Ich schreib jetzt auch mal was, war Freitag vor Ort, weil ich Maiden noch mal sehen wollte auf der Tour (und ehrlich gesagt ein ganz mieses Gefühl habe, ob es weitere Touren in der Personalkonstellation geben wird - aber das steht auf einem anderen Blatt und wir wollen den Teufel mal nicht an die Wand malen).
Ich war das letzte Mal 2014 da - keine Ahnung mehr, wie viele Leute da vor Ort waren. Jetzt merkte man durchaus, dass einige fehlen, was meist angenehm war (Wackinger, Theken etc. nicht völlig überlaufen). Bei den Hauptacts wars dann natürlich doch voll. Die Bodenbeschaffenheit war am Freitag (was ja der wettermäßig "beste" Tag war) aber immer noch so, dass man im Dunkeln vor den Bühnen eher mühsam und unsicher unterwegs war, weil knöcheltiefer Schlamm überall war. Gehbehindert oder sonstwie eingeschränkt hätte ich da nicht sein wollen.
Megadeth: waren, nach anfänglichen Soundproblemen (Stimme kaum zu hören) sehr stark - geile Setlist, sehr tight, Mustaine hatte offensichtlich gute Laune und Bock. Und Friedmann als special guest, war schon geil. Herzerwärmend war, dass mehrere südamerikanische Fanclubleute da waren, die das Konzert voll abgefeiert haben (wie auch danach bei Maiden - toll, wie viele internationale Fans aus Übersee es dann doch aufs Gelände geschafft haben).
Iron Maiden: hatte ich in Hannover gesehen, wo sie objektiv besser waren. Ich konnte das jetzige Konzert dennoch mehr genießen, da ich die Setlist schon kannte und nicht mehr so aufgeregt war
Gegen Ende wurde es timingmäßig manchmal etwas schwankend (Iron Maiden gefühlt doppelt so schnell, ist aber sehr subjektiv meine Wahrnehmung, klar). Stimmungstechnisch gefühlt sehr viele "echte" Fans da, zumindest da, wo ich stand. Aber auch Leute, die außer FOTD nix kannten. Dann wurde nach dem Konzert Nicko von Bruce nochmal gesondert nach vorne geholt und gefeiert. Und dann von Steve Harris nochmal mit Handschlag und Umarmung in den Feierabend verabschiedet. Das war, die Presseerklärung zu seinem Schlaganfall vor Augen habend, ein sehr ergreifender Moment.
Wardruna: konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie die auf der Wacken-Bühne funktionieren wollen. War dann aber, in Verbindung mit der Dunkelheit und dem kalten Matsch, sehr sehr stark. Und bei denen waren wirklich gefühlt nur Fans der Band anwesend, da das "Partypublikum" schnell weiter- bzw. woanders hingezogen ist.
Das waren die drei Bands, die ich ganz gesehen habe, sonst habe ich hier und da mal bisschen reingeschnuppert.
Nach dem, was ich von den Wegen und dem Infield mitbekommen habe, kann ich sehr gut verstehen, dass die Veranstalter irgendwie die Reißleine gezogen haben und nicht die volle Teilnehmerzahl aufs Gelände gelassen haben. Die Art, wie das gemanaged wurde, finde ich allerdings nicht gut, und es tut mir vor allem für die ganzen internationalen Fans leid, die nicht aufs Gelände konnten bzw. dem Anweisungen der Organisatoren gefolgt sind und gar nicht kamen.
Irgendwer hat es vorhin geschrieben - dass die für den worst case kein vernünftiges Szenario in der Schublade gehabt zu haben scheinen, ist befremdlich....