The Aristocrats (Minnemann, Govan, Beller)

Grimsby

Deaf Dealer
Gibt es Fans der Aristocrats hier? Diese Jazzrock Supergruppe (Marco Minnemann, Guthrie Govan & Bryan Beller) mit humorvollen Songtiteln macht sogar Nichtmusikern wie mir Spaß. Wahrscheinlich erhöht musiktheoretisches Wissen und Interesse an formidabler Instrumentierung das Hörvergnügen.


Das Hauptriff ab 1:20 ist einfach nur groß...:verehr:
 
Guthrie Govan ist einer der Entdeckungen an der Gitarre der letzten Jahre. Der Mann ist so beängstigend gut, dass man es kaum glauben kann. Minnemann hat ja so einige Stationen in seiner Karriere hinter sich. Unter anderem ja auch mit anderen sehr guten Klampfern wie Paul Gilbert oder Joe Satriani. Und natürlich auch zusammen mit Govan bei Steven Wilson. Und Bryan Beller ist sowieso ein Tier.
 
Guthrie Govan ist einer der Entdeckungen an der Gitarre der letzten Jahre. Der Mann ist so beängstigend gut, dass man es kaum glauben kann. Minnemann hat ja so einige Stationen in seiner Karriere hinter sich. Unter anderem ja auch mit anderen sehr guten Klampfern wie Paul Gilbert oder Joe Satriani. Und natürlich auch zusammen mit Govan bei Steven Wilson. Und Bryan Beller ist sowieso ein Tier.

Das stimmt. Die 3 sind einfach pervers gut. In den Kommentaren bei YouTube hat jemand über das Niveau von Govans Gitarrenspiel geschrieben, dass das der Grund sei, warum Steve Vai bei eingeschaltetem Licht schläft...:D
 
Das stimmt. Die 3 sind einfach pervers gut. In den Kommentaren bei YouTube hat jemand über das Niveau von Govans Gitarrenspiel geschrieben, dass das der Grund sei, warum Steve Vai bei eingeschaltetem Licht schläft...:D

Das ist gut! Wahrscheinlich haben Vai, Satriani, Morse, Petrucci und wie sie alle heißen eine Selbsthilfegruppe gegründet. Nur Yngwie macht da nicht mit. Braucht er nicht, hat er gemeint. :D
 
Guthrie hat mit drei angefangen Gitarre zu spielen und dann fast nix anderes mehr gemacht. Petrucci so recht "erst" mit zwölf. Yngwie so mit acht, glaube ich, weil Hendrix gerade gestorben und im schwed. Fernsehen zu sehen war. Bei Vai vaiß ich´s nicht. Das hört sich blöd an, aber diesen Vorsprung, deine gesamte Kindheit an den Schnüren verbracht zu haben, den holt keiner mehr auf, der erst knapp vor der Pubertät dazukam.

Das Geile an Guthrie ist aber nicht nur sein extrem flüssiges Spiel, sondern daß er durch seine Gitarre wirklich sprechen könnte, wenn er wollte. Musik ist für ihn etwas, das für uns die deutsche Sprache ist. Sie war immer da und er kennt ihre verstecktesten Winkel und Ausdrucksmöglichkeiten. Bei den "Aristocrats" kann er das ja auch stark ausleben und seine vielen Geräusche, die er mit den Fingern und dem Jammerhaken erzeugt, die sind ja fast schon so etwas wie Sprechen (und Guthrie macht das natürlicher als Vai, finde ich, der ja auch dafür bekannt ist - z.B. "The audience is listening") und das sogar aus der Taufe gehoben hat, diese Art mit dem Vibratohebel stimmenähnliche Töne zu erzeugen).

Ich hatte beinahe Tränen in den Augen, als ich Guthrie in dem ganzen Hans-Zimmer-Zinnober vorletztes Jahr mit zweihundert anderen Musikern gesehen habe, wie er drei Akkorde schrömmelt und dabei noch lächeln muß. Aber damit verdient er immerhin mal Geld, das sei ihm natürlich höchlich gegönnt.

Ich bin auch ein großer Fan der "Aristocrats". Von den mittlerweile vier Alben gefallen mir allerdings die beiden ersten noch immer am besten. "I want a parrot" (von der ersten) ist vielleicht mein Lieblingstrack. Als gesamte LP ist die zweite mein Favorit, "Culture Clash", das war auch die erste, auf der Guthrie nicht mehr Suhr, sondern seine neuentwickelte Charvel gespielt hat. Das Coverpainting ist genial, ich habe mir auch die LP gekauft. :D

Kennt hier im Forum jemand das neue Album, das im letzten Sommer rauskam? "You know what...?" heißt das. Wieder ein irrer Stilmix, wieder manchmal diese spanischen Anleihen, ohne die Guthrie zur Zeit nicht auskommen zu können scheint. Die spanischen Skalen haben mir das vorletzte Album, "Tres Caballeros", ziemlich verleidet. Aber im Grunde ist es nur eine Skala, die phrygische, teilweise leicht abgeändert. Und die sog. "spanische Kadenz", für Hobbyklampfer: Das wären quasi a-moll, G-Dur, F-Dur und E-Dur. Haben wir alle schon zwanzigtausendmal gespielt, u.a. "Babe I´m gonna leave you" von Led Zep beruht auf dieser spanischen Kadenz.

Das neue Album finde ich aber sehr schön, ziemlich durchgeknallt (auch wieder die kranken Songtitel, die Ihr schon erwähnt hattet)! Ich war erstaunt, als Guthrie in einem Interview erwähnte, daß Marco (Minneman, der Drummer) alle Gitarren- und Bass-Parts in seinen jeweiligen drei Songs selbst schreibt und dann den anderen präsentiert. Jeder der drei hat ja je drei Tracks auf jedem Album, aber neu war für mich, daß die Musik nicht in Jams entsteht, sondern fast fertig ausgearbeitet von jedem einzelnen mit in das Studio gebracht wird.

Marco Minnemann hat surreal viele Soloalben gemacht, ich glaube, es sind über 30 oder sogar 40 Stück! Und dafür alle Instrumente selbst gespielt!! So hat er also auch die meisten Gitarrenparts in "When we all come together" fabriziert und das ist der absolute Wahnsinn für einen gelernten Schlagwerker! Mein ohnehinniger Respekt vor Marco ist dadurch ins Unermeßliche gewachsen...
 
Guthrie Govan ist mir seit dem Asia-Album "Aura" (2001) ein Begriff. War das vorletzte Werk mit John Payne am Mikro, der absolute Oberhammer ist hier "Free" incl. Gastsolo von Sagas Ian Crichton, 2 absolute Könner in einem der besten und längsten Asia-Tracks der Payne-Ära:


Die Arbeiten mit Steven Wilson sind natürlich ebenfalls erste Sahne. An die Aristrocats selbst habe ich mich bislang eher nicht rangetraut, das schien mir immer so "Musik für Musiker" zu sein. Mal sehen, ob und wann ich das ändere...
 
Guthrie hat mit drei angefangen Gitarre zu spielen und dann fast nix anderes mehr gemacht. Petrucci so recht "erst" mit zwölf. Yngwie so mit acht, glaube ich, weil Hendrix gerade gestorben und im schwed. Fernsehen zu sehen war. Bei Vai vaiß ich´s nicht. Das hört sich blöd an, aber diesen Vorsprung, deine gesamte Kindheit an den Schnüren verbracht zu haben, den holt keiner mehr auf, der erst knapp vor der Pubertät dazukam.

Das Geile an Guthrie ist aber nicht nur sein extrem flüssiges Spiel, sondern daß er durch seine Gitarre wirklich sprechen könnte, wenn er wollte. Musik ist für ihn etwas, das für uns die deutsche Sprache ist. Sie war immer da und er kennt ihre verstecktesten Winkel und Ausdrucksmöglichkeiten. Bei den "Aristocrats" kann er das ja auch stark ausleben und seine vielen Geräusche, die er mit den Fingern und dem Jammerhaken erzeugt, die sind ja fast schon so etwas wie Sprechen (und Guthrie macht das natürlicher als Vai, finde ich, der ja auch dafür bekannt ist - z.B. "The audience is listening") und das sogar aus der Taufe gehoben hat, diese Art mit dem Vibratohebel stimmenähnliche Töne zu erzeugen).
Es gibt noch Aristocrats-Fans hier! Sehr gut!:top:

Früh anfangen, ist sicher ein wichtiger Faktor beim Erlernen eines Instruments. Beim Lernen generell. Aber nicht jeder, der mit 3 Jahren anfängt, wird ein Monsterplayer wie GG. Da gehört mehr dazu. Auch einiges, was man nicht genau planen oder messen kann.
Dass es Gitarristen gibt, die mit dem Instrument sprechen können, ist mir das erste Mal aufgefallen, als ich U.J. Roth bei den frühen Scorpions und bei den Electric Sun Sachen habe spielen hören. Für manche wird das irgendwie nach Esoterik-Geschwurbel klingen, aber ich erlebe das so. GG spricht ebenfalls mit seiner Klampfe und das mit einer Leichtigkeit und auf einem noch höheren technischen Niveau als die restlichen 99 % der Rockgitarristen. Einfach irrwitzig!

Ich hatte beinahe Tränen in den Augen, als ich Guthrie in dem ganzen Hans-Zimmer-Zinnober vorletztes Jahr mit zweihundert anderen Musikern gesehen habe, wie er drei Akkorde schrömmelt und dabei noch lächeln muß. Aber damit verdient er immerhin mal Geld, das sei ihm natürlich höchlich gegönnt.
Ist mit Sicherheit eine Auftragsarbeit, die gut bezahlt wird. Glaube aber, dass von GGs Seite aus Respekt vor Zimmer vorhanden ist.


Ich bin auch ein großer Fan der "Aristocrats". Von den mittlerweile vier Alben gefallen mir allerdings die beiden ersten noch immer am besten. "I want a parrot" (von der ersten) ist vielleicht mein Lieblingstrack. Als gesamte LP ist die zweite mein Favorit, "Culture Clash", das war auch die erste, auf der Guthrie nicht mehr Suhr, sondern seine neuentwickelte Charvel gespielt hat. Das Coverpainting ist genial, ich habe mir auch die LP gekauft. :D

Kennt hier im Forum jemand das neue Album, das im letzten Sommer rauskam? "You know what...?" heißt das. Wieder ein irrer Stilmix, wieder manchmal diese spanischen Anleihen, ohne die Guthrie zur Zeit nicht auskommen zu können scheint. Die spanischen Skalen haben mir das vorletzte Album, "Tres Caballeros", ziemlich verleidet. Aber im Grunde ist es nur eine Skala, die phrygische, teilweise leicht abgeändert. Und die sog. "spanische Kadenz", für Hobbyklampfer: Das wären quasi a-moll, G-Dur, F-Dur und E-Dur. Haben wir alle schon zwanzigtausendmal gespielt, u.a. "Babe I´m gonna leave you" von Led Zep beruht auf dieser spanischen Kadenz.

Das neue Album finde ich aber sehr schön, ziemlich durchgeknallt (auch wieder die kranken Songtitel, die Ihr schon erwähnt hattet)!
Zur Diskographie: Culture Clash ist mein Favorit der Alben. Mein Lieblingslied ist „Bad Asteroid“, dessen Hauptriff ich seit Jahren als Ohrwurm mit mir herumtrage. Die neue Platte habe ich und schätze sie sehr. Gerade die zweite Hälfte des Albums von „Spiritus Cactus“ bis „Last Orders“ ist saustark. Atmosphärisch sehr dicht, obwohl natürlich Millionen von Noten in kurzer Zeit gespielt werden. :DGovans Soli sind wiedermal nur zum Niederknien!:verehr:


Ich war erstaunt, als Guthrie in einem Interview erwähnte, daß Marco (Minneman, der Drummer) alle Gitarren- und Bass-Parts in seinen jeweiligen drei Songs selbst schreibt und dann den anderen präsentiert. Jeder der drei hat ja je drei Tracks auf jedem Album, aber neu war für mich, daß die Musik nicht in Jams entsteht, sondern fast fertig ausgearbeitet von jedem einzelnen mit in das Studio gebracht wird.
Marco Minnemann hat surreal viele Soloalben gemacht, ich glaube, es sind über 30 oder sogar 40 Stück! Und dafür alle Instrumente selbst gespielt!! So hat er also auch die meisten Gitarrenparts in "When we all come together" fabriziert und das ist der absolute Wahnsinn für einen gelernten Schlagwerker! Mein ohnehinniger Respekt vor Marco ist dadurch ins Unermeßliche gewachsen...
Ja, Minnemann ist Multi-Instrumentalist und kann ziemlich gut Gitarre spielen. Sagt z.B. Alex Lifeson von Rush:

Die 2 haben zusammen eine EP komponiert und aufgenommen, die ich aber nicht wirklich kenne.
Generell finde ich beim MM Solokram schwieriger den Zugang als bei den Aristocrats. Meistens nerven mich die Vocals oder die Songstrukturen. Interessant (gerade für Schlagzeuger) sollte das schon sein. Kann ich aber nicht im Detail beurteilen.


Die Arbeiten mit Steven Wilson sind natürlich ebenfalls erste Sahne. An die Aristrocats selbst habe ich mich bislang eher nicht rangetraut, das schien mir immer so "Musik für Musiker" zu sein. Mal sehen, ob und wann ich das ändere...

Bei mir ist es andersrum: Die Aristocrats sind zwar ultra-perverse Techniker haben aber in jedem Song eingängige Riffs und Strukturen, die auch mal wiederholt werden. Da kann sich bei mir als Nichtmusiker einiges setzen. Mit den Steven Wilson Sachen kann ich weniger anfangen. Instrumental große Klasse, teilweise opulent arrangiert, aber der Gesang klingt für mich zu Beatles-mäßig. Plätschert stimmlich zu sehr dahin, finde ich.
Als Musik für Musiker würde ich z.B. A. Holdsworth bezeichnen. Oder die Bands, in denen V. Donati spielt. Da weiß ich überhaupt gar nicht, was die von mir wollen.:hmmja:
 
Was ist das denn für'n geiler Kram?
Aus Versehen bei YouTube auf das Culture Clash Konzert geklickt und es schlackern mir die Ohren?!?

 
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