Punk!

Slime. Neuer Song mit neuem Sänger. Man kann jetzt denken, was man will, aber ganz neutral gesehen, klingt das schon ganz gut. Ich warte jetzt erstmal ab, wie es da weitergeht.
Interview zum neuen Sänger
https://www.youtube.com/watch?v=d21I0NP0w00

Irgendwann mal fand ich die Band gut, aber das ist sehr lange her. Schon 1984 gab es meiner Meinung nach spannendere Punkbands in Deutschland, vom Ausland ganz zu schweigen. Heutzutage respektiere ich die Band für ihre damalige Rolle in der Szene. Musikalisch und textlich ist das fùr mich ebenfalls absolut belanglos, aber ich gehöre wahrscheinlich auch nicht mehr zur bevorzugten Zielgruppe. Die Bands von Elf (TARGETS und DESTINATION ZERO) haben mir immer besser gefallen.
 
Irgendwann mal fand ich die Band gut, aber das ist sehr lange her. Schon 1984 gab es meiner Meinung nach spannendere Punkbands in Deutschland, vom Ausland ganz zu schweigen. Heutzutage respektiere ich die Band für ihre damalige Rolle in der Szene. Musikalisch und textlich ist das fùr mich ebenfalls absolut belanglos, aber ich gehöre wahrscheinlich auch nicht mehr zur bevorzugten Zielgruppe. Die Bands von Elf (TARGETS und DESTINATION ZERO) haben mir immer besser gefallen.
Ist eine gute Frage, wer heute eigentlich die Zielgruppe ist. Die "Alten" meckern, dass Slime mit dem Ausstieg von Stefan und Dirk gestorben sind. Der Jugend ist die Band wahrscheinlich unbekannt, wer bleibt da noch?
Mir haben sie damals viel bedeutet, aber nach "Die Letzten" war ich dann auch raus.
Wenn sie jetzt Musik für sich machen, ist das auch legitim und die Reaktionen auf den neuen Song sind teilweise durchaus positiv.
 
Den neuen Sänger finde ich gar nicht verkehrt, aber zumindest im Refrain ist mir das wieder zu viel "Tote Onkelz", so wie große Teile vom letzten Album.
Die ersten 3 und die grandiose Livescheibe liebe ich nach wie vor, Schweineherbst und auch das letzte Comeback fand ich ebenfalls sehr stark, mehr brauche ich nicht.
 
hmmmm... was halte ich denn jetzt davon bloß.. so ganz ohne den Kontext Slime geht der Song schon ganz ok, klingt irgendwie wie so Antifa-Hool Zeugs a' la Guerilla oder Empowerment und mit einem Schuss typisch Hamburg und alte TRBNGR in der Gitarre. Gesang hat schon auch was. Aber für mich passt das wirklich null Meter zu Slime! Nicht jetzt wegen Dirk hinterher heulen. Einfach vom Stil und der Tonart. Man könnte jetzt sagen, recht mutig von den Überbleibseln, das mit so nem anders klingenden Typen zu versuchen statt auf Nummer sicher. Ok. Aber haut für mich nicht hin als Slime. Ich finde alle Comeback-Platten völlig belanglos bis schlecht. Die mit den Texten des von mir sehr verehrten Erich Mühsam hatte musikalisch z.T. noch Biss. Aber die danach? Seite 1 geht durch, danach grauenhafter Altherren-Shanty-Rock.. die letzte gar fürchterlich. Nunja, sie hatten ihre Zeit, waren eine der wichtigsten Bands hier überhaupt. Die alten Sachen bedeuten mir sehr viel, haben viel mit meiner jugendlichen Sozialisation und damaligen Verortung zu tun, die auch heute noch in Teilen stimmt. Mit dem ersten Comeback hatten sie mit der überragend guten "Schweineherbst" genau die richtige Antwort auf all die asoziale Fascho-Scheisse, die sich Bahn brach. Aber nu is gut für mich.
 
Huch, da hab ich so auch nix von mitbekommen bzw. mit gerechnet. Auch für mich haben Slime damals eine extrem wichtige Rolle gespielt und mich eine wichtige Zeit in meinem Leben begleitet. Klar, die ersten Scheiben, aber auch und v.A. die "Schweinherbst". Danach war für mich alles irgendwie gesagt. Hatte auch noch Spaß mit dem eher rockigen Projekt C.I.A. (kann aber verstehen, dass man damit nix anfangen kann bzw kotzen möchte :D ). Die beiden letzten Alben hatten aber nix für mich so wirklich dabei. Nun, egal...

Das neue Lied klingt für mich quasi null nach Slime. Aber ich finds irgendwie ganz geil. :)
 
Eben schrieb ich noch "irgendwie ganz geil" - jetzt, 2,5 Std später hab ich den Song noch einige Male gehört und muss meine Meinung revidieren: ich finde es völlig geil! :jubel:
 
hmmmm... was halte ich denn jetzt davon bloß.. so ganz ohne den Kontext Slime geht der Song schon ganz ok, klingt irgendwie wie so Antifa-Hool Zeugs a' la Guerilla oder Empowerment und mit einem Schuss typisch Hamburg und alte TRBNGR in der Gitarre. Gesang hat schon auch was. Aber für mich passt das wirklich null Meter zu Slime! Nicht jetzt wegen Dirk hinterher heulen. Einfach vom Stil und der Tonart. Man könnte jetzt sagen, recht mutig von den Überbleibseln, das mit so nem anders klingenden Typen zu versuchen statt auf Nummer sicher. Ok. Aber haut für mich nicht hin als Slime. Ich finde alle Comeback-Platten völlig belanglos bis schlecht. Die mit den Texten des von mir sehr verehrten Erich Mühsam hatte musikalisch z.T. noch Biss. Aber die danach? Seite 1 geht durch, danach grauenhafter Altherren-Shanty-Rock.. die letzte gar fürchterlich. Nunja, sie hatten ihre Zeit, waren eine der wichtigsten Bands hier überhaupt. Die alten Sachen bedeuten mir sehr viel, haben viel mit meiner jugendlichen Sozialisation und damaligen Verortung zu tun, die auch heute noch in Teilen stimmt. Mit dem ersten Comeback hatten sie mit der überragend guten "Schweineherbst" genau die richtige Antwort auf all die asoziale Fascho-Scheisse, die sich Bahn brach. Aber nu is gut für mich.
Ich musste gerade erstmal googeln, weil ich nur von 2 Comeback Alben wusste, die letzte muss ich dann komplett verpennt haben.
Nach deiner Beschreibung kann ich mir das Ding aber wohl auch sparen, wenn ich den Vorgänger schon größtenteils kacke finde oder?
 
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Ende November ist dieses unglaublich gute Buch im Ventil Verlag erschienen, bzw. die deutsche Übersetzung. Da die Punk-Geschichtsschreibung leider vorwiegend von Männern betrieben wird, ist dieses Buch mehr als notwendig. Frauen haben in der Punkszene eine wichtige Rolle gespielt. Bestes Beispiel ist die frühe Szene in Los Angeles. Es gab kaum eine Band, wo damals nicht eine oder mehrere Frauen involviert waren. Vivien Goldmans Buch besticht durch eine hervorragende Recherche und unglaublich viel Insiderwissen. Dann gibt es noch ausführliche und tiefgründige Interviews mit Patti Smith, Poly Styrene und vielen anderen mehr. Weitere Infos gibt es hier. Für mich persönlich das wichtigste Buch, welches in den letzten 20 Jahren zum Thema Punk/Hardcore erschienen ist.

Habe gerade angefangen zu lesen, erst auf Seite 52, aber bisher werde ich "gezwungen" richtig langsam zu lesen. Sie springt doch sehr schnell zwischen den Personen hin und her und kommt dann wieder zurück und ist dann schon wieder 2 Schritte weiter. Ich hoffe das bessert sich noch. Interessant ist es allemal, aber bis jetzt ein wenig mühseelig mitzuhalten.
 
Habe gerade angefangen zu lesen, erst auf Seite 52, aber bisher werde ich "gezwungen" richtig langsam zu lesen. Sie springt doch sehr schnell zwischen den Personen hin und her und kommt dann wieder zurück und ist dann schon wieder 2 Schritte weiter. Ich hoffe das bessert sich noch. Interessant ist es allemal, aber bis jetzt ein wenig mühseelig mitzuhalten.

Hm, schade. Ich hoffe, dass du vielleicht im weiteren Verlauf besser ins Buch reinkommst bzw. dass du mit ihrem Stil besser klarkommst.
 
Was wäre denn eine gute generelle Punkgeschichte?

Fand das Buch gerade spontan interessant, dachte dann aber vielleicht doch zuerst was Basischeres.

Ich verstehe leider im Moment nicht genau, was du suchst. Ist es eher was Musikhistorisches oder was Allgemeines über Punk? Wenn du magst, dann gib mir doch einfach ein paar Stichworte und mir fällt dazu bestimmt ein guter Buchtipp ein. :)
 
Ich verstehe leider im Moment nicht genau, was du suchst. Ist es eher was Musikhistorisches oder was Allgemeines über Punk? Wenn du magst, dann gib mir doch einfach ein paar Stichworte und mir fällt dazu bestimmt ein guter Buchtipp ein. :)
Halt so eine Punkhistorie. Sofern es da eine Art Standardwerk gibt.
 
@Necrofiend , ich habe jetzt mal eine Liste für dich (und für alle anderen, die es interessiert) zusammengestellt. Los geht's mit:

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Der Titel beschreibt den Inhalt. Hier wird anschaulich beschrieben, wie Hardcore aus dem Punk Rock entstanden ist u.v.m. Martin Büsser spart glücklicherweise nicht mit Kritik und zeigt u.a. deutlich auf, wie Punk und Hardcore kommerzialisiert wurden. Diese Kritik habe ich als äußerst erfrischend empfunden, denn Punk und Hardcore sollte meiner Meinung nach permanent hinterfragt werden. Martin Büsser stammt selbst aus der Hardcore Punk-Szene, hat lange Zeit für das ZAP geschrieben sowie für die empfehlenswerte Testcard-Reihe. Er hat für das Buch viel Kritik einstecken müssen - zu intellektuell, zu arrogant etc. Aber vielleicht hat er auch genau den richtigen Leuten auf die Füsse getreten, für die Hardcore Punk immer noch eine heilige Kuh ist. Mir hat es gut gefallen. (174 Seiten - Ventil Verlag)



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Ein wunderbares Buch über die ersten Punk Rock/New Wave-Jahre in Deutschland. Hier wird der Zeitraum von 1976 - 1983 abgedeckt in Form von zahlreichen Interviews mit Zeitzeugen wie z.B. Martina Weith (ÖSTRO 430), Peter Hein (FEHLFARBEN), Christian Haas (DAF, DER PLAN), Tommi Stumpff (KFC), Blixa Bargeld (EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN), Annette Benjamin (HANS-A-PLAST) und viele andere mehr. Absolut empfehlenswert, auch wenn mich eine Sache hier immer gestört hat. Es wird so getan, als wenn Punk Rock nur bis zum Jahre 1983 existiert hätte und auch die kleine Schwester Hardcore wird komplett ausgeblendet. Das erinnert mich an alte Zeiten, als ich 1982 als 15jähriger Punk auf Leute gestossen bin, die schon seit 1977 dabei waren bzw. 1982 nicht mehr dabei waren oder Skinheads wurden, weil Punk ja angeblich tot war und für die wir nur ein Haufen lächerlicher Pseudos waren. Diese Arroganz von einigen der Älteren hat sich bei mir tief eingebrannt und mir gezeigt, dass ich so nie werden möchte. (454 Seiten - Suhrkamp)



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Im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern ist 'Keine Zukunft war gestern - Punk in Deutschland# ein Hardcoverbuch im DIN-A4 Format. Hier wird in chronologischer Reihenfolge die Entstehung von Punk Rock in der BRD von 1976 bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Das Thema Punk in der DDR wurde dabei fast komplett ausgeklammert aufgrund der zahlreichen Publikationen, die zuvor erschienen sind. Die Geschichte wird von vielen verschiedenen Leuten erzählt, ist wunderbar illustriert und vermittelt so ein lebendiges Bild der Hardcore Punk-Subkultur. Nur beim Thema Hardcore gab es ein paar Punkte, die mich störten, aber wahrscheinlich neige ich als Zeitzeuge zur Erbsenzählerei. Ein gutes Buch. (365 Seiten - IG Dreck auf Papier)
 
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