Heute nach längerer Pause mal wieder "Somewhere In Time" über Kopfhörer angehört. Die wird ja andauernd als wegweisend und beste Maiden abgefeiert. Ich finde die auch sehr gut, aber wenn ich bedenke, dass dieses Album für etliche ein Einstieg in die Welt des Heavy Metal gewesen sein soll, dann kratze ich mich doch am Kopf. Unabhängig von der Qualität der Musik, ist die Platte eines für mich eben genau nicht: Heavy. Dass ich auch weniger harte Musik mag, sollte bekannt sein und ist demnach für mich nicht ausschlaggebend für mein Qualitätsempfinden. Es geht mir eher ganz sachlich darum, dass ich es nicht so ganz verstehe, was diese Platte der wohl größten Heavy Metal Band in deren Diskographie und sogar im allgemeinen Heavy-Metal-Kosmos so groß gemacht hat. Viele Attribute, die ein Heavy-Metal-ALbum für mich auszeichnen, finde ich hier beim Anhören nicht: Das ist nichts extrem, nichts schrill, sägend oder rebellisch. Das ist wohl durchdachte, relativ harte, aber gleichzeitig auch sehr saubere Rockmusik mit progressiven Elementen. Schweiß, Schmutz und Ruppigkeit höre ich da zu keiner Minute. Etwas paradox.
Danach lief mit "Piece Of Mind" meine liebste mit dem zweitbesten Sänger und erneut musste ich feststellen, dass der gruseligste Song für mich noch immer 'Die With Your Boots' ist. Die Gesangsmelodie kräuselt meine Fußnägel hoch und der Chorus ist kurz vor unerträglich. Danach folgt 'Flight of Icarus' mit ganz komischer Rhythmik und erst dann kommen 'Quest For Fire' und 'Sun And Steel'. Ja, ich habe komische Ohren.