Neulich im Großhändler, der nicht mehr den Geiz propagiert:
Es ist kurz vor 18:30, nach einem anstrengenden Arbeitstag as usual könnte man doch mal schauen, ob vielleicht nicht doch schon... aber nein, nichts da. Schon war nach einem probaten Ersatz (etwa den Psychotic Waltz Reissues) Ausschau gehalten und enttäuscht der Weg zur S-Bahn angetreten, als...
Ja, als plötzlich ein fleißiger Mitarbeiter des Großhändlers mit einem Wagen voll von Schätzen angerollt kam, als sei konzernweit um Punkt 18:30 die Order ausgegeben worden, nun in allen Filialen mit Seelenbüchern vorzufahren und diese in Form von CDs, Stahlbüchern und Vinyl andächtig im Regal zu platzieren.
Fast hätte ich dem guten Mann ein Exemplar von der Palette gerissen, besann mich aber dann doch der guten Manieren und versuchte, die Beherrschung zu behalten, drehte noch eine Runde zwischen den Regalen und wartete.
Was auch ganz gut gelang, da ich mich einfach auf das Ende von Thorazine Shuffle via mp3 Player konzentrierte. Als die letzten Töne verklungen waren, gab es aber kein halten mehr. Ein Exemplar der nun noch ganz frisch gestapelten Seelenbücher war in die zittrigen Hände genommen, bezahlt und flugs der Weg heimwärts angetreten.
So hat es sich zugetragen. Und, was die Moral von der Geschichte ist? Geduld zahlt sich aus.
Nun, das hilft alljenen unter euch, die sich auf fragwürdige Mailorder und Lieferdienste verlassen, natürlich wenig bis gar nichts.
Aus Solidarität werde ich daher The Book of Souls erst morgen, dem hochoffiziellen VÖ Tag, hören... Aber was rede ich da, die Scheibe rotiert ja schon in der Anlage, ich werde gerade von The Red and the Black niedergestampft.
So also bleibt mir nichts weiter, als mich zurückzuhalten und darauf zu achten, dass die Thunfischpizza nicht anbrennt, während ich glücklich doch recht überraschenden Klängen lausche, deren Ersteindruck Gutes verheißt und an Brave New World Zeiten zurückdenken lässt...
Später mehr.