich schon aus dem Vorjahr kannte). Hat mich ehrlich gefreut, Jungs - was ich von der nächsten Band nicht behaupten kann. Denn über den stumpfen, prolligen und beschissenen Bollo-Core von Nasty gibt es nicht viel zu sagen, außer dass er stumpf, prollig und beschissen war.

Grade als Bullet loslegen wollten, setzte dann das Gewitter from Hell ein und das Festival musste erst mal unterbrochen werden. Als ich gesehen hab, wie der Wind die Wassermassen Richtung Bühne trieb, hab ich schon befürchtet, dass dort gleich die ganze Elektronik abrauchen würde. Mit einer Stunde Verspätung ging's aber zum Glück doch weiter, wodurch sich aber die Spielzeit der restlichen Bands entsprechend verkürzte. Bei Bullet hab ich mich zwar mal wieder gefragt, wozu man Bands braucht, die klingen, als sei die Zeit vor 35 Jahren stehengeblieben. Live war's aber doch ganz unterhaltsam, das muss ich zugeben.

Noch viel besser liefen mir aber Crowbar rein, die wie immer die bekannt fette Walze waren. Leider war der Auftritt durch die gegebenen Umstände viel zu kurz.

Dass die melancholisch-introvertierte Musik von Sólstafir zwischen dem ganzen Geballer auf Metal-Open-Air-Festivals überhaupt funktioniert, erstaunt mich immer wieder. Andererseits: wenn es Musik gibt, die wie geschaffen dafür ist, im Freien bei Dunkelheit gehört zu werden, dann ist es sicher diese. Und so zogen die Isländer auch diesmal wieder die Menge in ihren Bann - für mich ganz klar das Highlight am Freitag.

Soilwork lieferten zum Abschluss des ersten Tags einen professionellen, technisch einwandfreien Auftritt, der für mein Empfinden aber schon ein bisschen nach Routine und Autopilot klang. Die Reaktionen des Publikums waren dann anfangs auch eher verhalten und so musste Sänger Speed auf die bewährten Phrasen ("Are you still out there?"/"Make some fucking noise"/"I can't fuckin' hear you") zurückgreifen, um die Meute in Gang zu bringen. Unterm Strich: Solide, aber nicht denkwürdig.

Zum zweiten Tag nachher mehr.
 
Danke für den ersten Eindruck.
Als hier gegen 19:00, entgegen der Vorhersage, aber deutlich sichtbar im Regenradar, das Unwetter einmarschierte, dachte ich mir schon, dass es wohl eine Stunde vorher bei Euch geknallt hat... Aber solange es weiter gehen kann und keiner vom Blitz getroffen wird, ist ja alles gut.
 
Der Samstag

Aufs Schwimmbad hab ich dieses Jahr verzichtet und mich stattdessen ein wenig im Städtchen umgeschaut. Dabei wurde ich von einer netten alten Dame angesprochen, die mich fragte, ob ich denn am Vortag im Neuborn gewesen sei und ob es mir gefallen hätte. Als ich das bejahte, kamen die Detailfragen:
"Hawwe die Leit aach gedanzt?" - Ich hab den Begriff "Tanzen" dann eher großzügig ausgelegt und die Frage mit einem überzeugten "Ja sicher" beantwortet.
"Unn heit is nochemool?" - Ich: "Ja, bis Mitternacht"
"Ei do kennt ich jo aach emool hinnerelaafe. Ach, was hawwe wir do frieher gedanzt!"
Ich hab ihr dann wärmstens empfohlen, das zu tun, bin mir aber nicht ganz sicher, ob sich das NOAF mit der Vorstellung der Dame wirklich deckt :D

Zurück zum Festival: Die ersten Bands am Samstag waren allesamt eher mittelprächtig. Besser wurde es mit Horisont. Die sind vom Stil her eigentlich nicht so meine Baustelle, gingen aber mit so viel Hingabe ans Werk, dass ich dann doch den ganzen Auftritt vor der Bühne verfolgt hab.

Nior (die Ersatzband für die Ersatzband für Adept) klangen schon beim Soundcheck derart grauenhaft, dass Dominik und ich in die Neubornstuben flüchteten. Ist ein nettes Waldgasthaus mit Biergarten und bestimmt noch viel lauschiger, wenn im Hintergrund keine unsägliche Scheißband zu hören ist.

Havok legten dann ein astreines Thrash-Brett auf die Bühne und machten sogar noch ein bisschen mehr Dampf als Dust Bolt am Tag zuvor. Cooler Gig!

Ignite brauchten etwa zwei Songs, bis sie auf Betriebstemperatur waren. Dann kam aber eine leidenschaftliche "Fuck Donald Trump"-Ansage von Zoli, gefolgt von "Poverty For All" und von da an war es ein Selbstläufer. Sehr geil, auch wenn ich das U2-Cover jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte.

Anschließend noch @Reinhold kennengelernt (Gruß ins Saarland!), bevor der letzte Act dran war. Paradise Lost hatte ich noch nie gesehen und die Berichte über die Live-Qualitäten der Band waren in den letzten Jahren ja eher durchwachsen. Beim NOAF war's dann aber ein sehr gediegener Auftritt, obwohl die Stimme von Nick Holmes vermutlich auch live schon bessere Zeiten gesehen hat. Die beiden neuen Songs vom kommenden Album hörten sich aber ziemlich gut an und auch "Gothic" (auf das ich insgeheim gehofft hatte) war in der Setlist.

Ansonsten glänzte das NOAF wie in den Vorjahren mit einer gemütlichen Atmosphäre und einem geradezu unverschämt entspannten Publikum, das auch Unwetter und Unterbrechung am Freitag mit völliger Gelassenheit hinnahm. Respekt auch an die NOAF-Crew, die sich wirklich jedes Jahr voll reinhängt. Bestes Beispiel: Der Bursche an der Bonkasse (vielleicht 16 Jahre alt), bei dem ich Sonntagmittag eine Verzehrkarte gekauft hatte, saß am späten Abend immer noch da und war ganz offensichtlich todmüde, aber immer noch die Freundlichkeit in Person. :verehr:

Zum Schluss noch mal danke an alle Nasen aus dem Forum hier - hat Spaß gemacht mit euch. Ich hoffe, wir sehn uns (spätestens) nächstes Jahr wieder! :feierei:
 
Stimme mit den Einschätzungen von Maztur voll überein. Horisont hätte ich vielleicht noch einen Ticken besser erwartet, aber war schon ok. Auch von meiner Seite aus großen Respekt an die NOAF-Macher und auch die vielen lokalen Mithelfer, die sich da einen abschaffen und so ein Festival ermöglichen, das hinsichtlich seiner Preispolitik wohl ungeschlagen ist. Wo gibt es das sonst für 2 Tage nur 40 Euro-Eintritt, Wasser 1,5, Bier 2,5 etc. :top::top::top::top:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also ich bin überhaupt erst mal dankbar für dieses wundervolle Festival und dass ich doch noch ohne Zoff hinfahren durfte. Hab zwar die Tasche mit den Klamotten zu Hause vergessen, aber war ja nur von Freitag Mittag bis Samstag Nacht da – es gibt Schlimmeres. Auf dem Caravanplatz hatte ich nur nette Nachbarn und hab mich dort gut unterhalten und auch auf dem Infield waren alle echt nett.

Den Lobi und den babeliron hab ich zwar verpasst, aber dafür am Freitag Thenervetattoo getroffen und Dominik2 persönlich kennen gelernt und am Samstags auch noch kurz vor Schluss Maztur; hat mich sehr gefreut :)

Timo von unserem Wackencamp ist Freitag auch noch aufgetaucht.

Das Programm am Freitag war für mich durchwachsen. Geil war natürlich die

Überraschungs - Light und Shower – Show.

Einfach der Hammer, was uns da geboten wurde.

Es gab kurzzeitig sogar „Eis for Free“ (Hagel)

Danke NOAF für diese Special Effekts -- mir hats gefallen!!!

Am Samstag hatte ich volles Programm – keine Pausenband. Die Kritik von Dominik und Maztur verstehe ich, meine Ambitionen sind halt andere; für mich zählt nur der Therapieerfolg und der war klar bei allen Bands gegeben. Als Paradise Lost jedoch kurz nach halb Zwölf mit Songs von der neuen Platte anfing, bin ich nach Hause, bevor ich vor der Bühne einschlafe, statt nach der Heimfahrt mit dem Auto dann im Bett.

Wäre jedenfalls schön, wenn ich es nächstes Jahr wieder auf das NOAF schaffe :)
 
Die Kritik von Dominik und Maztur verstehe ich, meine Ambitionen sind halt andere; für mich zählt nur der Therapieerfolg und der war klar bei allen Bands gegeben

Meister hat mich ebenfalls sehr gefreut, wobei ich diesen Satz nicht so ganz verstehe; ist aber auch nicht so wild. Bis zum nächsten Mal.
 
Am Freitag kam ich zu den letzten Tönen von ich glaube NASTY am Gelände an. Unterwegs noch kurz den @Lobi über dem Weg gelaufen, ausser einer kurzen Begrüßung ging da noch nix, weil er noch am Campeinrichten war.
Auf dem Gelände auch recht schnell den @Maztur und @Dominik2 gefunden, sowie die üblichen saarländischen Chaoten, die irgendwie auf jedem Konzert im Südwesten zu finden sind. Pünktlichst zum Intro von BULLET ging dann erst mal die Welt unter. Wettergott @Thenervetattoo hatte vorher noch getönt, dass das Unwetter vorbei ziehen wird, aber Pustekuchen. Über ne halbe Stunde hing der Sturm über dem Gelände. Zumindest aber dort hielt der Boden die Wassermassen gut ab. Andererorts leider nicht. Dazu später mehr. Der @Reinhold stiess kurz vorher auch zu unserer kleinen Gruppe und war der einzigst gut Ausgerüstete gegen das Wetter. Zum Glück konnte es mit einer Stunde Verzögerung dann weiter gehen und BULLET machten mit einer gekürzten Setlist die Wetterkapriolen vergessen. Ich mag den Haufen einfach und kann die Typen immer und überall live anschauen. Also Daumen hoch. Anschließend meine Gewinner des Tages 1. Die mächtigen CROWBAR. In der schwitzigen Halle kommt das wahrscheinlich noch besser rüber, aber auch auf dieser eher kleinen Bühne rockten dei Jungs das Gelände. Brauch ich so schnell es geht nochmal. Langsam wurde es schon dunkel was auch besser zu SOLSTAFIR passen sollte. Leider fand ich den Gig doch nct so toll wie ich ihn mir gewünscht hatte. War mir alles in allem zu ruhig und zu leise. Den einen oder anderen Klopper aus den Frühwerken hätt mir noch gefallen. Schon kurz vor SOLSTAFIR sagte mir ein Bekannter das der Parkplatz völlig abgesoffen sei und dort nix mehr ginge. So bin ich mit @Dominik2 der keine Lust mehr auf SOILWORK hatte zum PP und es war genauso wie befürchtet. Nix ging mehr. Mit vereinten Kräften (danke an die anonym gebliebenen Drücker und Schieber) brachten wir die Karre vom Acker und fuhren schlammüberzogen nach Hause bzw. Hotel. Nochmal Tausend Dank an den Mighty @Dominik2 der mit mir durch Schlammhölle ging. Hast was gut bei mir.

Der Samstag glänzte mit prächtigen Sonnenschein. Die erste Band die ich mitnahm waren I'll BE DAMNED, von denen ich vorher noch nie was gehört hatte. Schlecht wars jetzt nicht aber der Knaller nun auch nicht. Irgendwie eine Mischung aus seichtem Pop, Metal und Alternative. Stellenweise richtig geil und dann wieder nervtötend. Anschließend HORISONT die vor viel zu wenigen Leuten spielen mussten. Ich fand es überragend und viel viel viel zu kurz. Die neuen Songs sind live der echte Bringer. Hoffe die Jungs demnächst nochmal und dann länger sehen zu können. Anschließend gingen und allen NIOR auf den Sack. Die kurzfristige Ersatzband für Broken Teeth, die wiederum Ersatz für Adept waren. Mit uns allen meinte ich die anwesenden Forumianern. Es ist schon erschreckend wie gut dieser musikalische Sondermüll ankam. Ich kann es nicht beweisen aber meine anschließende Kreislaufschwäche war bestimmt auf diesen Mist zurückzuführen. Vorher rockten allerdings noch HAVOK die Hütte. Zum ende hin wurde es mir allerdings wirklich sehr schummerig und ich sah mich schon im Rot-Kreuz-Zelt liegen. Wieder war es @Dominik2 der mir den Arsch rettete und mich zu dem in der Nähe gelegenen Waldlokal lotste. Mit Wasser und ein wenig Ruhe gings dann nochmal schnell besser. Bei IGNITE war ich dann wieder fit und konnte die Show geniessen. Plötzlich war das Gelände auch sehr gut gefüllt. Kamen wohl wirklich superviele Leute nur für die Headliner. IGINTE ist auch so eine Band, die der beinharte Metaller vielleicht nicht mag, da zu poppig, ich allerdings liebe sie. Zu guterletzt kamen noch PARADISE LOST. Die Gitarre von Greg leider zu lesie, zumindest auf der Seite an der ich stand und Nick kann immer noch nicht singen. Was aber auch kein Grund sein darf die Vocals bei "Say Just words" komplett vom Band laufen zu lassen. Was sollte das denn???????? Merkwürdig. Trotzdem hat der Haufen einen schon verdammt großen Fundus an Hits um locker die Headlinerposition auszufüllen.

Was bleibt noch zu sagen. Die Preise und die Qualität der Speisen sind überragend. Die Freundlichkeit der Helfer und Theker bewundernswert. Einfach ein tolles Festival auf dem man für kleines Geld einen Haufen Spass haben kann. Die Idiotendichte ist sehr gering, obwohl die Veranstalter immer auch passende Bands dafür bucht. Mal gespannt was nächstes Jahr für eine Unart da aufschlägt. Für 2018 wurde als erste Band schonmal Orden Ogan bekannt gegegeben. Also die Ess- und Trinkpause.

Schön alte und neue Gesichter hier aus dem Forum getroffen zu haben. War mir wie immer eine Ehre.
 
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