Es gibt sogar einen Thread zur Tour, aber der war schon ziemlich in der Versenkung verschwunden:
http://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/secrets-of-the-moon-more.4727/
Ist ja auch egal, dann schreib ich jetzt auch einfach hier rein
.
Ich war nämlich am Sonntag in München dabei. Im Vorfeld wurde das Konzert von der eh schon eher kleinen Backstage Halle in den noch kleineren Backstage Club verlegt. Also auch hier war nicht wahnsinnig viel los und merkwürdigerweise schien es sogar konstant leerer zu werden.
Angefangen hat's mit
Our Survival Depends On Us und die haben es geschafft mich schon mit dem Intro so dermaßen in ihren Bann zu ziehen, dass mir schon während ihres Auftritts klar wurde, dass Secrets Of The Moon schweres Spiel haben würden, das zu toppen. Die Band war mir zuvor zwar schon ein Begriff und ich kannte und mochte einige Lieder, aber live haben sich da für mich nochmal ganz andere Dimensionen entfaltet. Zumal der Sound eine absolute Wucht transportiert hat, mich hat eine Band selten so aus dem Nichts weggeblasen. Außerdem sind sie mir als Halbhippie einfach unglaublich sympathisch gewesen, wie sie da so gespielt haben in absoluter Verstrahltheit. Ich war Minuten nach dem Auftritt noch irgendwo in den Alpen am Lagerfeuer. Ach manno, jetzt hab ich wieder total Lust sie nochmal zu sehen...
Als nächstes
Thulcandra. Die hatten als Münchner natürlich leichten Heimvorteil und wurden von Teilen des Publikums tatkräftig unterstützt. Mir waren sie als halbwegs guter Dissection-Klon ein Begriff und an dem Bild hat sich auch nach dem Auftritt nichts geändert. Sind auf jeden Fall nette Jungs und haben einen soliden Auftritt hingelegt. Allerdings war mir das Ganze teilweise zu technisch (soweit ich weiß, spielt der Sänger/Gitarrist ja auch bei den Tech-Deathern Obscura) und zu brav. Ich weiß auch nicht, aber wenn ich an Dissection denke, dann habe ich diesen Kontrast zwischen ernsthaftem Image mit etwas gestörtem Frontmann und absolut lieblichen Melodien vor mir und Thulcandra sind so ein bisschen die verhamloste technischere Variante davon.
Dann
Dodheimsgard. Hier war dann zumindest wieder die nötige Portion Wahnsinn am Start, die ich bei Thulcandra vermisst habe. Von Dodheimsgard habe ich mir vor dem Konzert ein paar Lieder angehört. Die frühen Sachen fand ich gut, die mittlere Phase dann zu industrial-lastig/technisch und das neue Album hat mir dann wieder gefallen. Live ging es mir dann ähnlich, wobei mir die vertrackten und progressiven Parts da besser gefallen haben. Insgesamt ein ziemlicher guter Auftritt, der von den Zuschaueren auch entsprechend aufgenommen wurde. Ich war trotzdem froh, dass sie nicht allzu lang gespielt haben. Denn, wenn man sich nicht so gut mit deren Schaffen auskennt, ist das auf Dauer doch etwas anstrengend. Im Zentrum des Auftritts war auf jeden Fall der Sänger mit seinem absolut wahnsinnigen Organ und dazu seinen dezent irren Bewegungen. Der Kerl schien mir zwar leicht einen an der Waffel zu haben, aber irgendwie sympathisch. Etwas befremdlich war es als der Gitarrist plötzlich eine Gabel (!) quer durchs Publikum bis zum Merchstand geworfen hat. Ist ja nichts passiert, aber das hätte auch wortwörtlich ins Auge gehen können und dann wär der Teufel los gewesen. Naja...
Zuletzt endlich
Secrets Of The Moon, deren letztes Album mich absolut kalt erwischt hatte und sich zu einem meiner absoluten Jahreshighlights gemausert hat. Ähnlich wie in Berlin, hatten sie auch hier leider anfangs mit Soundproblemen zu kämpfen. Der Einstieg mit "No More Colours" ging jedenfalls ziemlich in die Hose. Die Vocals klangen, sofern sie denn zu hören waren, alles andere als gut und mir schwante schon Übles. Gott sei Dank war spätestens ab dem dritten Song dann alles im grünen Bereich und sie haben es geschafft mich vollends in ihren Bann zu ziehen. Nachdem sie anfangs immer abwechselnd ein Lied vom neuen Album und ein älteres gespielt hatten, keimte in mir schon die Hoffnung sie würden SUN tatsächlich ganz spielen. So kam es dann leider aber doch nicht, nicht einmal "Hole" wurde gespielt, mit dem ich eigentlich fest gerechnet hatte. Überhaupt kam mir dre Auftritt viel zu kurz vor, aber das Problem hab ich in letzter Zeit öfter. Ich muss mich wohl langsam endgültig von der Vorstellung verabschieden, dass man als Headliner mindestens einundhalb Stunden spielt. Nichtsdestotrotz ein sehr gelungener Auftritt, auch wenn es von mir Abzüge wegen des anfänglichen Sounds, der Setlist und der Kürze gibt.