Operation: Mindcrime für mich?
Das beste Album überhaupt? nicht unbedingt, aber in den Sphären in denen Operation: Mindcrime spielt sind die Alben alle so genial dass man kaum noch abstufen kann.
Das wichtigste Album für mich in persänlicher Hinsicht? GANZ SICHER!!!!
Auch wenn meine "Reviews" selten gut sind, hier mal meine Gedanken zu dem Album - vor etwa 3 Jahren in so einer "Liste über x Tage mal jeden Tag ein Album das dir wichtig ist" Geschichte auf Fratzenbuch.
"
Tag 3:
"Doctor Davis telephone please.....doctor Davis telephone please......"
Die Meisten werden wissen was jetzt kommt, denke ich. Normalerweise hebt man sich das Wichtigste ja eigentlich bis zum Schluß auf, aber da wir heute den 2 Oktober haben, und just an diesem Tag ein neues Album der hier zu besprechenden Band auf den Markt kommt, ziehen wir's einfach vor.
Hatten wir mit Iron Maiden schon die Band die mich "auf die härtere Schiene" gebracht hat, soll es jetzt um
Queensrÿche gehen, denn die sind vermutlich der Hauptgrund dafür, dass ich dort noch immer verweile.
"I remember now....i remember how it started....."
ja, ich erinnere mich noch recht genau wie ich die Scheibe damals angeschleift habe, und bereits bei den ersten Durchläufen darin versunken bin. Ein paar Songs von Queensryche kannte ich zwar schon, aber in ihrer Gesamtheit war "Operation: Mindcrime" extrem entscheidend für mich. Das war zu dem Zeitpunkt halt die optimale Verbindung aus musikalischer Qualität, Eingängigkeit und nicht zuletzt auch Anspruch in der "Aussage". Irgendjemand hat's in einem Review zum Album mal mal als "thinking mans metal" bezeichnet, könnte hinkommen wie ich finde.
Die Meinungen zum Textkonzept gehen weit aussenander, denn was die einen für das beste seit Erfindung des Filterkaffees halten, würden andere als größten Hirnschiss überhaupt bezeichnen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Auch hier muß ich nochmal an eine Rezension des Albums denken in der der Schreiberling (war glaub ich Oliver Klemm im Metal Hammer) das Teil als "The Wall" der 80er Jahre bezeichnete. Wenn man diesen Vergleich anstellt, muß man aber auch konstatieren dass "Operation: Mindcrime" ne Ecke besser ist - sorry
Pink Floyd *g*
Wen's interessiert, und wer die Scheibe noch nicht kennt, der soll sich ruhig mal die Zeit nehmen neben der grandiosen Musik auch die gehaltvollen Texte zu betrachten. Diese funktionieren nämlich im Grunde auch herausgelöst aus dem Konzept. Wenn es in "The Needle Lies" um Drogenmißbrauch geht, während verteilt auf Seite 1 des Vinyls immer wieder kritisch die Macht von Medien, Religion, Geld und Lobbyismus angeprangert wird und die Band es bei "Breaking The Silence" in wenigen Zeilen auf den (traurigen) Punkt bringt:
"Religion and sex are powerplays
Manipulate the people for the money they pay
Selling skin, selling God
The numbers look the same on their credit cards
Politicians say no to drugs
While we pay for wars in South America
Fighting fire with empty words
While the banks get fat
And the poor stay poor
And the rich get rich
And the cops get paid
To look away
As the one percent rules America"
Dass sich in fast dreißig Jahren die Gemengelage kaum verändert hat beweist natürlich auch der Titelsong in dem es z.B. heist:
"I used to trust the media
To tell me the truth, tell us the truth
But now I've seen the payoffs
Everywhere I look
Who do you trust when everyone's a crook?"
Steckt immer noch viel Wahrheit drin, oder nicht?
Tja, und wer von uns würde in gewissen Zeiten / Situationen nicht auch dem Chorus von "I Don't Believe In Love" zustimmen der da lautet:
"I don't believe in love
I never have, I never will
I don't believe in love
It's never worth the pain that you feel"
Musikalisch ein Album wie aus einem Guß, bei dem die Einzelsongs schon sehr gut funktionieren, welches aber (wie ich heute beim Spaziergang feststellen durfte) in seiner Gesamtheit am besten ist.
Das perfekte Album also? Nun, ich würde sagen nah dran. Eine perfekte Scheibe gibt es ja eigentlich nicht, aber an O:M habe ich auch nach so langer Zeit quasi nix auszusetzen und u.a. dieses Album hat mich dann in die musikalische Richtung gedrängt in der ich mich am wohlsten fühle.
In der Tat ist es so dass viele Bands die ich heute favorisiere (
Lethal,
Heir Apparent, Screamer sowie die ebenfalls aus Seattle stammenden
Sanctuary) einen ähnlichen musikalisch/textlichen Ansatz verfolg(t)en wie es Queensryche in den 80ern taten. Große Erfolge hat damit allerdings keine Band gefeiert, selbst die Initiatoren haben nur kurz eine größere Beachtung gefunden ("Silent Lucidity" anyone ?) ...... war/ist diese Art von Musik vielleicht zu gut für die breite Masse?
Ist es zu pessimistisch gedacht wenn man diese Frage mit JA! beantwortet?
Anyway, das Album sei jedem ans Herz gelegt der es noch nicht kennt, denn wer es kennt hat es vermutlich eh in sein Herz geschlossen.
In diesem Sinne....... i remember now.....i remember how it started.
Ach ja, wo wir bei Dream Theater das Thema Tattoo schon hatten. Das Triryche Symbol wäre natürlich auch Teil eines solchen Tattoos, vermutlich auf dem rechten Oberarm."