Plattenspieler

Telefunken:

Zugegeben, die Telefunken-Dreher der TS-Reihe sehen alle etwas bieder aus und haben relativ viel Kunststoff um die Technik. Diese hat es aber in sich, denn diese stammt von Matsushita, also Technics. Telefunken hat auch OEM-Geräte eingekauft, wie es viele Firmen in den 70ern und 80ern gemacht haben. Es gab ja drei TS-Modelle (TS waren die Direkttriebler, HS die Riementriebler). TS 850, TS 860 und TS 950. Der 850er war ein manueller Dreher mit Endabschaltung und Tonarmanhebung, der 860er war ein Halbautomat und der 950 ein Vollautomat. Im Gegensatz zu den Technicsvorbildern haben die Telefunken entscheidende Vorteile. Während Technics bei den Brüdern der Telefunken auf Hebel für die Funktionen gesetzt hat, (was Umwege im Innenleben bedeutet und wartungstechnisch eine Katastrophe ist) hat Telefunken da Druckknöpfe eingebaut. Dazu kommt noch ein mächtiger Plattenteller, der auch dazu geeignet ist, Leuten kräftig eine mitzugeben ;-) Eine nette Idee war es auch, dass die Abdeckung beim Hochklappen an den Halterungen nach vorne rutscht. So steht die Haube im geöffneten Zustand nicht hinten über die Zarge. Die Automatik funktioniert, wie man auch auf dem Bild sieht, nicht über ein Zahnrad - ein zweiter Motor wird hierfür per Lichtschranke aktiviert :)

Ein weiterer schöner Dreher von Telefunken ist der S 600. Hier gilt im Prinzip das Gleiche wie bei den TS-Modellen. Der S 600 hat aber definitiv das schönere Design und ist mit einem Ortofon-Tonarm ausgestattet. Der Dreher ist mittlerweile ziemlich begehrt, was sich auch im Preis niederschlägt.

Aber auch die TS-Modelle sind nicht mehr so günstig zu bekommen. Wenn die mal billig auftauchen, sollte man vorsichtig sein, denn oft ist die kaum zu ersetzende Haubenhalterung im Eimer und der Allgemeinzustand ist recht übel.


Auf den Bildern sieht man einen der TS 860, die ich da hatte. Und auch mal das Innenleben :)
TelefunkenTS8602.jpg Telefunkents860.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
@Daskeks und @zepfan74
Es geht los :)

Universum

Auch wenn die Leute in den Hififoren dabei Schnappatmung bekommen, sind für mich die Universumdreher F2092 und F2095, beide aus der 6000er Reihe, zwei der besten direktangetriebenen Vollautomaten überhaupt. Klar, wer Universum (sprich Versandhaus Quelle) liest, denkt sofort an billige Plastikdreher. Das mag heutzutage durchaus zutreffen, in den 70ern und 80ern hat Quelle aber sehr gute OEM-Geräte gekauft und diese mit eigenem Design versehen.

Beide sind massive, schwere Geräte, es sieht nichts billig aus. Gedrehte (!) Tasten aus Metall, Hebel und Drehknöpfe ebenso aus Metall. Schönes Design, S-Tonarm mit SME-Anschluß, alles schier unkaputtbar. Einziges Manko sind die etwas klobigen Füße, die aber nicht so ins Gewicht fallen. Dazu noch eine Headshellhalterung für diejenigen, die immer mit mehreren TA hantieren.

Das Innenleben stammt zu einem Teil von Mikro Seiki und deren Zulieferern. Ergo japanische Laufwerke mit bürstenlosen, gekapselten Motoren in einer hohen Qualität.

Es gab auch, wie in den 80ern üblich, passende Geräte dazu, darunter war auch ein Quadrophonie-Amp.

Die Plattenspieler waren bis vor einem Jahr noch öfter zu finden, mittlerweile tauchen die nur noch vereinzelt auf. Leider gibt es auch viele Leute, die für total versiffte Laufwerke eine Schweinekohle wollen, was jetzt aber nicht nur für den Universum gilt.
Anhang anzeigen 163116

Auf dem Foto ist mein eigener F2092 zu sehen, der aber schon eine ganze Weile einen anderen Besitzer hat.
Den kenn ich doch.
 
:jubel:

Der alte war aber auch abgenutzt ..... :feierei:
smiley-astonished-md.png

:D
 
Klar, wer Universum (sprich Versandhaus Quelle) liest, denkt sofort an billige Plastikdreher.

Laut dem "Kanzler" wurden in der DDR nahezu Highendige Plattenspieler gebaut, die aber nur für den Export gegen Valuta gedacht waren. In der DDR selber wurde alles mögliche in Bewegung gesetzt um an die Dinger zu kommen. zT. sogar heute sehr gesuchte Reibrädler.

Die sind an Neckermann gegangen. War in einer älteren Mint Ausgabe ein schöner, nerdiger Bericht zu 'drin.
 
Laut dem "Kanzler" wurden in der DDR nahezu Highendige Plattenspieler gebaut, die aber nur für den Export gegen Valuta gedacht waren. In der DDR selber wurde alles mögliche in Bewegung gesetzt um an die Dinger zu kommen. zT. sogar heute sehr gesuchte Reibrädler.

Die sind an Neckermann gegangen. War in einer älteren Mint Ausgabe ein schöner, nerdiger Bericht zu 'drin.

Na ja, die DDR-Eigenen Dreher (RFT) waren nicht so das Gelbe vom Ei :) Aber wo wir gerade bei Neckermann sind. Ich hab hier noch einen massiven Direktriebler als Vollautomat von Palladium, den kein Schwein kennt. In alten Prospekten und Katalogen findet man nur die halbautomatische Version, obwohl beide die selbe Bezeichnung haben. Wäre mir an sich egal, aber ich brauch dringend ein Foto des Gebers für den Cut, weil der Vorbesitzer da wohl mit Hammer und Meisel rangegangen ist :)
 
Einfach an Dr. Rock vom mint Magazin schreiben. Oder besser gleich als Leserbrief für's Heft. Die beantworten sowas gerne da.
 
Ich hatte mir damals nur die Nr.1 vom Mint geholt. Habe ich letztens weggeschmissen. Hätte ich wohl besser nicht getan. :cool:
 
Weil der Schwarzwald quasi meine Wahlheimat geworden ist, habe ich mir kürzlich mal die aktuelle (?) Ausgabe mit der Kuckucksuhr gekauft. Auch wenn das Heft in seiner Gesamterscheinung ziemlich versnobt rüber kommt, sind die Artikel doch sehr liebevoll recherchiert und geschrieben.

Am sympathischsten finde ich jedoch das portraitierte Pärchen, dass seinen Schallsplattenladen aufgibt:

"Die Kategorie 'mint' gab es früher so auch nicht. Damals sind die Leute mit ihren Platten umgegangen wie mit Gebrauchsgegenständen, die man abnutzt weil man sie liebt."

So ging es mir schon immer. Die Cds, die ich in meiner Jugend besonders innig liebte sieht man das auch an (vor allem wenn sie in meiner ersten Karre liefen).

Wobei ich schon etwas einschränken muss: Ich mag nur meine eigenen Gebrauchsspuren, wenn ich mir heute eine gebrauchte Schallplatte kaufe, dann natürlich auch am liebsten 'mint' (wobei verbrauchte Cover auch schon wieder einen gewissen Charme haben, ähnlich wie viel gelesenen Taschenbücher).
 
Bei Sammlern sind die Zustandsbeschreibungen wie Mint, Near Mint usw. schon seit mehr als 30 Jahren bekannt. Das Goldmine-Magazin hat an sich bereits in den 70ern damit angefangen. Wobei man aufpassen muss - die europäischen Gradings sind meistens genauer als die von Goldmine, da es zumindest in den 80ern bei den Amis durchaus üblich war, Gebrauchtware neu zu verschweißen. Zudem sind beispielsweise ein europäisches VG und ein amerikanisches VG nicht unbedingt das Selbe, d.h., dass in der USA eine VG bei uns oft nur ein VG- ist. Zumindest war das früher so, heutzutage scheinen sich manche US-Versender eher am europäischen System zu orientieren.
 
Frage an meine Dual Freunde ;)

Habe nun festgestellt, dass die Geschwindigkeitsumschaltung von 33 auf 45 nicht funktioniert.

Ich glaube @lattinen77 schrieb, dass dann ein neuer Riemen fällig wäre.

Nur für mein Verständnis hier mal ein Bild

1249-10.jpg

Ich habe mal geschaltet bei "offenen Teller".
Die rot markierte Feder spannt an oder ab, ich denke so wie sie soll.
Dadurch bewegt sich das gelb markierte Teil auch etwas, aber ohne irgendwas zu verstellen.

Ich als Laie würde sagen, wenn es auf 45 umspringen soll, müsste der Riemen ja irgendwie gespannt werden oder so, damit er "schneller" läuft.

So wie der aber aktuell schaltet, bzw eben nicht macht, außer das gelb markierte Teil zu bewegen, verstehe ich nicht, warum eine Besserung mit neuem Riemen eintreten soll.

Oder habe ich einen Denkfehler???
 
Frage an meine Dual Freunde ;)

Habe nun festgestellt, dass die Geschwindigkeitsumschaltung von 33 auf 45 nicht funktioniert.

Ich glaube @lattinen77 schrieb, dass dann ein neuer Riemen fällig wäre.

Nur für mein Verständnis hier mal ein Bild

Anhang anzeigen 163613

Ich habe mal geschaltet bei "offenen Teller".
Die rot markierte Feder spannt an oder ab, ich denke so wie sie soll.
Dadurch bewegt sich das gelb markierte Teil auch etwas, aber ohne irgendwas zu verstellen.

Ich als Laie würde sagen, wenn es auf 45 umspringen soll, müsste der Riemen ja irgendwie gespannt werden oder so, damit er "schneller" läuft.

So wie der aber aktuell schaltet, bzw eben nicht macht, außer das gelb markierte Teil zu bewegen, verstehe ich nicht, warum eine Besserung mit neuem Riemen eintreten soll.

Oder habe ich einen Denkfehler???

Ich interpretiere das Bild so, dass das gelb umrandete Teil den Riemen anheben soll, damit er auf dem Konus (links davon) auf einem anderen Durchmesser läuft.
Es gibt jetzt wahtrscheinlich zwei Möglichkeiten:
1. der Hebel hebt den Riemen nicht an
2. der Hebel hebt den Riemen an, der rutscht aber wieder runter

Im Fall 2 ist wahrscheinlich der Riemen ausgeleiert.
Im Fall 1 hakt die Mechanik und braucht möglicherweise etwas Schniermittel.

Kannst Du den Hebel von Hand umstellen?
 
Ich versuche das gerade von hier aus (Büro) zu erklären, ohne vor dem Gerät zu sitzen.

Ich stelle von 33 auf 45 um.
Rot markiert Feder spannt
Gelb markiertes Teil bewegt sich (rauf oder runter kann ich gerade nicht sagen) ein von beiden aber auf jeden Fall ;)
Durch das Gelbe Teil läuft der Riemen.
Aber durch die Auf/Ab Bewegung des Gelben Teils wird der Riemen nicht berührt, oder nur mini minimal, ehr aber gar nicht.

Aus dem Grund verstehe ich gerade nicht, was ein neuer Riemen ändern sollte.
 
Zurück
Oben Unten