Rammstein

https://twitter.com/Tim_Roehn/status/1667111930551566337

Wir haben unsere #Rammstein-Titelgeschichte aus
@WELTAMSONNTAG
auf Bitten der Band bzw. eines Teils der Band korrigiert. Alt: Nach dem zweiten Konzert war die Band in einer Bar der Stadt, im „Riff“. Neu: Nach dem zweiten Konzert war Lindemann in einer Bar der Stadt, im „Riff“.

Band und Sänger gespalten oder wie deutet man das ;) oder haben die Anwälte gearbeitet, macht aber wohl wenig Sinn?
 
Der Spiegel-Artikel ist lesenswert und sehr informativ, keine bloße Wiederholung, sondern liefert substanziell neue Informationen. Die Vorstellung, dass der Rest der Band und der Crew in irgendeiner Form von den Vorwürfen überrascht sein könnte, hat sich erledigt. Dass man sich innerhalb der Crew sogar über das regelmäßige Prozedere lustig gemacht hat (Zitat: „Schlampenparade“ etc.) lässt tief blicken.
Die verschiedenen eidesstattlichen Aussagen erhöhen einerseits ordentlich den Druck, da man diese, von denen eine auch aus dem nahen Crewumfeld kommt, nicht als schlichte Behauptung abtun kann. Aufgrund der Masse der sehr vergleichbaren Aussagen sowie der Tatsache, dass gleiche Inhalte zum einen von Betroffenen, zum anderen von einer Frau aus dem Crewumfeld bestätigt werden, mutet das alles inzwischen sehr authentisch an.
Andererseits ist die Frage, welche der Handlungen am Ende wirklich als strafrechtlich relevant angesehen werden können. Am Ende dreht sich das alles um die Frage, einvernehmlich oder nicht einvernehmlich. Dabei wurden hier - nach Aussage der eidesstattlichen Aussagen - gezielt Situationen geschaffen, in der ein Beschuldigter immer behaupten kann (vielleicht sogar auch wirklich glauben kann), dass alles doch einvernehmlich war; und zudem gab es sicher auch Fälle, in denen es auch wirklich einvernehmlich war.
Aber: Es wurden geplant und seriell-systematisch Situationen geschaffen, in der ‚Machtmissbrauch‘ besonders einfach umsetzbar sein sollte. Ein Erzeugen von Einvernehmlichkeit wurde dadurch erleichtert bzw. stark manipulierbar und zudem erlauben diese generierten Situationen auch, im Nachhinein einfach zu behaupten, dass doch alles ‚gewollt‘ war.

Moralisch gibt’s keine zwei Meinungen. Unfassbar asozial und verachtenswert. Juristisch würde ich als Laie vermuten, dass das bei diesem Informationsstand doch noch zu viel Grauzone sein könnte.
 
Bisher war ja die große Spezialität von Rammstein dass man sich für jede Kontroverse eine Hintertür offen ließ. >Flugzeugunglück? Nö, der Name hat ja 2 M
>Fritzl und Kannibale von Rotenburg? Ist ja nur die Schilderung der Realität
>Riefenstahl? Links 234
>Dicke Titten? Ironie

Ich kann mir zwar ebenfalls nicht vorstellen dass man am Ende verwertbare Beweise finden wird, dazu hat man bewusst Situationen herbeigeführt die das schwer machen. Aber wie man zukünftig auf und vor der Bühne zu Pussy, du riechst so gut, bück dich und Co feiern soll kann ich mit auch nicht vorstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich für meinen Teil kann mich von einer Vorverurteilung, bezüglich der Gruppe Rammstein, nicht freimachen. Warum das so ist, weiß ich nicht ganz genau und muss zugeben, dass es mein mächtiger Bauch ist, der hier den Ton angibt. Es könnte das Gefälle zwischen den möglichen Opfern und einem ziemlich abgesicherten Multimillionär sein.
Wer verdient optimalen Schutz und Rückhalt, das ist doch die erste Frage, die sich jeder stellen sollte.
Vor allen Dingen stört mich eines sehr. Wenn mir solches vorgeworfen würde, würde ich mich doch dazu äußern und alles daran setzen, meine Unschuld zu beweisen und das sicher nicht über irgendwelche Sprachrohre, ganz egal wie groß die eigene Bekanntheit wäre.
Eines finde ich doch sehr betrüblich, und zwar dass der Austausch hier etwas gekippt zu sein scheint. Ich hoffe, das ist nur eine kurze Erscheinung und die Ausnahme, davon gehe ich aber stark aus.
 
Weiss nicht wieviel Sinn es macht mich hier so zu exponieren, aber vllt hilfts ja doch irgendwie, auch wenn ich vermutllich ein Klischee bediene - ich denke dabei jedoch wieder an diejenigen, die sich gewuenscht hatten, eine weibliche Sichtweise zu hoeren.
Ich war vorhin wieder mal soweit, mich aus dem Thread zu verabschieden. Dass ich keine regelmaessige Forumsnutzerin bin ist klar, und ich habe mir ueberlegt wieso ich auch diesmal den Eindruck habe, hier falsch aufgehoben zu sein. Ich habs noch nicht komplett klar, aber es hat wohl mit der hier ueblichen Herangehensweise an Themen zun tun, die mir oft viel zu theoretisch, intellektuell und ich sag mal nerdig im Sinne von semantischen Spielchen und zuviel "wer hat einen Knick in der stringenten Logik, dem geb ich!" ist statt mehr persoenliche Meinungen zu vertreten, die fuer mich auch immer einen emotionalen Hintergrund haben basierend auf Lebenserfahrung, Moralvorstellungen etc.. Ich hoffe ich bin jetzt niemandem zu nahe getreten, das ist ja nur eine Geschmackssache, deswegen passe ich hier nicht rein. Und natuerlich ist mir klar, Emotionen machen Diskussionen schwierig und genau deswegen gibts auch Forenregeln und Moderatoren... alles klar.
Vermutlich war meine Motivation, hier doch mal nach Meinungen zum Thema Lindemann zu gucken auch genau diese: hier unterhalten sich kluge Leute ueber metalaffine Themen, mal sehen, was die so denken. Es war interessant zu sehen, aber lief fuer mich auf einer voellig anderen Ebene ab als ich erwartet und gewuenscht haette. Und nun fuehle ich mich unwohl, weil ich - wie so oft in maennerdominierten Settings - meine Sicht der Dinge zurueckhalte statt sie mal anzubringen.
Aber es gab eine Frage und die beantworte ich gern:

Würdest Du sagen, der Bereich Rock und Metal ist besonders betroffen, oder ist eher das Problem überall anzutreffen, wo es solche Machtstrukturen gibt?
Würde mich wirklich interessieren.

Das kann ich unmoeglich endgueltig beantworten, bin keine Fachfrau aber schon ewig Fan, aber meinen Eindruck schildern: das Problem Patriarchat steht hinter diesen Machtstrukturen und von daher sind sie fast ueberall zu finden, vielmehr: sie sind voellig "normal" fuer uns alle, und nur manchmal fuehrt ein aktuelles Ereignis dazu, sie nochmal zu ueberdenken. Es gibt sicherlich hierarchischere Strukturen und flachere, aber die Musikbranche ist im Grossverdienerbereich sicherlich extrem hierarchisch. Wie Frau Eismann sagt, da kommt eben noch die Kombi mit dem Kapitalismus hinzu und schon verlieren Leute egal welchen Geschlechts komplett jedes Gefuehl fuer Verhaeltnismaessigkeiten - komischerweise muss ich grade an Heidi Klum denken...
Was grade Metal/Rock, zumindest im groesseren Teil der Szene, jedoch mE auszeichnet ist das Festhalten an eigentlich laengst ueberholten Maennerbildern mit all seinen Folgen, Frauenbildern damit auch, logisch. Dieses Thema meinte ich ua auch mit "wir brauchen ein #metoo im Musikbusiness". Wir sollten einig darueber sein, dass es widerlich, ja und auch sittenwidrig ist, sehr junge Frauen in Wunschklamotten und bestimmter Aufmachung gegen Freikarten in einen exponierten Bereich vor der Buehne zu stellen, nur damit sich die Stars an ihrer Bewunderung und der Aussicht auf sexuelle Gegenleistung aufgeilen koennen. ich weiss, das ist juristisch erlaubt - aber entspricht das unserem Anspruch an eine gleichberechtigte, freie und empathische Gesellschaft? Wohl genauso wenig wie GNTM. We're fucked.


Hierfuer bin ich dagegen unglaublich dankbar und es gibt mir Hoffnung:
Ja. Ich denke das wird auch oft sehr stark unterschätzt, welche Wirkung der Schritt in die Öffentlichkeit macht. Wie man sich dem Urteil fremder Menschen stellen muss, welchen Vorurteilen man ausgesetzt wird.

Und jetzt stellen wir uns alle mal vor, wie das für Frauen/Menschen sein muss, die den Schritt in die Öffentlichkeit gehen und dort von Missbrauch, Vergewaltigung und noch schlimmeren reden. Oder gar solche Fälle zur Anzeige bringen wollen.

Genau SO ist es naemlich!!! Slutshaming galore, und das in einem so verletzlichen Bereich der Identitaet...
Ich vermute, es ist als jemand der kaum Diskriminierung kennt sehr schwer, sich in Opfer derselben einzudenken. Das ist dann ein Vorteil o.g. Maennerbildes...
Sorry fuer den langen Text.
 
Weiss nicht wieviel Sinn es macht mich hier so zu exponieren, aber vllt hilfts ja doch irgendwie, auch wenn ich vermutllich ein Klischee bediene - ich denke dabei jedoch wieder an diejenigen, die sich gewuenscht hatten, eine weibliche Sichtweise zu hoeren.
Ich war vorhin wieder mal soweit, mich aus dem Thread zu verabschieden. Dass ich keine regelmaessige Forumsnutzerin bin ist klar, und ich habe mir ueberlegt wieso ich auch diesmal den Eindruck habe, hier falsch aufgehoben zu sein. Ich habs noch nicht komplett klar, aber es hat wohl mit der hier ueblichen Herangehensweise an Themen zun tun, die mir oft viel zu theoretisch, intellektuell und ich sag mal nerdig im Sinne von semantischen Spielchen und zuviel "wer hat einen Knick in der stringenten Logik, dem geb ich!" ist statt mehr persoenliche Meinungen zu vertreten, die fuer mich auch immer einen emotionalen Hintergrund haben basierend auf Lebenserfahrung, Moralvorstellungen etc.. Ich hoffe ich bin jetzt niemandem zu nahe getreten, das ist ja nur eine Geschmackssache, deswegen passe ich hier nicht rein. Und natuerlich ist mir klar, Emotionen machen Diskussionen schwierig und genau deswegen gibts auch Forenregeln und Moderatoren... alles klar.
Vermutlich war meine Motivation, hier doch mal nach Meinungen zum Thema Lindemann zu gucken auch genau diese: hier unterhalten sich kluge Leute ueber metalaffine Themen, mal sehen, was die so denken. Es war interessant zu sehen, aber lief fuer mich auf einer voellig anderen Ebene ab als ich erwartet und gewuenscht haette. Und nun fuehle ich mich unwohl, weil ich - wie so oft in maennerdominierten Settings - meine Sicht der Dinge zurueckhalte statt sie mal anzubringen.
Aber es gab eine Frage und die beantworte ich gern:



Das kann ich unmoeglich endgueltig beantworten, bin keine Fachfrau aber schon ewig Fan, aber meinen Eindruck schildern: das Problem Patriarchat steht hinter diesen Machtstrukturen und von daher sind sie fast ueberall zu finden, vielmehr: sie sind voellig "normal" fuer uns alle, und nur manchmal fuehrt ein aktuelles Ereignis dazu, sie nochmal zu ueberdenken. Es gibt sicherlich hierarchischere Strukturen und flachere, aber die Musikbranche ist im Grossverdienerbereich sicherlich extrem hierarchisch. Wie Frau Eismann sagt, da kommt eben noch die Kombi mit dem Kapitalismus hinzu und schon verlieren Leute egal welchen Geschlechts komplett jedes Gefuehl fuer Verhaeltnismaessigkeiten - komischerweise muss ich grade an Heidi Klum denken...
Was grade Metal/Rock, zumindest im groesseren Teil der Szene, jedoch mE auszeichnet ist das Festhalten an eigentlich laengst ueberholten Maennerbildern mit all seinen Folgen, Frauenbildern damit auch, logisch. Dieses Thema meinte ich ua auch mit "wir brauchen ein #metoo im Musikbusiness". Wir sollten einig darueber sein, dass es widerlich, ja und auch sittenwidrig ist, sehr junge Frauen in Wunschklamotten und bestimmter Aufmachung gegen Freikarten in einen exponierten Bereich vor der Buehne zu stellen, nur damit sich die Stars an ihrer Bewunderung und der Aussicht auf sexuelle Gegenleistung aufgeilen koennen. ich weiss, das ist juristisch erlaubt - aber entspricht das unserem Anspruch an eine gleichberechtigte, freie und empathische Gesellschaft? Wohl genauso wenig wie GNTM. We're fucked.


Hierfuer bin ich dagegen unglaublich dankbar und es gibt mir Hoffnung:


Genau SO ist es naemlich!!! Slutshaming galore, und das in einem so verletzlichen Bereich der Identitaet...
Ich vermute, es ist als jemand der kaum Diskriminierung kennt sehr schwer, sich in Opfer derselben einzudenken. Das ist dann ein Vorteil o.g. Maennerbildes...
Sorry fuer den langen Text.

Ich weiß jetzt nicht, ob du allzu viel mit meinem Beitrag anfangen kannst, aber ich versuche es dennoch: Ich halte viel von diesem Forum. Ich zaudere desöfteren mit dem Forum, also seinen Nutzern, aber auch mit mir selbst und meiner eigenen Art und Weise, wie ich mich und meine Gedanken einbringe. Trotzdem, und das habe ich hier schon zu unterschiedlichsten Anlässen angemerkt, bin ich ein großer Fan des Formats und sehr zufrieden mit der hiesigen Umsetzung. Damit komme ich auch schon zu meinem eigentlichen Punkt, nämlich der Meinungsvielfalt. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn du hier öfters vorbeisehen und wiederum deine Gedanken mit dieser Gemeinschaft teilen würdest. Warum? Daraus kann ich lernen, daraus können andere lernen, es würde die Männerdominanz wieder ein wenig aufweichen. Ich bin morgen, wie mir im Zuge der Erstellung dieses Beitrags aufgefallen ist, tatsächlich schon sieben Jahre hier und auch wenn es hier und da auch schwierigere Phasen gab, sind die Erfahrungen mit dieser Community zu über 90% positiv, sprich: Ich habe hier auch viel gelernt. Über mich selbst, über andere User, selbstverständlich über Musik, kurzum: ich konnte den eigenen Horizont enorm erweitern. Sicherlich werden hier und da auch mindestens kontroverse Meinungen geteilt, aber ich persönlich habe schon den Eindruck, dass wir hier, verglichen mit dem, was man tagtäglich "draußen" erlebt, sieht, hört, fühlt, etc. noch einigermaßen alle Tassen im Schrank haben und vernünftig miteinander umgehen - mit Ausnahmen, klar, aber jeder von uns bringt eben auch ein Päckchen von "draußen" mit, an dem man mal schwerer oder mal leichter zu tragen hat.

Zu dem Punkt "Anspruch an eine gleichberechtigte, freie und empathische Gesellschaft": Meine persönliche Meinung dazu ist, dass das sehr lange dauern wird. Mein Wunsch wäre ein anderer, zweifelsohne, aber die Erfahrung mit anderen wichtigen Thematiken des aktuellen Zeitgeschehens zeigt, dass es schwierig ist, verkrustete Strukturen aufzubrechen und neue Definitionen durchzusetzen. Weil auf jedes Interesse immer auch ein gewisses Gegeninteresse antwortet. Es ist leider ein sehr zäher, oftmals auch frustrierender Prozess bzw. grundsätzlich ein höchst komplexes Unterfangen, durch ganz andere Wertevorstellungen hervorgerufenes Bestehendes zu verändern. Zumal man damit, wie du am Beispiel GNTM richtig anmerktest, immer noch sehr viel Geld, leider die mächtigste Sprache, verdienen kann - und insbesondere Social Media verstärkt diesen Effekt ungemein, bringt unzählig viele neue Rolemodels mit alten Weltbildern hervor. Sicherlich bietet es sich auch für all diejenigen als Lautsprecher an, die zuvor nicht gehört wurden, aber dafür schreien diejenigen, die von den veralteten Strukturen profitieren umso lauter und vermehren sich umso tumorartiger.

Ich kann mich nur wiederholen: Es wäre schön, öfter von dir zu lesen. Wir können jede und jeden gebrauchen, weil wir davon lernen bzw. neue Perspektiven erschließen können, die uns vorher womöglich gar nicht bewusst geworden sind.
 
Weiss nicht wieviel Sinn es macht mich hier so zu exponieren, aber vllt hilfts ja doch irgendwie, auch wenn ich vermutllich ein Klischee bediene - ich denke dabei jedoch wieder an diejenigen, die sich gewuenscht hatten, eine weibliche Sichtweise zu hoeren.
Ich war vorhin wieder mal soweit, mich aus dem Thread zu verabschieden. Dass ich keine regelmaessige Forumsnutzerin bin ist klar, und ich habe mir ueberlegt wieso ich auch diesmal den Eindruck habe, hier falsch aufgehoben zu sein. Ich habs noch nicht komplett klar, aber es hat wohl mit der hier ueblichen Herangehensweise an Themen zun tun, die mir oft viel zu theoretisch, intellektuell und ich sag mal nerdig im Sinne von semantischen Spielchen und zuviel "wer hat einen Knick in der stringenten Logik, dem geb ich!" ist statt mehr persoenliche Meinungen zu vertreten, die fuer mich auch immer einen emotionalen Hintergrund haben basierend auf Lebenserfahrung, Moralvorstellungen etc.. Ich hoffe ich bin jetzt niemandem zu nahe getreten, das ist ja nur eine Geschmackssache, deswegen passe ich hier nicht rein. Und natuerlich ist mir klar, Emotionen machen Diskussionen schwierig und genau deswegen gibts auch Forenregeln und Moderatoren... alles klar.
Vermutlich war meine Motivation, hier doch mal nach Meinungen zum Thema Lindemann zu gucken auch genau diese: hier unterhalten sich kluge Leute ueber metalaffine Themen, mal sehen, was die so denken. Es war interessant zu sehen, aber lief fuer mich auf einer voellig anderen Ebene ab als ich erwartet und gewuenscht haette. Und nun fuehle ich mich unwohl, weil ich - wie so oft in maennerdominierten Settings - meine Sicht der Dinge zurueckhalte statt sie mal anzubringen.
Aber es gab eine Frage und die beantworte ich gern:



Das kann ich unmoeglich endgueltig beantworten, bin keine Fachfrau aber schon ewig Fan, aber meinen Eindruck schildern: das Problem Patriarchat steht hinter diesen Machtstrukturen und von daher sind sie fast ueberall zu finden, vielmehr: sie sind voellig "normal" fuer uns alle, und nur manchmal fuehrt ein aktuelles Ereignis dazu, sie nochmal zu ueberdenken. Es gibt sicherlich hierarchischere Strukturen und flachere, aber die Musikbranche ist im Grossverdienerbereich sicherlich extrem hierarchisch. Wie Frau Eismann sagt, da kommt eben noch die Kombi mit dem Kapitalismus hinzu und schon verlieren Leute egal welchen Geschlechts komplett jedes Gefuehl fuer Verhaeltnismaessigkeiten - komischerweise muss ich grade an Heidi Klum denken...
Was grade Metal/Rock, zumindest im groesseren Teil der Szene, jedoch mE auszeichnet ist das Festhalten an eigentlich laengst ueberholten Maennerbildern mit all seinen Folgen, Frauenbildern damit auch, logisch. Dieses Thema meinte ich ua auch mit "wir brauchen ein #metoo im Musikbusiness". Wir sollten einig darueber sein, dass es widerlich, ja und auch sittenwidrig ist, sehr junge Frauen in Wunschklamotten und bestimmter Aufmachung gegen Freikarten in einen exponierten Bereich vor der Buehne zu stellen, nur damit sich die Stars an ihrer Bewunderung und der Aussicht auf sexuelle Gegenleistung aufgeilen koennen. ich weiss, das ist juristisch erlaubt - aber entspricht das unserem Anspruch an eine gleichberechtigte, freie und empathische Gesellschaft? Wohl genauso wenig wie GNTM. We're fucked.


Hierfuer bin ich dagegen unglaublich dankbar und es gibt mir Hoffnung:


Genau SO ist es naemlich!!! Slutshaming galore, und das in einem so verletzlichen Bereich der Identitaet...
Ich vermute, es ist als jemand der kaum Diskriminierung kennt sehr schwer, sich in Opfer derselben einzudenken. Das ist dann ein Vorteil o.g. Maennerbildes...
Sorry fuer den langen Text.

Vielen Dank für den post, @UltraViolet
 
Die Vorstellung, dass der Rest der Band und der Crew in irgendeiner Form von den Vorwürfen überrascht sein könnte, hat sich erledigt. Dass man sich innerhalb der Crew sogar über das regelmäßige Prozedere lustig gemacht hat (Zitat: „Schlampenparade“ etc.) lässt tief blicken.

Ich bin ja die ganze Zeit am überlegen, ob man irgendwie sinnvoll hinbekäme, sich so ein Szenario vorzustellen, ohne sich dabei selbst dämlich vorzukommen.
Ich lande, vor allem mit deinem Zitat (ich habe den Bericht noch nicht gelesen), höchstens bei einem Szenario, in dem sich die Band einfach des Ausmaßes nicht bewusst war. Kann man sehen, dass jemand sich da gezielt junge Frauen ansammelt, und nicht auf die Idee kommen, dass da etwas absolut falsch läuft? Wenn man demjenigen nicht zutraut, sowas zu tun, vielleicht. Es wäre aber schon eine Leistung, wenn da nie etwas zu denen durchgedrungen wäre, und schon überlegt man sich, ob man sich nicht dumm vorkommen muss, sowas als Möglichkeit in Betracht zu ziehen und nicht direkt davon ausgehen sollte, dass da allen klar gewesen sein muss, dass das keine harmlosen Parties mit hübschen jungen Frauen waren.
So verflucht kompliziert, mir da eine vernünftige Meinung zu bilden, wahrscheinlich vor allem,weil ich gerne hätte, dass in derartige Dinge nur wenige (am liebsten natürlich niemand) verwickelt sind.

Ich hab auch einfach eine derartige Wut im Bauch.
Darüber, dass sowas passieren kann.
Darüber dass es um eine Band geht, die mir früher echt einiges bedeutet hat.
Darüber, dass die Opfer nicht nur sowas erleben mussten, sondern sich, sobald sie sich öffentlich melden, auch den Beschimpfungen und Bedrohungen von irgendwelchen Idioten ausgesetzt sehen, bzw. sich deswegen eben das nicht trauen.

Ist doch alles scheiße :thumbsdown:
 
Für Lindemann wird es kommerziell ernst. Fraueninitiativen machen gegen seine Solokonzerte mobil:

https://www.swr.de/swraktuell/rhein...er-frauen-initiativen-fordern-absage-100.html

Bei dem geplanten Konzert im November in Trier ist der Eintritt für Minderjährige verboten. Das habe ich bei Konzerten noch nie gehört.
Konzerte ab 18 sind gar nicht soo selten. Jüngstes Beispiel ist Cannibal Corpse in HH auf der letzten Tour.
Rockbitch damals natürlich auch erst ab 18.
 
Bei dem geplanten Konzert im November in Trier ist der Eintritt für Minderjährige verboten. Das habe ich bei Konzerten noch nie gehört.

Von den Bands selber ausgehend kennt man das ja (ich zumindest), hab jetzt keine Ahnung wie's dort ist.

Wobei das auch z.B. bei den Konzerten der Fall gewesen sein sollte, bei denen Lindemann seinen Porno gezeigt haben soll, ansonsten hätte er sich meines Wissens nach mit der Vorführung vor Minderjährigen strafbar gemacht.

Konzerte ab 18 sind gar nicht soo selten. Jüngstes Beispiel ist Cannibal Corpse in HH auf der letzten Tour.
Rockbitch damals natürlich auch erst ab 18.

Die Beispiele, die ich gehabt hätte, wären z.B. Die Ärzte oder Trailerpark gewesen.
 
Bei dem geplanten Konzert im November in Trier ist der Eintritt für Minderjährige verboten. Das habe ich bei Konzerten noch nie gehört.[/QUOTE]

...keine Ahnung ob er seine Pornos per Projektion laufen laesst bei Konzerten, das wuerde es erklaeren. Mit einem kleinen Bindestrich wird das gerade vieldiskutierte dann zum Slogan: "Till - The End". Ironie off.

PS: Danke fuer eure Antworten an mich, ich bin ziemlich geruehrt. Und bleibe noch ein bisschen.
 
Krass. Ich dachte, die "Ab 18"-Zeiten lägen bei Die Ärzte Jahrzehnte zurück. :D;)

Naja, wenn es sich ohnehin um Pornokonzerte handelt, ergibt das Sinn.
Bei Cannibal Corpse eher nicht. Die durften (oder dürfen?) manche Songs ja nicht mal vor Erwachsenen spielen.

:D
 
Hier noch was von BR Quer zum generellen Sexismus im Musikbusiness:
https://www.instagram.com/p/CtL_wofxM6e/
"Gewaltfantasien und Frauenfeindlichkeit sind in Metal-, Rap- und Hip-Hop-Texten tief verankert. Sie sind Strategie und Marketing-Tool. Provokation um der Provokation Willen, der männliche Rockstar/Rapper als Antiheld, der sich keinen Normen unterwirft.
Sich im echten Leben gebaren wie sein Künstler-Ich? Nur authentisch.

Beispiel Gzuz:
"Baller der Alten die Drogen ins Glas / Hauptsache Joe hat sein' Spaß", Bonez MC & Gzuz: „Lebenslauf“, 2016

„Bring deine Alte mit, sie wird im Backstage zerfetzt / Ganz normal, danach landet dann das Sextape im Netz“, Gzuz: „Was hast du gedacht?“, 2018

Gzuz stand vor Gericht wegen räuberischen Diebstahls, sexueller Belästigung, Sachbeschädigung, Beleidigung, unerlaubten Waffen- und Drogenbesitzes, Körperverletzung. Die Prozesse halfen seiner Berühmtheit in der Szene nur.
In der Musikindustrie dominieren nach wie vor patriarchale Machtstrukturen. Ein Starkult, der einem Realitätsverlust gleichkommt. Und die Verantwortung? Liege eben bei den Frauen, die sich backstage trauen. "


Und noch eine feministische Stimme, die ich sehr schaetze, Sophie Passmann; sie hat in ihrem neuen Podcast mit Joko Winterscheid das Thema natuerlich auch aufgegriffen, das ist ein Ausschnitt davon:
https://www.instagram.com/p/CtTiMtZAoTu/
 
Ich geb's auf, aber ich habe auch alles gesagt. Über manches kann man offensichtlich nicht ruhig und gelassen diskutieren. Gegen Emotion kommt man argumentativ nicht an.
Gegen bullshit wie deinen mit Vergewaltigermentalität geschriebenen kommt man eh nicht an, ob mit Argumenten oder Emotion, du scheißt einfach weiter mit Hochdruck. :hmmja:
 
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